In „Dornröschen“, einem der bekanntesten von Grimms Märchen heißt es: „Doch der König hoffte, sein liebes Kind vor dem Fluch der 13. Fee zu bewahren und ließ den Befehl ausgehen, dass alle Spindeln im ganzen Königreich verbrannt werden sollten.“ Wir kennen natürlich die Vorgeschichte, wissen vom Fest, den Feen und ihren Geschenken und von der Drohung der einen, die Prinzessin werde sich an einer Spindel stechen und sterben oder in einen langen Schlaf fallen. Das muss doch zu verhindern sein, dachte der König und schränkte die Grundrechte seiner Bevölkerung (hier die Gewerbefreiheit und Eigentumsrechte) ein. Von den ökonomischen Folgen dieses autoritären Befehls sagt das Märchen nichts, wir dürfen aber vermuten, dass die Handwerker, Bauern und Händler im Königreich nicht sehr glücklich darüber waren, zum Schutz einer privilegierten Prinzessin derart geschurigelt zu werden. Die Märchenkundigen unter uns wissen aber auch, dass es am Ende alles nichts nützte. Eine Spindel wurde übersehen, heute würde man sagen, sie wurde von einer unsolidarischen Querdenkerin versteckt und mit einem Stich in den Finger machte die böse Fee den ganzen autoritären Plan des Königs zunichte.

Von Märchen lernen

Heute kommen die Flüche nicht mehr von bösen Feen, die der König vergessen hat, zur Party einzuladen. Es geht auch nicht mehr darum, einen kleinen Pieks zu vermeiden. Im Gegenteil. Auch der Letzte im Königreich muss einen bekommen, sonst macht er oder sie sich persönlich schuldig am Schlummer der Gesellschaft, aus der sie erst wieder erwachen könne, wenn auch der Letzte geimpft sei. Dafür dürfe man schon mal die Samthandschuhe ausziehen, meint der Verhaltensökonom Armin Falk im Tagesspiegel. Sie wissen schon, Verhaltensökonomen sind die, denen wir die Kunst des Nudging verdanken. Armin Falk möchte nun gern mit dem Baseballschläger nugden. „Die Allgemeinheit muss zahlen für Trägheit und Dummheit der Impfgegner“ meint Herr Falk. Und weiter: „Sich nicht impfen zu lassen, hat nichts mit Rationalität zu tun, sondern einfach nur mit Eigennutz“ auch möchte er, wenn Beatmungsgeräte knapp werden und eine Triage-Situation entstünde, den Impfstatus mit in die Abwägung einfließen lassen, um dem „Trittbrettfahrertum der übelsten Sorte“ endlich ein Ende zu bereiten. Gnade fänden allenfalls jene, die aus medizinischen Gründen von einer Impfung ausgenommen seien.

Josef Ridders, der Vorsitzende des Bundesverbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) – also ein sogenannter Christ – brachte sogar die Kostenfrage ins Spiel. Sollen die Ungeimpften doch gefälligst die Kosten für ihre Renitenz selbst tragen. Ganz im Sinne der Barmherzigkeit, von der wir schon bei Markus (1,40) lesen, dass, als der Aussätzige um Heilung bat, Jesus ihm sagte, er hätte eben besser aufpassen müssen, mit welchem Gesindel er sich einlasse. Vielleicht steht da aber auch ganz was anderes und Herr Ridders hat einfach nur völlig den Verstand verloren.

3..2..1..geimpft!

