Zwei Fragen meiner Leser, die mich per Mail erreichten, beschäftigen mich seit Tagen. Und ich merke, dass ich zunächst diese Fragen beantworten muss, bevor ich mich auf das nächste Thema stürzen kann. Wobei, wenn man’s recht bedenkt, tangieren beide Fragen so viele aktuelle Themen, dass aus einer geplanten kurzen Erklärung wohl doch wieder ein längerer Text wird. Das führt mich gleich zur ersten Frage, denn einem Leser ist aufgefallen, dass meine Texte immer länger, ausgeschmückter und abschweifender werden. Seit einigen Monaten sei dies der Fall. Inhaltlich stimme zwar alles noch, aber mir sei irgendwie die Leichtigkeit und die Konzentration auf das Wesentliche abhanden gekommen. Ob mir das wohl aufgefallen sei. Ein anderer Leser merkt an, dass ich mich mehr als sonst mit dem Wahlkampf in den USA befasse, wenn auch (noch) mehr auf Facebook als in längeren Artikeln. Es gäbe doch so viele Themen hierzulande, die interessanter, drängender und näherliegend wären. Beide Mails waren sehr freundlich formuliert und wirklich positiv und konstruktiv gefasst, beide Absender liegen mit ihren Beobachtungen auch völlig richtig, denke ich. Ich möchte versuchen, das zu erklären. Also: ab auf die Couch!

USA: Der Weg des „Westens“

Entgegen des Marx’schen Postulat, dass der Kapitalismus die vollständigen ökonomischen Voraussetzungen für den Sozialismus schaffe, versuchen die Antifa-Aktivisten, nachdem sie die BLM-Bewegung erfolgreich gekapert haben und als moralisches Schutzschild benutzen, die ökonomischen Errungenschaften der freien Marktwirtschaft in den USA vollständig zu zerstören, um auf den Trümmern „etwas neues“ zu errichten, von dem selbst die „trained Marxists“ keinen blassen Schimmer haben, was das sein könnte. Wir beobachten in den Staaten derzeit den verspäteten Erfolg sowjetischer Propaganda. Statt wie erwartet über den militärischen Weg, erfolgte der Angriff schon vor Jahrzehnten über den Umweg der Universitäten, deren „progressiver“ Output gerade die Innenstädte, diverse Verfassungsbestandteile und die Geschichte der USA in Schutt und Asche legt. In den Medien, deren Protagonisten in denselben Unis gesessen haben, wird diese Revolution als „friedlicher Protest“ dargestellt.

Trump, dem ich vorwerfe, dieser Entwicklung drei Jahre lang tatenlos zugesehen zu haben, zeigt sich zwar entschlossen, die Aufstände zu beenden, ob das am Ende aber Erfolg haben kann, ist ungewiss. Mit Blick auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl sehe ich zwei Szenarien, die auf mich wie die Wahl zwischen Pest und Cholera wirken.

Gewinnt Trump, was ich derzeit noch für wahrscheinlich halte, jedoch nicht mit großem Vorsprung und gewinnen die Reps nicht auch den Kongress zurück, bleibt es beim Zustand der Totalopposition ganzer Landstriche und die Aufstände weiten sich aus. Ein kleinteiliger Bürgerkrieg neuen Stils zwischen Urbanen Zentren und Suburbs, begleitet von Kompetenzgerangel zwischen Staatlicher und Föderaler Gewalt droht zum Dauerzustand zu werden.

Gewinnt Biden, könnte der „Westen“ wie wir ihn kennen, aufhören zu existieren. Denn wie die Kräfte heißen, die an Biden ziehen, die ihm seine Agenda diktieren und dafür sorgen, dass er derzeit in seinem Keller in Delaware festsitzt, ist völlig unklar. Mittlerweile hat er fast alle Pläne des Sozialisten Sanders übernommen, faselt von „open borders“ und „green new deal“ und es ist zumindest fraglich, dass er noch genau weiß, wovon er redet.

