Der Zusammenbruch des FTX-Krypto-Imperiums brachte einige Gerüchte hervor, die sich rasch verbreiteten. Eines davon lautet, die Ukraine habe dabei Fantastilliarden versenkt. Und die US-Demokraten steckten tief drin im Sumpf. Dröseln wir das ganze mal auf und schauen, was übrig bleibt…

Erst ist es nur ein Flüstern, nicht mehr als ein fernes Geräusch. Dann wird es lauter, schwillt an zum Gerücht. Ein süßes Gerücht zumal, dass all deine Vorurteile bestätigt. Geahnt hatte man es ja schon immer. Und zuzutrauen ist es „denen“ natürlich sowieso! Man könnte jetzt der Versuchung erliegen, mit zwei knackigen Zeilen und einigen verrauschten Bildern auf Facebook und Twitter die Empörung anzufachen und die Beweggründe von „denen“ in den dunkelsten Farben zeichnen. Doch schließlich drängt die Frage nach dem „Warum“ nach vorn, verlangt nach Plausibilitäten und Beweisen und belehrt darüber, dass eine Korrelation noch keine Kausalität ist. Der Zusammenbruch des Krypto-Imperiums von Sam Bankmann-Fried jedenfalls brachte einige Gerücht hervor, die sich rasch verbreiteten. Er sei nach Argentinien geflohen, was er dementiert. Er sei auf den Bahamas, wo seine ehemalige Firma FTX ihren Sitz hat, sagt er. Im Grunde sind zwei andere Gerüchte maßgeblicher – und die gehören zusammen. Teil eins behauptet, über FTX wurden Phantastilliarden Dollar Steuergeld ohne Wissen der Steuerzahler an die Ukraine geschickt, wo man das Geld dank alchemistischer Kryptokräfte vermehren wollte und nun alles verloren habe. Teil zwei weiß aus „sicherer“ Quelle, dass FTX einen Teil der Gelder zurück aus der Ukraine in die schwarzen Kassen der Partei der Demokraten gespült habe.

Dröseln wir das ganze mal auf und schauen, was von den Vorwürfen übrigbleibt. Aber Vorsicht! Es handelt sich hierbei lediglich um meine Interpretationen und selbst wenn ich am Ende feststellen werde, dass die Vorwürfe nicht viel Substanz haben, könnte die „Verschwörung“ natürlich längst auf das nächste Level vorgerückt sein und die mir verborgen gebliebene Absicht haben, mich – ja genau, so zielgenau und perfide gegen meine Leser gerichtet muss es dann schon sein – auf die falsche Fährte zu locken. Doch Spaß beiseite, die Angelegenheit ist wirklich nicht lustig.

Plötzlich Imperium

Zunächst müssen wir klären, was FTX eigentlich ist. Erst drei Jahre alt ist das Unternehmen, das seinen vierten Geburtstag wohl nicht mehr erleben wird. Es gehörte zu fast 100 Prozent Sam Bankman-Fried, einem MIT-Absolventen und Tech-Wunderkind von 30 Jahren, dessen Vermögen vor wenigen Tagen von 20 Milliarden Dollar (Rang 14 in den Staaten) auf ziemlich genau Null gefallen war, als seine Firmen rund um FTX Insolvenz anmelden mussten. FTX baute seit zwei Jahren auf dem höchst volatilen Markt für Kryptos ein Derivat namens FTT, also eine Art Krypto aus Kryptos zusammen und verkaufte es erfolgreich. Man musste bei FTX nicht einfach Bitcoin oder Ethereum, Theter, Solana, Polkadot, Stellar, ICON oder wie die Coins sonst hießen kaufen und verkaufen, sondern konnte auch auf den Fall oder den Anstieg der Kurse wetten.

Interessant wurde das für viele Anleger deshalb, weil FTX scheinbar einen Weg heraus aus den allgemein sinkenden Kursen der Kryptos gefunden hatte. Gegen den Trend des Marktes blieben FTT-Token vergleichsweise stabil. Um es kurz zu machen und nicht allzu sehr ins Detail gehen zu müssen – was ich mangels Insider-Wissen auch nicht leisten kann – ist dann wohl das passiert, was bei allen Ponzi-Modellen früher oder später passiert: jemand wollte sehen und ist vom Tisch aufgestanden (in dem Fall die Firma Binance, die nach einem Blick in die Bilanzen von einem Kaufangebot zurücktrat), es brach Panik aus und rasch alles zusammen.