Aber spielen wie diese schöne neue Welt der Herren Falk und Ridders doch mal durch und fangen mit den Ausnahmen an, den „erlaubt Ungeimpften“. Die müssen natürlich ein ärztliches Attest vorlegen, sonst könnte da ja jeder kommen und wo kämen wir hin, wenn jeder selbst entscheiden könnte, was gut oder schlecht für ihn ist! Den Ärzten kann man aber nicht vertrauen, denn die wollten ja schon bei den Masken-Attesten partout nicht auf die Zettel drucken, was der medizinische Grund für den ärztlichen Dispens ist. Und wie soll der Polizist, der Veranstalter, der Gastwirt oder der Leiter des örtlichen Wahlbüros die Diagnose mit seiner tagesaktuellen Positivliste „Erlaubte Impf-Entschuldigungen“ abgleichen? Na also! Die Diagnose muss klar, deutlich und detailliert vermerkt sein, und zwar auf einem amtlich beglaubigten Dokument. Anschließend setzt der Impfunwillige ein auffälliges Hütchen auf, um den Geimpften zu erleichtern, ausreichend Abstand zu dieser tickenden Zeitbombe zu halten.

Das kann natürlich nur der erste Schritt sein, die Menschen wieder zur gemeinschaftlichen Verantwortung zu erziehen. Man hat das ja schon viel zu lange schleifen lassen! Warum muss die Gemeinschaft überhaupt für die Schäden aufkommen, die ungesundes Essen, Zucker und Alkohol verursachen? Nur wer sich gesund ernährt, darf mit kostenfreier Behandlung im Fall von Diabetes rechnen! Herzkreislaufbehandlungen lassen sich durch ausreichend Sport stark verringern, Raucher erhalten keine Krebsbehandlung mehr, die DLRG zieht nur noch Schwimmer aus dem Wasser und Entbindungen in Kliniken müssen schon von denen finanziert werden, die die Kinder kriegen. Alle anderen haben schließlich schon genug für Pille, Kondome und Bücher von Verena Braunschweiger bezahlt.

Und gewöhnen Sie sich schnell ab, im Winter die Alpenhänge auf langen Brettern hinunter ins Tal zu donnern, liebe Leser. Es sei denn, Sie können es sich leisten, Bergwacht und Unfallchirurgie aus eigener Tasche zu bezahlen. Unsolidarisch ist es natürlich auch, länger als statistisch vorgesehen der Rentenversicherung auf der Tasche zu liegen. Wollen sie selbst den Stecker ziehen, oder dürfen wir ihnen behilflich sein? Und kommen Sie jetzt nicht mit „ich habe aber jahrzehntelang eingezahlt, ich bin außerdem versichert“. Deckt die monatliche Krankenversicherungsrate etwa die Mehrkosten, die die Gesellschaft mit Ihnen hat? Nein! Da sehen Sie es, Sie unsolidarischer Trittbrettfahrer Sie! Kurz – und um den ganzen Unsinn zu beenden, der sich schließlich beliebig fortsetzen ließe: unter dem Vorwand, die Solidargemeinschaft zu retten, kündigt man sie auf.

Warum diese Panik?

Solch totalitäres Gebaren blitzte natürlich zu allen Zeiten hier und da auf. Doch selten setzen sich scheinbar intelligente Leute und auch unsere Volksvertreter (zwei nicht ganz deckungsgleiche Teilmengen) an die Spitze solcher Fackelzüge und erklären bellend einen Teil ihrer Mitmenschen zum Problem, obwohl diese mit ihren Steuern und Abgaben keineswegs außerhalb stehen, sondern den ganzen Laden mittragen. Nur fürs Protokoll: als 2015/16 Hunderttausende illegal über die grüne Grenze nach Deutschland kamen, war keine Rede vom Aufkündigen der Solidarität, Kostenrisiken oder Strafpunkten bei der Triage. Und das, obwohl kein einziger der Ankömmlinge auch nur eine Puseratze zu der Solidargemeinschaft beigesteuert hatte, der sie nun wie selbstverständlich auf der Tasche lagen. Die unplanmäßigen und im Sinne Ridders gänzlich unsolidarischen Kosten für Gebisssanierungen, Krätze-Ausbrüche und offene TBC verschwanden im Duftnebel der Willkommensblumensträuße. Die gegenwärtige Republik riecht eher nach Schlamm und geworfen werden Flaschen und Steine.

