Joe Biden scheint sich recht wohlzufühlen in den letzten Tagen seiner Präsidentschaft. Auf den Fotos vor dem Kamin im Weißen Haus, er links und Trump rechts im Bild, lächelt er fröhlich. Kein Wort davon, dass der Mann links alles in seiner Macht Stehende versucht hat, den Mann rechts von ihm einsperren zu lassen. Eine reibungslose Amtsübergabe sichert er dem Mann zu, der bis vor einer Woche noch Rekordwerte auf der nach oben offenen Hitlerskala in den Medien und den Reden der politischen Kontrahenten erreichte.

Der letzte vergiftete Gruß aus der Biden-Küche ist der Hinweis auf genau das: Wir tun, wozu er nie bereit war. Wir erkennen unsere Niederlage an und machen Platz für den Mann, den wir so sehr hassen, dass wir mit gutem Gewissen jahrelang Lügen über ihn verbreiten konnten, ihn medial mit Dreck bewerfen ließen, Staatsanwälte und das Justizministerium auf ihn hetzten, seine Firmen zu zerstören versuchten, ihn von Wahlzetteln strichen und für ein Polizeifoto antreten ließen. Von den Attentatsversuchen, die man den Antitrumpern nicht direkt anlasten kann, ganz zu schweigen.

Nun schüttelt Biden also lächelnd die Hand des Beelzebuben, des Gottseibeiuns, des Totengräbers der Demokratie; und die Demokraten, die Medien, die Umfrageinstitute und akademischen Nostradamusse wissen auch eine Woche nach der empfundenen Katastrophe noch nicht, welcher Bus sie da eigentlich gerade überfahren hat. Biden kann das egal sein, ihn interessiert nur noch sein Eintrag in die Geschichtsbücher: als Einziger, der Donald Trump je in einer Wahl besiegt hat.

Ich weiß, einige meiner Leser rollen jetzt die Augen. Dieser Letsch hat bis heute nicht begriffen, dass die Wahl 2020 gestohlen war! Nur halb im Scherz würden einige Dems das heute sogar anerkennen, weil es bedeuten würde, dass Trump jetzt nur noch ein paar Wochen Präsident wäre und am 20.2.2025 jemand anderes als ausgerechnet er… aber was soll man machen. Verschüttete Milch. Und jetzt wird es lustig.

Teile, beschäftige den Gegner, herrsche

Kurze Rückblende nach 2020. Kellerwahlkampf für zumindest einen Kandidaten, Wahlzettel einsammeln und Briefwahl für alle. Seltsame Kisten und Koffer in abgedunkelten Wahllokalen, lustige Sprünge in den Kurven und eine Wahlbeteiligung, die so hoch war wie noch nie gemessen. Halb Amerika musste sich nicht entscheiden, ob man zur Arbeit oder zur Wahl geht. Es war Lockdown mit Massenentlassungen im Niedriglohnsektor, der Wahlhelfer klingelt, und man hat nichts Besseres zu tun. Man musste für diese Art Wahl im Ausnahmezustand die Gesetze in einigen Staaten biegen, oft brechen. Man wusste in den betroffenen Staaten, dass all die Last-Minute-Änderungen rechtliche Probleme nach sich ziehen könnten. Man wollte nicht, dass da später jemand kritisch drauf schaut…

War das Betrug? Schon möglich. Und hätten die Gerichte im Jahr 2020 die Klagen Trumps zugelassen, statt sie sämtlich einfach abzuweisen, hätten wir Beweisstücke und Zeugenaussagen in ordentlichen Verfahren begutachten können. Wir wüssten es heute auf die eine oder andere Weise sicher, statt die sich widersprechenden Legenden der jeweiligen Seite immer und immer wieder zu hören. Doch man zog es aus meiner Meinung nach taktischen Gründen vor, die Vorwürfe in der Luft hängen zu lassen und zur Verschwörungstheorie zu stempeln.

Teile, beschäftige den Gegner, herrsche. Wie war das doch gleich mit den Wahlmaschinen? Ans Internet angeschlossen sollen sie gewesen sein und ein Server in Frankfurt über eine Firma in Venezuela… Gerüchte, denen der Hersteller der Maschinen gerichtlich ein Ende machte. Fox News zahlte 700 Millionen Dollar, weil ein Moderator leise Zweifel an der Integrität der Wahl anmeldete. Geklärt wurde nie etwas. Aber ich hatte ja versprochen, dass es lustig wird.

