Greta Thunberg hat wieder zugeschlagen, diesmal bei ihrer Rede auf der Zukunftskonferenz in Brüssel. Wieder einmal zeigt sich, dass die Welt neben den Indifferenten, denen es völlig egal ist, was politisierte Teenager von sich geben, in drei Gruppen eingeteilt ist. Da sind die Bewunderer, nicht nur die gleichaltrigen Mit-Schulschwänzer, die ihre Hoffnungen auf Greta projizieren. Dann natürlich die Spötter, die das alles für einen Marketing-Gag halten und dem lauten aber oberflächlichen Aktivismus einen Vogel zeigen und dann noch die Mitfühlenden, die die Eindimensionalität von Gretas Agenda und ihre Instrumentalisierung unter dem Aspekt des Kinderschutzes beklagen. Ich selbst bin schon auf die religiöse Komponente in Greta Thunbergs Bewegung und die Selbstermächtigung eingegangen, die entfernt an Jeanne d’Arcs erinnert. Doch richtete sich deren Wirken auf die Restauration eines Herrschertums, während Greta heutige Herrschaftsstrukturen in Toto abwatscht und mit ihren Forderungen nach schlagartiger vollständiger Decarbonisierung keine restaurative, sondern in der Konsequenz eine kulturpessimistische Grundhaltung zeigt: Alles ist schlecht, alles muss enden. Die Abgründe, in die solches Denken führen kann, kamen mir schlagartig bekannt vor, als ich bei der Rede in Brüssel sah, was für einen aufmerksamen Zuhörer Greta in dem hinter ihr sitzenden Jean Claude Juncker hatte. Es gibt wohl neben Ignoranten, Jüngern, Spöttern und Beschützern Gretas noch eine weitere Gruppe – und der wird langsam Angst und Bange.

Ich glaube nicht, dass Greta von Jean-Jacques Rousseau bisher mehr als nur gehört hat, so viel Historisches lässt sich in vier Schultagen gar nicht unterbringen (und heute war erst Donnerstag und dank Brüssel-Auftritt war der auch Schulfrei). Aber vieles in Gretas Bestimmtheit und dem Absolutheitsanspruch, der in all ihren Reden zum Ausdruck kommt, erinnert mich an eben jenen Wegbereiter der Aufklärung, dessen Ideen in höherer Dosierung aber auch Wegbereiter der dunklen Seiten der französischen Revolution wurden. Während gesellschaftlichem und technischem Fortschritt zugeneigte Denker neben sich einstellenden positiven Entwicklungen auch immer Nebeneffekte und Nebenwirkungen ins Kalkül zogen, verstand Rousseau die menschliche Geschichte als einen fortwährenden Niedergang, der nur durch ein in jeder Hinsicht neues Denken und Handeln aufzuhalten sei. Handlungen, die nicht zu perfekten Ergebnissen führen, seien letztlich schlechte Handlungen. Es gelte folglich, das perfekte Staatswesen zu errichten, in dem der einzelne Mensch nicht mehr als fehlbares, individuelles aber auch mit universellen rechten ausgestattetes Wesen zu gelten hat, auf das sich die Politik beziehen muss, sondern in dem der Mensch nur Echoraum einer absoluten Idee ist. Zu abstrakt? Dann stellen Sie sich einfach einen Bienenstaat vor, dort wirkt die Idee Rousseaus perfekt – inklusive der Tatsache, dass die einzelne Biene keine Ahnung davon hat, wie die Idee eigentlich lautet. „Besser für die Biene“, würde der alte Meister aus Genf wohl sagen.

Allgemeiner Wille, guter Wille?