Heute klingt der Bundestagspräsident Schäuble, der von einem „Nahezu unerträglichen Maß an Überheblichkeit“ der sogenannten Querdenker spricht, kaum anders als jene, die vor fünf Jahren lautstark gegen die Unterbringung von Migranten wetterten. Doch eines ist anders, und ich spreche hier nicht von der Richtung des Protests. 2015 entsprang der Unmut der Ohnmacht, heute ist es die Macht, die unzufrieden ist mit der Widerborstigkeit des Wahlvolkes. Hinter diesem offenkundigen und regierungsamtlichen Hass, der keine Lüge, Verdrehung oder Falschdarstellung scheut, steckt aber nichts als Planlosigkeit und Angst, beim Scheitern erwischt zu werden.

Wie oft schießt der Staat, wenn er in Krisensituationen handelt, über das Ziel hinaus und verbrennt dabei Zeit, Geld und Möglichkeiten? Bleiben wie bei unserem König aus dem Märchen, der sofort handelte und alle Spindeln im Reich verbrennen ließ – dabei war klar, dass sich die Prinzessin erst an ihrem 15. Geburtstag stechen würde. Zeit genug, um besonnen zu handeln, oder? Übertragen wir diese kopflose Hektik auf aktuelle eilige Großprojekte wie Kohleaussieg, Energiewende, Klimarettung, Sprachverhunzung und die staatlich durchgedrückte Impfwelle, fällt mir als erstes der Satz „Das ist jetzt so beschlossen und wird auch so gemacht“ ein. Unterdessen sinken die Impfzahlen und erste Chargen der Impfstoffe müssen schon vernichtet und abgeschrieben werden. Kein gutes Bild für einen Staat, der von sich behauptet, alles unter Kontrolle zu haben, immer richtig zu handeln und keine Fehler zu machen.

Dabei läuft den Politikern die Zeit davon, in der sie die eingeübten Begründungen noch verwenden können. Die Mutationsfreudigkeit des Virus bringt wie erwartet Varianten hervor, gegen die die aktuellen Impfstoffe an Wirksamkeit verlieren. Die amerikanische CDC (und laut Lauterbach arbeiten dort nur die besten der Besten) geht bei der Delta-Variante nur noch von 65-75% Schutzwirkung aus. Das ist immer noch eine Menge, aber welcher Politiker stellt sich schon gern vor Fernsehkameras und erklärt, dass die Wirksamkeit der Impfung schon um 20% gesunken ist und nun nach Boost-, Auffrischungs- oder Drittimpfungen gerufen werden muss? Wäre es da nicht praktisch, wenigstens schon alle im selben Impfboot zu haben, auf dass später niemand kommen und sagen könne „Seht ihr, ich hab’s euch doch gesagt!“?

Auf deinen Platz, Politiker!

Ich weiß, die Planspielchen laufen schon. Eine Zwangsimpfung verstoße gar nicht gegen die Grundrechte, meint der eine oder andere Verfassungsfuchs. Da wäre ja eine Notlage, die man erklären könne und Not kennt bekanntlich kein Gebot. Doch wäre es dann nicht das mindeste, dass man den Impfstoffen, die man per Gesetz in die Arme der Bürger drücken möchte, eine ordentliche und vollständige Zulassung verschafft, anstatt weiter mit Schnellzulassungen zu arbeiten? Die Sorgfalt, mit der der Prüfungsprozess der Vakzine erfolgen muss, gesteht man dem von Panik zu Panikattacke getriebenen Bürger offenbar nicht zu. Die Beamten in europäischen Zulassungsbehörden sichern sich durch Sorgfalt vor Regress, die Bürger hingegen sollen sich mit – so gut sie auch sein mögen – provisorisch zugelassenen Stoffen zwangsimpfen lassen? Die Vorauseile, mit der hier juristische Fakten geschaffen werden sollen, macht stutzig. Auf die Wissenschaft beruht hier nur noch wenig, weil zwei Grundprinzipien jeder wissenschaftlichen Arbeit ausgehebelt werden: Sorgfalt und Fehlerkultur. Von Rechtsstaatlichkeit und den im Grundgesetz garantierten Abwehrrechten des Bürgers gegen den Staat kann erst recht keine Rede mehr sein.