Denn nun sind es die fassungslosen Anhänger von Kamala Harris, die fragen, ob das denn alles mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Sind nicht einige der Wahlmaschinen ans Internet angeschlossen… doch Vorsicht, wer von diesem Kuchen kostet! Wer an der Integrität der Dinger zweifelt, dem kann Fox News einen erfolglosen Anwalt empfehlen. All die Kniffe, Zweifel und Einsprüche, wegen denen in den letzten drei Jahren Prozesse geführt und „Wahlleugner“ pauschal der Demokratieabschaffung geziehen wurden, sind plötzlich Klingen, die ins eigene Fleisch schneiden. Und wer die Ungereimtheiten in 2020 nicht sehen wollte – sei es aus Schadenfreude oder eigener Unsicherheit – beißt sich nun auf die Zunge. Damals hieß es: „Wo kommen nur all die Stimmen her?“, heute flüstert man erblassend „wo sind nur all die Stimmen hin?“ Und warum sind so viele für Trump dabei!

„Anwälte der kleinen Leute“

Das fragte sich auch Alexandria Ocasio-Cortez, die Abgeordnete der Dems für einen New Yorker Distrikt. Zwar wurde sie mit 69 Prozent Zustimmung wiedergewählt – drei Prozent weniger als beim letzten Mal – aber im Präsidentenrennen sank die Zustimmung zur Partei von AOC, Biden und Harris in ihrem Wahlbezirk sogar noch stärker – auf 65 Prozent. Bedeutet: Nicht wenige der Wähler von AOC machten ganz oben auf dem Zettel auch ein Kreuz bei Trump! Ocasio-Cortez fragte ihrer Follower auf Instagram nach den Gründen. Offenbar entschieden die Wähler sich sehr rational, ihren Interessen und der eigenen Wahrnehmung der Kandidaten vertrauend. Das mediale Framing Trumps durch die Harris-Kampagne hatte offensichtlich so wenig Glaubwürdigkeit, dass es sogar von traditionellen Wählern der Demokraten einfach ausgeblendet wurde. Sowohl Trump als auch AOC werden als „Anwälte der kleinen Leute“, also als Volkstribune oder neudeutsch Populisten wahrgenommen. Eine Gemeinsamkeit, die Ocasio-Cortez sicher schmerzlich zur Kenntnis genommen hat.

Wie zu erwarten war, verlieren einige der „progressivsten“ und am weitesten linksstehenden Protagonisten nun endgültig ihren Verstand. Reihenweise scheren sich Frauen die Haare und kündigen einen vierjährigen Sex-Streik an. Bei „Planned Parenthood“ reißt man sicher entsetzt die Arme hoch und ruft „aber wie wollt ihr denn dann abtreiben!“ Unter dem Hashtag #MATGA (Make Aqua Tofana Great Again) phantasieren sich andere in die Idee hinein, ihre Trump wählenden Männer zu vergiften, und Fernsehpsychologinnen raten dazu, Familienfeste zu meiden, wenn in der Verwandtschaft Trump-Wähler zu finden sind.

Unterdessen teilen die Mainstreammedien Schuld an so gut wie jede Wählergruppe aus, die den Demokraten ewige Treue hätten schwören sollen: Schwarze, Latinos und Frauen, an die Harris in ihrer Kampagne jeweils andere Worte richtete. Meist ergänzt durch wechselnde Akzente, welche sie von Chicago-Slang bis Südstaaten-Prediger variierte und dabei ausblendete, dass die nicht anwesenden Gruppen via YouTube und X mithören konnten. Es war, als hätte sich Harris von der Mafia und der Polizei gleichzeitig verkabeln lassen und wunderte sich später über das Fernbleiben von beiden bei einer Geldübergabe.