Plötzlich alles weg?

Die scheinbare Stabilität jedoch und die Möglichkeit, alle nur denkbaren Krypto-Zahlungen zu bündeln, brachte im März 2022 das ukrainische Finanzministerium auf die Idee, mit Hilfe von FTX Spenden zu sammeln. Sam Bankman-Fried selbst legte mit einer Million in ICON-Coins den Grundstein. Unter https://donate.thedigital.gov.ua/ und dem Motto „Help Ukraine with crypto, don’t leave us alone with the enemy“ wurden schon wenige Stunden nach Start am 14.3.2022 etwa 48 Millionen Dollar eingesammelt. In Krypto-Äquivalenten zunächst, versteht sich. Allerdings war FTX nicht die einzige Krypto-Quelle, die in Richtung Kiev floss. Schon vor Beginn der FTX-Zusammenarbeit waren über andere Kanäle 80 Millionen Dollar zusammengekommen.

Nun zur Legende, hier wären riesige Geldmengen verdeckt geflossen, die jetzt weg seien. Die offizielle ukrainische Spendenseite ist seit der FTX-Insolvenz offline. Im Webarchiv findet sich aber das letzte Backup vom 13. Oktober 2022 und das weist eine Gesamtsumme von 60 Millionen Dollar aus. Interpretieren Sie das dort stehende „more than“ nicht zu großzügig, liebe Leser. Wären es 65 oder 70 Millionen Dollar, stünde das dort! Crypto-Hub meldete zwar, „Analysten schätzen“, dass bis zu 100 Millionen Dollar dort eingegangen sind, aber wer diese Analysten sind und worauf deren Schätzung beruht, bleibt im Dunkeln. Wie dunkel es im Dunkeln ist, belegt Yahoo-News-Taiwan, wo aus den 100 Millionen gleich mal 200 Millionen wurden. Mehr geht wohl immer.

Es scheint wohl eher so, dass die Anfangseuphorie der Kryptospender rasch nachgelassen hat und wenig spricht dafür, dass sich die Summe im letzten Monat noch wesentlich über die gemeldeten 60 Millionen erhöht hat. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass die Ukraine die Spenden aus Spekulationsgründen auf dem Konto belassen hat. Erstens weil man immer noch einen heftigen Krieg im Lande hat und jeden Dollar braucht, zweitens weil die Krypto-Kurse weiter stabil nach Süden zeigen und die Zukunft des Landes nicht im Überübermorgenland verhandelt wird, weil man heute für Munition und Essen sorgen muss. Korruption hin oder her. Aber selbst wenn wir das Schlimmste unterstellen, wären es „nur“ verlorene 60 Millionen Dollar. Und bitte setzten wir das „nur“ ins richtige Verhältnis. Für die einen ist es mehr Geld, als sie je im Leben zu Gesicht bekommen, für die anderen reicht es gerade, um eine halbe Stunde Krieg zu führen.

Natürlich poppt hier gleich das nächste Gerücht auf, nämlich dass die Ukraine die wahre Höhe der Spenden verschleiert hat. Aber warum sollte man dies tun? In solchen Dingen gewinnt Übertreibung Informationskriege und 60 Millionen klingt angesichts der Summen, die der Krieg täglich verschlingt, eher nach der Portokasse der Pfadfinder. Vermutlich ist also bei dem Bankrott wenig bis kein Spendengeld verloren gegangen, was man vom Kapital der regulären FTX-Investoren nicht behaupten kann: Sequoia Capital, einer der größten Risikokapitalgeber der USA, schreibt seine 213 Millionen Dollar Investition komplett ab. Die Ukraine hat nie in FTX investiert, sondern die Plattform als Spendenkanal benutzt. Vermutlich ist also nichts dran an den „geheimen Überweisungen“, die ja angesichts der öffentlichen Empörungen über die echte, ganz und gar nicht geheime finanzielle Unterstützung auch gar nicht nötig wären.