Die Konsequenz in beiden Szenarien wäre jedoch in jedem Fall der beschleunigte Rückzug der USA aus allen internationalen Konfliktfeldern. Im ersteren Fall, weil der Präsident dies so will, im zweiten, weil er es muss – entweder, weil jemand an den Fäden zieht oder weil die ökonomische Basis durch die zahlreichen sozialistischen Projekte soweit erodiert ist, dass den USA gar nichts anderes übrig bleibt. In die sich auftuende Lücke wird China springen und die EU wird danebenstehen und applaudieren.

Solche Aussichten verderben mir die Laune ganz grundsätzlich und dennoch kann ich nicht anders, als wie gebannt auf das Geschehen in den Staaten zu schauen und das Unvermeidliche zu erwarten wie das Kaninchen die Schlange. Weglaufen, na klar. Aber wohin? Cancle Kultur und Entmündigung der Menschen sind weltweite Phänomene, dass sich beides in den USA gewaltsamer ausprägt, ist weniger Trost für den im Etatismus ersaufenden Europäer der ich bin, als vielmehr die Aussicht, dass es mit ein wenig schamvoller Verzögerung hier genauso werden kann. Der Blick in die USA ist heute nicht mehr der in ein Land, welches als denkbares idealisiertes Exil wie ein Fels in der Brandung steht, sondern erscheint als Reise in die nähere Zukunft, in der die Flammen bereits höher an den Fundamenten schlagen als heute in Europa.

Die mangelnde Leichtigkeit des Schreibens

Für Teil zwei meiner dilettantischen Selbstanalyse fällt die Veränderung meiner Texte zeitlich gut mit den weltweiten Lockdown-Maßnahmen zusammen, denn es wurde ein weiterer Graben durch die Gesellschaft geschlagen, der sämtliche anderen Gräben durchschneidet, welche uns ohnehin schon auf verschiedenste Weise in „die“ und „wir“ trennten. Ich will die Corona-Maßnahmen hier gar nicht einzeln in Frage stellen, aber in der Summe und der Art, wie sie uns von oben heruntergereicht und für ausnahmslos gültig erklärt werden, stellen sie gefühlt eine Art Ermächtigungsgesetz dar. Das liegt mit schwer im Magen und wirkt sich sicher auf meine Texte aus.

Der Staat hat seine Hände um unsere Hälse gelegt und behauptet, je heftiger wir uns wehren, umso länger und fester müsse er leider zudrücken. Wir selbst seien es, die Lockerungen im Wege stehen, weil einige von uns sich nicht an die ausgegebenen Parolen halten, die Maske zu locker sitzt oder wir Zweifel an der Wirksamkeit der Maßnahmen äußern. Jeden Menschen in erster Linie als potenziellen Überträger einer tödlichen Krankheit zu definieren, ist der ultimative Generalverdacht und fährt wie eine Axt in den letzten Bereich menschlichen Lebens, der staatlichem Zugriff bisher weitestgehend entzogen war: die Familien.

„Gesundheitsämter in mehreren Bundesländern fordern Eltern in der Coronakrise dazu auf, ihre Kinder in häuslicher Quarantäne getrennt von der Familie in einem Raum zu isolieren, wenn ein Corona-Verdacht besteht“ melden verschiedene Medien. […] „Zudem drohten sie Eltern, dass bei Zuwiderhandlung das Kind in einer geschlossenen Einrichtung für die Dauer der Quarantäne untergebracht werde.“

Man muss schon sehr staats- oder gutgläubig sein, um in solchen Maßnahmen noch fürsorgliche Prävention zu erblicken, bei der pauschal die Eltern vor ihren Kindern geschützt werden müssen. Aber auch das passt ins Bild und ein Merkmal des „neuen Menschen“, der seit etwa vier Monaten absichtsvoll oder zufällig entsteht, ist ja gerade die widerstandslose Akzeptanz solcher staatlicher Maßnahmen, die nicht auf Gesetzen, sondern auf Verordnungen und Absprachen unter der Hand beruhen. Je widerstandsloser, desto besser.