Rousseau leitete daraus seine Idee vom „Allgemeinen Willen“ ab, der „volonté générale“, den er in seinem Hauptwerk „Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechts“ als absolut, unfehlbar und gerecht definierte und dem sich alle freiwillig und von einer anonymen Vernunft beseelt unterordnen würden. In der Theorie klingt das vernünftig und utopisch zugleich, geht man mit dieser Idee des Absoluten jedoch auf die Praxis los, in der man es ja nun mal nicht mit eine diffusen Anzahl indifferenter Menschen, sondern mit höchst unterschiedlichen Individuen zu tun bekommt, gleitet die schöne Idee schnell in den Totalitarismus ab. Denn die Frage, wer im Besitz der absoluten Wahrheit ist, die zur Ausführung (um nicht von Exekution zu sprechen) gelangt, ist nicht Ergebnis eines mühsamen Erkenntnisprozesses und von Versuch und Irrtum, sondern wird ‚ex cathedra‘ verkündet. Wer die Idee formuliert, hat einen Vorsprung, den er besonders wirksam durch die Verfolgung und Diskreditierung abweichender Ideen bewahren kann. Der Klimawandel und die Vorstellung, dass nur der Mensch als Verantwortlicher dafür in Frage komme und das jede Debatte darüber zu unterbleiben habe, ist eine solche Idee.

Philosophie wird Politik, Politik wird Tod

Die politischen Erben Jean-Jacques Rousseaus, etwa Robespierre oder Saint-Just, die seine Ideen in praktische Politik verwandelten, sich im Besitz der absoluten Wahrheit wähnten und somit den „allgemeinen Willen“ formulieren und auslegen zu dürfen glaubten, gingen den Weg des Totalitarismus bis fast zum Ende, dem zum Glück noch deren eigenes Ende vorausging. Die Vorstellung, man könne die Menschen durch eine Idee in einen unschuldigen Naturzustand zurückversetzen, in dem alle Unterschiede und Ungerechtigkeiten enden würden und die Korruption einer aristokratischen Oberschicht durch die Tugend erleuchteter Männer abgelöst würde, schnitt mehr als nur Ideen und Gedanken ab. Sie trennte auch Köpfe von Hälsen, die außer zum Kopfschütteln zu keiner weitergehenden Kritik in der Lage waren oder sich für gänzlich unpolitisch und damit unbeteiligt hielten.

Der Mensch an sich sei gut, meinte Rousseau, aber er vergesse es im Laufe seines Lebens und seiner Erziehung und Anpassung an das System immer wieder. In diesen „Naturzustand des Guten“ jedoch durch praktische Maßnahmen der Gleichmacherei, Enteignung, Zwangskollektivierung und Sprachzensur tatsächlich zurückfinden zu können…diesen Wahn kann man Rousseau nicht anlasten, wohl aber denen, die – bewusst oder unbewusst – als seine Vollstrecker angetreten waren und glauben, ihren Meister in ihrer Konsequenz noch überflügeln zu können. Je einfacher und glatter eine Idee, umso leichter lässt sie sich absolut setzen. In der Zeit des Tugendterrors der französischen Revolution waren die Ideen glatter als der Stahl, der seinen Kritikern deren Köpfe vor die Füße legte und auch heute geht es – wenn auch (noch) weniger blutig – um nichts weniger als das physische Ende dessen, was der glatten Idee der Klimarettung im Weg steht. Industrie: weg, Individualverkehr: weg, sichere Stromversorgung: weg. Kennzeichnend für den blinden Eifer ist zudem, dass man sich sogar der Erörterung der möglichen Folgen dieser Politik konsequent verschließt. Hätte man versucht, mit Robespierre über die Dekrete zu disputieren, die tausenden Franzosen das Leben kosteten, würde das Wort „Verrat“ mit Sicherheit schon im ersten Satz seiner Antwort ausgesprochen.