Doch jetzt kommt die sinistre „Dritte Seite“ ins Spiel, der „geheime Profiteur“: die Demokratische Partei der Vereinigten Staaten. Und wie (fast) jede gute Verschwörung beginnt auch diese mit einer Wahrheit, aus der sich ein Anfangsverdacht basteln lässt. Steht nicht FTX-Gründer Sam Bankman-Fried auf der Liste der Großspender für die Biden-Partei auf Bundesebene für die gerade abgehaltenen Midterms auf Platz zwei? Mit sage und schreibe 37,7 Millionen Dollar? Gleich hinter – Trommelwirbel, eine Augenbraue hochziehen – George Soros? Na, wenn das nicht… ähm, nein, nicht unbedingt.

Minutiös listet der „Daily Caller“ alle die kleinen und großen Spenden auf, die Bankman-Fried in den letzten Jahren die verschiedensten Dems und ihre PACs, die „Political Action Committee“ genannten Lobbygruppen der Parteien gezahlt hat. Das alles ist höchst dubios, aber völlig legal. Man kann es nachlesen. Und kritisieren. Der Zweck dieser „politischen Landschaftspflege“ richtete sich vordergründig gegen die Regulierung des Krypto-Marktes ganz allgemein. Doch man kann wohl davon ausgehen, dass er eher speziell Wohlgefallen für sich und seine Firma im Sinn hatte. FTX stolperte aber nicht über zu harte oder zu schwache Regulierung, sondern weil es seine Kunden betrog und den Wert seiner Firmen aufgeblasen hatte, indem das Kapital der einen jeweils aus Anteilen an der anderen bestand. FTX und Alameda Research, seine erste Firma, waren also wie man so sagt „an der Hüfte zusammengewachsen“, gaben sich aber den Anschein, eigenständig zu sein und täuschten so die Investoren.

Aus Bankman-Frieds Affinität gegenüber den Demokraten darauf zu schließen, dass die Demokratische Partei ihn dafür benutze, ihre Kassen zu füllen, ist da nur der nächste Schritt auf der Unterstellungsleiter. Doch nirgends kann man auch nur den kleinsten Beweis dafür finden. Das muss ja nicht so bleiben und jeder, der valide Beweise dafür hat, dass stimmt, was ohnehin alle wissen, nämlich, dass Politiker korrupt sind, möge vortreten. Vielleicht wird es ja sogar eines Tages einen Untersuchungsausschuss im Kongress geben, der das unter die Lupe nimmt. Ich fürchte allerdings, dass Joe Biden da im Zeugenstand einen Vorteil beispielsweise gegenüber unserem Kanzler Olaf Scholz hätte, den man nach Wirecard fragt. Im Gegensatz zu diesem kann jener sich nämlich tatsächlich an nichts erinnern.

Zuerst erschienen auf achgut.com

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14 Kommentare

  1. @Michael B.
    Kein Problem. Wählen Sie die AfD ruhig! Sie wählen sie schon, seit es sie gibt. Dann kann man sie auch wählen, solange es sie gibt. Die Anhänger von CDU, FDP, SPD, SED und Grüne machen es ähnlich. Und ich weiß bei dem gegebenen Wahlsystem auch nichts Klügeres. Ich wähle vermutlich jetzt den Balken „andere Parteien“, bis er endlich die Weltherrschaft an sich gerissen hat. Das Ergebnis ist dasselbe. Ich poche aber verbal weiterhin darauf, dass es irgendwann möglich sein muss, wieder Kaliber wie Ludwig Ehrhard, Margaret Thatcher, Ron deSantis oder Netanyahu nach oben zu bringen. Übrigens landen auch bei Trump keine UFOs. Er vertut sich nur schwer dabei, den Faktor „Unsicherheit“ in seiner Kommunikation zu berücksichtigen. Er weiß nicht, ob der Wahlbetrug ausreicht, um seine Wahlniederlage zu erklären. Er glaubt es. Er sagt, „Die Wahl wurde gestohlen“. Damit begibt er sich leider auf das Niveau von Al Gore und Hillary Clinton. Es ist dennoch klar, was er meint.

    Ich kann übrigens nur hoffen, dass Sie Ihren Programmcode „vertwittern“. Ellenlanger, redundanter Boilerplate zieht schon auch berechtigte Kritik auf sich.