Hohe „Einsichtsfähigkeit“

Der „Extremismusexperte“ Kurt Edler nannte diesen Zustand der Selbstverzwergung in einem WAMS-Interview euphemistisch „hohe Einsichtsfähigkeit“, die seiner Meinung nach nichts mit Unterwürfigkeit zu tun habe. Das kann man so sehen, für mich klingt das allerdings nach dem Versuch, die gewählten Mittel nicht für den Zweck zu heiligen, sondern nachträglich als Voraussetzung für Ergebnisse hinzustellen, die sich auch anders eingestellt hätten.

Denn diese „Einsicht“ beruht nicht auf Wissen und das kann sie auch gar nicht, weil es kaum gesichertes Wissen über Covid-19 gibt. Es ist größtenteils vermutetes oder angemaßtes Wissen, dem die Empirie zudem immer wieder in die Parade fährt. Wie anders ist es etwa zu erklären, dass es schon heute dutzende Horrorgeschichten über die „Langzeitfolgen“ einer Krankheit gibt, an der Menschen überhaupt erst seit einem halben Jahr erkranken können?

Die „Einsicht“ entstand durch die Kakophonie aus Drohungen und Warnungen, etwa vor der „zweiten Welle“. Achtet etwa ein Geschäft nicht peinlichst darauf, dass alle Kunden Masken tragen, droht ihm durchaus die Schließung. Was bleibt da außer „Einsicht“ und „freiwilliger“ Vollstreckung? Gibt man seine Meinung auf einer „Corona-Demo“ statt auf einer „BLM-Demo“ kund, drohen Kündigung und Ächtung. Die Frage nach gesetzeskonformem oder -widrigem Verhalten ist aufgehoben, wenn bereits die bloße Anwesenheit ein moralisches Verbrechen darstellen und handfest geahndet werden kann.

Unterhalb der Entfremdung der Menschen voneinander und der Angst voreinander sowie der Einschränkung ihrer Versammlungs- und Berufsfreiheit laufen alle politischen Umbaumaßnahmen fast unbemerkt weiter. Niemand in der Politik denkt auch nur daran, seinen Gestaltungsdrang einem Moratorium zu unterwerfen, weil derzeit eine adäquate Bürgerbeteiligung kaum möglich ist. Politische Großprojekte, die in der Gesellschaft keinen Stein auf dem anderen lassen, laufen weiter als sei nichts gewesen, während das kulturelle Leben immer noch weitgehend still und das private unter Kuratel steht.

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Man schämt sich nicht einmal, diese bittere Marmelade den Menschen dick aufs Brot zu schmieren. Denn während der Bundespräsident unsere „gute Sommerlaune“ unterbricht, um die „Verantwortungslosigkeit einiger weniger“ zum „Risiko für uns alle“ zu erklären (womit er auf die Demo am 1. August in Berlin abzielt), pfeift Frank-Walter der Einzigartige bei zahlreichen Gelegenheiten auf die Gefahr, vor der er „alle“ warnt und lässt die Maske gern mal weg.

Ihm ist es offenbar gegeben, die Gefahr selbst abzuschätzen, in die er sich begibt, während „uns alle“ der Blitz treffen möge, wenn wir solche Abwägungen treffen. Er kann das, wir nicht. Die Niederländer hingegen sind ein renitentes Völkchen, entscheiden je nach Situation, wie Abstandsregeln und Masken zu handhaben sind und fahren gut damit. Aber die haben ja auch keinen FWS und müssen selber denken. Man kann eben nicht alles haben! Verantwortung in Freiheit und einen autoritären Grüßaugust, das geht nicht zusammen.

