Nachdem Sam Altman, CEO von OpenAI, rausgeworfen worden war, ist er jetzt wieder zurückgekehrt. Davor hatte er auf der Konferenz der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft einen KI-Durchbruch angekündigt. Was läuft hinter den Kulissen der Tech-Branche?

Viermal in der Geschichte der Firma OpenAI, so berichtete Sam Altman stolz auf der Konferenz der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC), sei er dabeigewesen, als der Schleier der Unwissenheit gelüftet wurde und die Grenzen durch eine neue Entdeckung weiter verschoben wurden. Dies geschah einen Tag vor seiner Entlassung als CEO der Firma, die wir alle durch KI-Projekte wie ChatGPT oder Dall-E kennen. Die Rede war nicht von einer weiteren Version des Sprachmodells, sondern von einer neuen Generation künstlicher Intelligenz, die nun tatsächlich so etwas wie selbstständiges logisches Denken ermöglich könne. Die bisherige KI fügt menschlichem Wissen nicht wirklich etwas hinzu, da wo es scheinbar so ist, phantasiert die Software lediglich in einer Art und Weise, die manche glauben lässt, da entstünde wirklich Neues. Q*, so der Name des Projektes, sei anders.

Man habe dem Modell logische und mathematische Fähigkeiten verliehen und schon jetzt agiere das Netzwerk auf dem Level eines Grundschülers, so die noch wenig konkreten Verlautbarungen. Der praktische Beweis steht zwar noch aus, aber wenn auch nur die Hälfte dessen stimmt, was durch die Gerüchteküche wabert, handelte es sich um einen technologischen Sprung, wie die Menschheit ihn sich in den Filmen der Terminator-Reihe in den düstersten Farben malte. Ob Q* das Zeug dazu hat, sich zu einer Art „Skynet“ zu entwickeln, sei mal dahingestellt. Die Fähigkeit des Menschen, seine eigenen intellektuellen Schöpfungen von denen einer KI zu unterscheiden, könnte aber mit Q* schneller an ihre Grenzen stoßen, als wir uns das jetzt auch nur vorstellen können. Der sechste Finger, der überlange Arm oder andere offensichtlich verletzte Gesetze der Biologie und Physik – solche Fehler werden der nächsten KI-Generation wahrscheinlich nicht mehr unterlaufen.

Realität und Simulation fließen ineinander

Bereits ChatGPT in seiner Version als komplexes Sprachmodell lässt sich mit einigem Erfolg dazu nutzen, wissenschaftliche Arbeiten zu manipulieren. Bislang nur mit dem Ziel, zu beweisen, dass dies möglich ist und nicht in krimineller Absicht. Man geht dabei etwa so vor: Ausgehend von einem erwünschten Ergebnis – Behandlungsmethode A ist besser als Behandlungsmethode B – ließ man ChatGPT einen Datensatz erstellen, der das vorgegebene Ergebnis liefert. Einer näheren Prüfung halten die Daten derzeit noch nicht stand, weil es ChatGPT eben an Logik mangelt, um zum Beispiel erfundenen männlichen Studienteilnehmern auch männliche Namen zuzuweisen, und weil bestimmte Messwerte sich zu sehr häuften. Solche Unzulänglichkeiten wird Q* wohl nicht mehr haben. Bisher dachte man eher daran, dass KI bei der Bewältigung und Nutzbarmachung von „Big Data“ „behilflich“ sein würde. Nun deutet sich an, dass KI diese Daten je nach Zweck auch einfach erzeugen kann. Realität und Simulation fließen ineinander. Sie wollen die Wahrheit wissen, liebe Leser? In Zukunft könnte es heißen: Welche darf’s denn sein?

