Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg, hat ein Problem. Seine Äußerungen und Artikel stoßen offensichtlich ausgerechnet jenen Menschen bitter auf, die seine natürlichen Verbündeten sein müssten: Juden und Nichtjuden, die gegen den grassierenden Antisemitismus in Deutschland kämpfen, Aufklärungsarbeit über die Agenda des BDS leisten und überall zur Stelle sind, wenn es gilt, Politikern und Journalisten das Wegsehen zu erschweren. Die Vorgeschichte lesen sie bei Freund und Bloggerkollege Gerd Buurmann (hier und hier). Nun habe ich bereits im Februar den Mitschnitt eines Vortrags von Michael Blume bei YouTube gesehen, der mir seltsam, wenn auch nicht gänzlich falsch erschien. Auf meiner Liste der Artikel, die ich noch schreiben wollte, stand eine Antwort auf Blumes verschwurbelte Erklärungen der Ursachen des Antisemitismus, dessen Wachsen er allein mit medialen Verwerfungen und der Verbreitung von Verschwörungstheorien erklärt, deshalb weit oben. Sein Name und einige seiner Antworten auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe gerieten wieder und wieder in meinen Blick. Also las ich einige der aktuellen Artikel Blumes und sah mir das Video aus Februar noch mal aufmerksamer an. Meine Schlussfolgerungen finden sich am Ende des Textes, zunächst möchte ich meine Leser bitten, mir in die Gedankenwelt des Michael Blume zu folgen, die er in dem Vortrag so bereitwillig vor uns ausbreitet. Springen wir gleich mal zu Minute 15:

„Alle Antisemiten mit denen Sie zu tun haben werden, werden Ihnen immer erzählen, die Welt steht vor dem Abgrund, es ist ganz furchtbar, wenn wir jetzt nichts tun geht unsere Gesellschaft kaputt, wir werden ein Mischvolk oder ähnliches. Ängste die dort ausgedrückt werden und die immer mit der Angst vor der Zukunft des Verfalls arbeiten. Deswegen meine Damen und Herren, Antisemiten sind regelmäßig sehr unglückliche Menschen, die haben tatsächlich Angst, die glauben tatsächlich zum Beispiel, dass ihr Arzt, ihre Lehrerin, ihr Abgeordneter Teil einer Verschwörung sind, die sie bedroht und deswegen rechtfertigen sie ihre Gewalt auch regelmäßig als Notwehr. Sie würden sich ja nur verteidigen gegen diese Weltverschwörung. Und was hilft dann? Wenn die Zukunft bedrohlich ist? Wenn der Verfall droht? Natürlich – der Rückbezug auf die Vergangenheit, auf eine idealisierte Vergangenheit, auf eine Welt wie sie eigentlich nie war. Früher war alles toll, in Deutschland.“

Wenn das so stimmen würde, wenn es nur solche Antisemiten gäbe – die Betonung liegt auf „nur“, aber Blumes einführendes „alle“ stellt dies ja ausdrücklich so dar – gibt oder gab es die wenigsten Antisemiten ausgerechnet beim IS. Denn von Ängsten vor einer Weltverschwörung oder Überfremdung war dort niemand geplagt, im Gegenteil! Man glaubte fest daran, dass Allah seinen Kriegern den Sieg und die Welt versprochen habe. Habe ich all den Judenhass in der islamischen Welt etwa immer falsch verstanden? Wohnt in jedem iranischen Mullah, der nach dem Freitagsgebet den Tod Israels fordert, nur ein unglücklicher Mensch voller Ängste, die man wegtherapieren kann? Ich schaue mir die Passage im Video an und versuche, sie als Folie über all die erklärtermaßen antisemitischen Typen zu legen, mit denen ich es bisher schon zu tun bekam und finde nur wenig Übereinstimmungen.

Perfekt passt diese Folie erst, legt man sie als Erklärungsmuster für das Wieselwort „Islamophobie“ über die Realität, wie sie regierungsamtlich definiert wird. Blume macht also im Grunde den Job eines Islamophobiebeauftragten. Antisemitismus ist nach seiner Einschätzung im Grunde dasselbe wie Islamophobie, gehorcht denselben Mustern und Ängsten vor „Überfremdung“ und „Vermischung“. Diese Eindimensionalität, entspricht exakt dem Opferdiskurs, wie ihn muslimische Organisationen wie die DITIB führen, wenn sie sich über mangelnde Anerkennung ihrer religiösen Befindlichkeiten beklagen. Wer nur einen Hammer zur Hand hat, für den sieht eben jedes Problem wie ein Nagel aus.