Zur Strafe hat unsere Regierung nun ein Volk aus Nichtmehrselberdenkern am Hacken, das sich mit Verve auf jeden Abweichler stürzt und den Ausgang dieses einzigartigen Gesellschaftsexperiment vertrauensvoll in dieselben Hände legt, die seit zehn Jahren unsere Währung retten, Flughäfen und Bahnhöfe bauen, unsere Bundeswehr enteiert haben und jede technologische Entwicklung durch die Mühlen der politischen Technokratie jagen – was soll da schon schief gehen? Schließlich macht es gerade die halbe Welt genauso.

Ein Wechselbad der Drohungen

Dieses Wechselbad der Drohungen, die sich zwischen totaler Kontrolle, wirtschaftlichem Zusammenbruch und „zweiter Welle“ als eine Art allgegenwärtige kommunikative Oberwelle der Verunsicherung und des Alarmismus durch die Geduld der Menschen frisst, nagt auch an meiner Selbstbeherrschung. Die Materialstapel für meine Texte werden immer größer und die Berührung mit dem unerfreulichen Stoff lässt einfach nur selten eine Glosse oder Satire entstehen, weil ich ständig mit der Abwehr des in mir aufsteigenden Zynismus befasst bin.

Soviel zur abhanden gekommenen Leichtigkeit. Bei der Analyse wird immer wieder deutlich, dass ich mich längst in eben jener Dystopie befindet, vor der ich immer gewarnt habe. Da ich davon ausgehe, dass meine Leser sich bei der Lektüre kaum besser fühlen werden als ich beim Schreiben, neige ich deshalb seit einigen Monaten dazu, gewissermaßen als Ausgleich nicht am Dekor zu sparen und der unerfreulichen Materie wenigstens noch ein paar sprachliche Purzelbäume und Alliterationen abzutrotzen.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Autoimmunreaktion in Zukunft abstellen kann, denn dieser Mechanismus ist unbewusst und setzt erst beim Schreiben ein. Ihn zu unterdrücken hieße, sich bei der Beschäftigung mit dem Stoff noch größere Brandblasen zu holen – und wer würde unter diesen Umständen überhaupt noch Artikel schreiben wollen?

Das neue „Normal“?

Doch kommen wir noch kurz auf das angesprochene Interview in der WAMS zurück, in welchem Einsichtsfähigkeit und Unterwürfigkeit mit viel Geschick für so unterschiedlich wie Dotter und Eiweiß erklärt wurde – obwohl doch beides aus demselben Ei stammt und das eine ohne das andere nicht zu haben ist. WAMS stellt eine gute Frage: „Neigen wir in der Krise nicht auch dazu, Fehler der Amtsinhaber zu tolerieren – aus Sorge, deren Abwahl würde Extremisten den Aufstieg ebnen?“

Edler: „Für einen liberalen Geist sind Zustimmungswerte von 80 Prozent etwas Unheimliches, und das müssen sie auch bleiben. Aber in einer Ausnahmesituation, in der schnell gehandelt und entschieden werden muss, kann eine massenhafte Unterstützung ein Glück sein. Im Alltag der Demokratie hingegen ist Meinungspluralismus ein Qualitätsbeweis. Deutschland ist bei der Bewältigung der Corona-Pandemie nicht aus dem Takt gekommen, weil die Leute aus Einsicht in die Notwendigkeit Beschränkungen ihrer Freiheitsrechte in Kauf genommen haben.“

Was wäre denn, wenn die Amtsinhaber die breite Zustimmung gar nicht für einen Notbehelf halten, sondern diese Zustimmungswerte als Ausdruck der tatsächlichen Zustimmung aufgrund ihrer guten, alternativlosen Politik betrachten? Die Reden, die etwa ein Markus Söder wie zu seiner Entspannung hält, klingen mächtig danach. Kann ein Politiker erkennen, dass ein Ausnahmezustand beendet ist und kann er ihn überhaupt beenden, wenn er gleichzeitig die Regeln für dessen Beendigung immer wieder ändern darf?

