bundesverdienstkreuz_ie_klasse_1951Ja was denn nun?! Erst hieß es, einige mutige Syrer, die den (Achtung Wortspiel) flüchtigen Flüchtling aus Chemnitz in ihrer Wohnung mit Verlängerungskabeln fesselten und der Polizei übergaben, wären würdige Kandidaten für das Bundesverdienstkreuz.

Nun wird berichtet, der Verhaftete hätte diese syrischen Helden als Komplizen belastet. Erst soll man den zahlreichen negativen Berichten keinen Glauben schenken, weil das der AfD und Pegida den Rücken stärke, nun kann man nicht mal mehr den positiven Nachrichten blind vertrauen? Ist es schon so weit, dass man Meldungen der Medien auch dann noch hinterfragen muss, wenn sie aus den Mündern von Tagesschausprechern und Heute-Anchormännern kommen? Überraschung! Das war schon immer so!

Und was machen wir jetzt? Doch erst mal warten, was die Ermittlungen erbringen? Oder fragen wir uns mal, welchen Entrüstungssturm das Bild eines mit Kabeln gefesselten Verdächtigen für einen „Achtet-die-Menschenrechte-Shitstorm“ ausgelöst hätte, wäre es im Wohnzimmer eines Dieter oder Heinz-Günter aufgenommen worden?

Ach was, weg mit den Zweifeln! Gebt den Syrern einfach das Bundesverdienstkreuz! Am besten gleich allen Flüchtlingen aus Syrien, Irak, Afghanistan und den Maghreb-Staaten zusammen! Denn es gibt Berichte, deren zufolge es selbst in manchen Regionen der vom Bürgerkrieg verwüsteten Herkunftsländer nun weniger Kriminalität und andere Probleme gibt, weil sich bestimmte Menschen nicht mehr in ihren Heimatländern aufhalten – und das ist ja wohl Grund genug, sich ein klein wenig zu freuen. Natürlich darf man solche Meldungen überhaupt nicht glauben, bevor Tagesschau, Heute-Journal und Spiegel darüber berichten!

Und überhaupt! Heutzutage werden Preise sowieso auf Kredit vergeben. Wie sonst ist es zu erklären, dass dereinst auch Präsident Obama Friedensnobelpreisträger werden konnte, noch bevor er irgendetwas zählbares für den Frieden geleistet hatte.

Update: Der Sprengstoffexperte Jaber Albakr ist tot. Er erhängte sich (mutmaßlich) in einer Zelle in der Justizvollzugsanstalt Leipzig. Er stand wegen Suizidgefahr unter Beobachtung, war angeblich im Hungerstreik und stand sicher kurz davor, den Mord an John F. Kennedy zuzugeben und das Versteck des Bernsteinzimmers zu enthüllen. Musste er deshalb sterben? Nun lasst uns alle schnell Verschwörungstheorien aus der Rubrik „War doch klar“ in die Diskussion werfen und Parallelen zur RAF und Stammheim ziehen, damit sich Polizei und Justiz nicht mehr so viel Arbeit bei ihren Ermittlungen machen müssen.

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