Greta Thunberg fordert: sofort alles abschalten

Juncker, der sich Gretas Rede samt Politikerschelte lächelnd anhörte und auch an den Stellen artig applaudierte, an denen Politikern wie ihm ordentlich die Leviten gelesen wurde, erinnert ein wenig an die Salons in der Mitte des 18. Jahrhunderts, als der Adel den Ideen Rousseaus und seiner Adlaten begeistert applaudierte und wie die Politiker von heute den Schauder doppelt genoss – nämlich gleichzeitig im Publikum zu sitzen und im aufgeführten Stück erdolcht zu werden. Denn was die Aktivistin Thunberg fordert, ist nichts weniger als das sofortige Ende einer Zivilisation, die sie – ähnlich wie die Rousseau nacheifernden Politiker des 18. Jahrhunderts – auf dem völlig falschen Weg sieht. Da ist nichts umzubauen und zu verändern, da muss abgeschaltet, verboten, umerzogen und vernichtet werden. Nicht das bei Politik und Medien so beliebte Nudging, das sanfte Schubsen oder das Verlocken mit Teilhabe an der sicheren Mehrheitsmeinung oder Vergünstigungen für Wohlverhalten ist Gretas Mittel, ihres hört angesichts der Forderung nach sofortiger 80%-iger Emissionsreduzierung auf den Namen „Cutting“. Erst wenn Industrie, Verkehr und Zivilisation diesen Haircut unter der Decarbonisierung-Guillotine verpasst bekommen haben, könne die Menschheit gerettet sein. Das ist die Forderung nach Selbstmord aus Angst vor dem Tod.

Technologiefeindlichkeit ist kein Fortschritt

Jede technische oder gesellschaftliche Errungenschaft wird, weil sie nicht perfekt ist, kritisiert und verworfen. Dass dieses Denkmuster, das uns Atomausstieg, Veganismus, Grenzwerthysterien, Impfgegner und Energiewende beschert hat, sich ausgerechnet in einem Land wie Deutschland wie Grippe verbreitet, dass doch erwiesenermaßen gerade von der Perfektionierung von bestehender Technik seit Jahrzehnten lebt und profitiert, statt diese wie anderswo auf der Welt einfach durch komplett neue und vielleicht bessere Erfindungen zu ersetzen, erstaunt mich immer wieder aufs Neue. Jede Notwendigkeit der technische Perfektionierung, die sich im Betrieb und nach einiger Anfangseuphorie bei der Benutzung einer beliebigen Technologie zeigt, wäre ein genuin deutsches Betätigungsfeld. Die letzten Male, dass uns das gelang, waren die Drucktechnik, technische Anlagen wie Gasturbinen und die Automobilindustrie. Die Weiterentwicklung der Kernenergie hin zu passiv sicheren Anlagen ohne Jahrmillionen gefährlichen Abfall erfolgt in China und Russland, statt die CO2-Abscheidung bei konventionellen Kraftwerken (falls man das tatsächlich für wichtig hält) zu verbessern, steigen wir komplett aus der Technologie aus, unsere Gaskraftwerke, die die effektivsten der Welt sind, laufen aufgrund der Energiepolitik defizitär und werden von Subventionen statt von Innovationen am Laufen gehalten und die Automobilindustrie treiben wir auch gerade in den Ruin (Elektro-Autos) oder gleich ins Ausland.

Es mag den beteiligten Schulschwänzern nicht klar sein, aber um Deutschlands CO2-Emissionen um 80% zu senken, dürfte man hierzulande die Windräder noch nicht einmal zusammenschrauben, die sich an Stelle der kohle- und kernkraftbetriebenen Dampfturbinen drehen sollen. Auch die chemische Industrie, Maschinenbau, Automobilindustrie, Bauindustrie, Handwerk und Verkehr kämen vollständig zum Erliegen und mit all dem auch die Arbeitsplätze mit der größten Wertschöpfung und Exportpotenzial. Ganz unabhängig davon darf die Frage nach möglicherweise sogar positiven Effekten des leicht höheren CO2-Gehalts der Luft und berechtigten physikalischen Zweifeln an den Modellen des IPCC kaum noch gestellt werden, will man sich nicht der Aufforderung aussetzen, sich an einen klinischen Psychologen zu wenden. Momentan gibt es noch eine gewisse Anzahl an Politikern, die trotz aller medienwirksamen Versprechen und Strömen von Tinte unter Klimaabkommen und Absichtserklärungen davor zurückschrecken, der Menschheit gleich morgen den Stecker zu ziehen. Für die nähere Zukunft muss das aber nicht so bleiben.