    Grundsätzlich kann man mit mir nicht diskutieren. Das haben Linke schon 2015 festgestellt. Da ist zum Beispiel das Diskussionshindernis Internet. Und das „mit so Leuten“, also „Nazi“. Es ist schon wahnsinnig schwierig. Besser man lässt das. Die würden mir alle den Kopf gerade rücken, wenn sie nur mal direkt mit mir sprechen könnten. Und was soll schon aus tiefergelegenen Planken sprießen? Wenn überhaupt, dann sollte dieser Goldstein mal die „Theorie“-Theorie studieren („Theory“ ist das Feld um den Dekonstruktivismus, zu dem z.B. die Gendertheorie gehört.). Und wer „das Kapital“ nicht gelesen hat, braucht sich zur Wirtschaft gar nicht erst zu äußern.

  2. @Michael B.
    Mir sind die „Schweine“ egal. Von mir aus hätte Sie auch noch Juden als eine der Ethnien nennen können, die zusammengewürfelt in die Städte geschoben werden, wo sie sich teilweise wechselseitig bekriegen. Ich störe mich auch ganz gewiss nicht daran, dass sie richtig die drohende Bürgerkriegsgefahr erkannt hat. Das hab ich auch.

    Bescheuert wird es, wo sie das als Absicht darstellt. Ihrer Meinung nach will jemand den Bürgerkrieg. Als Pathologie Einzelner kommt mir das teilweise auch so vor. Aber das sind einzelne und meist sind es Kläffer an der Seite – wie so mancher „Dann fresst halt mal nix“-Tagesschau-Kommentator. Aber Alice Weidel wäre wohl nicht Alice Weidel, wenn sie nicht gleich die Marionettenschnüre zu den Siegermächten „erkannt“ hätte. Damals zuppelten noch Franzosen und Briten am gleichen Schnürchen. Mittlerweile hat sich Weidel wohl bei den Amis eingependelt, wenn man den Äußerungen aus der AfD-Ecke so folgt.

    Ich tippe den Text mal ab, weil man es auf einer Bilddatei schlechter lesen kann (Umlaute korrigiert).
    https://correctiv.org/media/thumbnails/filer_public_thumbnails/64/60/64601b4c-d38a-4f9f-b976-181d4f534965/tweet_mit_der_originial_e-mail_.png__1140x0_q85_subsampling-2.png

    Der Grund, weshalb wir von kulturfremden Völkern wie Arabern, Sinti und Roma etc. überschwemmt werden, ist die systematische Zerstörung der bürgerlichen Gesellschaft als mögliches Gegengewicht von Verfassungsfeinden, von denen wir regiert werden. Diese Schweine sind nichts anderes als die Marionetten der Siegermächte des 2. WK und haben die Aufgabe, das dt. Volk klein zu halten, indem molekulare Bürgerkriege in den Ballungszentren durch Überfremdung induziert werden sollen. Lies doch mal diesen Link durch zur „Souveränität“ Deutschlands. Dass D gar nicht souverän ist, dürfte doch für den ekelhaften Fatalismus in der Tagespolitik z.B. unsere Enteignung durch die Eurorettung, korrumpierte Judikative (Bundesverfassungsgericht) erhellend sen… Mehr dazu ein anderes Mal: http://www.terra-kurier.de/Deutschland.htm

    Also zunächst einmal haben wir alle schon dummes Zeug gesagt. Ich auch. Und wäre das jetzt einfach eine Ansicht aus der Vergangenheit, immerhin 2013, wäre mir die Email auch egal. Das Problem ist aber, dass man den Kommentarspalten unter Tichy und Achgut entnehmen kann, dass man in der AfD die UFOs immer noch nicht vom Rasen geräumt hat. Hunde lernen, Krähen lernen, Fische lernen, aber Alice Weidel lernt nicht. In der AfD ist wohl immer noch das Geschwätz vom „Friedensvertrag“ am Laufen, weil man noch nicht nachgeschlagen hat, was das Wort überhaupt bedeutet. Ich ändere gerne meine Meinung, sobald ich sehe, dass sie sich um eine Fehlerkultur bemüht. Aber im Grunde ist die Hoffnung beerdigt.