Deutlich wird dies auch in einem Artikel Blumes über Ethnonationalismus, den er überall am Werk sieht. Denn diese Tendenzen der Ausgrenzung und Abschottung sieht er im Westen, in der muslimischen Welt offenbar nicht. Ausführlich behandelt er die blutigen Gipfel völkisch-nationaler Hybris, wie wir sie mit den Verbrechen von Breivik in Norwegen und Terrant in Neuseeland erleben mussten. Gibt es derlei im Namen einer vermeintlichen „Reinheit des Glaubens“ nicht auch anderswo? Anschläge gegen Kopten in Ägypten, wechselseitig von Schiiten und Sunniten im Irak, die Anschläge auf das „Taj Mahal Palace“ in Mumbai, 9/11, Madrid, London, Paris, Nizza, Berlin…was ist mit den Morden an Juden in Frankreich in den letzten Jahren, die letztlich tausende jüdische Franzosen aus dem Land trieben? Alles Ängste vor Weltverschwörung bei unglücklichen Menschen? Die religiöse Komponente all dieser Ereignisse blendet Blume vollkommen aus.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Blume nicht bewusst ist, auf welchem Denkfehler seine eigenartigen Vorstellungen von Antisemitismus beruhen. Liest man aber eine von Blumes Buchempfehlungen aus 2018, so wird man womöglich fündig. Dort schreibt er – und es sieht nicht danach aus, als zitiere er hier nur aus dem besprochenen Buch, sondern konstruiert eine Analogie zu gescheiterten Integrationsbemühungen muslimischer Gemeinschaften:

„Ebenso eskalierte ja auch der europäische Antisemitismus, nachdem sich Jüdinnen und Juden aus den abgeschotteten Ghettos heraus erfolgreich für säkulare Bildung und Berufe geöffnet und gesellschaftlich assimiliert hatten.“

Das halte ich, mit Verlaub, für Blödsinn! Versucht man nämlich, diese Aussage induktiv zu belegen, ergäbe sich die irre Annahme, solange die Juden in ihren Ghettos unter sich waren, seien sie zwar unterprivilegiert gewesen, aber der Antisemitismus wäre nicht eskaliert. Blume ist allerdings nicht der einzige, der offenbar versucht herauszufinden, wann Antisemitismus genau entsteht. Muss ein Jude an- oder abwesend sein, arm oder reich, sektiererisch oder assimiliert, gebildet oder dumm, schön oder hässlich…? Seit Jahrhunderten versuchen insbesondere und ausgerechnet Juden immer wieder, dies herauszufinden und Verhaltensregeln daraus abzuleiten. Bis heute! Bis heute auch vergeblich. Denn es war dem Antisemiten zu allen Zeiten egal, was ein Jude tat oder unterließ, ob er sich assimilierte oder im Städl lebte, ein Kaufhaus in Berlin besaß oder als Trödler und Hausierer zu fuß durch Schlesien zog. Den Antisemiten störte und stört prinzipiell, dass es Juden gibt. Alles andere sind Vorwände, keine Ursachen! Das alles ist eigentlich seit vielen Jahren bekannt und auch nicht strittig, umso verwunderter reibt man sich die Augen, wenn man die Vergleiche liest, mit denen Blume immer wieder seine Erkenntnisse zu erklären versucht. So wie in dem oben zitierten Satz oder in dieser hanebüchenen Aussage, die er ebenfalls in der Rezension machte:

„…Kaum jemand hatte zum Beispiel ein Problem mit Kopftuchträgerinnen im Schuldienst, solange sich diese auf den Putzdienst beschränkten. Zum erregt diskutierten Thema wurde das Kleidungsstück erst, als die ersten Musliminnen mit einem Kopftuch den Lehrberuf ergriffen.“

Schon wieder die Folie „Islamophobie“ und „Ausgrenzung von aufstrebenden Muslimen“ als Erklärung für Antisemitismus und ausgerechnet ein frauenfeindliches Symbol des Patriarchats als vorgeschobenes Hindernis für den Schuldienst. Doch es ist Musliminnen nicht untersagt, das Lehramt auszuüben – und damit auch staatliche Autorität zu transportieren. Die häufige Argumentation, es sei doch nur ein Kleidungsstück, verfängt hier nämlich nicht. Wäre dies so, könnte es die Lehrerin ja in der Schule ablegen und auf dem Nachhauseweg wieder anlegen. Die Putzdienste sind in Schulen jedoch ausdrücklich keine Vertreter des Staates, auch wenn ich betonen möchte, dass deren Arbeit deshalb nicht weniger wichtig und anerkennenswert ist.

Aufkommen des Antisemitismus als Ergebnis einer Medienkrise?

Zurück zum Video. Ab Minute 26 seines Vortrages bei der Schwäbischen Zeitung zieht Blume dann eine direkte Linie vom Ende des Naziregimes zur Gründung des Öffentlichen Rundfunks durch die Alliierten.

