Kann man sich entspanntere Zeitgenossen als Hengameh Yaverdammtmerkdirmeinennamendurassist vorstellen? Wohl kaum! Ihre Gesellschaftskolumne in der TAZ sorgt aber aktuell für einigen Ärger, denn Hengameh trollte sich verbal durch sämtliche Injurien, wie sie alle Tage auch aus den Mündern flachhirnigen ACAB-Shirt-Träger entweichen: Auf die Mülldeponie mit den Bullen! Zu Hilfe eilt der bedrängten (und oft missgenderten) Maid Christian Brandes alias Schlecky Silberstein im DLF-Kultur:

„Wir haben ein Riesenproblem in der Gesellschaft, dass es kein vernünftiges Text- und Leseverständnis mehr gibt. Denn dieser Text ist eine ganz klare Satire. Wer das nicht versteht, der hat erst einmal ein individuelles Problem.“ Und weiter:

„Wir können nicht den geistig Geringsten zum Maßstab dafür machen, wie wir unsere Texte verfassen. Dann sind wir eine relativ dumme Gesellschaft.“

Für solche Erkenntnisse möchte man den Schlecky vor Freude abschlabbern, benennt er hier doch messerscharf und völlig richtig das Problem unserer Zeit. Denn wo der eine empört „Verletzung“ schreit, liegt in Wirklichkeit meist nur ein Missverständnis vor – womöglich sogar ein vorsätzlich herbeiverstandenes. Außer bei den Rechten, Klimaleugnern und Corona-Verweigerern natürlich, denen wurde die Verletzungsabsicht natürlich schon in die rechtsdrehende DNA hineingetreten, das weiß ja jeder. Was lustig ist, merken diese Idioten nicht mal, wenn der Humor sie gelegentlich mit Dachlatten, Spraydosen und Pflastersteinen bearbeitet! Dabei ist Satire so leicht zu erkennen, wenn man nicht blöd wie ein Biodeutscher ist: Satire ist das, was DLF, Hengameh, Schlecky und die TAZ für lustig halten oder wofür sie nachträglich das Lachen des Publikums einfordern! Da hätten sie auch selbst draufkommen können, stimmt’s?

Stattdessen gehen diese, sagen wir in eine Vorstellung von Dieter Nuhr, sind auf die neuesten Erkenntnisse vergleichender Anthropologie in Beziehung zur Thermodynamik überkritischer Gase gespannt und müssen sich dann zwei Stunden lang Witze und Sarkasmen anhören, die hinter dem Sonnenuntergang ihres geistigen Horizontes liegen. Missverständnisse halt. Wer Satire sucht, abonniert die TAZ!

Hengamehs satirisches Talent ist dort lange bekannt und offenbart sich regelmäßig in heiter-fröhlichen Texten wie solchen über Lisa Eckhart (Wer nichts zu sagen hat, aber Leute zum Zuhören braucht, erklärt sich selbst zur Gegner_in der Political Correctness. Manchen reicht das nicht.“), rechtsextreme Gewalt („Chemnitz, Hanau oder die NSU-Morde. Rechte Gewalt ist in Deutschland allgegenwärtig. Daran sind auch die Kompliz_innen des Faschismus schuld.“) oder die FDP („Gewohnt opportunistisch sucht die FDP den Weg zur Macht und schreckt dabei vor nichts zurück. Ein Beispiel männlichen Anspruchsdenkens.“).

Alles echte Brüller, oder? Seit Jahren wirft Hengameh solche Perlen sublimsten Humors vor sie Säue, denn jeder anständige Mensch erkennt die Satire sofort und schätzt sie sehr. Wozu sollte man also bei so anerkannten Jüngern des Satyr den Spaß kennzeichnen, wie es etwa der Autor dieser Zeilen bei seinen eigenen jämmerlichen Versuchen zu tun pflegt? Das Genie zeigt sich, aber es erklärt sich nie! Nimm das, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft! Du auch, empörte rechte Presse!