Doch zurück zu Sam Altman und OpenAI, dem Unternehmen, das er zusammen mit Elon Musk 2015 als „public none profit“ gegründet hat. Wir erinnern uns, dass Musk einer der Initiatoren eines Offenen Briefes war, der im März 2023 ein Jahr Moratorium in der Entwicklung von künstlicher Intelligenz forderte. 2018 hatte er erfolglos versucht, OpenAI ganz zu übernehmen und verließ daraufhin die Firma. Statt der von ihm zugesagten Milliarde verkürzte er sein Investment bei OpenAI auf 100 Millionen, woraufhin man dort mit „OpenAI Global“ eine profitorientierte Tochterfirma gründete. In diese neue, auf Gewinn orientierte Firma pumpte nun Microsoft insgesamt 13 Milliarden Dollar und erwarb so 49 Prozent der Anteile. Nach dem Rauswurf Altmans kündigte Microsoft an, ihn und alle seine Mitarbeiter, die ihm folgen würden, herzlich im Entwicklungsteam von Microsoft begrüßen zu wollen. 90 Prozent der Beschäftigten von OpenAI kündigten an, dem Ruf zu folgen, viele posteten gleichlautende Nachrichten auf X, um dem Nachdruck zu verleihen: „OpenAI is nothing without its people.“ Bei einem Aderlass von 90 Prozent wäre das wohl noch untertrieben gewesen.

Die Optionen sahen in etwa so aus: in einem Unternehmen bleiben, das zu 49 Prozent Microsoft gehört oder gleich zu Microsoft zu wechseln. Lustige Details am Rande: Gefeuert wurde Altman in einer Sitzung via „Google Meet“ – nicht via „Microsoft Teams“ – und die engere Zusammenarbeit mit Microsoft gab er am 6. November 2023 auf einer Entwicklerkonferenz bekannt, die er auf einem MacBook hielt.

Ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte

Die Entlassung Altmans erfolgte mit der recht dürren Begründung, dieser sei gegenüber dem Verwaltungsrat „in seiner Kommunikation nicht durchweg aufrichtig gewesen“, was natürlich Anlass für einige Spekulationen gab. War man uneins über die Richtung, in die sich die KI entwickeln sollte? Ging dem Verwaltungsrat alles etwas zu schnell? Missfiel ihm womöglich die Kommerzialisierung des ursprünglichen Non-Profit-Unternehmens? Wollte man den Knopf nicht drücken, um – bildlich gesprochen – „Skynet“ zu aktivieren?

Vielleicht ist der Grund für Altmans Rauswurf auch ein ganz anderer, einfacherer. Die „mangelnde Aufrichtigkeit“ bezieht sich vielleicht auf die Reise, die Altman unmittelbar vor seiner Entlassung durch Asien führte. Er war – und zwar nicht im Auftrag von OpenAI – auf der Suche nach Partnern für ein Projekt mit dem Codenamen „Tigris“. Ziel von Tigris ist die Herstellung von dediziert auf KI-Anwendungen mit deren hochvolumigen Datendurchsätzen optimierten Chips, ein Feld, in dem sich die Firma NVIDIA gerade eine goldene Nase verdient. Es ging außerdem darum, Geld und Partner für die Entwicklung eines KI-basierten Stücks Hardware zu sammeln, das Altman gemeinsam mit dem legendären ehemaligen Apple-Designer Jony Ive entwickeln wollte. Ziel sollte es womöglich sein, ein ganzes Ökosystem aus Lieferanten und Know-how zu sammeln – und zwar über Staatsgrenzen hinweg. Und bietet sich China mit seinen laxen Datenschutzrichtlinien nicht geradezu an als Spielwiese für eine neuartige KI?

