MondsichelDie BILD veröffentlicht eine Reihe von Tipps zum rücksichtsvollen Umgang mit im Ramadan fastenden Kollegen, ohne zu bemerken, dass dadurch religiöse Rituale in einer unzulässigen Weise zum allgemein gültigen Verhaltenskodex erhoben werden, denen sich – freiwillig natürlich und aus reiner Höflichkeit – alle Nichtmuslime unterwerfen sollen. Ruprecht Polenz, je nach Wahrnehmung Polit-Urgestein oder Kalkablagerung der CDU, kann hingegen in den BILD-Tipps nichts Gefährliches entdecken. Er schreibt als Kommentar auf einen Facebook-Artikel:

„Was soll das mit Islamisierung zu tun haben? Nirgends steht, dass Sie mitfasten müssen. Aber wenn es Ihnen schwer fällt, keine anzüglichen Witze zu erzählen, haben Sie natürlich ein Problem.“

Sie haben unrecht, Herr Polenz. Der Islam bestimmt in all seinem Facetten seit etwa drei Jahren so gut wie jede Debatte in diesem Land, ganz gleich, worum es geht. Die Islamisierung der Debatte ist somit längst vollzogen. Es kommt auch nicht darauf an, was Sie unter Islamisierung verstehen, sondern was die Vertreter des politischen Islam unter Rücksicht verstehen! Die sehen diese nämlich als Adaption der Moralvorstellung ihrer Religion und als Einladung zum Islam. Wir haben es hier mit einer Kausalkette der „Toleranz“ zu tun, die direkt in die Intoleranz führt:

Du musst im Ramadan nicht mitfasten, doch habe Verständnis und nimm Rücksicht.
Du musst nicht mitbeten, doch besuche uns in der Moschee.
Du musst das Kopftuch nicht tragen, doch sei keusch.

Du nimmst Rücksicht auf den Ramadan, warum fastest Du dann nicht mit uns?
Du besuchst uns in der Moschee, warum betest Du nicht mit uns?
Du bist keusch, warum trägst Du dann kein Kopftuch?

Das Ruprecht Polenz in den Handlungsempfehlungen der BILD kein Problem sieht, wundert mich indes nicht, da er an die Pflicht des Staates glaubt, seinen Bürgern vorzuschreiben, wie sie sich zu verhalten haben und dazu gehört die Anmaßung, festzulegen, worin diese gefälligst kein Problem sehen sollen. Wer diesen Weg der Anpassung des Alltags an islamische Gesetze gehen möchte, soll dies tun, aber privat. Es ist jedoch nicht die Aufgabe der BILD, diesen Prozess einzuleiten und nicht die Aufgabe des Herrn Polenz, dies ignorant und tolerant zu beklingeln.

In diesem Sinne wünsche ich allen Muslimen, sie mögen im Ramadan das sehen und erleben, was sie darin sehen und erleben wollen. Doch auf meine Hilfe und „Rücksichtnahme“ müsst ihr verzichten. Ich stehe euch in euren religiösen Pflichten weder im Weg, noch zur Seite.

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16 Kommentare

  1. Frech beharrt der Muselman
    Auf seinem Fasten: Ramadan.
    Es droht die Islamisierung,
    doch es fehlt die starke Führung.
    (Siegfried Prütt)

    Ich sehe in den Zeiten von Kontrollverlust, Massenmigration, Flutung in die Sozialsysteme niemanden, der das Heft in die Hand nimmt und das Ruder herumreißt auf dem sinkenden Schiff „MS Merkel“. Nun sollen wir Biodeutsche im eigenen Land auch noch archaische Bräuche durchwinken.
    Deutschland schafft sich wirklich an.

  2. Könnte mich nicht erinnern, jemals etwas über Rücksichtnahme ggü fastenden Christen gelesen zu haben

  3. Der Islam wird als Vehikel benutzt um die sekulare Gesellschaft zu schleifen. Ansonsten wäre der Ramadan genauso ein Nichtthema wie die christliche Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostersamstag. Es ist auch sehr verdächtig wenn Vertreter der Amtskirchen den Islam propagieren. Man erkennt da schon die Absicht daß religiöse Themen wieder den öffentlichen Raum beherrschen sollen.