„…weil man das erkannt hat [Was erkannt? Der Schluss ist unsinnig.], hat man direkt nach dem Krieg den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eingeführt. Und jetzt wissen sie, warum Populisten aller Art immer wieder als erstes versuchen, öffentlich-rechtliche Rundfunk- und Fernsehsysteme zu zerstören. Weil sich die nicht so leicht kontrollieren lassen.“

Das ist nun leider komplett irre. Das erste, was im Dritten Reich gleichgeschaltet wurde, war der öffentliche Rundfunk, also staatliche Sendeanstalten! Das dafür nötige Recht schuf man sich und gab es wie bei Verlagen und Zeitungen auch private Medien, griff man zum Mittel der Enteignung. Man handelte aber immer im Rahmen des Rechts, das man sich selbst schuf. Wer die Macht über die Gesetzgebung erlangt, kann sich die Macht über alle Medien verschaffen – und sei es nur unter dem Vorwand, die Bevölkerung vor feindlicher Propaganda zu schützen. Göbbels Propagandatiraden, die Übertragungen von den Parteitagen und Hitlerreden liefen über staatliche Kanäle, wurden mit Steuergeldern vom Staat finanziert! Es ist keine einzige Rede Hitlers auf die Nachwelt gekommen, die von einer Reklame für Maggi-Würze oder Persil unterbrochen wurde. Rundfunk war staatlich im dritten Reich, so wie er fast überall staatlich organisiert begann. Die BBC in Großbritannien, RAI in Italien…Blumes Trick besteht nur darin, zu unterstellen, dass „öffentlich-rechtlich“ etwas gänzlich anderes sei, als „staatlich“. Doch wer das glaubt, für den fühlen sich die Zwangs-Rundfunkgebühren auch nicht wie Steuern, sondern wie eine „Demokratieabgabe“ an und der hält das Framingmanual der ARD für eine positive Maßnahme zur Sprach- und Gedankenhygiene. Eigenartigerweise argumentieren ausgerechnet viele Politiker so.

Blume jubelt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zum Bollwerk der Wahrheit und des Kampfes gegen den Antisemitismus hoch, als wären die Rechtsform, die Länderstruktur oder die finanzielle Unabhängigkeit vom Konsumenten und ein System der Zwangsfinanzierung ein Garant für die Qualität der Inhalte oder eine edlere Gesinnung der Macher. Dass die anwesenden Journalisten privater Provenienz (die Schwäbische Zeitung hatte ja eingeladen) nicht empört den Raum verließen oder wenigstens Einspruch erhoben, zeigt, wie weit das Vertrauen in die verheißene staatliche Rettung „systemrelevanter Medien“ wohl schon gediehen ist. Die Systemrelevanz der Lokalmedien, welche Blume als Garanten der Mitmachdemokratie streichelte (Aussage: Demokratie lernt man auf lokaler Ebene oder gar nicht.), legt er immer wieder als Balsam über die von Auflagenschwund und Bedeutungsverlust getroffenen Journalistenseelchen, denen das böse Internet die Gelder wegfrisst. ‚Sag besser nichts gegen den Gottkomplex der Öffentlich-rechtlichen und ihre staatlich bestallten Verteidiger, du könntest schon morgen dort um eine Stelle vorstellig werden müssen‘, wird es vielleicht unter dem Iro von Sasha Lobo gedacht haben, der vorn in der ersten Reihe als Zuschauer saß.

Übrigens, folgt man den Argumenten Blumes zum Zwecke des empirischen Beweises weiter und sucht nach Beispielen für das segensreiche Wirken staatlicher respektive öffentlich-rechtlicher Medien, muss ein Land auf dieser Welt besonders populistisch und antisemitisch sein. Aber da kommen sie ohne so ein prächtiges Hirn wie das des Herrn Blume nie drauf: Israel! Kein Witz! Dort wurde das öffentlich-rechtliche bzw. staatliche Fernsehen nämlich 2017 abgeschaltet, was nach Blumes Logik ein Sieg des Populismus, Rassismus und des Antisemitismus gewesen sein muss.

Für derart spitzfindige Anwendungen seiner Theorien ist Michael Blume jedoch nicht empfänglich, Kritik tropft von ihm ab. Viel lieber bleibt er in seinem Gedankengebäude, der Antisemitismus sei allein durch Verschwörungstheorien, Angst und Unbildung determiniert, der Islamophobie verwandt, letztlich das Ergebnis einer Medienkrise und habe keine erwähnenswerte religiöse Komponente. Im Vortrag heißt es:

„Das Aufkommen des Antisemitismus ist das Ergebnis einer Medienkrise, weil die Aufmerksamkeit und die Werbegelder [ins Internet zu den neuen Medien] abfließen und unsere lokalen Medien kaputt gehen.“

Man fragt sich, ob diese Aussage nicht Blumes „Bollwerk-Theorie“ ad absurdum führt, mit der er kurz vorher die Öffentlich-rechtlichen über den grünen Klee lobte. Denen fehlt es ja gerade nicht an Geld und damit gekaufter und politisch beklatschter Aufmerksamkeit, sondern an Glaubwürdigkeit aufgrund ihrer großen Nähe zur Politik, von deren Wohlwollen sie abhängen. Auch in Sachen Antisemitismus, sind die Öffentlich-rechtlichen Medien mindestens genauso kontaminiert, wie der Rest des Landes. Das unwürdige Gezerre um eine Dokumentation über Antisemitismus im Jahr 2017, die im Auftrag des WDR und Arte entstand und erst nicht und dann nur mit einem hochnotpeinlichem „Faktencheck“ bei Maischberger gesendet werden konnte, sei hier nur als Beispiel genannt. Ebenso beschämend ist die tendenziöse Berichterstattung von ARD und ZDF über Israel und den Nahostkonflikt. Der Antisemitismus existiert auch auf den Fluren des WDR in Köln genau so wie in TAZ und Spiegel, im Internet und den neuen Medien.