    • Ich kuerze das einmal ab, da mein Interesse an Politik immer nur nachgelagert ist: Ich sehe hier in diesem Land jede Menge Politiker mit einer deutlich ausgepraegteren Lernkurve, die sie zu bewaeltigen haben. Dummerweise sitzen sie an Hebeln, die der Frau Weidel und ihrer Partei auch weiterhin nicht zugaenglich sind.

      Mich interessieren aber eher andere Dinge. Sie haben nun an mehreren Beispielen eine Verachtung von Verschwoerungstheorien deutlich zu machen versucht. Spezielle aber undifferenzierende Eigenschaft ist immer das nach Ihrer Meinung nur vorgebliche bewusste Ingangsetzen von Dingen durch wen auch immer.

      Stelter brachte heute eine Kuerzestfassung (https://think-beyondtheobvious.com/stelters-lektuere/die-alles-blase-muss-platzen/) eines Artikels, die ich derart interessant fand, dass ich mir die Quelle (https://www.epsilontheory.com/hollow-men-hollow-markets-hollow-world-2) angesehen habe. Besonders interessant ist die Schlussfolgerung am Ende dahingehend, was die Handlungsmoeglichkeiten der heutigen Lenker betrifft. Und siehe da, auf einmal ergibt auch das Herunterwirtschaften nicht nur deutscher Industrie einen erklaerbaren Sinn. Man sollte aber den ganzen Artikel lesen, auch einige der erstklassigen Kommentare. Nicht nur – aber auch – , weil sogar einer meiner bevorzugeten Geschichtserklaerer herangezogen wird (https://www.amazon.de/-/en/Joseph-Tainter/dp/052138673X).

      Im Sinn dieser Darlegung haben uebrigens auch schon Leute zum gesamten Coronakomplex geschlossen, naemlich in Umkehrung der gaengigen Meinung diesen als einen (bewussten natuerlich, auch wenn das Ihnen wieder weh tun wird) Versuch zu sehen, die Finanzwirtschaft abzukuehlen, bevor die Dinge ueber die Straenge schlagen. Was sie aber jetzt trotzdem tun, da ohne Eingriff in die Realoekonomie das schon lange nicht mehr moeglich ist. Und jetzt, erst jetzt kommen die politischen Fragen ins Spiel, die das abbilden.

      • @Michael B.
        „Besser als noch viel schlimmer“ ist einfach nicht genug. Ich hab den Verdacht, dass Frau Weidel wie die Faust aufs Auge zu unserer Medienlandschaft passt, die ohnehin nicht daran interessiert ist, was sie überhaupt meint. Sie kann ausweichen, wenn es relevant wird, während die Journalisten hektisch nach Aufreger-Aussagen suchen, die nur Linke aufregen, ohne ihr auf den Zahn zu fühlen. Damit bleibt aber alles ungeklärt. Das ganze Problem mit den Grünen ist ja auch, dass das schon lange die politische Kultur in Deutschland ist und erst dann, wenn es zu spät wird, Politiker mit unangenehmen Fakten und Widersprüchen konfrontiert werden. Die absolute Überforderung und der Gesichtswahrungsgau spielen sich gerade vor unser aller Augen ab. Auch das droht der AfD, wenn das Land nicht ohnehin zugrunde geht, bevor sie öffentliche Positionen einnehmen. Das Äquivalent zum Grünen „Schaltet die Kraftwerke ab! Noch brennt das Licht“ ist das AfD’sche „Lasst die Truppen kommen! Noch steht mein Haus.“

        „Besser als noch schlechter“ oder „eh noch nicht an der Macht“ sind schlechte Ratgeber.

        Ein Problem der linken Journalisten ist ja auch, dass Weidel höchstwahrscheinlich eben linke Lebenslügen pflegt. Nicht nur kann man die schwerer sehen, wenn man selbst von diesen Ideen umflossen wird, man zieht auch den Zorn der ganzen linken Bescheidwisser auf sich. Der Treppenwitz der letzten Jahre war es ja, dass die öffentlich-rechtlichen Anstalten versuchen, Esoterik und Verschwörungstheorien zur rechten Marotte zu erklären. Selbstredend waren diese Phänomene traditionell v.a. in linken Kreisen verbreitet. Aber nun – und das ist der wahre Kern – ist durch die Wählerwanderung ein Teil der Erleuchteten gewandert. Und das ist ja auch verständlich. Man wirbt um jede Stimme und um jede Unterstützung und kann nicht gleichzeitig mit jedem über Asylmissbrauch und auch noch über Big Foot reden.