    • „Der Islam wird als Vehikel benutzt um die sekulare Gesellschaft zu schleifen. […] Man erkennt da schon die Absicht daß religiöse Themen wieder den öffentlichen Raum beherrschen sollen.“

      Aber ja! Und das wird auch recht unverblümt eingestanden.
      Zitat Kurienkardinal Jean-Louis Tauran, seines Zeichens Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, im November 2008:

      „Wie hat es Gott angestellt, wieder in unsere Gesellschaften zurückzukehren? Das ist für mich das große Paradox: Es geschah dank der Moslems! Sie haben als Minderheit in Europa einen Raum für Gott in der Gesellschaft eingefordert.“
      http://www.radiovaticana.va/proxy/tedesco/tedarchi/2008/November08/ted28.11.08.htm
      (auf Seite nach Tauran suchen)

      Dass das Mensch allerdings diese Tatsache als „Paradox“ bezeichnet, statt sie als logische Folge eines allumfassenden Appeasement gegenüber einer gewalt- und (wie der eigene Laden in der Vergangenheit) blutdurchtränkten Ideologie zu erkennen, wirft ein Schlaglicht auf den Geisteszustand dieser Spezies:
      Da freut der Schakal sich wie ein Schneekönig, dass die Wölfe sich der lästigen Hütehunde der Schafherde annehmen und verkennt völlig, dass er, als Konkurrent um ebendiese Herde, das nächste Opfer sein wird. Dabei würde ein Blick in die Historie reichen.
      (Und dass diverse klerus-affine Ecken der deutschen Politik jede Gelegenheiten im Zusammenhang mit mal wieder wegen gefühlter Respektlosigkeit aggressiv-empörten Mohammedaner-Horden (beispielsweise schon bei dem Zirkus um die Mohammed-Karikaturen von Jyllands-Posten 2005/2006) zum Anlass nahmen, eine Verschärfung des § 166 StGB zu fordern, ist ja auch unvergessen.)
      https://de.wikipedia.org/wiki/Beschimpfung_von_Bekenntnissen,_Religionsgesellschaften_und_Weltanschauungsvereinigungen#Geschichte

      • Naja, wenns nen Staat gibt, der sich anmaßt, alles zu regulieren, ist doch zu erwarten, dass sich jeder um ihn schart, um für sich vorteilhafte Regulierung auf Kosten Anderer zu erwirken. Ich würde diesen Menschen auch durchaus zutrauen, dass sie ihre eigenen Vorteile kompetent im Blickfeld behalten. Wenn man den Islam stärkt, gewinnen dessen Gegenspieler an Bedeutung. Niemand braucht eine übergriffige Sicherheitsindustrie, wenns keine Probleme mit der Sicherheit gibt. Niemand braucht eine aufgeblähte Sozialindustrie, wenns nicht zahllose Sozialfälle gibt. Und genau von diesem Mechanismus profitieren die Kirchen. Niemand braucht ein identitätsstiftendes Lager, um das er sich scharen kann, wenns kein gegnerisches identitätsstiftendes Lager gibt.

        Das sind alles Probleme, die durch das Krebswachstum der Institutionalisierung hervorgerufen werden. Wenns nicht der Islam wäre, wäre es etwas Anderes. Die Institutionen schaffen die Probleme, und lösen sie nicht. Würde man die Institutionen abschaffen, würden die Probleme dezentral gelöst werden. Das gäbe zwar hässliche Bilder, und man würde stellenweise auch verlieren, aber zumindest gäbe es dann noch Gegenden, die nicht auf dem besten Weg sind, zum Kackloch zu werden, oder die dies bereits geworden sind.

        Stattdessen schart man sich aber lieber um den Trog der Macht, und bettelt, kommt aber nicht auf die Idee, dass das, was man für wahr und richtig hält, der Boden ist, auf dem die Probleme gedeien.

  4. Eigentlich wollte ich nur anmerken „Der Islam kann mich gerne im Arsche lecken“, aber da eine faschistoide, mörderische Ideologie hierzu natürlich nicht in der Lage ist, muss ich mich korrigieren:

    „Die gläubigen Muslime können mich gerne im Arsche lecken!“

    — Holger Jahn, selbsterklärter Feind des Islam

  5. Nur mal ein Gedanke: Es ist doch eine positive Eigenschaft, wenn jemand zu seinen Grundüberzeugungen steht, und nicht davon ablässt, diese auch durchzusetzen. Die private Durchsetzung der jeweils relevanten Standards erspart überflüssige Gesetze und Beamten, und führt im Endeffekt zu mehr Freiheit als die Alternative. Ich bin der Meinung, dass wir besonders in diesem Bezug im Unrecht sind, und von den Museln lernen sollten.