Wenn es ein Glück sein kann, jetzt „massenhafte Unterstützung“ zu haben, trifft sich dies nicht auf wunderbare Weise mit dem kruden Demokratieverständnis namens „die Mehrheit entscheidet“ und was hindert Politiker daran, diesen „Takt“ zu nutzen, um die Bewältigung des nächsten und übernächsten und überübernächsten Problems in Angriff zu nehmen?

Die Anzahl der Menschen, die wir etwa durch die Maskenpflicht gerettet haben, ist unbestimmbar und kann sogar negativ sein – niemand weiß genaueres. Doch selbst wenn nun ein Mensch gerettet wurde, wäre das den Aufwand nicht wert? Oder doch erst bei zehn? Hundert? Tausend? Und könnte man nicht genauso argumentieren, wenn es um Grippe, Masern oder Hepatitis ginge? Muss man das nicht sogar? Die wechselseitigen moralischen Erpressungs-Szenarien sind jedenfalls deutlich vorgezeichnet.

Da der von Edler in der WELT# postulierte Meinungspluralismus längst auf dem Altar von Cancle Culture und Political Correctness geopfert wurde, kann der Qualitätsbeweis ohnehin nicht mehr angetreten werden. Die letzten Reste dieser Qualität, nämlich die „Herren der Zeit“ in der Regierung auf kritischen Demonstrationen (mit oder ohne kritische Masse) gelegentlich zu fragen, wie spät es eigentlich ist, sind gerade zur Bedrohung der Nachtruhe erklärt und geächtet worden.

Code Red

„Jeder und jede von uns steht jetzt in der Verantwortung, einen zweiten Lockdown zu verhindern“ sagte Steinmeier und meinte das wörtlich. Schweig still und schlafe, Deutschland und frage nicht nach der Uhr. Die Regierung weiß stets am besten, was die Stunde geschlagen hat und wird nicht nur den, der ihre Maßnahmen in Frage stellt mit Hausarrest bestrafen, sondern alle. Das war die direkteste Aufforderung zum „Code Red“ seit Dawson und Downey in „Eine Frage der Ehre“ vor Gericht standen.

Ich schreibe folglich seit Monaten gewissermaßen „auf offenem Wasser“ und dort nicht nur gegen die angedrohte zweite Welle an. Deshalb bitte ich um Verständnis, dass ich mir und meinen Lesern seit einiger Zeit breitere Flöße aus Worten baue, die dem Betrachter manchmal umständlich, träge und schwer zu steuern erscheinen. Wer möchte, darf gern zu mir herüberschwimmen und sich daran festhalten. Mal sehen, wohin uns der Malstrom aus Viren, Regieren und Kollektivieren noch trägt.

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15 Kommentare

  1. Vielen Dank zunächst für die immer wieder lesenswerten Artikel.

    Eine kleine Korrektur möchte ich einbringen, da ein bestimmter Punkt flächendeckend falsch dargestellt wird.
    Die Schreiben der Ordnungsämter richten sich natürlich an die Eltern der Kinder und somit bedeutet „Für den Fall, dass Sie den Aufforderungen der obigen Anordnug nicht ausreichend nachkommen, können Sie zwangsweise in einer geeigneten geschlossenen Einrichtung untergebracht werden“, dass eben auch die Eltern eingewiesen werden. Eine geschlossene Einrichtung für Erwachsene ist im Allgemeinen eine Psychatrie. Kinder würden dann natürlich getrennt untergebracht. Die Drohungen der Ordnungsämter gehen also einen gewaltigen Schritt weiter, als gemeinhin kritisiert.
    Da verschiedene Ordnungsämter Schreiben gleichen Inhalts zeitgleich versenden, ist nicht von einem Versehen oder einem übereifrigen Sachbearbeiter auszugehen, sondern von einer Weisung seitens höherer Stellen.
    Grüße

  2. Hallo Roger,
    wie immer ein wortgewaltiger Artikel. Ich bewundere Sie dafür, wie Sie formulieren und das, was gesagt werden muss, in Worte packen können. Eine Stimme, die einen in dem ganzen Irrsinn nicht irre werden lässt. Bitte machen Sie weiter so.