Nach den Scheinheiligen kommen nicht die Heiligen, sondern die Inquisitoren

So unerträglich grüne Moralapostel wie zum Beispiel Katharina Schulze auch sein mögen, die Bahncard predigen aber selbst ein Flugmeilenkonto im sechsstelligen Bereich haben und dann auch noch die Chuzpe besitzen, stolz von ihren Ausgleichszahlungen bei atmosFair zu berichten, die sie nur deshalb leisten können, weil sie vom Steuerzahler ausreichend alimentiert werden – diese Politiker stehen zumindest noch teilweise in der Realität, auch wenn sie es gar nicht gern haben, wenn das Licht der Öffentlichkeit darauf fällt. Die Generation „Greta“ jedoch könnte, sofern sie nicht noch rechtzeitig von der Realität des echten Lebens „korrumpiert“ wird, die nächste Politikerkaste stellen und die wird keine Kompromisse mehr mit der Realität schließen und die „reine Idee“ von der zur Unschuld und ins vortechnische Zeitalter zurückzuführenden Menschheit mit Gebot und Verbot exekutieren.

Die dafür notwendige staatliche Allmacht mit umfassendem Durchgriff auf alle Aspekte des Lebens jedes Einzelnen, für den dann alles geregelt, alles festgelegt und durchgeplant ist, wird bereits errichtet. Hier schließt sich der Kreis zu Rousseau, für dessen Idee des „allgemeinen Willens“ bedurfte es auch eines völlig bindungslosen Menschen, eines staatsunmittelbaren Wesens, der keine Herkunft, keine Kultur, keine private Sphäre und keine Familie kennt und nur einer absoluten Idee verpflichtet ist. Linke bezeichnen diesen Zustand gern als Freiheit, weil sie den Zwang darin nicht sehen wollen, der zur Verwirklichung angewendet wird. Hat man für diejenigen, die sich dem Gleichschritt entziehen, aktuell noch ausgrenzenden Spott zur Hand, indem man sie als „Klimaleugner“ oder schlimmeres bezeichnet, gibt es keine Garantie dafür, dass in Zukunft nicht die recht wirkungsarme Stigmatisierung einer wie weit auch immer gehenden „Exekutierung“ Platz machen muss. Erste Forderungen, „Klimaleugnung“ unter Strafe zu stellen, wurden bereits erhoben.

In Soyeners Roman „Der Chirurg Napoleons“ heißt es „Der gefährlichste Mensch ist derjenige, der nur eine einzige Idee hat. Und Robespierre hatte nur eine einzige Idee.“ Doch das ist nicht ganz vollständig. Die Welt ist schließlich voll von Erfindern, Weltverbesserern, Künstlern und Unternehmern, die genauso auf eine Idee fixiert sind. Das muss also nichts Schlechtes sein und führt beim Scheitern auch nicht immer in Katastrophen. Die Idee muss schon eine politische sein und die wird erst gefährlich, wenn zwei weitere Bedingungen erfüllt sind. Wenn sich die Idee nämlich als etwas präsentiert, das noch nie gewagt wurde, deren Zeit aber nun gekommen sei und ihr zudem die Hebel der Macht eher nachgetragen werden, als dass die diese erobern müsste.

Heute Schulschwänzer, übermorgen vielleicht Kommissionspräsidentin

Die kompromisslosen Schulschwänzer und Decarbonisierer von heute haben nur diese eine Idee und wenn sie, vom politischen und medialen Applaus getragen, in fünf bis zehn Jahren an politische Mandate gelangen sollten, träfen sie gerade in der EU (falls die dann in ihrer aktuellen Form noch existiert) auf einen zentralisierten Superstaat mit maximaler Handlungskompetenz, der sich jeder Kontrolle durch die Mitgliedsstaaten oder deren Bürger längst entzogen hat. Das wollen wir alle mal nicht hoffen aber spätestens dann könnte Juncker das joviale Applaudieren und uns das mitleidige Lächeln und der Spott angesichts solcher halsabschneiderischen Reden wie der von Greta in Brüssel gründlich vergehen.