Die Liste der Impfstoffe, die sich in der Entwicklung befinden, ist beeindruckend. Jedoch hat bisher kein einziger davon eine vollständige Zulassung mit allen nötigen Unterlagen in der EU erlangt. Das bedeutet nicht, dass ich deren Wirksamkeit oder die guten Absichten der Entwickler in Frage stelle, doch darf meiner Meinung nach jeder Bürger dieselbe Sorgfalt und Skepsis in Bezug auf die individuelle Impfung an den Tag legen, die die europäischen Zulassungsbehörden bei ihrem Zulassungsverfahren walten lassen.

Wir groß ist das Problem „Verweigerer“ wirklich?

Wir erfahren übrigens rein gar nichts über die Gründe dafür, warum die Impfraten zurückgegangen sind. Medien und Politik sprechen verallgemeinernd und beleidigend von Coronaleugnern und Impfgegnern, dabei protestieren die meisten in erster Linie gegen Willkür und Unsicherheit der Maßnahmen, die mit der Pandemie einher gehen und es sind sicher auch Geimpfte unter den Demonstranten, denen es gewaltig stinkt, dass sie trotz Impfschutz ihre Bürgerrechte immer noch eingeschränkt sehen. Glaubt man Schäuble oder Lauterbach, muss es sich bei den Impfgegnern um fast die Hälfte der Bevölkerung handeln, was schon mal per se stutzig machen muss, denn mit so zahlreichen Feinden legt sich die deutsche Politik nur ungern an. Viel häufiger wird ein eher kleiner Mops zum Drachen aufgeblasen, während man die wirklichen Drachen eher füttert, als gegen sie ins Feld zu ziehen. Den schrulligen Reichsbürgern, die sich als Insassen einer Deutschland GmbH von Alliierten Gnaden halten, baut man keine runden Tische und richtet keine Dialogkonferenzen für die aus, während islamisch-nationalistische Moscheeverbände auf Schnittchen und kulturelles Begleitprogramm zählen dürfen.

Wie schlimm ist es denn nun wirklich mit der Impfverweigerung in Deutschland? Laut RKI-Bericht vom 27. Juli 2021 liegt die Impfakzeptanz der Kohorte der 18-59-jährigen bei 83,9%, bei ältere sogar bei 94,9%. Wobei die Akzeptanz über den gesamten Querschnitt der Geimpften und Ungeimpften erfragt wurde. Dies zeigt nach wie vor eine extrem hohe Bereitschaft für den rettenden Pieks, ganz gleich, was Statistiken über deren Wirksamkeit sagen. Auf jeden Fall liegt die Akzeptanz über dem gesteckten epidemiologischen Ziel von etwa 80%. Es wäre also klug von der Politik, diese freiwillige Zustimmung nicht dadurch zu zerstören, dass man sie zur Pflicht erhebt. Und zwar mutmaßlich vor allem deshalb, weil die Geschwindigkeit der Impfungen aus den Modellrechnungen, in denen persönliche Mitsprache der Bürger bei so körpernaher Politik natürlich nicht vorkommt, etwas zu hoch veranschlagt war.