  3. „Für mich gibt es gegenwärtig neben Ihnen nur noch Alexander Wendt“ schreibt G.B.Mrozek. Geht mir ganz genau so. Außerdem ist es allein schon tröstlich , zu wissen, dass es Menschen gibt, die auf den sich abzeichnenden Absturz dieses Landes ebenfalls mit Magenverstimmungen reagieren. In meinem privaten Umfeld gibt nicht viele „Mitleidende“. Da kann man sich schon ab und an sehr allein gelassen fühlen.

  4. Ich denke, Sie meinen „Cancel Culture“ und nicht „Cancle Culture“.

    P.S. Ich liebe diesen Blog!

  5. Mir selbst ist zuviel Getue um die Masken. Für die meisten ist es eine kleine Störung im Alltag. Ich brauch keinen mathematisch wasserdichten Beweis dafür, dass Stoff Tröpfchen bindet, der Viren transportieren. Das ist halt so. Aber damit bin ich noch lange nicht für alles gefügig und bin auch sehr kritisch bei vielen Maßnahmen. Ich denke, dass angesichts der ganzen Insolvenzen ein Stück Stoff beim Shoppen oder beim Arbeiten nicht die Hauptsorge sein kann. Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr in Theatern, wo die Leute ohne zu reden nebeneinander sitzen und sich nicht groß mischen? Wie weit kann ein Virus schon an einem solchen Abend tragen? Das sind Fragen die mich umtreiben.

    Ich denke, dass es in den Staaten Aufstände gibt, egal wer die Wahl gewinnt. Es ist unwahrscheinlich, dass die unterlegene Seite die Niederlage einräumt. Da geb ich CNN sogar mal recht und der ZEIT und den anderen „Guten“. Der Einsatz ist mittlerweile so hoch, weil die Linken darauf versessen sind, eine Diktatur weltweit zu etablieren, ohne es zuzugeben.

    Mir ist auch die Themenmenge im Moment zu viel. Es passiert zu viel auf einmal. Ich bin mal gespannt, wie lange unsere Währung stabil bleibt. Ich glaub nicht, dass wir in 30 Jahren noch den Euro haben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Zentralbank „grüne“, also an Substanz wertlose, Anleihen genötigt wird zu kaufen. Die EU hat schon eine entsprechende „Taxonomy“ zur Einordung von Finanzprodukten als grün vorgelegt.

    Den Damen und Herren, v.a. Damen, die für Freiheit und die offene Rede nichts übrig haben wünsche ich ewige Höllenqualen und ein quälendes Krebsleiden auf Erden. Man darf sowas natürlich nicht sagen, aber ich empfinde es so. Ausrichten kann ich eh nichts. Zum Teufel mit denen!

  6. Es gibt noch ein 3. Szenario: Trump und die Reps gewinnen erdrutschartig, trotz den Betrugs- und Fälschungsabsichten der Dems, ziehen die vier Jahre souverän durch und bauen einen würdigen Nachfolger auf. Die Dems zerfleischen sich selbst, die Antifa und BLM werden als Terroristisch eingestuft und die meisten wandern in den Knast für viele Jahre. Dem Deep State mit den Clintons und Epsteins wird der Prozess gemacht. Merkel erhält Einreiseverbot…. Stop! Bleiben wir realistisch. Also, Merkel bekommt kein Einreiseverbot. Vorerst.