Lasst es uns also einfach ein für alle Mal klarstellen: alles was Hengameh schreibt, ihre Bilder, ihre Reden, selbst die Fürze…all das ist urkomisch, ein einziger Witz, nie ernst gemeint oder verletzend, sondern uns eine gute Zeit verschaffend und zum Lachen bringend. Wenn die abzuschaffende und auf der Müllhalde zu entsorgende (hihi) Polizei Berlins also eines Tages Hengameh in der Notrufleitung haben sollte, möge sie nicht vergessen dankbar zu lachen, bevor sie auflegt um sich wieder ernsteren Dingen zuzuwenden.

Und bevor ich’s vergesse: es mag erste Bürgerpflicht sein, Hengamehiaden als Satire zu erkennen und zu loben. Zweite Bürgerpflicht ist aber schon das Misstrauen, wenn Artikel oder Sendungen explizit als Satire gekennzeichnet sind oder von Leuten kommt, die sowieso nicht lustig oder weiße Hetero-Rassisten sind. Deshalb: Nieder mit Little Britain, Monty Python und Fawlty Towers! Es lebe der Hengameh-Humor! Dieser ist in Zukunft alles, was wir brauchen, um uns schlapp zu lachen.

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17 Kommentare

  1. Disclaimer: Das Folgende ist Satire!

    Ich habe mir diese jämmerliche Gestalt mal bildlich angesehen und stelle fest, dass sie einer der seltenen Fälle totaler Übereinstimmung von Innerem („Geist“) und Äußerem (Gestalt) darstellt.
    Beides gleichermaßen potthässlich…
    LOL (Satire!)

  2. Danke, Herr Letsch. Satire an sich gibt es nicht, es ist immer Satire auf irgendetwas. Nur auf was? (1) Auf die Polizei? Dann hätte man in deren Rolle schlüpfen und ihr allerlei an Beschimpfung in den Mund legen müssen, nicht aber sie beschimpfen. Das erfolgte nicht. (2) Auf die Gewohnheit von Blättern wie taz, alles an passend erscheinenden Tiraden, was man vorlegt, zu drucken, mag es auch noch so unterirdisch sein? Und der Szene, das noch zu verteidigen? Das wäre subtil, zu subtil, um wahr zu sein. (3) Oder eine Satire auf die Szene, der Fräulein H. angehören dürfte, indem eine dort übliche Rede, die von Hass im ganz traditionellen Sinne des Wortes getrieben ist, auf die Spitze getrieben wird? Dann müssten aber wenigstens einige aus der Szene beleidigt sein. Das ist nicht der Fall. Es wäre dann auch eher eine Parodie. Die Pose der Überlegenheit, welche der besagte Spitzen-Intellektuelle einnimmt, trägt selber die Züge einer Parodie.

    Man muss in dem Text von Fräulein H. nur „Cop“ bzw. „Polizei“ durch „Jude“ ersetzen, dann weiß man, wohin diese Satire gehört. Nur kommt sie für den binären Julius zu spät. Und auch für den binären Ilja Ehrenburg. Bemerkenswert ist, wie eine Anti-Rassistin die Ausweitung des Rassismus-Begriffs vorführt. Ihre Ausführungen wären klassisch rassistisch gegenüber, sagen wir, „Juden“ oder „Negern“, nur genügt für die Rasse jetzt bereits die Polizeiuniform als sozusagen angenommene Hautfarbe, die gleichwohl verinnerlicht wurde, sonst bestünde ja noch Hoffnung. Kryptisch ist nämlich die Anmerkung über den Kapitalismus. Man wüsste gerne, was geschähe, würde nicht nur die Polizei, sondern auch der Kapitalismus abgeschafft. Würde dann der Neue Mensch auch die Polizisten durchstrahlen und alles wäre gut? Oder muss man sich das wie in der Sowjetunion vorstellen, mit NKWD und so, so dass der avisierte Müll noch einer kapitalistischen Humanitätsduselei entspräche? Ich glaube aber, Fräulein H. würde diese Fragen nicht beantworten wollen und können.