Zurück auf deinen Platz, Politiker! Führe, verführe, aber entführe nicht! Maße dir nicht an, auch noch den Zeitpunkt bestimmen zu können, zu dem der Bürger das Impfangebot annimmt. Vielleicht hat er Angst, vielleicht sucht er nach dem richtigen Zeitpunkt, vielleicht hat er nach der tagtäglichen Lauterbach-Panik längst die Hoffnung aufgegeben, jemals sein altes Leben zurückzubekommen. Sei es nun geimpft oder ungeimpft. Je mehr Druck die Politik jedoch ausübt – sei es direkt oder indirekt – umso geringer dürfte die Bereitschaft sein, dieses repressive und dem Totalitarismus zustrebende Regime widerstandslos über sich ergehen zu lassen.

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13 Kommentare

  1. War schon eine Ewigkeit nicht mehr auf diesem Blog. Wie immer sehr schön formuliert. Fällt unter die Rubrik „unterhaltsam“, aber sonst im Wesentlichen systemtreu.
    Ich stelle nur eine Frage (ohne Hoffnung auf Antwort): Wie kommt Herr Letsch zu der Auffassung, die Gentherapien hätten Schutzwirkung? Glaubt er etwa, mit diesem „Zugeständnis“ – an wen eigentlich? – auf die Liste der künftig wieder Hoffähigen zu kommen? Oder etwa Schonung zu erfahren? Glaubt er, das könne man ja nun leicht einfach zugestehen, ohne Schaden, sozusagen, um nicht unnötig Angriffspunkte zu liefern? Da irrt er sich gewaltig. Wenn wir so schlampig weitermachen, ist unsere Versklavung nicht mehr abzuwenden.

    • Da Sie wie Sie sagen lange nicht hier gelesen haben, überlese ich den Vorwurf mit der Systemtreue mal. Wobei es natürlich jedem selbst überlassen ist, den eigenen Grad an Renitenz zum Maßstab zu erheben. Was die Wirksamkeit besagter Therapie angeht, ist in der Tat das letzte Wort noch nicht gesprochen. Allerdings kann ein Patient nicht immer auf dem Stand der Forschung sein, den selbst Ätzte meist nicht kennen. Zieht man die neuesten Nachrichten aus dem Lancet und Israel hinzu, ergibt sich für die langfristige Wirksamkeit vielleicht tatsächlich erschreckendes. Wenn ich das richtig interpretiere, sinkt die Immunantwort wenige Monate nach der zweiten Impfung noch unter das natürliche Niveau ab. Aber weiß ich das sicher? Nein. Auch das geben die Studien noch nicht sicher her. Ebensowenig wie Sie das sicher wissen können. Bleiben wir also beide aufmerksam. Und eines müssten Sie wissen. Wer einmal von der besagten „Liste“ gestrichen wurde, kommt da nie wieder rauf. Deshalb versuche ich sowas erst gar nicht.

  2. „Je mehr Druck die Politik jedoch ausübt – sei es direkt oder indirekt – umso geringer dürfte die Bereitschaft sein, dieses repressive und dem Totalitarismus zustrebende Regime widerstandslos über sich ergehen zu lassen.“
    NEIN, das glaube ich nicht. Lediglich die 10 %, die die ganze Impferei jetzt schon ablehnen werden weiterhin „störrisch“ sein. Die Anderen sind und bleiben devote Untertanen, denen ihre Freiheit scheißegal ist.

  3. Ein guter Journalist vermeidet den eingeschränkten Superlativ:
    „einem der bekanntesten von Grimms Märchen“

  4. „Vielleicht hat er Angst, vielleicht sucht er nach dem richtigen Zeitpunkt, vielleicht hat er nach der tagtäglichen Lauterbach-Panik längst die Hoffnung aufgegeben, jemals sein altes Leben zurückzubekommen.„
    Ja, vielleicht. Aber auch vielleicht hat er sich informiert, beobachtet und darüber nachgedacht. Diesen menschlichen und lebenserhaltenden Ansatz zur Problembewältigung soll es hin und wieder auch noch geben, lieber Roger Letsch.