  7. Mir geht es ähnlich wie Herrn Letsch: Angesichts des um mich herum grassierenden Wahnsinns möchte ich eigentlich nur noch abhauen, aber wohin? Europa, zumindest der EU-regierte Teil, ist nach meiner festen Überzeugung im A….. Spätestens seit dem sog. „Green Deal“, eigentlich aber schon seit ca. 10 Jahren (Griechenland-„Rettung“, CO2-Grenzwerte etc.
    etc.) hat sich der Sozialismus in der EU fest manifestiert. Die Leistungsfähigkeit von Kerneuropa wird sinken, Deutschland im speziellen ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Und die USA? Präsident Trump steht wie ein Bollwerk gegen den auch dort grassierenden marxistisch-ökofanatischen Wahn. Meines Erachtens hat er fast alles richtig gemacht: signifikante steuerliche Entlastungen für Unternehmen und für jeden seiner Mitbürger, unfaire Handelsdeals durch faire ersetzt, sich vom unseligen „Multilateralismus“ verabschiedet, die Drogenkriminalität bekämpft…. Doch selbst wenn er wiedergewählt wird (was ich, wie Letsch, für wahrscheinlich aber nicht ausgemacht halte): Mir graut davor, daß die wohlstandsverwöhnten Dummköpfe an den amerikanischen Unis, die nichts als „Gender“, „Rassismus“, „Feminismus“ und ähnlichen Sch… im Kopf haben, dereinst im Weißen Haus sitzen könnten. Die Demographie spricht eher für sie. Dann wird auch noch das einst so freie Amerika zum Schlachtfeld für sozialistische Experimente. Venezuela läßt grüßen. Was also tun? Dasselbe was ich ich vor meiner Ausreise/Ausweisung schon in der DDR getan hatte: in die innere Emigration gehen. Sich mit Leuten umgeben, die halbwegs so denken wie man selbst oder ihren linken Scheiß wenigstens für sich behalten. Und: An Orte fahren, wo es keine „Demos“, Hausbesetzer und einen um Geld oder Unterschriften anbettelnde Migranten und „Aktivisten“ gibt und das Leben genießen: Guten Wein trinken, mit Freunden in chice Restaurants gehen, im Cabrio am Mittelmeer entlangfahren, südliche Sonne genießen….Wenigstens das kann mir und meiner Familie keiner nehmen. Noch nicht.

  8. Hier herrscht Krieg und wir brauchen nicht mal hin gehen; sind wir doch mitten drin. Wozu Kriege inszeniert werden, weiß wohl jeder.
    Ihre Texte, Herr Letsch bissl langatmig, aber immer noch sehr informativ, besten Dank, weiter so.
    Lese ich auch gern zwei mal.

    • Stimmt, die Texte von Herrn Letsch werden immer längeraber die von Don Alphonso in der WELT auch. Und beide Autoren sind es wert, ihre Gedanken bis zum Ende zu verfolgen.

  9. Ihr Frust ist auch unser Frust!
    Deshalb lese ich gerne Ihre treffenden und sehr informativen Analysen.
    Politik und Wirtschaft steuern mit zunehmendem Gefälle auf einen Punkt zu, an dem es zu einem Crash und vielleicht sogar zu bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen kommen wird. Statt BLM wird bei uns die Weltenrettung zum entscheidenden Glaubensbekenntnis werden. Zu diesem Thema läuft „Cancel culture“ bereits auf Hochtouren…. bis zu einem großflächigen Blackout.
    Was dann passieren wird und welche gesellschaftlichen Folgen das haben wird, kann derzeit niemand voraussagen.
    Für Ihr Engagement herzlichen Dank! Sie bleiben bei mir auf jeden Fall auf der Spendenliste.
    Charly

  10. Für mich gibt es gegenwärtig neben Ihnen nur noch Alexander Wendt; beide formulieren ihre Texte auf demselben hohen Niveau eines intuitiven Erfassens gesellschaftlicher Strömungen inklusive den Erklärungen hierfür (sorry, ich finde keinen treffenden Begriff) in ähnlich literarischer Qualität, die zum begierigen Verschlingen meinerseits führen. Mehr, länger, ausführlicher – mein Dank sei Ihnen gewiss. Würde ich nicht von 1.000 Euro für meine Knochenarbeit existieren, ich bezahlte Sie gar fürstlich. Sollte ich mal den Hauptpreis im Lotto gewinnen, so wäre für Ihr lebenslanges Auskommen gesorgt. Bis dahin bleibt mir nur die Reaktion, das Lob.

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