In vielen westlichen Staaten hat es in der letzten Dekade Politiker nach ganz oben, an die Schalthebel der Macht gespült, die offenbar alle in derselben ideologischen Medienküche zusammengerührt und ausgebacken wurden. Die Begeisterung war bei Amtsantritt stets groß, fast so groß wie die Vorschusslorbeeren, mit denen sie umkränzt wurden. Archetypisch für diesen Politikertypus steht natürlich Barack Obama, der den Friedensnobelpreis nach Amtsantritt schneller verliehen bekam als er „Oslo“, den Ort der Verleihung, hätte buchstabieren können. Gemeinsames Merkmal all dieser Politiker ist eine gewisse jugendliche Frische und der unbedingte Wille, die Welle der Wokeness, die sie ins Amt brachte, möglichst schnell und kompromisslos über das ganze Land auszurollen.

Wer jetzt an die „Young Global Leaders“ aus dem Hause WEF und Schwab denkt, liegt nicht ganz falsch. Es gibt Überschneidungen. Man ist mit diesem elitären Zirkel locker verknüpft, manche waren dabei, andere nicht. Der Geist in solchen Zirkeln, auf denen man mit seinesgleichen die Probleme der Welt in der Theorie löst, auf dass die Welt die Lösungen brav in die Praxis umsetzen möge, schwebt auch über der hier zu behandelnden Politikergeneration, diesen Hoffnungsträgern der Wokeness und des „Virtue Signalling“ (Deutsch etwa: „Zur Schau gestellte Tugendhaftigkeit“). Doch ihnen gehen allmählich Luft und Lufthoheit aus. Manche sind bereits unsanft gelandet, anderen steht die Landung unmittelbar bevor.

Sanna Marin, Finnland

Woke Superkraft: jüngste Premierministerin der Welt, Lederjacke auf Rock-Konzert. Die Widerstände, an denen Marin scheiterte, waren eher banal. Auch wenn es letztlich um unangemessene Fotos von Regierungsveranstaltungen und Tanzvideos ging – gefolgt von einer heftigen Wahlschlappe –, sollte man Marin zum Beispiel nicht mit unserer Emilia „Tik-Tok“ Fester vergleichen. Dass sie aber zum Beispiel Drogengerüchte aus der Welt schaffen wollte, indem sie sich öffentlichkeitswirksam einem Drogentest unterzog, deutet auf die Verletzung einer ungeschriebenen Regel in der Politik hin: nie den Kakao zu trinken, durch den man gezogen wird. Immerhin fällt sie weich und wechselte in den Think Tank von Tony Blair.

Jacinda Ardern, Neuseeland

Woke Superkraft: „Bringing a kind of newness to politics, not limited to just her age and gender, Ardern was often vocal about progressive issues.“ (IndianExpress)

Oder kürzer: jung und Frau. Gemeinsam mit dem Nachbarn Australien und dessen Premier Scott Morrison bildete die damalige neuseeländische Premierministerin Ardern gewissermaßen den stalinistischen Besen der Covid-Ära. Monatelange Lockdowns und Impfdruck, bis die Nadel bricht bei den Kiwis, restriktive Kontrollen, Aufenthaltsverbote sowie eingezäunte und bewachte „Quarantäne-Camps“ mit bösen Konzentrations-Assoziationen bei den Aussies. Morrison kostete das letztlich 2022 die Wiederwahl. Warum Ardern wirklich hinwarf, ist bis heute Gegenstand von Spekulationen.

Ihre „Sheeple“ – eine bekannte Satire auf das schafbrave Wesen des Elektorats in Neuseeland – dankten die Repressionen mit zauberhaften Umfragewerten, und dennoch trat Ardern zurück. Mit dem Hinweis, sie habe keine Kraft mehr und bald „nicht mehr genug im Tank“. In Erinnerung wird sie wohl für zwei Dinge bleiben: den erneuten, völlig sinnlosen Lockdown des Landes wegen nur dreier Fälle von Omikron und ihr Auftritt mit Kopftuch nach dem Terroranschlag in Christchurch. Ihre Anteilnahme war damals angemessen, das Kopftuch nicht. Das empfanden wohl auch viele Neuseeländer so. Das Virus scherte sich übrigens auch nicht sonderlich um die aktivistischen Maßnahmen Arderns und rollte letztlich doch noch über die Insel. Die Infektionsraten waren in dem dünn besiedelten Land sogar höher als im vergleichsweise dicht besiedelten Deutschland.

