Stellen Sie sich vor, Sie wären Wirt in einem Restaurant auf einem hohen Berg. Ihr Berg über den Wolken ist ein weltweiter Magnet, Sie verdienen gut an Touristen und Bergsteigern und gelten als wirtschaftlich extrem erfolgreich. Doch neben dem Erfolg würden sie auch gern als großzügiger, selbstloser Mensch gelten, der ein Herz für alle Entrechteten und Enterbten hat. Kosten soll das freilich nichts, so weit geht Ihr Wunsch nach Moral-Lorbeeren nun auch wieder nicht. Da kommt Ihnen die Idee: Sie erklären ihre Bergidylle zur bedingungslosen All-Inclusive-Herberge für all jene, die es nicht per Snowmobil, Helikopter oder auf den modernsten Brettern zu Ihnen schaffen. Das geht auch einige Zeit gut, Sie geben Zeitungen Interviews, in denen ihre Großherzigkeit gepriesen wird und sie zeigen mit dem Finger und voller Entrüstung auf die Unwilligen in den Tälern, die ihre Häuser den hereinströmenden Massen frech und egoistisch verschießen. Bis eines schönen Tages eine Seilbahn gebaut wird, mit der jeder kostenlos auf Ihren Berg fahren kann, um ihre freundliche Einladung anzunehmen.

So ähnlich muss sich derzeit Eric Adams, der Bürgermeister von New York City fühlen. Genau dort, in der wokesten und in der Selbstwahrnehmung fortschrittlichsten Stadt der Welt, bricht gerade eine politische Scheinwelt zusammen, werden Selbstbetrug und politisches Geschwätz offensichtlich und zerschellen an der Realität.

Billigst zu habender Dünkel: die „Sanctuary City“

Noch im Wahkampf um die Nachfolge von Bill de Blasio saß die Willkommensmoral so bolzenfest wie beim Mittelmeertaxi deutscher Kirchen. New York werde auch unter seiner Führung eine sichere Zuflucht für alle sein.

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Die massenhaften illegalen Grenzübertritte fanden weit weg im Süden, also in Texas, Arizona oder New Mexico statt. Was kümmerte das New York? Soll der Süden doch sehen, wie sie damit fertig werden. Nach den stetigen Rückgängen der illegalen Grenzübertritte unter der Ägide Trumps schnellten die Zahlen ab 2021 wieder nach oben. Einen kleinen „Knick“ sah man nur im Juni dieses Jahres und die Biden-Administration wird nicht müde, dies als Erfolg zu feiern. Doch war dies nur einem statistischen Trick geschuldet und seit Juli steigen die Zahlen umso stärker weiter. Das Medienecho für Floridas Gouverneur DeSantis, der vor einem Jahr einige der Migranten ins Flugzeug setzte und ins Urlaubs- und Strandvillenparadies Marthas Vineyard schickte, währte jedoch nur kurz. Schnell wurden die Migranten weitergeschickt; jemand anderes sollte sich darum kümmern. Zwar erklärte sich Massachusetts einst gratismutig sogar zum „Sanctuary State“, aber Illegale – sofern sie nicht die Häuser putzen und die Wäsche waschen – sollten doch bitte in Texas, Arizona oder Florida bleiben.

Was mit einem Privatjet begann, wird mit Busreisen fortgesetzt. Texas ist dazu übergegangen, den Wechsel einzulösen, den die „Sanctuary States“ unterzeichnet hatten und verfrachtet Monat für Monat Tausende illegale aber freiwillige Migranten nach Norden. Das ist zwar nur ein Bruchteil der Massen, die zu bewältigen sind, aber so trägt man das Problem vor die Haustür der Scheinheiligen. Adams dazu in einem viral gegangen Video:

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„Die Kosten der Migranten werden New York zerstören“. Noch nie in seinem Leben habe er ein Problem gehabt, dessen Lösung nicht in Sicht war. Bei diesem Problem sei das anders. 15.000 Migranten 2022, 110.000 bisher schon in diesem Jahr, das Defizit der Stadt, die für Unterbringung, Verpflegung, medizinische Betreuung und vieles mehr aufkommen muss, ist auf 12 Milliarden Dollar angewachsen, davon allein 1,5 Milliarden für die Migration…die Belastungen seien nicht zu bewältigen, die eigentlich zuständige Bundesregierung in Washington unternehme nichts und Texas schicke immer weiter Busse. Von dort kam gleich die Quittung.

Adams sei ein Heuchler, schließlich habe Texas seit Jahren viel größere Zahlen zu bewältigen und bekäme auch keine Hilfe. Seit letztem August habe Texas 35.000 Migranten mit Bussen zu den selbsternannten Zufluchtsorten geschickt, davon nur 13.000 nach New York und solange die zuständige Bundesregierung sich weigere, Grenzsicherungsmaßnahmen zu ergreifen, werde man so weitermachen müssen. Mit dem Migrationsproblem etwas unmittelbarer konfrontiert, beginnen selbst viele Demokraten nach einem veränderten Grenzregime zu rufen. Sogar von der Wiedereinführung der „Bleib in Mexiko“-Regel der Gott-sei-bei-uns-Regierung unter Trump ist die Rede, bei der Migranten bis zum Entscheid über ihr Asylverfahrens die USA nicht betreten durften.

Doch die Erkenntnis, einer gescheiterten Migrationspolitik das Wort zu reden, währte bei Adams nur kurz. Noch am selben Tag fand er zu seiner alten Form zurück und erklärte: “There’s not one day that I don’t wake up and say, ‘We got this.’ Oder wie unsere ewige Kanzlerin es einst ausdrückte: Wir schaffen das!

