Jahrzehntelanger Frieden lässt die Menschen ebenso sorglos und undankbar werden wie die Abwesenheit von Krankheiten.
Wozu sein Kind gegen die Masern oder andere Krankheiten impfen lassen, wenn wie Wahrscheinlichkeit welche zu bekommen, so klein ist? – solche Aussagen von Impfgegnern, denen die möglichen Nebenwirkungen einer Impfung vor Augen stehen, scheinen sich besonders in Deutschland immer mehr auszubreiten. Vergeblich die Erklärungen der Ärzte, dass es eben ausgerechnet die Impfungen sind, die diese Krankheiten verhindern helfen. Aussichtslos auch der Hinweis, dass selbst nicht geimpfte Kinder von dem Schutz profitieren, den sie durch geimpfte Kinder und die dadurch verringerte Ansteckungsgefahr erfahren. Eine Population, die schon lange nicht mehr unter dem Regime der Infektionskrankheiten lebt, bei dem zuverlässig ein bestimmter Prozentsatz jedes Jahrgangs von Infektionen hinweggerafft wurde, scheint trotz aller Aufklärungsmaßnahmen allmählich zu vergessen, dass es auch mal anders war und verdrängt die Möglichkeit, dass es eines Tages auch wieder anders sein kann. Schon sind die ersten Fälle von Krankheiten wieder ausgebrochen, die man längst für überwunden hielt.
Nun will ich meine Leser nicht mit meinem medizinischen Halbwissen langweilen, aber das Phänomen des Vergessens und Verdrängens von realen Gefahren, das bei den Impfgegnern zu beobachten ist, gibt es auch in anderen Bereichen, wo Gewohnheit und falsche Schlüsse dazu führen, die Notwendigkeit von Schutz und Aufmerksamkeit zu verlernen oder zu verleugnen. Wozu etwas für die Zukunft tun, wenn uns der Klimawandel in zwölf Jahren umbringt? Wozu eine Haftpflichtversicherung, wenn man die doch noch nie gebraucht hat? Spätestens bei der letzten Frage kamen sie ins Grübeln, stimmt’s? Ist es nicht gerade der Sinn von Risikoversicherungen, dass man sie im besten Fall nicht braucht?
Mit dem hierzulande zunehmenden Antiamerikanismus ist es wie mit den Impfgegnern – beide Gruppen glauben, auf den gebotenen und gewohnten Schutz verzichten zu können, weil man ihn schon so lange nicht mehr herausgefordert sah, verfügen aber gleichzeitig nicht einmal annähernd über die Abwehrkräfte, mit den Herausforderungen des Selbstschutzes fertig zu werden. Die Welt da draußen sei friedlich, arm an Feinden und aseptisch, da könne im Grund nichts schief gehen.
Alle Krankheiten kehren zurück
Bei den gefährlichen Infektionskrankheiten ist Zweckfatalismus längst gescheitert, die Masern und andere ehemals gut durchgeimpfte Krankheiten treten wieder verstärkt auf. Mediziner sprechen dann euphemistisch von „Impfmüdigkeit“, während sie hinter vorgehaltener Hand deftigere Begriffe verwenden und mit dem Zeigefinger kreisende Bewegungen an der Schläfe vollführen.
Die Früchte des immer großspuriger auftretenden Antiamerikanismus jedoch werden erst in der Zukunft geerntet, momentan können wir uns zum Glück noch auf unsere vergleichsweise gute „durchgeimpften“ Nachbarn verlassen. Den Finger angesichts der neudeutschen Selbstüberschätzung lassen unsere Nachbarn kreisen, die Baltischen Staaten oder Polen etwa denken überhaupt nicht daran, ihre NATO-Verpflichtungen ähnlich lässig zu verfehlen, wie Deutschland es tut und sind sicherlich mehr am militärischen Bündnis mit den USA als dem rein moralischen Bündnis mit Deutschland interessiert. Auch scheint man außer bei uns nirgends in der NATO den Fehler zu machen, wegen politischer Animositäten gegenüber einem US-Präsidenten, der noch maximal fünfeinhalb Jahre an der Macht sein wird, die gewachsenen und bewährten Beziehungen zur USA durch präpotentes Imponiergehabe aufs Spiel zu setzen.