Justin Trudeau, Kanada

Woke Superkraft: entschuldigt sich alle fünf Minuten bei irgendeiner herbeidefinierten Opfergruppe und hat ein „postnationales Kanada als Lebensziel“ (Konrad-Adenauer-Stiftung), was in einem Land, dessen Hymne „O Canada“ heißt, als ambitionierte Aufgabe gelten darf. Trudeau darf wohl als der heilige Schutzpatron des woken Zeitgeistes gelten, schließlich versucht er, jeder Verstiegenheit der Postmoderne Gesetzeskraft zu verschaffen. „Bill C-16“ regelt und sanktioniert den Gebrauch von Pronomen und „Hassrede“ und schafft in der Öffentlichkeit dadurch eine latente Unsicherheit und Selbstzensur. Renitente Zeitgenossen können am Ende eines Beschwerdeprozesses schon mal zu „Achtsamkeitskursen“ verdonnert werden, wie zuletzt Jordan B. Peterson, um seine staatliche Zulassung als Psychiater nicht zu verlieren (der jedoch dankend ablehnte, Achgut berichtete).

Auch Trudeau ließ in der Covid-Ära seiner autoritären Veranlagung viel Spielraum. Als sich die Trucker gegen die Einführung einer Impfpflicht für den grenzüberschreitenden Güterverkehr aussprachen und die Hauptstadt blockierten, zielte Trudeau mit sanften Textbausteinen und eiserner Hand auf die ökonomische Basis der Streikenden. Es gab willkürliche Kontosperrungen, sogar gegen jene, die die Trucker nur finanziell unterstützen wollten. Dazu kam die moralische Ächtung der Protestierenden als Rassisten und Nazis. Vorgebracht ausgerechnet von Trudeau, der bei Karnevalsveranstaltungen einst eine große Vorliebe für rassistische Klischees zeigte und Nazis sonst nicht einmal dann erkennen kann, wenn sie von ihm in Gestalt des Jaroslaw Hunka, einem waschechten Nazi von der SS, ins kanadische Parlament eingeladen werden, um sich dort beklatschen zu lassen.

Die neueste Volte der Regierung Trudeau zeigt, wie weit man in Kanada auf dem Weg zum Denunzierungs- und Überwachungsstaat schon gegangen ist. Der Online-Harms-Act ahndet „Wortverbrechen“ als Hassrede mit bis zu lebenslanger Haft und bedroht jene mit Hausarrest, die sich solcher „Verbrechen“ auch nur schuldig machen könnten. Doch noch ist Kanada nicht verloren, denn im nächsten Jahr wird dort gewählt. Es sieht nicht so aus, als könne sich Trudeau das Vertrauen der Kanadier erneut erschleichen. In der Opposition läuft sich derweil Pierre Poilievre warm. Seine Maxime ist nicht das postnationale Kanada Trudeaus, dessen Aufbau krachend am Widerstand der Kanadier scheitert, die sich weigern, ihre Nation aufzugeben, sondern schlicht „common sense“. Im Parlament trifft seine geistige Beweglichkeit bereits sehr unterhaltsam auf den typisch Trudeau’schen Schwall von sinnleeren Textbausteinen.