Fazit

Für Michael Blume ist der Antisemitismus offensichtlich nichts anderes, als das Ergebnis von Verschwörungstheorien und dem Erstarken neuer Medien. Schon das Wörtchen „auch“ könnte hier Wunder wirken, aber er benutzt es nicht. Doch es gibt auch andere Quellen des Antisemitismus, besonders religiös-muslimische. Das blendet Blume jedoch aus, weil dann seine Folien nicht mehr passen würden, die er gleichermaßen über Muslime und Juden legt. Michael Blume argumentiert erschreckend einseitig und eher wie ein Beauftragter gegen Islamophobie, was allerdings gut zu seinen sonstigen Aufgaben und Arbeitsschwerpunkten passt. Auf den Unterschied zwischen einer nur als Gerücht existierenden jüdischen Bedrohung, von der der Antisemitismus lebt und der durchaus immer wieder schrecklich realen Furcht vor islamistischen Anschlägen und dem Expansionismus islamischer Ideologie geht Blume leider nicht ein.

Meine Bitte an Herrn Blume ist deshalb, sich an seine mit Steuergeldern finanzierte Aufgabe zu erinnern, die er bereits im Titel „Antisemitismusbeauftragter“ trägt, statt sein Hobby, den christlich-muslimischen Dialog, mit seiner beruflichen Tätigkeit allzu unkritisch zu verknüpfen. Es ist gut und wichtig, den rechten und linken Rand der Gesellschaft im Auge zu behalten, doch dabei sollte man auch den religiösen Antisemitismus, der heute massiv zugenommen hat und der von islamischen Kreisen ausgeht, besser nicht aus den Augen verlieren. Ebenso entscheidend ist es, bei der Betrachtung der Medien den Öffentlich-rechtlichen Sektor genauso kritisch betrachten, wie neue und soziale Medien im Internet. Seine jüdischen Kritiker zu Trollen zu erklären und in einem Abwasch zusammen mit Nazigrößen und Holocaust-Organisatoren erledigen zu wollen, ist des Amtes, welches Michael Blume in Baden-Württemberg bekleidet, nicht würdig.

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20 Kommentare

  1. Verschwurbelte Erklärungen sind normalerweise Aufgabe von Frau Dr. Angela Merkel.

    Ab jetzt ganz ernst:

    Danke Roger für deinen brillanten Artikel und für deine Analyse.

    Ich stimme dir zu – bis auf:
    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass Blume nicht bewusst ist, auf welchem Denkfehler seine eigenartigen Vorstellungen von Antisemitismus beruhen. […]“

    Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Herr Blume ganz bewusst gewisse Denkfehler einbaut.

    Der moderne Staat Israel ist der Staat im Mittleren Osten, der unserer pluralistischen Gesellschaft ähnlich ist, eine Demokratie hat und Menschenrechte hochhält. Er ist unserer Staatsform ähnlich.

    Das weiß sicherlich auch Herr Blume.

    Wer sich informiert, stellt fest, was im real existierenden Islam abläuft. Ich nenne nur das Beispiel Iran. Menschenrechte haben keine Bedeutung mehr.

    Was also soll das Relativieren von Herrn Blume?

    Wir müssen nur der Spur des Geldes folgen, dann werden wir fündig.

    Der Export der deutschen Industrie, insbesondere der Industrie
    Baden-Württembergs in islamische Staaten läuft bestens. Dann kann man ob der ganzen Dollars und Euros aus diesen Ländern schon mal zum Relativieren greifen, wie es der Herr Blume so professionell kann, gelle.

    Denn tief im Herzen eines noch so feinen Gutmenschen sitzt die Gewissheit, dass wir unseren ganzen Luxus und unsere Wohltaten hier ohne die vielen blutigen Dollars und Euros – auch aus diesen Ländern –, nicht lange aufrecht erhalten könnten. Das wissen auch die schlauen Menschen im tüchtigen Ländle. (Falls das Herr Blume noch nicht wusste, wird es ihm jemand aus der Regierung gut erklärt haben.)

    Fragt unseren obersten Herrn und Meister, den obersten Gutmann des besten Deutschlands, das wir je hatten, Herrn Steinmeier; ja, auch der weiß, warum er Herrn Rohani zum 40. Jahrestag der islamischen Revolution so herzlich gratulierte.