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17 Kommentare

  1. Ein starker Text. Der Suizidalismus verfolgt die Doppelstrategie, zugleich den Ast abzusägen, auf dem man sitzt, während man noch die Gans schlachtet, die goldene Eier legt. Dieser galoppierende ideologische Wahn könnte seine Rechtfertigung finden, wenn denn eine echte Gefahr einer Klimakatastrophe adressiert würde. Nur ist diese nicht durch Fakten zu erkennen, sondern nur durch GIGO-Modelle, deren Anspruch der Wissenschaftlichkeit unerfüllt bleibt.
    Aber selbst wenn die fiebrigen Horrorvisionen zutreffend sein sollten, so würden doch die angestrebten Maßnahmen nutzlos bleiben und das Problem nicht wirksam bekämpfen kann. Es bleibt der kollektive Wahnsinn, unter welchem Aspekt man ihn auch betrachtet.

  2. „Die Idee muss schon eine poli­ti­sche sein und die wird erst gefähr­lich, wenn zwei weitere Bedin­gun­gen erfüllt sind. Wenn sich die Idee nämlich als etwas prä­sen­tiert, das noch nie gewagt wurde, deren Zeit aber nun gekom­men sei und ihr zudem die Hebel der Macht eher nach­ge­tra­gen werden, als dass die diese erobern müsste.“

    Nationalsozialismus und Soviet-Kommunismus wurden hart erkämpft. Beim „arabischen Frühling“ und der iranischen Revolution ging es ursprünglich um „Demokratie“ und „soziale Gerechtigkeit“, wie sie andernorts bereits „implementiert“ waren. Selbst, wenn man annimmt, dass es um „Islamismus“ oder „Islamismus auf dem Umweg der Demokratie“ ging, waren diese Dinge nicht neu. Einfach wars auch nicht, die Herren abzusetzen, die zuvor am Drücker waren. Andernfalls müsste es ja lauten „Je autoritärer, desto einfacher wird mans wieder los“, was nicht unbedingt logisch klingt. Wobei ich mir da nicht sicher bin. Nen allmächtigen Gottkaiser kann man erschießen, dann ist er weg. Erschießt man ne Angie, rückt eine AKK nach, und macht genau so weiter. Aber einen Gottkaiser zu erschießen klingt nicht so leicht, dass man sagen kann, man bekäme das Resultat nachgeworfen. Wobei, vielleicht sind die Gottkaiser auch liberaler als Angie, und ein Diktator übt insgesamt weniger Einfluss innerhalb seines Gebiets aus, als eine Angie. Demokratien sind absolutistischer als Monarchien, weil selbst der Allmacht eines Ludwig Xiv durch Kirche, Adel, und Common Law Grenzen gesetzt waren, während man in einer Demokratie die Allmacht des Staats vollkommen unstrittig ist, und schon in der Verfassung festgeschrieben wird. Müsste man mal nachrechnen. Aber egal, was dabei raus kommt, die zwei Bauernregeln sind nicht haltbar.

    Ist nicht schon Politik an sich ein Ding, das Katastrophen verursacht, einfach nur deshalb, weil dort die Grundvoraussetzungen dafür bereit liegen? Mir erscheint diese Aussage naheliegender, als die Unterteilung in „Gute Politik“ und „Böse Politik“ mittels einiger Bauernregeln. Klar, stellt man damit das eigene Gut/Böse Bild auf den Kopf. Aber wer denkt schon von sich, dass er nicht auf Seiten des Guten steht. Ich würde bezweifeln, dass diejenigen, die in der Vergangenheit die wirklich großen Katastrophen ausgelöst haben, sich selbst für die Bösen hielten, oder sie nicht auch über einige Bauernregeln verfügten, anhand derer sie definierten, was gefährlich ist. Vielleicht gibt es in dem Spiel keine „Gute“ Seite.