Leo Varadkar, Irland

Woke Superkraft: Das „G“ in LGBTQ, noch dazu in einem katholischen Land. Varadkars Rücktritt im März 2024 kam auch überraschend. Noch drei Tage zuvor feierte er mit Joe Biden in Washington St. Patrick‘s Day, den irischen Nationalfeiertag. Begründung des Rücktritts: Es sei eben wichtig für einen Regierungschef, zu wissen, wann es Zeit sei zu gehen. Das wollte er aber eigentlich erst mit 50 tun, nicht bereits mit 45. Dass Varadkar in der Covid-Ära das für Politiker typische „rules for thee but not for me“ praktizierte, indem er sich im Lockdown beim streng verbotenen Picknick mit Freunden im Park ablichten ließ, hatte man ihm ja noch verziehen. Doch dann versuchte seine Regierung das sehr katholische Irland dem woken Zeitgeist anzugleichen und rief zu zwei Referenden für eine Verfassungsänderung zu den Wahlurnen. Die Iren hielten nicht viel von den Plänen, die Verfassung genderneutral zu gestalten und das Wort „Frau“ durch mehr inklusive Umschreibungen zu ersetzen, und erteilen der Regierung eine deutliche Absage.

Auch die Frage, wie man in Irland mit dem Thema Massenmigration und deren Folgen umgeht, dürfte für den Rücktritt eine Rolle gespielt haben. Auch auf der grünen Insel häufen sich die „Vorfälle“ mit „ein Mann“, „Messern“ und allerlei kulturellen Missverständnissen. So auch Ende November 2023 am Rand von Dublin. Opfer des Messermanns: eine Frau und drei Kinder. Es folgten Proteste. Die Iren brachten ihren Unmut über die deutlich verschlechterte Sicherheitslage in ihrer Heimat sehr unmissverständlich zum Ausdruck. Dabei war vom Täter, welcher Riad Bouchaker heißt und mit dem Gericht nur mittels eines Arabischdolmetschers kommunizieren kann, zunächst wenig die Rede. Das Problem für die Regierung war die Reaktion, nicht deren Auslöser.

In Dublin brannten nämlich Autos, Geschäfte und Busse, angezündet von wütenden Bürgern. Nicht schön, nicht zu rechtfertigen. Doch Varadkar griff, wie so viele westliche Regierungen in dieser Situation, zur Verschiebung von Ursache und Wirkung. Gewiss, so Varadkar in einer Rede, der Angriff auf ein fünfjähriges Mädchen sei schrecklich. Die Randalierer jedoch liebten Gewalt und Chaos und anderen Leid zuzufügen. Er verdammte somit nicht nur, wie geboten, die Mittel, sondern stellte die Motive in Abrede. In Rekordzeit schaffte er es, das Land entlang einer unüberwindlichen Linie in zwei Lager zu spalten. Das eine sieht alle Probleme des Landes durch die Brille der Massenmigration und islamistischer Landnahme, das andere sieht überall rechtsextreme Schlägertruppen, deren einziges und endogenes Ziel es ist, das Land in Schutt und Asche zu legen. Dieser ungesunde Dualismus kommt uns irgendwie bekannt vor, oder?

Humza Yousaf, Schottland

Woke Superkraft: pakistanische Eltern, Moslem, nicht weiß. Wie flexibel die woken Bewegungen in der Sache und der Formulierung ihrer einzig richtigen Ziele sind, zeigt ein schneller Vergleich zwischen Kanada und Schottland. Während Trudeau den Nationalismus gern im Fluss ertränken würde, speist sich der Daseinszweck der SNP, der Scottish National Party, einzig und allein aus der Bestrebung, im Namen einer schottischen Einzigartigkeit und der Geschichte nationale Unabhängigkeit von Großbritannien zu erlangen. Yousaf ist nun Vorsitzender der SNP und als Nachfolger von Nicola Sturgeon First Minister in Schottland. Letztere erklärte bei ihrem Rücktritt auch, es sei eben Zeit, zu gehen. Dabei ließ sie unerwähnt, dass sie in Wirklichkeit über die Auswirkungen eines woken schottischen Gesetzes zur Geschlechtsidentität gestürzt war, welches vom britischen Parlament blockiert wurde, was Schottland aber nicht daran hinderte, es bereits anzuwenden.