        Das Problem mit Frau Weidel ist aber, dass die Führung einer Gruppe das Gruppendenken unbewusst lenkt. Sie ist verbal geschliffen, aber ich wette, dass die UFOs immer noch schnell landen, wenn man Nachfragen stellt. Deutschland hat ein Problem mit schwammigen Formulierungen. Wenn in der AfD gesagt wird, dass das Land nicht souverän ist, dann ist das so allgemein gehalten, dass man dem zustimmen kann. Aber es wäre die Aufgabe der Parteiführung zu klären, welcher Redner denn nun was meint. „Souverän“ ist, wer die Hosen an hat. Dass das Land, also die breite Masse, sich nicht mehr als Herr seines Hauses vorkommt, kann man wohl sagen. Ich würde daraus schließen, dass es daran liegt, dass der Bürger keine guten Möglichkeiten hat, sich seine Repräsentanten zu wählen, und dass die EU-Verträge neu ausgehandelt werden müssen, weil die Richtlinien und nun auch die Gemeinschaftsschulden den Bürgern die Selbstbestimmung rauben. Wenn aber die adrette Frau neben mir meint, dass das Land nicht souverän sei, weil die Fäden der Marionetten von den Rothschilds über Bande mit der NATO, gewickelt um den Knöchel von Big Oil zu den eigentlichen Herren verlaufen, dann hab ich ein paar dumme Fragen. Und im AfD-Vorstand hat die offenbar keiner, diese dummen Fragen. Und die linken Journalisten haben die auch nicht. Die glauben an die Macht von Eisenhowers „militärisch-industriellen Komplex“. Es gibt eigentlich nicht wahnsinnig viele Rüstungskonzerne. Meine dumme Frage dazu wäre z.B., warum keiner dieser Bescheidwisser konkret Ross und Reiter nennt. Welcher Manager bei welchem Laden hat genau was gemacht, um seine Panzer loszuwerden? Das wäre eine Frage, die Mainstream-Journalisten niemals stellen können, weil die sich alle wechselseitig nur zuzwinkern und natürlich absolut Bescheid wissen. Schließlich hat man Akte-X geguckt.

        Zu ihren Links und dem ellenlangen Text: Ich hab das nicht alles gelesen. Es ist ein ganz schlechter Stil, Allgemeinplätze und Fakten auf Grundlagenniveau zusammenzufegen, um dazwischen unlogische Behauptungen zu parken. Eine Lesequal. Jedenfalls behauptet der Text wohl, dass die Finanzwerte vernichtet werden müssten, damit die Börsenwerte den Werten der Realwirtschaft näherkommen. Die Erklärung, wer das wollen soll, hab ich jetzt nicht gleich gesehen. Jedenfalls ist es doch schon für den Laien empirisch leicht einsehbar, dass die bisherigen Krisen (Subprimekrise, Eurokrise, Coronakrise und Energiekrise) mit einer Geldmengenerhöhung korreliert haben. Wer diese Krisen will, um die Finanztitel zu entwerten, hat eine merkwürdige Strategie gewählt. Also ich weiß nicht, wie sie das verstehen. Ich sehe da keine Logik. Wer macht jetzt was wozu?

        • Zu Frau Weidel noch ein letztes Mal. Sie stecken da viel groessere Ansprueche hinein, als ich je tun wuerde. Fuer mich ist sie – die AfD insgesamt – nur eine Iteration, die ich gern einmal in dem sehen wuerde, was man so „Verantwortung“ nennt. Das ist erstmal notwendig, aber natuerlich nicht hinreichend. Zumal ich generell Wechseln in der auesseren Struktur der Demokratieattrappe in der wir leben, wenig Relevanz einraeume. Ich waehle sie trotzdem, seit sie existiert.