    Wie gesagt, wir müssen nur der Spur des Geldes folgen …

  2. Zeit für meinen obligatorischen Widerspruch:

    „Denn von Ängsten vor einer Welt­ver­schwö­rung oder Über­frem­dung war dort niemand geplagt, im Gegen­teil! Man glaubte fest daran, dass Allah seinen Krie­gern den Sieg und die Welt ver­spro­chen habe.“

    Äh, das stimmt so nicht. Der IS hat sich GANZ EXAKT an Koran und Hadithen gehalten, und wollte GANZ EXAKT wiederherstellen, was es unter dem Propheten und seinen Nachfolge-Khalifen gegeben hat. Ich glaube, Allah hat nicht „den Muslimen“ die Welt versprochen, sondern ein weltweites Khalifat, und ich glaube selbst dies nur indirekt. Ich bin nicht sicher. Die Existenz von Staaten nach westlichem Vorbild in der islamischen Welt ist für den IS in jedem Fall ein Zeichen der Überfremdung und Abkehr vom Islam, weil ein Khalifat mit einer „Gewaltenteilung“ zwischen Khalif und Gelehrten, die vom Propheten vorgeschriebene Organisationsform ist, und das ist eben keine moderne Regierung. Darum haben die so viele „Muslime“ als Apostaten hingerichtet. Jeder Staatsbeamter eines Staates, der gegen das Khalifat kämpft, ist für die ein Abtrünniger/Verräter, und zwar selbst nach der großzügigsten Auslegung islamischen Rechts, die möglich ist.

    Aus deren Perspektive würde ich übrigens auch von einer Weltverschwörung ausgehen. Westliche Staaten überziehen doch die ganze Welt mit Krieg, Bestechung, und Erpressung, um dieser das eigene Gesellschaftsmodell mitsamt Rechtsverständnis aufzudrücken, und die eigenen Interessen durchzusetzen. „Aufklärung“ ist so ein westliches Ding. Die Außenperspektive ist eine andere als die Innenperspektive.

    „Habe ich all den Judenhass in der islamischen Welt etwa immer falsch verstanden?“

    Im Bezug auf den ultraradikalen (also ursprünglichen) Islam des IS ist dies möglich.

    Islamisches Recht – damit meine ich jetzt die ultraorthodoxe Variante, die es im echten Khalifat gab, und die der IS durchsetzen will – ist als polyzentrisches Rechtssystem ausgelegt. Es gibt zahlreiche einander widersprechenden Auslegungen islamischen Rechts, die alle gleichzeitig nebeneinander Gültigkeit haben, und diese sehen weitreichende Autonomie für unter anderem christliche und jüdische Gemeinden vor. In der Praxis bedeutet dies, dass innerhalb eines jüdischen Viertels das tradierte jüdische Recht gilt, im christlichen Viertel gilt tradiertes christliches Recht, im muslimischen Viertel gilt islamisches Recht, und so weiter. In einem jüdischem Gebiet, das sich dem Khalifat angeschlossen hat, würde für die Bevölkerung weiterhin größtenteils jüdisches Recht gelten. Innerhalb von Familien besteht darüber hinaus auch noch eine große Autonomie, weshalb zusätzlich auch noch jede Art von Privatrecht gültig sein kann. Ein nicht geringer Teil der islamischen Jurisprudenz befasst sich damit, festzulegen, wessen Recht überhaupt zur Anwendung kommt, und dies ist in der Regel das Recht der Gemeinde, innerhalb derer sich ein Vorfall zugetragen hat. Besonders, wenn keine Muslime betroffen sind, gibt es da nur wenige Einschränkungen.

    Dies ist eine andere Rechtsauffassung, als die Auffassung, die seit der Aufklärung vorherrschend ist. Seit der Aufklärung ist die Rechtsauffassung im Wesen eine Absolutistische. Ein aufgeklärter Staat ist ein Staat, in dem es nur ein einziges Rechtssystem gibt, das keine weiteren Rechtssysteme neben sich duldet. In einem Rechtsstaat gilt im jüdischen Viertel also nicht – wie im Mittelalter oder einem originalgetreuen Khalifat – jüdisches Recht, sondern staatliches Recht. Wenn dieses staatliche Recht vorsieht, dass Juden sich in der Gaskammer einzufinden haben, oder von vorne bis hinten diskriminiert werden müssen, dann ist das halt so. Man lese Hobbes Leviathan, wenn man meint, das dritte Reich, mit all seiner Diskriminierung und Massenvernichtung, sei kein direktes Resultat der Aufklärung. Und genau daher kommt auch die Diskriminierung von Minderheiten in der islamischen Welt. Die sind aufgeklärt und nationalistisch geworden, und haben diesen Flickenteppich zahlloser nebeneinander bestehender Rechtssysteme, die es innerhalb eines Khalifats gäbe, durch ein einziges Recht ersetzt, das dem Willen der Mehrheit entspricht, und dadurch das gesamte Staatsgebiet diesem Willen ausgeliefert hat.