    • „Erschießt man ne Angie, rückt eine AKK nach, und macht genau so weiter.“

      Ich möchte kurz einen Fehler korrigieren. AKK soll natürlich KGE heißen. Keine Ahnung, wie ich auf AKK komme. Möglicherweise dachte ich während des Schreibens an die Fake-Pornos mit Alexandria Ocasio-Cortez als arschgefickte Hauptdarstellerin, die es zuweilen auf 4chan gibt. Die fängt zumindest mit A an, und hat zwei K-Laute im Nachnamen.

      Ich finde, man sollte Politikern Nummern geben, mit denen sie dann angesprochen werden. Man kann mit Nummern eine Heap-Struktur adressieren, und auch Baumstrukturen, und das ist aussagekräftiger, als zusammengewürfelte Namen. Für besondere Verdienste, wie zum Beispiel Alexandrias Mimik, die so wunderbar zu riesigen, rektal wütenden Negerschwänzen passt, kann man Politiker auch mal beim Namen ansprechen, aber im Normalfall wäre eine Nummer vorzuziehen, finde ich. Namen sind redundant.

      • Nun lese ich, dass AKK doch die korrekte Abkürzung war. Wie peinlich. Ich bleibe aber dabei, dass man Politiker numerieren, und nicht mehr mit ihrem Namen ansprechen sollte.

  3. Das Problem ist nicht nur die Greta. Das viel größere Problem ist eine Mehrheit in diesem Land, der das politische Geschehen egal ist oder sich von den Mainstream-Medien zu sehr leiten lässt. Zu bequem, einen Widerstand zu leisten oder gar nachzudenken. Es geht uns allen ja (noch) zu gut. Deshalb nochmals danke für Ihre tollen Beiträge, die wenigstens die Gehirnzellen von ein paar von uns noch anstrengen.

  4. Mir geht das Thema langsam auch auf den Geist. Es ist gut hier kontroverse Meinungen lesen zu können; merke ich doch das ich nicht alleine da stehe.
    Auch merke ich eine gewisse Bockigkeit an mir. Selbstverständlich bin ich für eine saubere Umwelt. Protestieren ist auch in Ordnung, halt nicht mein Ding, aber wer mag..
    Dieses medial gehypte Oberlehrerhafte, von einer jetzt 16jährigen gehandycapten Schwedin, bringt allerdings das Fass zum überlaufen.
    Gute Lust enfach mal ein paar Reifen oder Kröten zu verbrennen und die Friteuse im Garten auszuwaschen. Und Greta wäre mein Frustabbau dann schuld. Und ich schreibe ihr, das diesem Protest viele in Deutschland folgen werden und es mir gleichtun. In alter Tradition montags.
    Dann ist hoffentlich Ruhe.

  5. Müssen wir wirklich warten bis die kleine Greta EU-Kommissionspräsidentin geworden ist? Schon jetzt möchte ich vielen Politikern gern zurufen: „Ganz schön viel Meinung bei so wenig Ahnung.“ In einer Zeit in der Haltung wichtiger als Wissen und Können ist und Kampagnen für oder gegen jeden Unsinn gefahren werden, brauchen wir wohl nicht mehr so lange zu warten. Schon unsere jetzigen Politiker sind doch dabei ganze Industriezweige abzuschaffen. Und was lernen die Demo-Kids? Man muss nichts lernen und können und ein abgebrochenes Studium ist nicht hinderlich wenn man einen Posten in einer Partei anstrebt. Ja mit dieser Generation wird es bestimmt nicht besser werden, aber vielleicht ist ja auch nichts mehr da was sie kaputtmachen können.

  6. Es wird immer unerträglicher Beiträge zu einer indokrinierten und völlig realitätsfernen Klein- Klima- Pipi und deren mediale Instrumentalisierung zur Weltrettungs- Ikone lesen zu müssen! Denken ist nicht mehr das Ding dieser Generation – postuliert wird nur noch rein emotional. Das ganze erinnert mittlerweile an eine Klima- Inquisition, die sich nicht mehr an Fakten orientiert und das ganze zu einem Weltrettungs- Happening stilisiert!

