Und es ist mir persönlich komplett wurscht! Ich lebe auf dem platten Land und mein einziger Kontakt zum ÖPNV besteht in einem freundlichen „Hallo“ zu meinem Nachbarn, der als Busfahrer arbeitet. Jeder Ort, den ich nicht zu Fuß erreichen kann oder mangels Zuladekapazität oder Zeit will, wird von mir auf umweltschädliche Weise per Auto oder Flugzeug angesteuert. Solange es gesellschaftlich noch geduldet wird, dass es Menschen wie mich gibt, die weit weg von U-, S- und DieBahn leben, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten aber in die große weite Stadt und Welt hinaus müssen, werde ich mich dessen auch nicht schämen. Ich schaffe es, meine Wege per Auto so genau zu timen, dass mir auch Staus, Streiks, Frost, Hagelschlag und Masernepedemieen nicht den Tag vermiesen können – was natürlich nicht bedeutet, dass ich immer und überall pünktlich bin. Wer will das schon!

Trotz der lästigen Fahrerei komme ich immer noch entspannter an als viele meiner Mitmenschen, die sich mit verspäteten Zügen, defekten oder unverständlichen Fahrkartenschaltern, unfreundlichem Bahnpersonal, knappen Umsteigezeiten, Meilen voneinander entfernten Bahnsteigen, undurchsichtigem Preisgefüge, wechselnden Fahrplänen, Schienenersatzverkehr und wahlweise zu kalten oder heißen Waggons herumplagen müssen. Ich bedauere natürlich all die Menschen, die auf die Schiene angewiesen sind, aber die Bahn und ihr streitbarer Chef-Karussellbremser mit seinen Streik-Kapriolen gehen mir links an Gurtschloss und Seitenairbag vorbei.

Gas ist rechts und die Musik so laut wie ich will!
Bahn, GDL: Ihr könnt mich mal!

Vorheriger ArtikelDie Nachtwölfe und die nicht genutzte Chance
Nächster ArtikelDummheit-Macht-Politik