    Witzig, hm? Die islamische Welt wurde umso faschistischer, je mehr sie sich den Aufklärungswerten des Westens angepasst hat. Die waren früher mal wirklich tolerant, und gerade zu deren Anfangszeiten war es ein Vorteil, denen beizutreten, wenn man niedrige Steuern mochte und kein übergriffiges Rechtssystem haben wollte.

    „Ausführlich behandelt er die blutigen Gipfel völkisch-nationaler Hybris, wie wir sie mit den Verbrechen von Breivik in Norwegen und Spencer in Neuseeland erleben mussten.“

    Ich habe gerade bei 8chan/pol nachgeschaut, und da steht, dass der Typ nicht Spencer heißt – Richard Spencer ist nicht Amok gelaufen, sondern einfach nur dämlich. Der Christchurch Shooter heißt Brenton Tarrant. Die Jungs von 8chan/pol müssens wissen. Da hat er seinen Facebook-Live-Link gepostet, und da hängen nun seine Fanboys rum.

    „Ver­sucht man nämlich, diese Aussage induk­tiv zu belegen, ergäbe sich die irre Annahme, solange die Juden in ihren Ghettos unter sich waren, seien sie zwar unter­pri­vi­le­giert gewesen, aber der Anti­se­mi­tis­mus wäre nicht eska­liert.“

    Ich glaube, der bezieht sich aufs Mittelalter, beziehungsweise das verwendete Narativ bezieht sich aufs Mittelalter, in dem die Juden in ihren Vierteln unter sich waren, und währenddessen nicht selten sogar nach ihrem eigenen Rechtssystem leben konnten, und dabei häufig so große Reichtümer anhäuften, dass es für den jeweiligen Fürsten Sinn ergab, ihnen irgendein an den Haaren herbeigezogenes Verbrechen vorzuwerfen, um sie zu vertreiben, und ihre Güter zu beschlagnahmen. Die Tempelritter wurden ja auch eher deshalb verfolgt, weil sie so viel Kohle hatten, und ein gewisser Phillip Schulden. Bevor die Tempelritter dran waren, vertrieb dieser Phillip erstmal die Juden. So lief das damals. Ein nicht geringer Teil der Vertreibungen des Mittelalters lassen sich dadurch erklären, dass die Vertriebenen Kohle hatten, aber keine Armee, der Fürst stattdessen nur Schulden, dafür aber eine Armee. Um genug Kohle zu erwirtschaften, um vertrieben zu werden, muss man aber erstmal eine ganze Weile lang in Ruhe gelassen werden, und zuvor relativ gute Lebensbedingungen vorfinden. Was im Mittelalter dadurch gegeben war, dass damals so ein jüdisches Viertel nach jüdischem Recht lebte, und Juden zum Beispiel Zinsen verlangen konnten, was Christen streng verboten war.

    Als dann die Aufklärung kam, waren plötzlich alle ein Volk unter einem Staat. Ebenso wie in der islamischen Welt wurde ein Flickenteppich von feudalen und tradierten Rechtssystemen mit jeder Menge Segregation durch ein einziges, allumfassendes Rechtssystem mit ganz viel Integration ersetzt, das sich am Willen der Mehrheit orientierte. Und da war dann wieder das Problem, dass man eine Mehrheit hatte, die eine Minderheit nicht leiden konnte, und nur ein einziges Rechtssystem für Beide… Hey, auch Europa wurde erst nach der Aufklärung faschistisch! Wer hätte das gedacht…

    • Der Spencer ist lääängst korrigiert, mein lieber. Ich hatte beim Schreiben wohl noch die verwirrende Headline von Blumes Artikel auf dem Nachbarschirm. 😉

    • @Sharia-Rolf: Der Kommentar ist fast länger als der Artikel..! Macht das Forum hier etwas unübersichtlich. Tipp: In der Kürze liegt die Würze. Wenn’s doch mal länger werden soll/muss: Text woanders platzieren und dorthin verlinken. Dankenswerterweise läßt Roger solche Verweise zu.

    • @Roger:
      Sorry wegen dem Herrn Spencer, ich hab meinen Text während meiner Pausen zur Entspannung geschrieben, und zwischendurch nicht aktualisiert. Ich war gestern zu sehr unter Zeitdruck, um Deinen Artikel vorm Posten noch nach Aktualisierungen abzugrasen.

      @Ulf:
      Rogers Text ist doppelt so lang wie meiner. Manche Dinge kann man nicht eben mal in Ultrakurzform ausdrücken. Die meisten Sachen, die ich hier schreibe, sind, wenn man sie zuende denkt, ein Kahlschlag an dem, was heutzutage Konsens ist. Ich greife solche Dinge wie die Basis und Legitimität des Rechtsstaats, des Gewaltmonopols, die Demokratie, die Aufklärung, etc. an. Die Kurzform wäre „Demokratie ist scheiße“ oder „Aufklärung ist veraltet“, und das wäre eine Meinung, jedoch kein Argument. Die korrekte Entgegnung wäre in dem Fall sowas wie „Demokratie ist super, Du bist scheiße“, und mehr wäre nicht nötig. Ich bin in der Regel einfach nicht besoffen genug, um an sowas Spaß zu haben, weshalb ich lieber Argumente ausarbeite.

