Heute würde ich mir am liebsten einen dieser Chemtrail-Aluhutträger greifen und eine sofortige Erklärung dafür verlangen, warum das Zeug ausgerechnet bei mir nicht zu wirken scheint. Chemie kann so grausam sein! Und die Zukunft erst! Besonders dann, wenn Worte über sie aus dem Munde von Angela Merkel kommen, ich zufällig zuhöre und die Dosis des versprühten Vertrauiums offenbar nicht wirkt.

Der Deutschlandfunk berichtet über die Jahreskonferenz des „Rates für nachhaltige Entwicklung“. Das ist in etwa das, was früher mal der „Girlsday“ war – nur eben in teuer und für jene großen Kinder, deren Gestaltungswille sie mangels anwendbarer Qualifikation in die Politik getrieben hat. Dieses Urteil mag harsch, ungerecht und geradezu bösartig klingen, aber wenn die Veranstalter mit irgendeiner anderen Botschaft als dieser zu den Steuerzahlern vordringen wollten, welche diese Party nun schon das 18. Jahr in Folge finanzieren, sollten sie peinlich genau darauf bedacht sein, wen sie als Referenten und Gastredner einladen und sich dringend vorher die Manuskripte schicken lassen. Auf keinen Fall jedoch darf es je wieder geschehen, dass die Rede von Kanzlerin Merkel an die Öffentlichkeit dringt. Denn nur selten habe ich größeren Unsinn gehört, als bei der Merkel-Rede am 4.6.2018 auf eben diesem Nachhaltigkeitskongress!

Merkels Idee eines „europäischen BAMF“ etwa halte ich angesichts des elefantösen Skandals im deutschen politischen Saustall der Verantwortungslosigkeiten schlicht für den dreisten Versuch, sich der Verantwortung durch Flucht ins nächste Level des politischen Elfenbeinturms zu entziehen. Doch dann kam die Sprache darauf, was die Europäer noch alles tolles gemeinsam tun sollten und es verschlug mir den Atem. Was die Kanzlerin zum Beispiel unter „Flexibler Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten“ versteht, kann man, an ihre Phrasen gewöhnt, leicht erkennen. Es bedeutet, dass insbesondere Deutschland die Nähte seiner Taschen mit Gummizug ausstatten soll, um kleineren wie größeren Besuchen der europäischen Hand standhalten zu können.

Auch das Gerede vom „Marshallplan für Afrika“ wird seit Jahrzehnten immer und immer widergekäut, währenddessen in der Summe schon mehrere Marshallpläne wirkungslos in Wüste und Dschungel versickert sind. Ebenfalls unvermeidlich bei derlei Gelegenheiten ist das Trommeln für den „Europäischen Währungsfond“, selbstverständlich auch nur im Sinne der internationalen Solidarität (sie lebe hoch, hoch, hoch!). Notleidende Länder könnten so besser unterstützt werden spricht es aus der Kanzlerin, wobei es in der EU ausgerechnet und dummerweise ausschließlich Euro-Länder sind, welche die Not pressiert. Ein „EWF“ würde bedeuten, das brennende Dach des Euro auf die Nachbardächer von Krone, Forint und Zloty ausdehnen zu wollen, um sich an der gemeinsamen mangelhaft gedeckten Feuerversicherung zu erfreuen. Ich behaupte keck, wenn der EWF unter der Ägide des „Euro 1.0“ tatsächlich noch zustande kommt, ist eher Erpressung als Einsicht im Spiel. So blöd kann man nämlich eigentlich nicht sein.

Gänzlich vom Entsetzen hinweggerafft wird man jedoch, wenn man von Plänen vernimmt, Euro-Ländern, die beim technologischen Fortschritt wie etwa der „künstlichen Intelligenz“ „hinten dran“ seien, sollte mit einem Investitionshaushalt geholfen werden, der im „unteren zweistelligen Milliardenbereich“ (der verkürzende Begriff „Peanut“ lag in der trockenen Luft) ausgestattet würde. Hier soll die Gießkanne in besonders sozialistischer Manier geschwungen werden. Förderung von guten Projekten, Clusterbildung, Wettbewerb? Hält man in Brüssel und Berlin alles nur für liberalen Budenzauber! Gerecht ist nur, was gleichmäßig verteilt wird. Chancengleichheit herrsche nur dann, wenn jeder dieselben Mittel bekommt, ganz gleich, was er kann und wo er es versucht. Statt so etwas „Elitäres“ wie ein europäisches „Silicon Valley“ entstehen zu lassen, wo es eben entstehen mag und die Synergieeffekte von freiem Kapital, guten Bedingungen für Firmengründungen und geballter wissenschaftlicher Expertise durch nahe Universitäten zu nutzen und gezielt zu fördern, lässt man es lieber dort schneien, wo der Schnee nie liegen bleiben wird, und begründet den Wahnsinn mit dem Gerechtigkeitsprinzip. Außen steht Chancengleichheit geschrieben, innen lauert jedoch nichts anderes als die beabsichtigte Gleichheit der Ergebnisse.

Warum keine Orangen aus Finnland?