Zu der hier und da privat gepflegte Ressentiment kommt seit der Wahl Trumps ein ganzer Strauß politischer und medialer Meucheleien hinzu, weshalb die Ablehnung der Vereinigten Staaten – oder doch zumindest jener politischen Mehrheit, die Trump gewählt hat – längst im politischen Mainstream angekommen ist. Man muss die Puzzleteile einfach mal aufzählen um zu begreifen, welch fundamentale Wandlung Deutschlands Beziehung zu den Vereinigten Staaten in den letzten zwei bis drei Jahren vollzogen hat.
Die Europäer schlucken die Ungerechtigkeiten der Chinesen – Trump nicht
Präsident Steinmeier verweigert Trump die Gratulation zum Amtsantritt, während er beim Händeschütteln und in vollmundigen Gratulationsadressen an Irans Mullahs weniger Berührungsängste hat. Außenminister Maas, dessen Schuhgröße ohnehin schon Urmeter für den Durchmesser diplomatischer Fettnäpfchen ist, fordert bei jeder Gelegenheit „harte Haltung“ gegen Trump, als handele es sich bei diesem nicht um den gewählten Vertreter eines souveränen und befreundeten Staates, sondern um den goldbestrassten Maximo-Leader eines karibischen Militärputsches. Beinahe jeder unserer Minister hatte schon irgendeinen lächerlichen Pfeil auf der Pfanne, um auf Trump zu schießen. Sogar Selbstverteidigungsministerin von der Leyen, die dem planlosesten und ineffizientesten aller deutschen Ministerien vorsteht, warf Trump schon „Planlosigkeit“ vor.
Meldungen, in denen Analysten zähneknirschend und kleinlaut eingestehen, dass Trumps Politik, die vielen erratisch, arrogant und egozentrisch erscheinen mag, offensichtlich erfolgreich ist, schaffen es kaum in Zwanziguhrnachrichten. Das seine harte Chinapolitik, die hierzulande stets als Wirtschaftskrieg bezeichnet wird, offenbar viele unfaire Praktiken der Chinesen thematisierte und Lösungen erzwang, ist auch nur selten Thema. In Europa hatte man sich längst damit abgefunden, auf chinesischen Märkten nicht dieselben Rechte zu genießen, die man den Chinesen in Europa bereitwillig einräumte. Offenbar brauchte es erst einen undiplomatischen „Dealmaker“ wie Trump, der dieses Missverhältnis zum Thema machte, statt es auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben, um das „gute Klima“ nicht zu gefährden. Zuletzt brach auch noch die seit 2016 medial am köcheln gehaltene „Russland-Affäre“ um angebliche Wahlmanipulation komplett in sich zusammen – ein harter Schlag für die mediale Emeute, die besonders in Deutschland keinen Tag vergehe ließ, ohne ihn zum Anfang vom Ende Trumps zu definieren.
Gernegroße Deutsche fallen auch Israel in den Rücken
Die aktuelle Bundesregierung glaubt jedoch, auf die amerikanische Partnerschaft weitgehend verzichten zu können und geht in immer mehr Feldern auf Oppositionskurs. Man hält am Atomabkommen mit dem Iran fest und ignoriert das Säbelrasseln der Mullahs gegen Israel und auch das physische Heranrücken des Iran in Syrien. Trumps Erklärung, die Golanhöhen als Teil Israels anzuerkennen war weniger ein völkerrechtlicher Akt als ein Garantieversprechen für die Sicherheit Israels. In Teheran wurde das verstanden – in Berlin nicht. Dort beeilte sich Außenminister Maas, auf die „einschlägigen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates“ zu verweisen. Dieser abgefeuerte Pfeil trifft jedoch nicht den Adressaten Trump, sondern Israel, für das die Bedrohung seiner Nordgrenze von Tag zu Tag zunimmt.