Harris‘ teurer Wahlkampf

Womit wir beim Kassensturz wären, welcher dank entsprechender Transparenzgesetze in den USA eine öffentliche Angelegenheit ist. Die groben Eckdaten waren ja bekannt. Trumps Kampagne verfügte über insgesamt etwa 380 Millionen Dollar Einnahmen (40 Millionen sind noch übrig), Harris hat es in nur 100 Tagen auf über eine Milliarde gebracht. Rekord! Von der Milliarde sollte eigentlich noch ein hübsches Sümmchen übrig sein, wie zunächst zu hören war. Doch nun sieht es so aus, als wäre die Kampagne insgesamt sogar 20 Millionen Dollar im Minus! Pikant auch folgendes Detail: Während Trump etwa zehn Millionen Dollar für Personalkosten ausgab, waren es bei Harris mehr als 580 Millionen. Und das in gerade mal 100 Tagen! Die üppigen Zahlungen an Mitarbeiter, und das teuer gekaufte „Engagement“ der Hollywood-Prominenz erinnert rückblickend eher an die Plünderung Roms als an eine politisch klug geführte Wahlkampagne.

Schlimmer noch! Harris hoffte offenbar, sich Wählerstimmen direkt kaufen zu können und warf mit Spenden ihrer Kampagne an aktivistische NGOs zur „politischen Landschaftspflege“ geradezu um sich! So flossen 500.000 Dollar an die Organisation des MSNBC-Hosts Al Sharpton, bei dem sie kurze Zeit später für ein Interview zu Gast war. Über die finanzielle Zuwendung keine Klarheit geschaffen zu haben, verstößt eindeutig gegen die Finanzierungsregeln für Wahlen in den USA. Das nun offenbare ökonomische Fiasko der Harris-Kampagne lässt vielleicht auch so manchen ihrer Wähler erleichtert aufatmen, dass man dieser Kandidatin nicht das ganze Land anvertraut hat. Wenn jemand in 100 Tagen eine Milliarde Spendengelder verbrennen kann, wie würde dann erst die Bilanz der ersten 100 Tage einer solchen Präsidentschaft aussehen? Auch hier gibt es als kleines Happy-End noch einen Gruß aus der Wahlkampf-Küche: Trump hat angeboten, den Fehlbetrag in Harris’ Kasse auszugleichen. Als Zeichen des Entgegenkommens und weil man ja noch etwas Geld übrig habe.

Und die Harris treu ergebenen Medien? Die leiden wie geprügelte Hunde unter dem Liebesentzug von Publikum und Politik. Die Einschaltquoten von MSNBC und CNN waren auch vorher schon im freien Fall und haben sich im Nachgang der Wahl nochmals halbiert. Konnte man nach der Wahl 2016 mit einem Präsidenten Trump noch mit „Orange-Man-Bad“ Kasse machen, richtet man sich nun in der kulturellen Irrelevanz ein. Teilweise versteht man die Vorgänge gar nicht mehr, weil der kulturelle Hintergrund aus Social Media, Podcasts und Memes Moderatoren wie Lawrence O’Donnell völlig fehlt. Trump wolle für Elon Musk ein neues Ministerium einrichten, phantasiert O’Donnell auf MSNBC. Dabei gäbe es ein solches für Effektivität überhaupt nicht! Keine Adresse, kein Gebäude, kein Etat, keine Beamten, noch nicht einmal ein Bürostuhl! Der Kongress werde dem niemals zustimmen!

Bedeutungsverlust der Mainstreammedien

Wie so oft nehmen Trumps Kritiker ihn zwar nicht ernst, aber gern wörtlich. Das „Departement of Government Efficiency“ (D.O.G.E.) wird nicht wirklich ein Ministerium, sondern leitet seine Bezeichnung aus einem Meme ab. DOGEcoin ist die Kryptowährung, in die Musk und Tesla stark involviert sind. Name und Design wiederum sind an ein Internetphänomen namens doge angelehnt, von dem Lawrence O’Donnell sicher noch nie gehört hat. Nun steht DOGE als Akronym für Effizienz, zu welcher Musk vor der US-Verwaltung schon den kopflastig-woken Patienten Twitter zwang.

Zu den Kreisen aus unabhängigen Medien, Podcasts und Kryptowährungen haben die Mainstreammedien in den USA in den letzten Jahren weitgehend den Kontakt verloren, wie sie nun entsetzt feststellen. „Ach, hätten wir [die Guten, die Demokraten] doch nur einen Joe Rogan oder wenigstens einen Tim Pool“ – aber die hattet ihr doch! Sie hießen Joe Rogan oder Tim Pool, bis ihr sie mit irrer Politik, Neo-Rassismus, Buchstabensuppe und DIE-Agenda vergrault habt. Im Deckel, den man mittels Zensur und Geheimdiensten auf den großen Plattformen hatte, klafft nun bei „X“ ein gewaltiges Loch. Die Kommunikation ist nicht nur freier dort, sondern auch direkter, schneller!