    Die negativen Begleiterscheinungen des Islams hängen auch mehr mit „Diversität“ als mit „Islam“ zusammen. Die Begleiterscheinungen sind die Ineffizienzen, die sich aus Diversität ergeben. Man kann Menschen, die einander ähneln, in sehr effizienter Weise koordinieren, und muss nur wenige Dinge berücksichtigen, um diese zufrieden zu stellen. Menschen, die einander nicht ähneln, haben untereinander Reibungspunkte, und man muss viel mehr berücksichtigen, um alle zufrieden zu stellen. Letzteres ist ineffizient. Menschen können zwar dazulernen, wie man die Reibungspunkte umschifft, aber das ist viel Arbeit, für die es, besonders im Fall der Einwanderer aus der dritten Welt, keinen Anreiz gibt. Man verdient mit nem IQ um die 85 nicht mehr, als das Sozialamt auch ohne Arbeit zahlt. Und ein Anrecht auf solche Jackpots wie Gratis-Zugang zu 1. Welt Medizin, ist mehr wert als die Sozialhilfe, und noch weniger an Bedingungen geknüpft.

    Um die Ineffizienz innerhalb unserer Lebensspanne zu beheben, sind zwei Auswege möglich:

    1. Homogenisierung durch Trennung, auch bekannt als Apartheid
    2. Unterordnung der Beteiligten unter Menschen übergeordneten Prinzipien. Also irgendeine Form des Zwangskollektivismus oder Sozialdarwinismus.

    Darauf läufts hinaus. Im Augenblick tendiert alles aus Gewohnheit in Richtungen des Zwangskollektivismus, die ich für die schlechtesten aller Optionen halte. Es läuft auf eine Mischung aus unserer faktischen Unterordnung gegenüber den intolerantesten Aspekten des Islams, sowie auf eine Ausweitung der übergriffigsten Aspekte unseres Rechtssystems hinaus. Der Intoleranteste gewinnt, laut Spieltheorie. Und das unsere Schuld, weil wir zu schwach und feige sind, unsere Vorstellungen notfalls auch höchstpersönlich und mit hässlichen Bildern durchzusetzen, aber gleichzeitig auch zu arrogant und verweichlicht, um uns übergeordneten und in der Realität verankerten Prinzipien zu unterwerfen.

      • Na prima. Das mit der Intoleranz hab ich vorher schon gewusst, aber der KI-Versuch ist schon nicht schlecht. Mir ist ohnehin längst klar, dass Deutschland islamisch wird. Eigentlich kann man nur noch darum bitten, die Intoleranz ein bisschen abzufedern. Also auf: Der Krieg ist verloren, aber ein paar Schlachten kann man noch gewinnen. 😉

        Übrigens ist auch die Behauptung, dass ethnische Diversität früher oder später zum Bürgerkrieg führt, auch ganz gut wissenschaftlich fundiert. Tja, schlecht.

        • Nur Mut! Die Franken und die Spanier haben die Muslime, wenn auch erst nach langem Blutvergiessen, auch wieder allesamt aus dem Lande befördert. Siehe „Reconquista“.

  6. Ist das, was in der Bild steht die deutsche Version von „Integration“ ?
    Nach dem Motto: wenn die sich nicht anpassen, dann passen wir uns eben an.

    • Jepp. Wenn der Prophet nicht den Berg hinauf will, rutscht der Berg eben dem Propheten zu Füßen…um mal Hodscha Nasreddin zu interpretieren.

    • In den „Confessiones“ des Augustinus heißt es sinngemäß: „Wo keine Versuchung ist, folgt aus Verzicht kein Verdienst“. Deshalb ist ein Dönerverkäufer, der im Ramadan freundlich seine Kunden bedient und dabei fastet, zehnmal ehrlicher als ein moralisierender Passant, der den Cappuccino schlürfenden Gästen eines Straßenkaffees böse Blicke zuwirft. 😉

  7. Das trifft den Nagel auf den Kopf!
    Meine volle Zustimmung Herr Letsch und keine falsche Toleranz
    gegenüber dieser Ideologie.

    Frohe Pfingsten wünscht

    Uwe Jacobs

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