  7. Dieser Artikel mag vielleicht geistreich sein, noch besser wäre es allerdings, wenn er überhaupt nicht geschrieben worden wäre. Ich warte auf den Tag, an dem man das Kind einfach keines Kommentars mehr würdigt. Denn das ist der einzige Weg, diesem hanebüchenen Unsinn ein Ende zu bereiten. Über Argumente wird es nämlich nicht gehen!

    • Die Politik hat überhaupt keine Probleme, über die Köpfe derjenigen hinweg Entscheidungen zu treffen, die sich von solchen Kapriolen abgewendet haben. Ist wie mit den Bienen: besser, wenn die keine Fragen stellen. Ich fürchte deshalb, ohne massiven Widerstand wird es nicht gehen. Greta ist im Moment noch so „genau“, uns einen Count-Down zu liefern. Letztes Jahr sprach sie noch (genau wie ihre Sister-in-small-Mind Ocasio-Cortez) von den letzten 12 Jahren der Menschheit, nun ist sie mit dem Jahreswechsel auf 11 Jahre runtergegangen, was bedeutet, dass sie mit einem kalendarisches Ereignis des Weltuntergangs rechnet. Das Jahr 2030 könnte sehr unterhaltsam werden. 😉

      • 🙂 2030 wäre sie dann 27. Ich 72. Ich glaub‘ ich zieh‘ in ein einsames Gebirgstal im Schatten der hohen Tauern. Vielleicht gibt’s da keine Volksempfänger?

  8. Auf der einen Seite ein durchgeknalltes Kind, das meint, der Welt sagen zu müssen wo es lang geht und auf der anderen Seite ein abgehalfteter, immer wieder mal ‚abgefüllter‘, jovial applaudierender Juncker – in was für einer kopfstehenden Welt leben wir inzwischen?? Den grünen Moralaposteln und linken ‚Gleichschrittigen‘ kann man auch nur sagen:“ Geht raus, spielen. Zu ernsthaften, vernünftigen Dingen seid ihr ohnehin nicht zu gebrauchen“.Das Umweltbundesamt liegt mit seiner Studie, die zur Begründung der Dieselfahrverbote dient, völlig falsch. Ich sehe zur Zeit keinen einzigen Bereich, der Positives verbreitet. Wann machen sich die Deutschen endlich auf, um gründlich aufzuräumen?

    • Früher hätte man der kleinen Göhre mal so richtig den Hintern versohlt, damit sie im Kopf wieder klar kommt.
      Was kommt als nächstes? Ein Zehnjähriger mit Sitzblockade wegen Emissionen auf der A7 ?
      Was ist nur aus dieser Welt geworden?

  9. Lieber Roger,

    danke für diesen geistreichen, gut recherchierten, geschichtsträchtigen und mit Humor gespickten Artikel!

    Deine politischen Schlussfolgerungen im letzten Kapitel sind ganz und gar nicht unrealistisch: Wenn wir uns an die 68er erinnern – die und ihre geistigen Nachkommen sitzen heute in den Parlamenten.

    Kommissionspräsidentin Thunberg – das riecht nach ganzjährigen Fahrverboten und 4,50 € je kWh.

    Gnade vor Recht! Hoffentlich bin ich bis dahin schon decarbonisiert.

    Nur eine Frage: Wie ist unsere Greta eigentlich nach Brüssel gekommen?

      • Sie meinen, die süße Greta hat sich quasi selbst nach Brüssel gebeamt- klimaneutral versteht sich.
        Alter Schwede…!
        Danke jedenfalls für diesen wieder so glasklaren, wuchtigen und spannend zu lesenden Artikel.
        Solange solche Kommentare noch erscheinen und dem Zugriff der Klima-Großinquisition entgehen, besteht vielleicht doch noch ein Fünkchen Hoffnung…?

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