n-tv schrieb dazu euphemistisch „Transgender-Fall stürzt Sturgeon“. Wirklich passiert war, dass ein verurteilter zweifacher Vergewaltiger ins Frauengefängnis verlegt wurde, weil er sich praktischerweise als Frau identifizierte. Schöne neue Welt in Schottland, wo „words are violence“ gilt und gleichzeitig die Bestrafung von physischer Gewalt gegen Frauen davon abhängt, als was der Täter „gelesen“ werden will. Bei n-tv liest sich das dann mit allen semantischen Verrenkungen so: „Als Mann vergewaltigte Isla Bryson zwei Frauen – und sollte ihre Strafe in einem Frauengefängnis absitzen.“ 

Doch zurück zu Yousaf, der in seiner Antrittsrede die großen Probleme Schottlands ansprach, indem er eine kleine Inventur seiner Verwaltungsorgane verlas. All die Leute um ihn herum hätten nämlich ein Problem: Sie sind alle weiß, weiß, weiß, weiß, weiß! Was selbstredend eine Schande ist für ein Land, in dem 97 Prozent der Bevölkerung unter chronischer Melaninarmut leiden! Voll auf Linie der DEI-Ideologen möchte Yousaf nun Schottland bunter machen. Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass DEI nicht die Abkürzung für „Diversity, Equity, Inclusion“, sondern für „Didn’t Earn It“ ist und irgendwo in China als „Versteckte-Kamera-Show“ läuft.

Um das Gesetz zur Geschlechteridentität ist es nun verdächtig still geworden. Und auch der Plan, in Schottland ein Pfandrückgabesystem gesetzlich einzuführen (Grüße gehen raus an Jürgen Trittin), ist inzwischen vom Tisch. Und was machen woke Weltverbesserer, wenn ihnen die Ideen ausgehen, wie sie die Räder der Gesellschaft anhalten und die Richtung umwerfen können und ihnen die Lösung tatsächlicher Probleme zu langweilig ist? Richtig, sie bekämpfen Hass und Hetze im Internet und noch viel, viel weiter! Grüße gehen jetzt raus an Nancy Faeser, sie lebe hoch, hoch, hoch!

In seiner „hate crime bill“ geht Yousaf nun sogar Schauspielern und Comedians an den Kragen. Die schottische Polizei, so belegt es geleaktes Material, übt schon mal die Erkennung „bedrohlichen oder beleidigenden Materials“. Man beachte die verwendeten schwammigen Adjektive. In Schottland soll es fortan nicht mehr geduldet sein, beleidigendes Material „… an eine andere Person weiterzugeben, indem man das Material entweder direkt anzeigt, veröffentlicht oder verteilt, zum Beispiel auf einem Schild, im Internet über Websites, Blogs, Podcasts, soziale Medien usw., oder indem man Material, das von Dritten stammt, weiterleitet oder wiederholt, beispielsweise über Druckerzeugnisse wie Zeitschriften oder Broschüren“.

Und es wird noch besser: Strafbewehrt sei, „das Material einer anderen Person zu geben, es zu senden, zu zeigen oder vorzuspielen“, und zwar „durch Online-Streaming, per E-Mail, durch Abspielen eines Videos, durch die öffentliche Aufführung eines Theaterstücks“. De facto wäre das die umfassende Totalzensur jeder kulturellen Regung im besten Schottland, was es je irgendwo im weiten, wilden Westen gab. Kein Ricky Gervais oder Dave Chappelle könnte auch nur noch einen Fuß auf schottischen Boden setzen und jeder, der ihre Witze erzählt, ihre Memes teilt oder ihre Veranstaltungen besucht, wäre wegen Beihilfe zu Hatespeech dran. Und das auf einer Insel, wo Spott und stilvolle Beleidigung spätestens seit Shakespeare als höchste Kunstform gelten. Undenkbar, dass die Schotten sich das noch lange gefallen lassen werden. Auch Yousaf wird sich bald einfinden im woken Walhalla, um dort im Gruselkabinett vereitelter Machtgelüste und Volksumerziehung zu stehen. Die Frage ist wohl nur, ob sein Abbild vor oder nach dem Trudeaus dort ankommen wird und ob Habeck, Baerbock und Faeser dort schon als Begrüßungskomitee bereitstehen werden.