Es könnte nun sein – hier verlassen wir jedoch den Raum gesicherter Fakten – dass Microsoft hierin eine Gefahr für das eigene Geschäftsmodell für Cloud- und KI-Computing „Azure“ sehen könnte. Ebenso, dass die US-Regierung Bauchschmerzen hatte angesichts der Tatsache, dass Spitzentechnologie, die man als potenzielle Bedrohung sieht, ausgerechnet beim Rivalen China entwickelt und gebaut wird. Wären Altman und das ganze KI-Team zu Microsoft gewechselt, könnte man direkt Kontrolle ausüben. Jetzt, da Altman zu OpenAI zurückgekehrt ist, kann das neue Board dort mehr Kontrolle über die „anderweitigen“ Beschäftigungen Altmans ausüben. Was auch immer eintritt, es gewinnt Microsoft – solange Altman im Microsoft-Universum bleibt. Gerüchten zufolge ist Microsoft selbst daran interessiert, in ein Chip-Unternehmen zu investieren, wenn Altman es gründet. Die US-Regierung wiederum wird nun den Teppich ausrollen und – wo der zu kurz sein könnte – gegebenenfalls mal Leute zu Altman schicken. Mit Angeboten.

Womöglich lautete die Botschaft an das Wunderkind der KI-Branche also einfach: „Wenn du Geld brauchst, musst du doch nicht nach China und zu den Saudis fahren! Das kannst du auch zuhause finden.“ Und Firmen, in denen Auslandsinvestitionen 10 Prozent nicht übersteigen, werden auch nicht so genau geprüft, wie Philip Ludvigson, ein ehemaliger Beamter des US-Finanzministeriums Bloomberg, mitteilte. „Das ist selbst in sensiblen Branchen wie KI und der Chipherstellung oft der Fall.“ Sam Altman hat also vielleicht nur auf Umwegen ein Angebot bekommen, das er nicht ablehnen konnte.

Zuerst erschienen auf achgut.com

Vorheriger Artikel„The Ask Project“ – Geschichte zum Vergessen
Nächster ArtikelDie Frau, die für Trump gefährlich wird

8 Kommentare

  1. Bens Artikel enthält zwei Highlights, die mir gerade recht kommen, den Kater zu vertreiben, den mir mein jiddischer Freund (und Besitzer eines sündhaft teuren, aber kulinarisch unabkömmlichen Restaurants in der französischen Diaspora) dadurch bescherte, daß er mich erstens auf Henry Kissinger und zweitens Henry N….steins Geburtstag (seinen eigenen) anstoßen ließ: 1. „Die Zukunft mit tiefgefrorenen Home-Quantencomputern im Keller scheitert schon daran, dass dort die Flüchtlinge untergebracht werden müssen und der Strom ständig ausfällt, also an der Dummheit.“ Sowas von treffend. Und 2. „Zukunftsdenker wie Ricarda Lang wissen nicht mal, wie ihre Venen und Kniegelenke in fünfzehn Jahren aussehen“. Auch schön. Ich darf antworten: Auch nicht anders als jetzt schon. Nur der Gang wird noch ein bißchen… Lassen wir das, sonst darf Roger das nicht veröffentlichen. Zum Thema: Wenn ich es richtig verstanden habe, meint Ben sinngemäß, den größten Mist werden weiterhin Menschen und nicht die KI bauen. Und folglich sollten wir uns weiterhin mehr vor dummen Menschen als vor genialen Algorithmen fürchten. D’accord. Sehe ich auch so.

  2. …ich bin ‚deutscher Ingenieur‘ und „Wissenschaftler“, Kybernetiker ohne „Dr“ und schreibe keine Bücher… Elektrotechnik/Nachrichtentechnik/Informatik…dann quer durch alle wissenschaftlichen Teildisziplinen…Soziologie, Psychologie, Neurologie…alles „interpretierte“ Kybernetik…neuro-AI/KI etc), klassisch also…und eben „modern“, ein deutscher/nordischer Eierkopp, blond, blauäugig, ein wiedergeborener Nazi-Ingenieur also, ein „Krieger“, der die Welt aus den Angeln heben will und muß(…mir hat man schon versucht mit 18 in den linken Kneipen Aschenbecher an den Kopf zu haun…da wusste ich noch garnicht was ich bin und was ich kann…gleichwohl kann ich mich wehren, habe ich danach gelernt, …ich komme dann mal wieder…bringe etwas mit…und dann…).
    Klonovsky schreibt von 84 Millionen Blondschöpfen, biertrinkend und Sauerkraut essend, da muß ich immer grinsen, „was machen wir als nächstes…?“
    Ich habe schon Neuro-Matrizen erdacht, bevor es die „gab“. Binär, also in zweiwertiger Logik, digital, TTL, AND, OR, NAND, NOR, XOR, Multivibratoren mono und bi, Schmidt-Trigger… dann erweitert… Fuzzy-Logic als integrierende mehrwertige/multiple Logik, unscharfe Logik, Heisenberg, Schroedinger… Chaos-Theorie, merkwürdige Attraktoren… funktionale Transformationen komplex, mathematische „Faltung“, „Räume“, Euklid bis Hillbert…last but not least Tensor-Mathematik! Im Überflug…