      Abgesehen davon, halte ich meine Argumentation von „Virulenter Antisemitismus wegen Integration im Zuge der Aufklärung“ für ziemlich gut, weil damit, erstens, viel aus der Vergangenheit erklärbar wird, für das ansonsten ein brauchbarer Erklärungsansatz fehlt – „Die sind böse“ ist mir zu eindimensional – und, zweitens, damit ein nachweislich funktionierender Ausweg aus diversen schwerwiegenden Dilemmas der Gegenwart aufgezeigt wird, für die ansonsten kein nachweisbar funktionierender Lösungsansatz existiert. Ich meine, abgesehen von Vernichtungslagern/Umerziehungslagern. Die Dinger funktionieren ja, sind allerdings nicht unbedingt wünschenswert.

      Ungeachtet dessen könnte Roger mir sagen, dass ichs Maul halten soll. Dann würde ichs tun, und ihn dennoch lieben. Das hier ist seine Homepage, nicht meine.

      • Schreiben Sie immer soviel ICH-ICH-ICH, oder nur manchmal?
        Abgesehen davon strotzt Ihr überlang-überselbstwichtiger Kommentar von Auslassungen und falschen Prämissen. Wenn Sie sowas in einer Proseminars-Arbeit schrieben, würde der Professor Ihnen ja peinlich aufs Dach steigen (wenn er kein Sozialist oder Gruppendenkler ist).
        Leider machen Sie aber nicht den Eindruck, als ob Sie noch was lernen wollten. Sie wissen ja schon alles und wollen eine Rolle spielen.

        – Et non, ich biete Ihnen hiermit keinen Dialog an. Mit Leuten wie Ihnen hat ein Dialogversuch ja nie Sinn.

      • Zwischen „Maul halten“ und „Romane schreiben“ gibt es ja noch Mittelwege. Eine Möglichkeit (= längere Texte außerhalb platzieren und dann dorthin verlinken) hatte ich Ihnen aufgezeigt. Man muss längst nicht immer von einem Extrem ins andere fallen.

        • Von einem Extrem ins Andere fallen? Ich habe Aristobulus Text als Text ohne relevanten Inhalt eingeordnet, und dies kurz und ohne selbstwichtigem Ich-Bezug mitgeteilt. So war es doch gewünscht, oder?

          Auf Deinen Text bin ich eingegangen. Ich habe unter anderem erwähnt, dass ich durchaus bereit bin, mein Verhalten hier anzupassen, oder gegebenenfalls gänzlich zu verschwinden, falls Roger mir das sagt. Was Du denkst, ist diesbezüglich genau so wenig relevant, wie was ich denke. Das hier ist nicht unsere Homepage.

          Zum Verlinken: Könnte ich machen, will ich aber nicht. Kommentarsektionen sind dazu da, Dinge zu diskutieren. Da Roger ziemlich gut darin ist, Sachverhalte zu erfassen, und dieses Verständnis in Worte zu fassen, würde ich ihm ein hohes Maß an Perfektionismus unterstellen. Was Perfektionisten vom Rest unterscheidet, ist, dass sie sich nicht für Zustimmung interessieren, sondern für Kritik, weil Kritik einem das aufzeigt, was man noch weiter perfektionieren kann. Deshalb gehe ich davon aus, dass es von Roger durchaus erwünscht ist, dass ich auf seine Prämissen einprügele, und versuche, diese kaputt zu machen.

        • Ich interessiere mich allerdings weder für Zustimmung noch für Kritik sondern allenfalls für sachliche Korrekturen. Ansonsten bin ich schon mit Aufmerksamkeit und damit zufrieden, dass jemand seine kostbare Zeit mit dem Lesen meiner Texte verbringt. Ich habe weder Zeit noch Muße, ellenlange Prügel nachträglich in meinen Textwerdungsprozess einfließen zu lassen, der ist nämlich mit Klick auf „Veröffentlichen“ weitgehend abgeschlossen. Wie ich schon auf der Seite „Noch so ein Blog“ erkläre, ist das Schreiben für mich vor allem der Weg, einen Sachverhalt für MICH zu verarbeiten. Die Kommentare dazu sind meist erfreulich, können aber an meinen „Tagebucheinträgen“ nichts ändern, sondern reflektieren lediglich die ebenfalls subjektive Sicht des Lesers – was ja auch erwünscht ist. Aber ich bitte zu bedenken, dass mir einfach die Zeit für einen echten Dialog fehlt. Oder für fundierte Erwiderungen auf Kommentare, die daherkommen wie das ultimativ korrigierende Siegel der absoluten Wahrheit. Denn einige Kommentatoren hier nehmen für sich in Anspruch, die von mir angerissenen Themen prinzipiell besser und umfassender durchdrungen zu haben, was meiner Meinung nach keinesfalls so sein muss. Doch dies hier ist eben kein Forum, wo sich unter einem Startbeitrag endlose und gleichberechtigte Diskussionen entspinnen, weil mir meist die Zeit fehlt, angemessen zu reagieren.
          Deshalb hier nochmal die generellen Regeln. Solange es zur Sache geht, den Artikel betrifft, nicht ad hominem oder sonst ausfällig oder verunglimpfend wird oder mir jemand seine Verschwörungstheorien unterjubeln will, lasse ich hier alles durchgehen. Vieles geht aus diesen Gründen nicht durch, das ist auch der Grund dafür, dass ich immer noch händisch freigeben muss. Die Welt da draußen ist voller Irrer, die ich hier nicht haben möchte. Die füllen als Ersatzbefriedigung meinen SPAM-Ordner. Bei einigen der hier kommentierenden würde ich es für begrüßenswert halten, wenn sie ihr Talent auch in eigenen Formaten sprießen ließen, statt nur darauf warten zu müssen, einen meiner frischen Zweige anzuschneiden, um ihre Ideen darauf zu pfropfen – auch wenn ich dies natürlich nicht behindern werde. 😉