Seit Jahrzehnten konnte sich die Bundesrepublik auf den Schutz Amerikas verlassen. Der kleine Piecks in Form von Kosten, den diese „Schutzimpfung“ verursachte, war ein vergleichsweise kleiner Schmerz verglichen mit den Lasten, die sich die Amerikaner damit aufluden. Die Decke, welche die US-Armee über uns ausbreitete, war angenehm preiswert und nicht mit eigenen Opfern verbunden. Zudem hatten wir Zeit und Muße, uns lautstark darüber zu beklagen, dass sie hier und da kratzte. Da hielt man die „No Blood for Oil“ Plakate doch gleich noch ein bisschen höher, als deutsche Demonstranten vor der Operation „Desert Storm“ für Sadam Hussein auf die Straße gingen.
Heute glaubt man, diesen Schutz nicht mehr zu brauchen und versucht, die kratzige Decke wegzustrampeln. Wozu noch NATO oder US-Truppen, wozu überhaupt noch Waffen…? So fragen die einen. Andere, darunter unserer Verteidigungsministerin, versuchen, selbst in die zu großen amerikanischen Stiefel zu schlüpfen und klopfen präpotente Sprüche. Eine „Warnung“ an die Russen hier, eine großspurige Ankündigung dort, vielleicht darf’s auch noch ein Flugzeugträger sein, wie ihn Merkel und Kramp-Karrenbauer ins Planspiel brauchen? Lauter ungedeckte Schecks, bedenkt man den Zustand der Bundeswehr und die Hekatombe vergeigter Rüstungsprojekte allein in den letzten zehn Jahren.
Kubicki pöbelt gegen Grenell
Während in anderen NATO -Staaten darüber diskutiert wird, wie das 2%-Ziel der NATO zu erreichen ist, kreist die Debatte bei uns eher darum, ob nicht auch Ausgaben für Entwicklungshilfe irgendwie zu Verteidigungsausgaben umetikettiert werde können. Wie unsicher sich unsere Politik dabei fühlt, ist an der Dünnhäutigkeit zu erkennen, wie sie zuletzt Wolfgang Kubicki an den Tag legte, als er den amerikanischen Botschafter Grenell am liebsten aus dem Land geworfen hätte, weil dieser sich besorgt bezüglich des Bundeshaushalts geäußert hatte, der wiederholt die zugesagten Verteidigungsausgaben nicht enthielt. Nun kann man der Meinung sein, dass ein Botschafter nicht das Mandat hat, deutsche Haushaltspläne zu kommentieren. Hätte Grenell jedoch eine Position lobend hervorgehoben, wäre der Ärger sicher geringer ausgefallen. Die rüpelhafte Reaktion ausgerechnet eines Politikers der FDP, deren Außenminister lange Zeit das Bild Deutschlands in der Welt prägten, zeugt jedoch von Kompetenzverlust auch auf diesem Gebiet.
NATO – was sonst?
Als Alternative zur NATO und den dort substanziell entscheidenden Vereinigten Staaten träumt man gern von einer „europäischen Verteidigung“. Dabei verabschieden sich die Briten aktuell unter heftigen Schmerzen aus allen bindenden EU-Strukturen und Frankreich, die andere verbliebene europäische Schutzmacht, zerfleischt sich gerade selbst in ungelösten inneren Konflikten. Die Liste der Potenziale, mit denen sich Europa Weltgeltung verschaffen will, um mit den Vereinigten Staaten, China, Russland oder gar dem weltweiten Terrorismus militärisch „auf Augenhöhe“ zu stehen, ist klein geworden dieser Tage. Angesichts der weltweit zahlreichen Konflikte und einer am Horizont schon erkennbaren neuen Finanzkrise fragt man sich schon, ob Deutschland es sich tatsächlich leisten sollte, Amerika zu verprellen, nur weil es dessen Präsidenten nicht mag. Doch wenn die Sonne tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
Ich für meinen Teil setze jedoch weiterhin auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Land, das als einziges in der Lage war, Europa im letzten Jahrhundert dreimal aus dem Dreck zu ziehen. „Dreimal?“, werden sie sich fragen. Was gab es denn noch außer zwei verheerenden Weltkriegen mit Millionen Todesopfern? Das dritte Mal gerät leicht aus dem Gedächtnis, obwohl es noch gar nicht so lange her ist. Die Operation hieß „Operation Allied Force“ und jährte sich am 24.3.2019 zum zwanzigsten Mal. NATO-Streitkräfte unter Führung der USA beendeten die Zerfallskriege im ehemaligen Jugoslawien, nachdem Europa und die UN diesen fast zehn Jahre ohnmächtig zugesehen hatte. Das Massaker von Srebrenica konnte Europa 1995 jedenfalls nicht verhindern und musste wie immer die USA um Hilfe bitten.