Zuerst erschienen auf Achgut.com

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6 Kommentare

  1. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich stimmt, aber ich hab mal gehört, dass ein schottischer Transgender nichts unter seinem Kilt trägt. Ein anderer Mythos besagt, dass Uranus entthront wurde, indem er von Kronos kastriert wurde. Die Linke verliert ihre Macht und ihren Verstand. Letzteres verhindert, dass sie Ersteres einsieht.

    Im Moment soll das Bundesverfassungsgericht bombenfest gemacht werden – angeblich für dessen Unabhängigkeit. Isoliert betrachtet sind die Änderungen nicht schlimm. Allerdings sind wir auf der Zeitachse auch schon an dem Punkt angekommen, an dem sich die Judikative freihändig Kompetenzen wie den „Klimaschutz“ sichert.

    Die „Gebildeten“ bringen die Worte „offene Gesellschaft“ höchstens noch mit dem Aktivismus von George Soros in Verbindung. Die Einsicht Karl Poppers, dass der große Vorteil des westlichen Systems darin bestehe, die Politik gewaltlos ändern zu können, ist ihnen unbekannt. Geschichte, wenn sie überhaupt noch an den Schulen gelehrt wird, gilt nur noch als Abfolge von Verbrechen.

    Wenn sie solche Angst vor der AfD haben, warum trennen sie die Macht nicht besser? Warum werden immer mehr Zuständigkeiten dem Kanzleramt unterstellt und das wiederum absolutistisch zu einem Monstergebäude ausgebaut? Warum wird alles so eingerichtet, dass die AfD wirklich alles unter ihre Kontrolle bringen müsste, bevor sie auch nur die kleinsten Ziele durchsetzen kann? Und wenn die AfD so schäbig wäre wie ständig behauptet wird und eines Tages so viel Rückhalt hätte, um gegen die Sturen zu regieren, welche Bedeutung hätte das Grundgesetz dann überhaupt noch?

    Wenn die AfD so gefährlich wäre, warum werden alle Gruppen, die nur Teile der Interessen vertreten und die sich als Alternative anböten, genauso vehement ausgegrenzt? Warum entschuldigen die sich nicht endlich bei Hans-Georg Maaßen und bei Hubert Aiwanger? Ach, richtig, wegen der Sache mit dem Kilt!
    https://www.instagram.com/p/C5D965SroeD/
    (Falls Linke mitlesen: Rubin meint das mit dem Spitzenkandidaten rein hyperbolisch. Das ist keine Fake Nuss.)

    Apropos Regenbogen. So langsam übertreiben sie es damit, Martin Sellner aufzublasen. Der Furcht einflößende Zockel des Grauens macht sich natürlich angreifbar, weil er das Wort „rechts“ als Beschreibung seiner Person und seiner Anliegen akzeptiert. Götz Kubitschek hat die Konzepte „quasi-monopolistische Medienmacht“ und „Deutungshoheit“ nicht verstanden. Jetzt rennen Kreise durch Deutschland – Sellner darunter – die meinen, mit ein paar Heftchen auf dem Klo Wörterbücher umschreiben zu können. Meines Wissens gab es im gesamten Nachkriegsdeutschland keine einzige Phase, in der sprachlich zwischen „rechts“, „rechtsradikal“ und „rechtsextrem“ unterschieden wurde. Nie. Soweit ich zurückdenken kann, sind das Synonyme für „hitlerähnlich“. Wer nicht – oder nicht mehr – nazihaft ist, muss bei der nächsten Auflage seiner Bücher andere Worte einsetzen. Das kann doch nicht so schwer sein!