Und der Meinung bin ich natürlich auch! New York kann sich doch nicht schon so kurz nach der Wahl ihres neuen Bürgermeisters von dessen Versprechen verabschieden! Die New Yorker haben genau diese Versprechen Adams gewählt und sollten nun auch bekommen, was sie wollten. Was sind schon 1,5 Milliarden gegen die Gewissheit, der gastfreundlichste Berghüttenwirt mit Vollpension zu sein!

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6 Kommentare

  1. Soll sich Amerika doch zerstören. Solange Dummköpfe Heuchler wählen, haben sie es nicht anders verdient. Ob in New York oder in L.A. Ich persönlich habe die USA von der Liste „sicherer Zufluchtsländer“ (potentieller Auswanderungsziele) gestrichen.

  2. Ich lebe seit Januar in Virginia, und das Problem ist hier noch nicht angekommen.
    Das einzig Positive ist, dass Muslime in den USA bisher nur 1% der Bevölkerung ausmachen und die Migranten (noch) überwiegend christlich sozialisierte Menschen sind. Natürlich ist auch deren Unterbringung teuer, aber diese Migranten sind immer noch einfacher zu integrieren und bilden nicht diese gefährlichen Parallelgesellschaften wie in Europa. Zudem wissen die meisten dieser Menschen, dass man hier ohne Arbeit nicht leben kann – und zwar egal ob im Süden oder Norden. Anyway, eine Lösung ist auch hier nicht in Sicht…

    • Von den Parallelgesellschaften der Illegalen un den USA sehen und hören Sie frelich nichts, aber Sie bekommen die Auswirkungen zu spüren – viel mehr üble Drogen sausen durchs Land seitdem, und Kinderprostitution nimmt widerlich zu. Die Mafia aus Illegalen (Coyotes, usf.) die beides managt und verbreitet, die bemerken Sie gar nicht, denn die ist mit der Politik vernetzt ist.
      Und warum werden die nicht bemerkt: Weil Joke Bribems herrschende Partei nicht will, dass Sie irgendwas davon bemerken. Sie sollen bloß an den Auswirkungen koppheistergehen .

  3. „Genau dort, in der wokesten und in der Selbstwahrnehmung fortschrittlichsten Stadt der Welt“

    Einspruch, Euer Ehren. Vergessen wir Portland, Seattle und vor allem San Francisco nicht. Los Angeles verdient es auch noch, erwähnt zu werden, hat jemand die Bedingungen für den Bester-Film-Oskar 2024 gelesen?

    Interessant ist es, woher die Männer im zumeist wehrfähigen Alter kommen, die die texanische Grenze überschreiten. Indien, China, Afrika – alles keine direkten Anreinerstaaten Nordamerikas. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    Auch interessant: Die Neubürger sollten nach dem Willen der Regierung am liebsten in Texas bleiben, wo sie als Dank für ihre straffreie Anwesenheit doch bitte die Demokraten wählen mögen.

    Doch wie in Deutschland ist die Leidensfähigkeit der Amerikaner scheinbar noch zu groß, um flächendeckend etwas dagegen zu tun. Wenn die Kühlschränke leer bleiben, dann werden wir etwas hören.

  4. Ah wah!, das liegt doch alles 1) am Kliiimawandel und 2) an der nächsten Pandemiiie. Millionen kommen über Grenzen weil sie vorm Kliiima fliehen, also vor welchem auch immer!, weil das Kliiima überall kocht und brodelt und brennt und alles in Überschwemmungen ersäuft und alles glaichzeitig in Dürre verdursten lässt, ja und da kommen sie halt millionenweise über die Grenzen und sind Kliiimaflüchtlinge, weswegen es ja die reinste Kliiimaleugnung wäre, also schlimmer als die schlimmste Staatsdelegitimierung!, den Millionen das Fliehen irgend weiß-rassistisch-altmännerhaftig zu verwehren.
    So, das hätt’mer jetzt geklärt.

    Das Nächste ist die drohende, ja herankommende immer herannerkommendstere nächste Pandemiiie, und die wird viiiel schlimmer als Schnupfen oder Covid oder was auch immer!, jeden Tag ist davon zu lesen und in ARD und ZDF tragen sie jetzt Masken und der amerikanische Präsident Joke Bribem läuft im Weißen Haus mit Maske herum – oder die Maske läuft mit ihm herum, so genau weiß das keiner. Na und da kommen die Millionen über die Grenzen weil sie wegen des Kliiimawandels vor der Pandemiiie fliehen!, das ist doch ganz leicht zu verstehen und klarer als die allerklarste Kloßbrühe!, nein-?, also dass die Pandemiiie den Kliiimawandel herbeibringt und/oder anders herum ist wissenschaftlich ebenso zweifelsfrei bewiesen wie die Tödlichkeit von Covid und wie der Hitzetod jetzt im Juni-Juli-August 2023 überall! Und heute, im September, sinds hier 27 Grad!!, heißester Monat seit hundertzwanzigtausend Jahren, wissenschaftlich bewiiiesen!!, ja bei unfassbaren 27 Grad verkochen doch die Frösche und die Delphine werden zu Asche und ich bin auch schon ganz zerlaufen und lasst die Millionen rein!

    Ja und wer das alles nicht so sehen will, der ist einfach rechts und gehört gecancelt.

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