Es ist noch nicht mal eine Woche her, dass Hamburg den größten Polizeieinsatz in der Geschichte der Bundesrepublik überlebte. Während des G20-Gipfels war das Entsetzen groß und es war nicht sehr schwierig, die Verwüstungen in der Hansestadt den kranken Auswüchsen ganz praktisch einer sehr bestimmten Ideologie zuzurechnen, gerade weil die Täter es in gewissen Hamburger Quartieren leicht hatten, sich in einer indifferenten Masse aus Unterstützern, Tolerierern und Bewunderern zu bewegen, wie der berühmte Mao’sche Fisch im proletarischen Fruchtwasser.
Die Bilder von erschöpften Polizisten, die in Treppenhäusern und Fluren auf dem Boden lagen, um zwischen ihren 30-Stunden-Einsätzen mal eine Mütze Schlaf zu finden, verblassen langsam. Die Anwohner, die diese Polizisten mit Kaffee und Tee versorgten, weil sie genau wussten, wer noch als ultima ratio zwischen ihnen und der Plünderung ihrer Läden und dem Fackeltod ihrer Fahrzeuge stand, die ja „nur Dinge“ waren, pflasterten nach den Straßenkämpfen ihre Gehwege selbst neu und räumten die noch rauchenden Trümmer weg. Doch hinter den vermummten Tätern aus allerlei Herren Länder stehen die freundlich lächelnden Krawatten- und Amtsträger aus gewissen Parteien und Medien, die nun beschwörend die Hände über die Kristallkugeln halten und erschnopern, wer tatsächlich Schuld hat an dem aufgerissenen Asphalt, der als schwärende Wunde Hamburg durchzieht. Die Edeldame Ditfurth schaffte es bereits, einen mit allen Abwässern gewaschenen Polit-Soldaten namens Bosbach mit sticheln, murmeln, fächern und verbalen Fürzen aus dem Maischberger-Ring zu treiben und die TAZ weist ultimum probationem auf den infraroten Unterschied zwischen einem Molotov-Drink und bloßem harmlosen Pyrogeknister hin, um der Polizei nachzuweisen, dass sie sich unverhältnismäßig selbst verteidigt hat – ein Vergehen übrigens, dessen bislang außer der deutsche Polizei nur Israel in totius schuldig werden konnte, weshalb die deutsche Polizei logischerweise nun auch von denselben Friedensfreuden Prügel bezieht, die Israel schon seit Jahren mit Vorwürfen schlagen. Ein Schelm, der da politische Lager selektieren und Unheil kommen sieht.
Lang kann’s nicht mehr dauern, bis die Linke die uneingeschränkte Lufthoheit über den Diskurs wiedererlangt, um dann endlich, als Lehre aus dem Hamburger Feuersturm, eine Lichterkette gegen rechts zu organisieren, bei der Oberbürgermeister Scholz erhobenen Hauptes an erster Stelle laufen wird. Lächelnd, weil ihm am geteerten Rücken die Lunte der (selbst)gerechten Revolution der Ultima Iustitia zu brennen droht.
Denk ich an Deutschland in der Nacht,
und wer über sein Schicksal wacht,
…dann bin ich um den Vers gebracht!
Die Krawalle beim G20-Gipfel zeigen die Ignoranz unserer politischen Obrigkeit gegenüber den tatsächlichen Gefahren unserer freiheitlich, demokratischen Gesellschaft. Schon in Bezug auf den Islam legt man eine Naivität an den Tag, die einen Realisten schon in die Verzweiflung treibt. Mit den extremen Linken und ihren gemäßigten politischen Vertretern sind weitere Kräfte am Werk, die bereit sind, die Werte der Aufklärung leichtfertig zu verspielen. Ihrem Ansinnen, Deutschland in eine „gerechtere“ Gesellschaft umzuwandeln, folgend, etablierten sie eine gesellschaftlich anerkannte Form der „Bescheuertheit“. Diesen Ausdruck prägte der Soziologe Rainer Paris für die Seinsweise des vorauseilenden Rechtgehabthabens. Egon Flaig erklärt diese Phänomen wie folgt: „Bescheuertheit äußert sich im taktischen Trick, mit kontradiktorischen Ansprüchen Situationen zu erzeugen, in denen die Gegenseite stets im Unrecht ist“.
Gefördert wird das Ganze durch eine tendenziöse Medienlandschaft, deren Akteure sich eher durch eine links-grüne Gesinnung auszeichnen, als durch umfangreiche Bildung. Wie sonst erklärt es sich, dass Frau Kipping nach ihren beschämend idiotischen Äußerungen (die Polizei hat marodiert) die Gelegenheit bekam, sich medial zu erklären und zu relativieren. Noch schlimmer ist jedoch die linke „Aktivistin“ Frau Ditfurth. Wie alle aus diesem Spektrum beherrscht sie die Opferrhetorik bei gleichzeitiger Vernachlässigung allgemeiner kultureller Umgangsformen. Das Herr Bosbach sich dem entzogen hat, ist nur zu verständlich. Wie will man auch mit ideologisch festgefahrenen Hardlinern umgehen, wenn die Moderatorin in ihrer hilflosen Überforderung keinerlei Diskussionsregeln mehr durchzusetzen im Stande ist?
Was Ihren düsteren Ausblick auf „die uneingeschränkte Lufthoheit über den Diskurs“ betrifft, da muss ich Ihnen leider zustimmen. Am Ende wird eben doch wieder der berühmte „Kampf gegen Rechts“ proklamiert, um sich selbst als Verteidiger der Demokratie zu feiern, ohne zu erkennen, dass man höchst selbst der Totengräber derselben ist.
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