Man kann also nie wissen, wann wir die Amerikaner als nächstes wieder einmal dringend brauchen werden – und lassen Sie bitte rechtzeitig Ihre Tetanus-Impfung auffrischen, liebe Leser.
Zuerst erschienen in der Jüdischen Rundschau
Lieber Herr Letsch, auch ich lese Ihren Blog immer gerne und mit Gewinn. Aber ich finde, dass dieser Beitrag arg an der Realität – in beiden Aspekten – vorbeigeht.
Das meiste ist von anderen Kommentatoren ja zumindest angedeutet worden, nur kurze Ergänzungen daher. Zu behaupten, die Amerikaner hätten „uns“ dreimal aus dem Dreck ziehen müssen, ist nicht mehr nur Geschichtsklitterung, sondern in meinen Augen klare Geschichtsfälschung. Ohne die Einmischung und Beteiligung der USA – auch bereits vor offiziellem Kriegseintritt – wäre der Erste Weltkrieg viel früher beendet gewesen, ganz einfach, weil England und Frankreich aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr Krieg hätten führen können. Man hätte sich in Europa einigen müssen und hätte das auch geschafft. Die Umstände der Kriegsbeendigung setze ich als bekannt voraus. Auch der zweite Weltkrieg wäre so ohne das Handeln der USA nie entstanden und geführt worden. Man wusste frühzeitig um das Los Polens, ohne einzugreifen, man erdrosselte Japan wirtschaftlich, man unterstütze einseitig eine Kriegspartei und provozierte Zwischenfälle, um auch offiziell entgegen den eigenen Gesetzen endlich in den Krieg eintreten zu können. Es hat sich ja auch gelohnt, wie die Nachkriegsära belegt. Ich behaupte auch, dass der Schutz Europas allenfalls Kollateralnutzen gewesen ist. Für ausführlichere Informationen seien die Bücher Helmut Roewers empfohlen. (Mittel-) Europa ist notwendige Basis für die Beherrschung des Nahen Ostens, auch der Balkan dient dazu. Wozu sonst dient Camp Bondsteel im Kosovo? Die USA betreiben mit den Hauptquartieren für Europa und Afrika in Stuttgart sowie der Airbase Ramstein Stützpunkte für weltumspannendes Handeln. Was hat das mit dem Schutz Europas zu tun? Und da habe ich noch nicht einmal angefangen, die schleichende Umwandlung der NATO von einem Verteidigungsbündnis in ein weltweites Interventionsbündnis, ohne Zustimmung des, ja selbst ohne Diskussion im Bundestag, zu thematisieren.
Es ist richtig, dass keine irgendwie geartete Aktivität europäischer Konvergenz den Völkermord im Kosovo beendet hätte, wie auch so manche andere Katastrophe auf der Welt (Völkermord in Ruanda u.a.mehr) . Die einzige verbliebende Weltmacht USA ist allein dazu imstande. Das dekadente Europa und insbesondere das völlig aus dem Ruder laufende Deutschland, das allein den USA seine Demokratie zu verdanken haben, täten gut daran, sich darauf zu besinnen.