  5. Jeder Text gegen den grassierenden Irrsinn ist wichtig; dieser ist besonders originell – Dankeschön, Ich empfehle ihn gerne weiter. Ich hoffe sehr, dass nicht die gewaltige mediale Übermacht von Politbürokraten der Vernunft endgültig den Garaus macht, aber ich würde nicht darauf wetten. Panikmache in Verbindung mit der Aussicht, dass der Staat dem verängstigten und auf Vollkasko konditionierten Stimmvieh wieder einmal die Verantwortung abnimmt, ist eine hierzulande unwiderstehliche Droge. Egal ob sie subcutan, intramuskulär, intravenös oder besonders bequem über die gewohnten Kanäle injiziert wird.

  6. Märchen sind Mythen, sind Urerinnerungen, sind archaisch. Geniale Verknüpfung mit der Urangst: grausamer Tod durch Ersticken, durch 100 Jahre schlafen und wo und wie aufwachen? Bilder aus der ewigen Vergangenheit in die Jetztzeit gebracht. Teuflisch gut.

  7. Man will sich natürlich nicht ständig wiederholen, aber auch in diesem Zusammenhang – es gibt Impfgegner, OMG! – ist wenigstens ein kurzer Hinweis erforderlich: dass nicht jede „Impfung“ sinnvoll ist, selbst wenn sie sich als „Impfung“ geriert. Die Covid19-„Impfung“ gehört unbedingt dazu, könnte sie doch im allerbesten Falle nur vor einer Erkrankung schützen, die kaum jemanden unter 70 befällt und wenn, dann nur bei 1 Prozent der so Infizierten zu einem schweren Verlauf führt. Mit demselben Recht könnte man jetzt auch allen Menschen, die einen Hammer besitzen oder erwerben, eine Zwangsversicherung gegen Hammerschäden aufbrummen, weil tatsächlich manche den Daumen statt den Nagel treffen und in einem von hundert Fällen sich so schwer verletzen, dass eine Blutvergiftung droht. Oder so – das Prinzip sollte deutlich werden.
    Meine erste Kritik an den „Maßnahmen“ war: Sie sind samt und sonders unverhältnismäßig. Gesagt hatte ich das erstmals Ende März. 2020 …
    Herr, lass Hirn regnen.

    • „(…)die einen Hammer besitzen oder erwerben(…)“. Sehr schönes Beispiel! Noch richtiger müsste es heißen: „die einen Hammer besitzen oder erwerben oder einen solchen erwerben könnten“. Die bloße Möglichkeit reicht dem Regime schließlich (siehe z.B. Rundfunkbeitrag).

  8. „Von Rechtsstaatlichkeit und den im Grundgesetz garantierten Abwehrrechten des Bürgers gegen den Staat kann erst recht keine Rede mehr sein.“ Leider absolut richtig, siehe Berliner Demo.

    Der Herr Verhaltensökonom, auch so eine Abart von Gesinnungsethiker sprich bezahlter Regierungspropagandist, erkennt fast richtig, dass „Sich nicht impfen zu lassen, hat nichts mit Rationalität zu tun, sondern einfach nur mit Eigennutz“ .
    Sehe ich ähnlich,was den Nutzen angeht – warum soll ich mich einem durchaus existierenden erheblichen Impfrisiko aussetzen, wo die Alternative (reale Infektion) allenfalls überschaubare Folgen hat. (Schlag nach bei Ioannidis !) Bei der Rationalität liegt er allerdings voll daneben – siehe oben.
    Und seine dumpfe Angstmache mit den verweigerten Beatmungsgeräten kann er sich schenken, letztere haben im realen Einsatz den Patienten zumeist nur den Rest gegeben, sprich : ich verzichte darauf gerne und optiere für die weitaus billigere Atemmaske.
    (Erfahrung macht klug, echte Information ist besser als Regierungspropaganda, Quellen gibt es zur Genüge). Heißer Tipp: Auf der Suche nach der Wahrheit, Teile 1 + 2, in der servus-Mediathek.

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