    Es sind Algorithmen, so wie ein Teil von und in uns, mehr nicht. Zu gut deutsch: „Verfahrensanweisungen“ in sequenzieller und paralleler zeitvarianter und invarianter Ab/Verarbeitung, Zeit- und -varianz sind entscheidend: rekursiv und iterativ, …gressiv, …proximativ, …polativ, inter intra extra… und re… Im Winter kann ich mir tagsüber beim Denken zuhören und Nachts beim Träumen zuschauen… und bei Vollmond bekomme ich Probleme…

    Mal ein Beispiel, weil ChatGPT so „toll“ ist. Der Text von Roger Letsch…

    Beginnt mit „der“(vordergründigen, primären, sichtbaren) Intension(ein Vektor, Subtensor…gedanklich) und weiteren Sekundär-Intentionen(maximal diametral entgegengesetzt…als Abbild seines neuronalen ‚Phasenraum’s adäquat dem in der Physik aber multipotential und dazu math. komplex in Potenzen)… was ist das Ziel? Der Text? Ist „formatiert“(gedanklich geordnet), Sätze… Subjekt, Prädikat, Objekt. Aussage. Frage. Abfolge. Jede Silbe, jedes Wort, jeder Satz ein „Vektor“ überlagert als Sub-Tensoren eines „Geistes“ in zeitlicher und übertragen „räumlicher“ Folge als Einsteins Äquivalenz von Zeit/Raum/Energie, (s)eine Sequenz, auf höherer Ebene Syllogismen… darunter? Phoneme… Morphem, Morpheme… Sein Wortschatz, die „Gestaltung“, das ist virtuelle DNA, seine vDNA wie ich es nenne. Die Analyse computerisiert: wiedererkennbar… Mathematisch beschreibbar… Erreicht der Text das „innere“ Ziel des Autors? Wird er seinen „Ansprüchen gerecht? KI gibt die Antwort. Sind seine nauralen Vektoren „stimmig“, zielgerichtet? Das kann alles durch eine lingu-neuro-ki-Analyse einfach bestimmt werden …mäandern „chaotisch“ „attraktiv“ zum Ursprung und vom Ziel!? Genau, vom Ziel zum Ursprung, cybernetic, circular causal, (s)ein circular censum und „print“, neuro-print. Was ist das? jetzt muß man gedanklich weit sehen springen handeln… denken… und die Synthese… ? Altman bringt sie zum sprechen, schreiben… das Denken ist ein Meister aus Deutschland.

    Ich mag die jüdische Zahlenmystik, Darren Aronofsky, „Pi“, …gibt auch einen Einblick in die Innensicht von uns nordischen Autistikern, Algorithmikern…

    …und jetzt noch zum intuitiven Verständnis und der machbaren „Computerisierung“ eine Auflösung dazu, invers zum Potentialtrichter, der Elektronen erlaubt unüberwindbare Barrieren zu überbrücken, tunneln und supra…, von den Russen natürlich… die ‚Kolmogorow-Komplexität‘, der psychische „Kolmogorow-Komplex“ als neuronal interpretierte… als die höchste Abstraktion und Komprimierung eines Denkprozesses oder gedanklichen Ziels des menschlichen Denkens und Handelns, angelegt oder abgespeichert in den Zellen und im Gehirn und autark arbeitend, der „eine“ Gedanke, unser Antrieb dabei, unbewusst, Freudsche…