          Zum anderen topic: Ich werde keinem Skeptiker mit einer Vertwitterung der Aussagen als „Antwort“ auf ein paar flapsige Fragen immer weiter tiefergelegte Flanken oeffnen. Warum denke ich das? Wer Texte mit stilistischen und anderen irrelevanten Bezuegen abzuwerten versucht (ironisch uebrigens, wenn man seinen eigenen Kommentarstil mit den konkret vorgebrachten Laesslichkeiten vergleicht), der wird in derselben unerspriesslichen Art weiterdiskutieren. Warum sollte ich mir das antun? Das Internet ist generell auch kaum dazu geeignet.

  3. Also, sollte ich jemals einen Schundroman nach dem Vorbild von „Iron Dream: The Lord of the Swastika“ schreiben, dann wird ein die Rassenreinheit besudelnder Schurke „Bankman Fried“ heißen.

    Ich habe zwar keine Ahnung von nichts, und danke für die Aufklärung, aber Derivate und Kryptowährungen sind etwas Grundverschiedenes. Derivate haben mehr mit Patenten und Lizenzen zu tun, als mit Kyptowährungen, weils Derivate genau wie Patente nichts als rechtliche Konstrukte sind, und Kryptowährungen sind dezentralisierte Datenbanken, deren Integrität dank einiger kryptographischer und mathematischer Kunstgriffe unverletzbar ist. Ich verstehe ja, dass Derivate dazu gut sind, das ganze übermäßig gedruckte Funny Money aufzusaugen, und diejenigen von ihrem Wohlstand zu trennen, denen die entsprechenden charakterlichen Eigenschaften fehlen, und gegebenenfalls auch mal riesige Summen zu vernichten, um die Inflation abzumildern. Aber warum muss man jedes Mal den Ruf der Kryptos schädigen, wenn mal wieder irgendein Spielcasino-Derivat und/oder Geldwechsler abkackt? Das ist doch rufschädigend.

  4. Ich hab den ganzen FTX-Kram noch nicht mal verfolgt und ehrlich gesagt wundere ich mich auch manchmal, auf was viele Leute ihre Zeit verwenden. Damit meine ich nicht Herrn Letsch, der kursierenden Unsinn überprüft und neutralisiert, sondern das AfD-Milieu das mir mit immer mehr Detailverliebtheit für Nebenkriegsschauplätze auf den Geist geht.

    Crypto ist eine Blase. Das liegt einfach daran, dass es ohnehin verboten wird, wenn andere Zahlungsmittel zu stark unter Druck geraten. Soweit ich weiß, sind schon jetzt entsprechende Bitcoin-Automaten verboten. Ganz Schlaue wenden ein, dass sie ja anonym agieren können. Das ist aber Quatsch. Bei einem Geschäft wird fast immer ein Teil in der realen Welt abgewickelt. Das Gut wechselt ja faktisch die Hände. Wer meint, dass sich keiner dafür interessiert, ob Mehrwertsteuern erhoben wurden oder wie die Zahlung erfolgt, nur weil er etwas anonym abwickelt, vertut sich. Das Geschäft muss auch angebahnt werden, ohne an einen verdeckten Ermittler oder eine Petze zu geraten.

    Zu meiner satirischen Einlassung muss ich noch sagen, dass das immer schwieriger wird, weil die Leute auch immer steilere Thesen vertreten. Es gibt ja oft einen wahren Kern. Das Weltwirtschaftsforum hat eine Agenda. Das größere Problem ist aber, dass Herr Schwab eigentlich nur ein besonders mustergültiges Exemplar unserer total durchgeknallten Elitenkultur ist. Der muss keine Strippen ziehen, weil die Leute in den höheren Konzernetagen, in den Redaktionen und in der Politik auf etwas niedrigerer Flamme ohnehin so ticken. Er ist schon die Karikatur. Die Leute, die ihm eine Rolle zumessen, haben recht, aber durch ihre Übertreibung dann auch wieder unrecht. Und man kann das Übertriebene durch satirische Übertreibung eigentlich nicht wirklich offenlegen.

    Und auf Frau Weidel hau ich ein, weil ich es leid bin, wenn mich jemand vor Hinterbänklern wie Björn Höcke warnen will. Meist wird nur Grusel angedeutet. Frau Weidel flüchtet sich in „sichere“ schwammige Formulierungen. Sie verspricht z.B., dass wir viele Probleme nicht hätten, wenn wir den „Gesprächskanal nach Russland“ offenließen.
    https://www.instagram.com/p/Cg-BeSQDD9z/

    Das kann jeder unterschreiben. Ich will auch, dass Putin seinen dummen Arsch an den Verhandlungstisch bewegt und sagt, welchen Handelsvertrag er für den Truppenabzug haben will. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass der Gesprächskanal überhaupt geschlossen ist und dass Frau Weidel ein konkretes Problem weniger hätte, wenn sie Kanzlerin wäre.