Der Bedeutungsverlust der Mainstreammedien wird gerade nirgends deutlicher als bei der Bekanntgabe von Trumps Besetzungsliste für wichtige Regierungsposten. Egal ob CNN-Chefredakteur oder Hot-Dog-Verkäufer – alle erfahren ungefiltert via X oder „TruthSocial“ davon. Keine editorialen Filter mehr, keine Priesterkaste aus Analysten und politischen Kannegießern, stattdessen direkte Kommunikation mit der Basis. Das ist die eigentliche Bedeutung von „Hassrede“, denn die Medien hassen diese Art von Rede, weil sie in ihr keine Rolle spielen. Ihnen auf CNN oder MSNBC dabei zuzusehen, wie sie wortreich verstummen, ist im Nachgang der Wahl gerade ein amüsanter Zeitvertreib.

Zuerst erschienen auf Achgut.com

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1 Kommentar

  1. Eine treffsichere Einschätzung von Roger. Besonders gefällt mir seine Analogie bezüglich des Geldausgebens. Es ist soooooooooo typisch: Gibt man den Roten (in den USA mehr oder weniger die Dems) eine Million, geben sie eine Million aus. Gibt man ihnen eine Milliarde, geben sie eine Milliarde aus. Und selbstverständlich noch ein paar Milliönchen mehr. Nicht einmal eine Milliarde Dollar, mehr als die Hälfte dessen, was die Reps eingesammelt haben, reichten aus, um ihre Propaganda unter all diese woken Proms, deren Intelligenz (wie auch in D) ganz offenbar in umgekehrten Verhältnis zu ihrem Bekanntheitsgrad steht, zu bringen. Und was wäre wohl passiert, wenn man dieser verpeilten Dame mit dem Tätigkeitsschwerpunkt „Identity Theory“ (vulgo: Rassenkunde) den Bundeshaushalt, mithin noch einmal drei Nullen mehr, anvertraut hätte? Linke und Geld halt. Genausosaulustig: Jetzt scheren sich diese amerikanischen Schneeflöckchen aus Kummer, daß sie ihr Eis…, äh… ihre Barbiepuppe namens Kamala nicht gekriegt haben, die Haare. Wie suuuuuperkreativ und noch dazu suuuuperintelligent. Ich meine, gelesen zu haben, daß einige von denen auch angedroht haben, sich auszuziehen. Vermutlich in der Hoffnung, Mister president elected würde ihnen über den Weg laufen, sie bespri…. äh… mit einer Wasserpistole besprühen und sie könnten ihn danach auf eine Milliarde Dollar verklagen. Oder so. Mein Gott, wie abgrundtief dumm können Menschen sein. Wenn ich übrigens höre, daß dieses seltsame MSNBC jetzt massiv Zuschauer verliert: Eine Super-Nachricht und hochverdient. Ich habe in den Wochen vor der Wahl nahezu ausschließlich U.S.Fernsehen geschaut und so ziemlich alle Sender ausprobiert, um an Informationen zu kommen. Mit Abstand am verpeiltesten war MSNBC: Deren Wahlprognosen kamen wie aus dem Off: Immer ca. 5% weniger Zustimmung zu Trump als alle anderen; Trump lag bei denen sogar in der Wahlnacht noch hinten. Und besonders bizarr: Als (besonders am Anfang, als erst einmal die Ostküste und die Südstaaten ausgezählt wurden) fast die ganze Karte rot war, erzählte die Moderatorin mit verkniffenem Gesicht: Alles blau. LOL. „Tagesschau“ und Alpen-Prawda in einem. Und Fox und meine geliebte Megan Kelly waren die mit Abstand besten. Fox übrigens auch am treffsichersten, weil sie sich auf seriöse Umfrageinstitute statt auf die NYT verließen. Ich denke, hier ist etwas in Bewegung gekommen, und ich hoffe, daß mein Gefühl, daß die sog. „Deutungshoheit“ der klassischen (fast ausnahmslos linken) Medien) derzeit eine Götterdämmerung erlebt; und dies auf b e i d e n Seiten des Atlantiks.

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