    [ich bleibe lieber unbekannt, als …Deutscher. Das ist ‚deutsch‘: Das Sammeln, Zusammenführen, die Analyse und die Synthese und die Konstruktion, …war zumindest einmal unser Beitrag…unser „Geschenk“ an die Welt…ok, aber die Atombombe war doch nur ein Anfang…da waren doch auch Düsenjäger und Zuse…und und und…]

    …da gibt es einen Absatz bei Klonovsky vom 25. November, der beginnt mit „:::Denn: Das Dritte Reich war vieles, aber vor allem war es doch auch eine rauschhafte Leistungsexplosion eines ganzen Volkes…“, der beschreibt ganz gut was „wir“ fühlen, wozu „wir“ fähig sind… ich vermisse uns sosehr http://www.klonovsky.de/2023/11/25-november-2023/

      • Die Zukunft der KI findet nicht in Deutschland oder EU-Europa statt. Warum? Schauen Sie im EU-Patentrecht unter „computerimplementierbare Erfindung“, dort finden Sie eine Antwort. Ist Sam Altman ein legitimer Nachfolger von Johann/John von Neumann? Oder nur ein Popanz/Avatar und was ist dann seine Funktion, Publicity? In Deutschland gibt es schon sehr lange keinen Lehrstuhl mehr für Kybernetik. Das Wissen ist über die Disziplinen und Fakultäten fragmentiert.

        Was ich skizzierte ist der ‚Deus ex machina‘. Der Geist in uns ist „auch“ ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher „verwobener“ Neuronen-Komplexe auf einer „räumlichen“ Metaebene, ähnlich den Neuromatritzen oder vulgo neuronalen Netzen mit psychodynamischer -motorischer(Tensor/Tensorik) mikro/makro Dynamik. Vertiefendes finden Sie innerhalb der Demenz-Forschung.

        Deutschland erliegt einer „Querschnittslähmung“ durch Intersektionalität und ersetzt Konstruktion durch Kreation im Kreationismus des reinen „Sprechakts“. Den TransRapid haben „wir“(die GRÜNEN) an China „verhökert“. Nun ist für Berlin der Bau einer Magnetschwebebahn im „Gespräch“(!?)

        Als Kommentator genießt man gewisse Freiheitsgrade so meine ich. Mein Text ist eine Anleitung zur Extraktion des „Deus“, Synthese und eine Art Bauanleitung und als Ergänzung/Vertiefung zum ihrigen Text zu verstehen… Björn Höcke spricht davon das Deutschland immer noch die besten Ingenieure hat, wo sind die bloß?

        Vielleicht hilft Ihnen zu einem besseren Einstieg/Verständnis eine frühere/andere Deutung der Kolmogorow-Komplexität/Komplexe, die nämliche ‚Freudsche Kompression’… (Wikipedia: „…nicht unter dem Ziel der Denkidentität funktionieren, sondern auf Lusterfüllung…“, das ist so nicht mehr ganz richtig)

        Schönen 1. Advent!

        (Falls Sie auf ihrer Site erhöhte bot-Aktivitäten bemerken, so kann das daran liegen, das die google-ki interessiert ist, ich habe schon fast zuviel beschrieben…)

        Übrigens, was machen die Russen eigentlich so auf dem Gebiet? 😉

  3. Puh, bin ich froh, vorher keinen Artikel über Sam Altman gelesen zu haben. Schwer zu sagen, was mit seiner Karriere so los ist.