        • Bezüglich meiner Texte würde ich gerne anmerken, dass ich sie schreibe, während ich meine 15/45-Pausen einlege, und ich sie als Entspannungsübung betrachte, die ich nötig habe, weil ich nicht unbegrenzt fokussiert sein kann, und ich ohne diese Pausen Spaghetticode produziere. Dementsprechend sehe ich mein Geschriebenes als ein Nebenprodukt meines Unterbewusstseins an, das Dir einige Rechenzyklen spenden möchte. Mehr nicht.

          Ich erwarte nicht, dass Du Deine Tagebucheinträge nachträglich anpasst, würde aber schon davon ausgehen, dass Du Dinge, die nicht mal eben so widerlegt werden können, zur Kenntnis nimmst, und grundsätzlich als möglich betrachtest. Nicht, weil ich Dir irgendetwas unterstellen möchte, sondern, weil das die einzige funktionierende Methode der Wahrheitsfindung ist, die der Menschheit bekannt ist. Meiner Ansicht nach ist das die einzige angemessene Reaktion, die nötig ist, und ich würde annehmen, dass Du beim Wiederkäuen von Meinungen stehengeblieben wärst, wenn Du grundsätzlich anders funktionieren würdest.

          Was ich jedoch erwarten würde, wäre, dass die „Allgemeinheit“ meine teils haarsträubenden Äußerungen widerlegt. Dies ist vielleicht noch so ein Ding, das mich motiviert. Es ist schon unterhaltsam, Dinge zu schreiben, die im Grunde das gesamte Weltbild der Leser massiv infragestellen, ohne, dass diese eine Widerlegung hinbekämen. Stell Dir vor, Du würdest beim Antifa-Stuhlkreis für die AfD Werbung machen, und damit durchkommen.

          Bezüglich Deines letzten Schachtelsatzes – den ich auf mich beziehe – stehe ich auf dem Schlauch. Könntest Du dessen Aussage auf eine etwas direktere Weise umformulieren, damit ich Dich nicht falsch verstehe? Ein Problem mit indirekter Höflichkeit ist, dass man damit viel Interpretationsspielraum lässt, und derlei Unschärfe zu Fehlinterpretationen einläd. Bedenke, dass ich von 4chan sozialisiert wurde.

        • Ok, ich übersetze: Du bist hier natürlich weiterhin herzlich willkommen. Aber ich frage mich – und bin mit dieser Frage nicht allein – warum Du nicht auch was eigenes aufziehst. Und sei es nur, um Entspannung vom Programmieren zu finden, wenn ich hier grad nichts poste. 😉

  3. Das hat doch was: Ein Staatsbeauftragter gegen Antisemitismus legt sich mit Aktivisten an, die den Judenhass bekämpfen!* Willkommen im neuen islamophilen Deutschland! Allahu akbar!

    *Wobei die in der Folge etwas überreagiert haben, aber das ist ein anderes Thema.

  4. Exzellent argumentiert – es wurde höchste Zeit, dass das krause Geschwätz von Herrn Blume kritisch zerpflückt wurde. Es wäre zu raten, dass sich der Herr einmal die letzten beiden Interviews von Alain Finkielkraut anhören würde; dort würde ihm unmissverständlich erklärt, wo der derzeitige Antisemitismus hauptsächlich anzusiedeln ist: bei der Linken und den Muslimen.

    • Es gibt leider auch noch völkisch-rechte mit brauner Soße im Kopf. Man denke nur an die Flachhirne der NPD, die sogar einen Abgeordneten im EU-Parlament haben. Der schwafelte kürzlich erst vom „heroischen Kampf der Hisbollah gegen den IS und den Zionismus“. Aber diese Typen sind marginalisiert und haben keinerlei Macht über den Diskurs.

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