  3. Da kann man sich in etwa vorstellen, wie es hier zugehen wird, wenn Leute wie Hegameh die Mehrheit bilden (in ca. 10 Jahren ?).Habe irgendwo gelesen, dass sie iranstämmig sei.

  4. Überall gibt es Sammelbecken für Existenzen wie Hengamel. Die TAZ ist ein solches Auffangbecken und bietet die Peepshow für ihre Leser, die begierig auf jede art von Freakstories sind, die sie als Wahr oder Satire sehen wollen. In früheren Zeiten gab es reisende von Hinrichtungen zu Hinrichtungen um ihr klägliches Leben eine Gefühlsregung zu geben.

  5. „Hengameh“ – wenn man das auf urbayerisch oder urschwäbisch ausspricht, dann könnte man auch „hänget mi“ verstehen …

  6. Nun erkläre mit aber bitte mal ein Intelligenterer als ich, warum es dieselben Leut_i/Innen, die es medienrauf politischeklasserunter menschenverachtend finden, eine Türkischstämmige, die ihr Wirtsland für kulturfrei hält (Satire?), in die Türkei zu entsorgen, sich vor gekonnter Satire aber die Bäuche halten (alle anderen gefälligst ihre tumbe Sprechöffnung!), wenn die Menschen eines ganzen Berufsstandes auf dem Müll entsorgt werden sollen?

  7. Woran liegt das nur, dass vermeintliche „Journalisten“ wie Hengameh mit ihren erbärmlich miserablen Kolumnen, die eher nach Volksverhetzung als nach Satire riechen, tatsächlich Redakteure finden, die diesen Unsinn bereitwillig zum Drucken freigeben?

    • Hmmm. Vielleicht liegt’s an zu wenigen klassischen Doppelnamen dorten?
      „Volksverhetzung“. Also kommt der Vorwurf jetzt von ganz rechts, oder von ganz links?, denn beiden ist es eigen, allerlei Volkshetze so oder so verbieten zu wollen, weil man dem Volk (also wieder so einem, oder so einem) nicht zutrauen mag, unverhetzt von dannen zu schreiten. Nein oder doch?

  8. Nee, Herr Letsch, ist schon klar! Das war Satire, und Hengamääääh ist wunderschön + intelligent!

    • Aber da objektivieren Sie diese Farau wieder so ganz volle, ja allervollste Kanne. Welch ein heteronormativ-sexistischer Eklektizismus, solches zu tun und zu fordern, Farauen hätten so, so, oder so zu sein. Ab ins Sensibilitätstraining mit Ihnen.

        • Der Welt-Artikel ist leider nur für Abbonenten, aber ich bin sicher, dass Don Alphonso wieder ins Schwarze getroffen hat-. Ähm. Nein!, aber doch nicht ins Schw-!, das ist doch jetzt rassistisch, also so oder so wieder und sogar zielgerichtet, und überhaupt.

          Jedoch wollen die Hengameh- Leser_innen nicht erkennen, dass Don Alphonso selbstverständlich nur Satire macht, wobei sie selbst ganz fest an Hengamehs Satiren als Realsatiren (ohne real~) glauben. Ja, das sind so Diskrepanzen; und wer kann sie verstehen?

        • Lieber Aristobulus, ich habe beschlossen, den Satz: „Don Alphonso (habe) wieder in’s Schwarze getroffen“, nicht als rassistisch zu sehen, sondern als zutiefst sexistisch. Sind denn Iranerinnen nicht sehr dunkel- bis schwarzhaarig? Hoffendlich bekommen die Feministinnen das nicht mit! – In’s Schwarze getroffen-, hoffendlich bleibt dieser Seitensprung weitgehend unbemerkt und ohne Folgen! ——–(Vorsicht, Satire)

          Das Hengameh hatte vorgeschlagen, die deutsche Polizei als Müll zu entsorgen: Das ist vortreffliche Satire. Als Herr Gauland eine türkischstämmige Abgeordnete der Linken verbal in die Türkei „entsorgen“ wollte, und das zurecht, war das total menschenunwürdig, beleidigend, verachtend, rechtsradikal, ja todeswürdig. Armes Deutschland!

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