    Jedenfalls ist der Schreckenszwockel harmlos und strahlt wohl eher positiv in sein altes Umfeld zurück. Die kanadische Journalistin Lauren Southern ist integer und hat sich schon von ehemaligen Weggefährten wie Milo Yiannopoulos, Tommy Robinson und Paul Joseph Watson distanziert. Nicht aber von Sellner. Der würde privat so reden wie vor der Kamera und sei also nicht mehr rassistisch.
    https://youtu.be/-VkigVcxByg

  2. Eine aufschlussreiche Aufreihung gruseliger Figuren aus der woken Variante von Polanskis „Tanz der Vampire“. Jung und weiblich zieht offenbar nicht mehr. Und der „männliche Feminist“ Trudeau kommt mit seinen verweichlichten Gesichtszügen trotz seiner stalinistischen Allüren eher als Weib in Männerklamotten daher. Wird Zeit, daß die großen nordamerikanischen Nationen nicht länger unter Wert regiert werden. Ich habe einen Freund (beruflich sehr erfolgreich), der wollte erst in die USA auswandern und danach nach Kanada auswandern. Sitzt jetzt auf Koffern und wartet, bis die Amis samt Frankokanadier wieder Vernunft annehmen. In dem Orwellschen Kanada des Justin Trudeau („Wortverbrechen!) würde der es keinen Tag aushalten. Ich übrigens auch nicht. Halte es ja auch nicht mehr in Deutschland aus. Jedenfalls nicht länger als ein paar Monate. Zum Satz Rogers: „In Dublin brannten nämlich Autos, Geschäfte und Busse, angezündet von wütenden Bürgern. Nicht schön, nicht zu rechtfertigen.“ Okaaaaaaay. An sich sollte man das so sehen. Aber ganz ehrlich: Die Entmündigung der Bürger ist auch in unserem EU-Europa so weit fortgeschritten, die Methoden der Faesers, Lauterbachs und Haldenwangs derart brutal, fanatisch, kurz: totalitär, daß es offenbar nicht mehr reicht – wie bei Corona – mit dem Schild auf die Straße zu gehen. In Frankreich sind die Jungs, insbesondere die auf dem Land, schon anders drauf. In einigen Gegenden der Provence ist die Hälfte der Blitzer abgefackelt (vorher mit Autoreifen blind gemacht), die Vogelscheuchen stehen nicht mehr auf dem Feld, sie hängen am Baum, verziert mit den Namen derer, gegen die sich der Haß der Bauern richtet (Macron, Atall…). Ich gebe es offen zu: Wenn ich das sehe, kommt bei mir jedes Mal Neid auf. Im zu demonstrieren, daß in mir dennoch eine christliche Seele voller Liebe zu meinen Feinden wohnt: Frohe Ostern.

  3. Danke für die amüsante Zusammenstellung.

    Dennoch eine kleine Kritik, denn „wir“ dürfen uns nicht gedankenlos des diffamierenden Vokabulars der Corona-Paniker bedienen. denn nicht „Die Infektionsraten waren …“, sondern die PCR-Testangaben. Ein Positiv-Testergebnis zeigt keine Infektion an, und die Gesamtheit korreliert auch nicht mit Infektionen.

    Die PCR-Positiv-Zahlen verweisen nur auf PCR-Positivtests. Nicht auf Covid-19-Infektionen.

  4. Diese Young Global Leaders sind doch die optimale Ergänzung zur Besatzung des Dchungelcamps. Beiden applaudieren die Massen und die Massenmedien. Brot und Spiele, Bild und Glotze, Pornos frei Haus, sowie Cannabis für alle, halten das System zusammen. Und solange sich immer wieder „Leader“ finden, die das Geschäft der Superreichen betreiben, haben die 3000 Oligarchen, Plutokraten und Mandarine doch nichts zu befürchten. Der Krieg kommt nie nach Golden Island.

  5. Diese young leaders sind ja allesamt fürchterlich; da mischt sich Inkompetenz mit größtem Unwissen, ideologietriefender Großartigkeit, und überbordender Arroganz. Weitere Gemeinsamkeit sind Freude am sinnlosen Vorschriftenmachen, totaler Mangel an Selbstironie, und idiotische Fantasien über allerlei Welterlösung.

    Gestandene Diktatoren wie Putin, Chamenei, oder Xi haben für diesen Menschenschlag bloß Verachtung übrig. Also beuten sie die selbstgemachte Krise des Westens für eigene Zwecke aus.

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