Mit derselben schildbürgerlichen Verstiegenheit könnte man auch dafür sorgen, dass der Anbau von Orangen nicht nur in Spanien oder Frankreich, sondern auch in Finnland und auf Grönland möglich wird, weil man dort leider mit Zitrusfrüchten etwas „hinten dran“ ist. Eine Gerechtigkeitslücke, die man mit viel Geld, Gewächshäusern und enormem Energieeinsatz dringen schließen sollte. Das schafft Arbeitsplätze und für die minderwertigen Früchte würde man anschließend mittels einer verteilungsgerechten Abnahmequote die störrischen Obsthändler beglücken (Das Förder-Programm sollte „Jetzt sind sie halt da“ heißen) und dem Endkunden für maximales Entzücken noch eine Orangen-Abwrackprämie hinterherwerfen. Nur gut, dass der Steuerzahler das nicht finanzieren muss, weil die Gelder ja von der EU kommen – auch dort hat man offenbar „gut gewirtschaftet“! Was haben wir für ein Glück, dass es Brüssel gibt und Berlin ein Vorort davon ist!

Doch Schluss mit diesem „Girlsday“, genug geblödelt! Noch eine solche Kanzlerinnenidee aus der Mottenkiste sozialistischer Fünfjahrespläne kann ich heute nicht ertragen! Es gibt jedoch in dieser Bundesregierung offenbar wirklich niemanden mehr, der sich noch dunkel daran erinnert, wie Marktwirtschaft funktioniert und der es schaffen könnte, Frau Merkel von den Mikrofonen fern zu halten. Also zumindest von denen draußen im Lande, wo sie Schaden anrichten kann, sollte sie fern gehalten werden. In einem Untersuchungsausschuss und dort auch gern in langer, freier Rede wäre ihr meine Aufmerksamkeit und die der Wirtschaft sicher gewiss. Aber Merkel und „Zukunft“ oder „Entwicklung“? Zu diesen Themen sollte man sie wirklich nie wieder reden lassen.

 

PS: Ceterum censeo…die Erklärung 2018 braucht nur noch knapp 10.000 weitere Unterstützer, über 40.000 haben bereits gezeichnet. Die bei erreichtem Quorum stattfindende öffentliche Debatte wäre neben einem Untersuchungsausschuss eine weitere Gelegenheit, bei der ich mit Spannung den Worten der Angela Dorothea Merkel zu Vergangenheit und Zukunft dieses Landes lauschen würde. 

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10 Kommentare

  1. “ Zu diesen Themen sollte man sie wirklich nie wieder reden lassen.“
    Oh nein ,laßt sie nur weiter reden umso schneller erkennen immer mehr den Unsinn ,den sie verzapft und umso eher ist Schluß mit ihr.

  2. „PS: Ceterum censeo…die Erklärung 2018 braucht nur noch knapp 10.000 weitere Unterstützer, …“

    Nu braucht sie gar nix mehr, außer vielleicht etwas um allfällige Fake-Zeichnungen auszugleichen, die dann kurz vor knapp zurückgezogen werden o.ä.
    Aber es geht ja auch noch 12 Tage weiter.
    Interessiert an einem Screenshot des historischen Momentes?

    • Ich kam etwas zu spät und habe bei 50.017 geknipst. Wir müssen dennoch weiter dran bleiben aber ich denke, wir bekommen in den letzten zwei Wochen noch locker 10,000 zusammen. Ein schöner Moment, in der Tat. Gerade für Vera, die sich so reingekniet hat!

  3. Es muß heißen“Vogelschiss“. Wenn zitieren dann richtig
    Ansonsten bin ich ganz bei ihnen.

  4. „Des Kaisers neue Kleider“ lassen grüßen:

    Und da kann die Kanzlerin noch so sehr von der wachsenden Rolle der Bedeutung faseln, irgendwann wird ein Kind daher kommen und ausrufen: „Aber die Kanzlerin hat ja gar keine Kleider an!“, auf dass das ganze Volk, die versammelten schon länger und erst jüngst hier Lebenden erkennen werden, dass die Kanzlerin nackt ist, mit leeren Händen dasteht und nur heiße Luft verquirlt …

  5. Ich erinnere mich an eine „Deutschlandsafarie“-Episode zum Nachhaltigkeitsgirlsday. Säße ein Satiriker mit Bleistift vor einem weißen Blatt Papier, käm er wohl nicht drauf. Da läuft die Frau mit Marschmusik ein und liest eine Floskelrede ab. Da hab ich plötzlich begriffen, das ist alles was die macht. Marschmusikwatscheln und hohle Reden vorlesen. Der Rest macht die zweite bis dritte Reihe. Die Queen von England ist mehr in die weltlichen Dinge verwickelt.

  6. „Kleine Kirsche“ auf der verseuchten Torte: Mit der Abschaffung des ESM (mit seinem 85%-Quorum für „Hilfen“ – Deutschlands Stimmanteil hierbei: 26%) zugunsten eines „EWF“, der als „europäische Institution“ aus eigener Kompetenz (auch deutsches Steuer-) Geld ausgeben könnte, wäre ein weiterer großer „Wir schaffen das/den Rechtsstaat ab!“-Schritt getan. Hatte doch das Bundesverfassungsgericht zur Auflage für künftige Zustimmungen durch deutsche Vertreter zu (ESM-)Haftungsermächtigungen ausdrücklich die vorherige Befassung (= öffentliche Diskussion) und Zustimmung des Deutschen Bundestages gemacht. Wundern tut dies freilich nicht: wer sich nur nach Lust&Laune um die verfassungsrechtliche Stellung der Legislative schert (bald 3 Jahre nicht grund-/gesetzeskonformes Asyl- de facto Einwanderungsregime), der gibt auch einen „Vogel-Schei..“ auf die Judikative, sprich BVerfG. Wann greift eigentlich Artikel 20 GG – „(3) ……., die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden. (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“?

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