    • Der dumme Arsch hatte also unzufriedenstellende Handelsvertraege. Da hat er dann Krieg gemacht, worauf sie noch unzufriedenstellender wurden. Jetzt will er zufriedenstellendere haben, damit er wieder aufhoert.

      Das ist in meiner Sichtweise Hin-und-her-macht-Taschen-leer hoechster Effizienz.

      Ausser natuerlich, man zieht noch ein paar andere Gruende fuer die Handlungen des Hinterteils in Betracht.

      • Vielleicht will er noch seine Amnestie und das Ende von Sanktionen (was mit Handelsverträgen wohl eh käme).

        Was er jetzt will, ist nicht identisch mit den Gründen, für die er mit dem Morden angefangen hat. Er wollte ja die Renten heben und die Satanisten, die auch Nazis sind, am Völkermord hindern und die NATO-Raketen, die den Einmarsch mit Biolaboren vorbereitet haben, und da ist ja noch die schmutzige Bombe und die Schiffswerft von der ollen Katharina und alles und überhaupt.

  5. Bei einer Buchung von einem wichtigen, internationalen Flug hat jetzt auch Alice Weidel wieder am eigenen Leib erleben müssen, wie niederträchtig die Ukrainer eigentlich sind. Den FTX Airport gab es überhaupt nicht! Aber damit kommt der Ami nicht durch. Sie soll bereits ein UFO gegen Washington organisiert haben. Man darf sie ja nicht unterschätzen. Jedenfalls nicht in der AfD.

    Ist euch auch schon mal aufgefallen, dass Alex Jones‘ Münzglas überläuft? Ich hab noch keinen einzigen Impfüberlebenden getroffen. Ich rede auch nur noch mit Leuten, die sich nicht spritzen lassen. Das lohnt sich. Die anderen sind nämlich tot. Und was ist mit den schwulen Fröschen? Die waren schon beim Jurassic Park alle weiblich und der Jurassic ist lange her. Ich wusste es von Anfang an. Wie heißt das Sprichwort? Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch lügt oder so. Jedenfalls ist alles eine Lüge und zwar immer. Das ist alles von langer Hand geplant. Die Völkerballerin Annalena Baerbock spricht verräterisch von „ausgerechnet“. Die eigentlich Frage ist doch, was die im Netz wirklich speichern.

    Viele Naivlinge wollen mir weismachen, dass das Weltwirtschaftsforum von Klaus Schwab und die Open Society von George Soros hinter allem stecken. Aber das sind nur Figuren auf einem Brett, Marionetten an den Fäden der eigentlichen Herren, Schauspieler auf der Politikbühne. Aber wer ist der Showmaster, hält die Fäden in der Hand und das Brett vorm Kopf? Die Bilderberger! Folge der Spur der Luxushotels! Lasst euch nicht verarschen! Erich von Däniken war nur kontrollierte Opposition. Warum sonst wurde der im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesendet?

    • Was haben Sie denn an der Frau Weidel derart gefressen? Kommt hier immer wieder, oft in Kontexten bei denen ich mich erst zweimal umdrehen muss, um noch den Hauch eines Zusammenhangs zu finden.

        • Die Aufreger-Email kannte ich nicht. Ich muss aber sagen, dass die zwei Zeilen an konkreten Aeusserungen mich mehr oder weniger nur ein muedes Schulterzucken kosten. Der grosse Teil passt, die „Schweine“ kommen auch in meinem Denken zumindest vor – und das immer oefter. Letztes Beispiel ist das Herumspielen mit Impfpflichten fuer Kinder. Solche Leute sind charakterlich derartig verabscheuungswuerdig, da genuegt das Schwein eigentlich um etliche Groessenordnungen nicht mehr als Bild. Aber wahrscheinlich nur ein Beispiel fuer Rechtsradikalisierung in des Inders ned meinerseits…

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