Florian Westphal, Geschäftsführer bei „Ärzte ohne Grenzen“ heute im DLF (18:26 Uhr, Informationen am Abend) über das Verteilungsgezerre der EU-Staaten bei afrikanischen Migranten, die auf Malta oder Lampedusa anlanden:

„Man sollte sich mal vorstellen, Seenotrettung auf der Nordsee oder Ostsee liefe so. Es werden Menschen gerettet und dann wird erst mal verhandelt mit jedem Hafen, ob sie dann dahin in Sicherheit gebracht werden. Das darf nicht die neue Normalsituation werden.“

Lieber Herr Westphal,
das ist auch nicht die Normalsituation. Über Ihre medizinischen Kenntnisse möchte ich nicht mutmaßen, diese mögen beachtlich sein, ich weiß es nicht. Dass Sie jedoch eklatante Defizite im Bereich Logik haben, oder Äpfel nicht von Birnen unterscheiden können, ist nach diesem Satz bewiesen. Menschen, die auf Nord- und Ostsee in Seenot geraten (dieses Wörtchen bitte in Abgrenzung zu „begeben“ nutzen, aber das ist heute gar nicht unser Thema), haben nichts Eiligeres zu tun als dies: jeden Hafen, in den sie sich retten konnten, so schnell wie möglich wieder in Richtung Heimat zu verlassen. Deshalb ist ihnen auch die Gastfreundschaft in JEDEM Hafen sicher. Deshalb streiten nicht Stralsund und Stockholm über die Anlandung eines DGzRS-Kutters.

Und Gäste haben ist etwas Schönes! Sie danken ihren Rettern, erholen sich einige Tage von den Strapazen ihrer unfreiwilligen Wasserung und die Gastgeber bemühen sich gern und selbstlos um ihr Wohl. Doch mit Gäste ist es ähnlich wie mit Fisch, lieber Herr Westphal, nach drei Tagen…ist es dann doch langsam Zeit, die Heimreise anzutreten. Beide Seiten sehen das das übrigens genau so.

Auch unser ehemaliger Bundespräsident Gauck, dem das Schicksal Schiffbruch jüngst auf der Ostsee widerfahren ist, kam im Ganzen an der Küste an, niemand musste ihn aufteilen. Aber für dessen Unterhalt kommt der deutsche Steuerzahler ja ohnehin schon auf und es hat ihn auch niemand gefragt, ob er nach seiner Rettung nicht lieber nach Griechenland oder Portugal gebracht werden möchte, weil dort das Wetter besser als in Berlin sei oder nach Schweden, weil er ja schon einige Seemeilen in diese Richtung zurückgelegt hatte.

Die besonderen Gäste von Shuttles wie der „Ocean Viking“ werden ja vor allem deshalb NACH der Anlandung zum Verhandlungsgegenstand, weil sie eben NICHT wieder nach Hause wollen. Da kommt man auch mit einmal Bettwäsche, Handtüchern und einer Sim-Karte nicht aus, da will eine dauerhafte Unterbringung mit all ihren Folgekosten gut überlegt sein.

Liefe das Wünschdirwas-Programm auf der Ostsee tatsächlich wie im Mittelmeer, bei dem die Italiener aufgrund ihrer Küstenlage die Rolle des Spielverderbers innehaben, dann müsste – nur um dafür ein besseres Bild als das Ihre zu finden, lieber Herr Westphal – jeder in der deutschen Bucht gerettete Matrose, egal woher er kommt, den Ehrensold eine europäischen Ex-Staatspräsidenten von seinem Gastland verlangen. Dann allerdings könnte man beobachten, wie schnell das Gezerre um Quoten und Verteilung in Gang käme und die Innenminister der Küstenländer des Nordens die Schließung ihrer Häfen anordnen würden und aus Rom und Lissabon kämen belehrende Statements, in denen Menschlichkeit von Deutschen, Dänen und Schweden eingefordert würde. Wetten?

 

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10 Kommentare

  1. Fragen Sie mal einige der Leute “ kein Mensch ist Illegal “ ob das auch für Israel gilt. Da spricht man immer von Illegalen Siedlern.
    Merken sie was?

  2. Leider ist Deutschland schon soweit ideologisch verbildet worden, dass selbst Ärzte, bei denen man ja einen gewissen Intellekt voraussetzt mit ins links-grüne Horn blasen müssen., (Oder wollen?)
    Die Einwanderung aus Süd Sahara wird organisiert, um die Ureinwohner in Europa, Deutschland, zu einer braunen Rasse vermischen zu können. Dass dies auch eine geistige Rückbildung werden wird, mit IQ70, ist gewollt, um Deutschland als Konkurrent auszuschalten. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun, aber trotzem kann man nicht Äpfel mit Birnen vermischen. Ohne das Ergebnis zu kennen.

  3. Lieber Roger,
    ich stimme jedem einzelnen Satz zu und bitte Sie sehr, diesem Link statt zu geben und damit die Seenotrettung wieder ins rechte Lot zu setzen, die unter den Maßnahmen der Kapitänin Rackete und ihrer im Mittelmeer tätigen „Retter“ doch sehr gelitten hat.

    Seefahrt war und ist gefährlich, das kann man in vielen kleinen Museen deutscher Küstenstädte erfahren.
    Es sind mutige Menschen – zumeist Männer – , die dem Wüten des Meeres trotzend Menschen aus akuter Seenot retten.
    Ich möchte diesen Männern und Frauen Gerechtigkeit widerfahren lassen, darum dieser Link:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Gesellschaft_zur_Rettung_Schiffbrüchiger

  4. Lieber Roger, wieder sehr gut und pointiert formuliert.
    Was mich immer wieder verwundert ist, das Leute mit beschränktem Intellekt ihre Weltsicht verbreiten können ohne dass ihnen „Journalisten“ widersprechen. Ist deren geistiger Horizont ebenso niedrig oder wollen sie einfach die Widersprüche nicht benennen um der „guten Sache“ nicht zu schaden.

  5. Wenn es wirklich um die Rettung von Flüchtlingen ginge, dann würde man diese in Afrika abholen. Dann würden diejenigen gerettet werden, die wirklich in Not sind., kein Geld hätten und vielleicht auch schon alt sind. Nicht die jungen kräftigen Männer, die heute geholt werden. Die sollten im Land bleiben, zum Schutz und Aufbau des Landes.

  6. Nein, nein, der Herr Westphal hat kein Problem mit der Logik: Er und seine Gesinnungsgenoss*Innen von der „No borders, no nations“-Fraktion und „Kein Mensch ist illegal“-Front behaupten das einfach, damit das Taxi von Afrika nach Europa ja weiter fährt. Da ist kein Pseudoargument zu blöd, um nicht verwendet zu werden. Solche Leute haben auch keine Skrupel, alle Migranten pauschal zu Flüchtlingen und Schutzsuchenden zu erklären. Wohl wissend, dass die meisten Leute keine Zeit und/oder kein Interesse haben, über die Probleme der massenhaften Zuwanderung nachzudenken. Was zählt, sind nicht Fakten, sondern Gefühle: Wir müssen nicht nur das Klima, sondern auch alle Mühseligen und Beladenen dieser Welt retten! Gott sei Dank, helfen uns die linksgrünen „Leitmedien“ jeden Tag dabei, indem sie den Schwachsinn tatkräftig verbreiten und alles, was die Leute auch nur verunsichern könnte, konsequent verschweigen.

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