    Eigentlich beunruhigt mich KI nur in wenigen Bereichen, z.B. zur Aufmerksamkeitssteuerung auf den sozialen Medien und irgendwann vielleicht auch im Online-Versandhandel. Ich glaub, dass durch bessere Videomanipulation gar nicht so viel gewonnen wird, weil die Leute, die jetzt schon alles glauben, eh alles glauben. Und die Leute, die nach einem einzigen Russia-Today-Bericht über das ARD-Recycling von unpassendem Bildmaterial aus anderen Konflikten zur Überzeugung geraten, dass nicht die ARD, sondern Russia Today die Stimme der ungetrübten Ehrlichkeit ist, werden auch in Zukunft etwa den gleichen Anteil der Bevölkerung ausmachen, egal wie viele Finger an einer Hand zu sehen sind. Die wirklich guten Manipulationen werden vermutlich staatlichen Akteuren vorbehalten bleiben und die werden viel Zeit und Mühe kosten, denn der Mensch muss ja ähnliches Material sammenln und damit vorher trainieren, was später gezeigt werden soll. Den Willen selbst dafür schärfen, welche Szenerie taktisch günstig sein wird, kann ein Computer nicht. Computer werden immer Spezialisten sein, immer Werkzeuge, keine Generalisten.

    Oft wird, glaub ich, die Leistungsfähigkeit von Transistoren und die Möglichkeiten ihrer Organisation und Spezialisierung überschätzt. Moore’s Law, wonach die Effizienz von Mikrochips exponentiell steigt, ist eine Daumenregel, die so lange gilt, bis sie es nicht mehr tut. Es gibt sogar eine harte Grenze (Landauer-Prinzip).
    https://en.wikipedia.org/wiki/Landauer%27s_principle

    Eher werden Biologen spezialisierte Gehirne züchten, die genau eine Aufgabe für uns Menschen lösen als dass wir mit künstlichen elektronischen Schaltkreisen noch viel weiter kommen. Die Zukunft mit tiefgefrorenen Home-Quantencomputern im Keller scheitert schon daran, dass dort die Flüchtlinge untergebracht werden müssen und der Strom ständig ausfällt, also an der Dummheit.

    Das Problem mit China ist halt, dass die schon ökonomisch und technisch mittlerweile soweit sind, um uns angreifen zu können. Menschenleben zählen in der dortigen Elite nichts. Im Moment liegt das Mikrochip-Design noch fest in amerikanischer Hand, aber mit dem akademischen Aufschließen Chinas und ein bisschen Industriespionage könnte sich das ändern. Bei einem Angriff würde auch rapide die medizinische Versorgung im Westen zusammenbrechen.

    Unsere Eliten in der Politik, den Medien, den Konzernen und der Justiz tun absolut nichts, um einen wirtschaftlichen Sicherheitsabstand zu den mal mehr, mal minder uns feindlichen Völkern aufrecht zu erhalten. Wenn nach einem Angriff Russlands noch die Kernkraftwerke abgeschaltet werden, geht man extrem fahrlässig den Weg in die Massenverelendung und den eventuellen Versorgungsengpass bei einer Konflikteskalation. Die Sozialromantik mit den dummen Kochrezepten in fast allen Zeitungen schockiert mich nur noch. Es ist mir wurscht, was ihr „selbst macht“. Und wenn Gerichte Klimapolitik machen, wie jetzt wieder das Verwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, dann überschreiten sie ihre Befugnisse und verarmen damit ebenfalls die Massen.(*)
    https://www.tagesspiegel.de/politik/erneute-klatsche-fur-die-ampel-verwaltungsgericht-fallt-klimaschutz-urteil-10858375.html

    Wenn es knallt und wir irgendwann nicht mehr technisch und mit unserer Versorgung haushoch überlegen sind, geht’s uns an den Kragen. Zukunftsdenker wie Ricarda Lang wissen nicht mal, wie ihre Venen und Kniegelenke in fünfzehn Jahren aussehen, geschweige denn, was „mehr Gleichheit“ mit der antiwestlichen großen Koalitiion aus Dschihadisten, Sozialisten und Postkolonialisten bedeutet. Konservative scheinen das im Moment auch noch nicht ganz zu begreifen. Das Problem mit Frau Baerbock ist nicht, dass sie von einem Krieg mit Russland gesprochen hat. Putin hat von Anfang an davon geredet, es mit der NATO aufzunehmen. Das wurde jeweils wechselseitig richtig verstanden als keine formale Erklärung für eine direkte Konfrontation. Das Problem ist auch nicht, dass sie umweltschädlich Kerosin abließ und ihr Ökogetue damit torpedierte. Das Problem ist, was sie bei dieser abgebrochenen Reise bei sich hatte, nämlich ein Netz und einen Speer. Sie erniedrigte ihre Ministerposition zu der einer Postbotin für Müll, den man in die Tonne kloppen sollte. Das war eine Unterwerfungsgeste an primitive Völker. Was passiert wohl, wenn irgendwann diese ganzen Völker, die immer nur eine unwidersprochene linke Indoktrination hören und all ihre Probleme uns anlasten, zum Angriff blasen?