Sehr geehrter Herr Letsch,
ich war von 1979 – 83 „beim Bund“. Der Nato Doppelbeschluss machte mich sehr nachdenklich und am Ende hatte ich viel Sympathie für die Gegner. Denn viele auch viele aus meinem Freundeskreis realisierten, dass die Amis uns nur als Atomares Schlachtfeld benutzen wollten. Denken Sie das die jungen heute schon älteren Deutschen das vergessen? Kommen Sie mir jetzt nicht mit…………… „Opfer bringen“. Eine Nation und ein ganzes Land für wahrscheinlich tausend von Jahren unbewohnbar zu machen war mir nicht mehr Nachvollziehbar!! Die Mittelstreckenraketen wären immer auf deutschem Boden runter gegangen. Da lasse ich mich lieber vom Russen „überrollen“ und gehe in den Untergrund und bekämpfe den Feind dann mit Guerillataktik . Zumindest ist dann mein Land und Leute nicht verseucht.
Zu den Impfquoten sollte man mal beim Robert-Koch-Institut vorbeischauen: bei Masern höchste Impfquote von 97,1% bei der Schuleingangsuntersuchung im Jahr 2016. Neuere oder aussagekräftigere Zahlen gibt es derzeit nicht. Das passt m.E. faktisch nicht zur Theorie der Impfgegner als Ursache für steigende Masernerkrankungen in Deutschland.
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Impfstatus/schulanfaenger/schuleingangsuntersuchungen_node.html
Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass für Ausbildung der Masern-Immunität eine einfache Impfung für ca. 90% der Geimpften ausreichend ist. Die 2fach Impfung wird eigentlich nur für die ca. 10% Impfversager durchgeführt, welche mit der 2ten Impfung eine 2te Chance bekommen, immun zu werden. Dass man trotzdem vorzugsweise alle 2fach impft, hat praktische Gründe. (Ebenfalls beim RKI nachzulesen.)
@Karl-Eugen Kaiser: „Operation Allied Force” war nur die zweitschlechteste aller Lösungen. Der Zerfall Jugoslawiens hat die außenpolitische Plan-, Ahnungs- und Machtlosigkeit Europas über Jahre sehr deutlich gezeigt. Man hätte lieber eine noch schlechtere Lösung bevorzugt: weiter fruchtlose Appelle und Resolutionen in die Luft zu pusten und den schwarzen Peter an die UN abschieben – eine Organisation, in der Antidemokraten, Despoten und Feudalfürsten längst die Mehrheit haben. Aber Sie haben schon recht: „Operation Allied Force” war kein Ruhmesblatt. Aber welcher Krieg ist das schon, wenn man ihn nur von der Seite des Völkerrechts betrachtet und sowohl die Alternativen als auch die Ergebnisse außer Acht lässt. Die Landung der Alliierten 1944 in der Normandie hätte übrigens heute keine Mehrheit in der UN erhalten.
Als ein regelmäßiger Besucher Ihres Blogs schätze ich Ihre klugen und fundierten Beiträge und danke Ihnen auf diesem Weg einmal dafür. Auch mit dem Inhalt dieses Artikel stimme ich weitgehend zu. Dennoch: Die „Operation Allied Force“ war kein Ruhmesblatt für die westliche Welt. Es war vielmehr ein völkerrechtswidriger Angriff auf einen souveränen Staat, der all die heeren Bekundungen über die Achtung des Völkerrechts und dem Selbstbestimmungsrecht der Völker westlichen Wertegemeinschaft als das entlarvt hat, was sie in Wahrheit sind: Makulatur. Daran gibt es nichts zu beschönigen oder gar zu rechtfertigen. Selbst der Kanzler, Gerhard Schröder, der damals die Verantwortung für die militärische Beteiligung unserer Bundeswehr trug, hat diese Sichtweise im Nachhinein bestätigt und den Einsatz als einen völkerrechtswidrigen Akt bezeichnet.
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