    Beim Umgang unserer westlichen Schickeria mit Israel merkt man auch wieder, dass diese ganzen diplomatischen Experten keine Anstalten machen mal zu prüfen, wann überhaupt eine Gewaltspirale vorliegt und wann nicht. Die glauben einfach, dass jeder Konflikt eine sei und man therapeutisch jedem Feind begegnen könne. Nach der Logik wäre das Heizungsgesetz auch nur ein Racheakt gegen die kapitalistischen Eigentümer, weil nichts von nichts käme. Manchmal tun Leute aber einfach Unschuldigen was an. Es kommt in den Birnen vieler Snobs nicht vor, dass nicht nur die eigene Regierung, sondern auch andere aus rein machtgeilen Gründen zur Gewalt greifen können.

    (*) Bevor ich mich hier verliere, will ich noch loswerden, dass man in einigen Gegenden der USA Richter wählen kann, ohne Hinweise auf eine potentielle Parteizugehörigkeit auf dem Wahlzettel lesen zu können.
    https://ballotpedia.org/Nonpartisan_election_of_judges
    https://ballotpedia.org/Michigan_method_(state_supreme_court_selection)
    Das sorgt dafür, dass nur Leute wählen, die sich auch die Kandidaten angeguckt haben und die Eigennamen im Gedächtnis behielten, also die Interessierten. In Polen und Israel gab es bereits zwei massive Konfrontationen mit den Linken, die Gerichte einfach als Autorität sehen, die Leute nicht wählen und abwählen können. Gefechte um linke „activist courts“ gibt es auch in den USA, wo ebenfalls viele Richter ernannt werden oder auch Wahlen mit Parteinennung auf dem Wahlzettel stattfinden. Das Problem der gerichtlichen Politik ohne bürgerliche Kontrolle wird hier in Deutschland auch einschlagen wie eine Bombe – das Klimaurteil von Karlsruhe steht ja schon – und die Argumente, wie man damit umgeht, müssen in Umlauf gebracht werden. Bislang ist der ehemalige FDP-Bundesgeschäftsführer Fritz Goergen leider die einzige Person im öffentlichen Raum, die die Notwendigkeit einer Wahlrechtsänderung anspricht, die den Bürgern mehr Zugriff gewährt. (Der Vermerk ist etwas themenfremd. Tschuldigt.)

  4. Das was da passiert ist, von seiner Entlassung als OpenAI-Chef bis zu seiner Wiedereinstellung war doch sicher alles vorweg perfekt von Altman geplant und ist dann auch exakt so abgelaufen, wie er es geplant hatte.

    Schritt 1: Kündigung provoziert.
    Schritt 2. Geplänkel mit Microsoft damitOpenAI-Eigentümer nervös werden.
    Schritt 3: Dafür gesorgt, dass Mitarbeiter rebellisch werden und damit drohen, das Unternehmen zu verlassen, um die Nervosität der OpenAI- Eigentümer noch zu verstärken.

    Das waren die Schritte, die dazu führten, dass er sein Ziel (Entlassung von Vorstandsmitglieder und Wiedereinstellung von Altman) exakt, wie geplant erreichte.

    Er wusste genau als er die Firma verließ, das er bald wieder zurückkehren wird.

    Super gemacht!

Kommentarfunktion ist geschlossen.