Eins muss man dem ZDF lassen: man gibt sich dort redlich Mühe, um nicht der Fraternisierung mit dem erklärten Feind oder gar der unvoreingenommenen Berichterstattung bezichtigt werden zu können. Beim Sommerinterview mit AfD-Chef Alexander Gauland überließ man nichts dem Zufall. Moderator Thomas Waldes Fragen endeten denn auch stets mit der plump hingezirkelten Feststellung, dass die AfD vor allem eines sei – keine Alternative für Deutschland. Der ZDF-Fernsehrat wird sich fragen lassen müssen, warum der Hinweis „Dauerwahlwerbesendung für alle Parteien, außer dieser einen“ nicht eingeblendet wurde.

Gleich zu Beginn behauptet Walde, die Menschen litten ja so entsetzlich unter dem Klimawandel, obwohl sie streng genommen nur unter einer ungewöhnlichen Sommerhitze leiden und manche es vor lauter Spaß am schönen Wetter auch mit dem Leiden nicht so genau nehmen. Dass jedoch Wetter und Klima heute ständig zu einem politischen Angstbrei zusammengerührt werden, daran haben sich die ZDF-Macher offenbar schon so gewöhnt, dass es jedem Moderator flüssig über die Lippen geht. Deshalb leitet man eine Frage zum Klimawandel und was die AfD gegen die Affenhitze zu tun gedenke, mit einer Feststellung ein, dieser sei ja klar und ohne Zweifel menschengemacht. Darüber lässt man keine Zweifel zu und wer wie Gauland nicht gut im Thema drinsteckt und anders als Vertreter anderer Parteien nicht zumindest den Eindruck vermittelt, Experte für alles zu sein, muss sich vorführen lassen wie ein Tanzbär.

Doch eigentlich ist es nicht die Aufgabe des Moderators, Behauptungen zu unumstößlichen Fakten aufzublasen und als Pflöcke ins Gespräch zu schlagen, um die herum der interviewte Delinquent brav laufen soll. Die Aufgabe des Moderators wäre es, Fragen zu stellen, und zwar sachliche, meinetwegen auch provokante. Aber Walde leitet das Thema Rentenkonzept mit einem rotzigen „Warum haben sie sich die Mühe nicht gemacht, eins zu entwickeln“ ein, obwohl die AfD bei jeder Gelegenheit betont, dass sie dies sehr wohl tue und dafür einen eigenen Parteitag angesetzt habe. Wusste Walde dies nicht? Unwahrscheinlich. Dazu wurde diese Frage schon viel zu oft gestellt, wenn auch noch nie in einer derart unsachlichen Form. Waldes Formulierung war somit nichts als eine Provokation, die wie alle seine Fragen dem Zuschauer vor allem eines klar machen sollten: Gauland ist hier nicht erwünscht, die AfD ist hier nicht erwünscht. Wir vom ZDF würden sie lieber vertreiben und zum Teufel jagen und lieber als uns in Interviews mit Vertretern der AfD zu unterhalten, würden wir in deren Abwesenheit über sie reden.

An einem Einspieler zum Thema Rente von Jörg Meuthen, in dem dieser „…die Menschen Schritt für Schritt in eine selbstgewählte Form der Altersvorsorge entlassen“ will, arbeitet man sich denn auch sehr selektiv ab. Die Äußerung bedeute ja wohl, dass man das Solidarprinzip bei der Rente abschaffen wolle. Walde insistiert geradezu, Gauland solle doch endlich zugeben, dass er die Hand an die Rente legen wolle, um möglichst viele Menschen ins Elend zu stürzen. Dass Meuthens Idee die Worte „Schritt für Schritt“ enthält, eben weil man selbst bei kompletter Umstellung des Rentensystems niemals bereits erworbene Ansprüche einfach so streichen kann, ignoriert das ZDF geflissentlich. Die Botschaft an die Zuschauer lautet hier: Die AfD hat zwar noch kein Rentenkonzept, aber sie will euch auf jeden Fall die Rente wegnehmen. Das ist natürlich keine Unterstellung, das ist Qualitätsjournalismus!

Nächste Frage: Digitalisierung. Gauland bekennt, dazu kaum Erhellendes beitragen zu können und Walde möchte die Gelegenheit nutzen, zum Todesstoß anzusetzen: „Wenn jetzt jemand morgen an seinen Arbeitsplatz zurück geht kann er auch nicht sagen, „tut mir Leid, Chefin, ich hab von digitalen Dingen jetzt nicht wirklich Ahnung, ich lass das bleiben.“ Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen sich jeden Tag damit beschäftigen und ihre Partei hat da keine Alternative für Deutschland.“

Da ist er wieder, der Claim „keine Alternative für Deutschland“, der immer wieder auftaucht, damit der Zuschauer auch nicht vergisst, was der Zweck der Sendung ist. Man muss sich jedoch wundern, ob man beim ZDF die Fragen, die man stellt, durch irgendeine Art von Redaktion laufen lässt, oder ob Walde solchen Blödsinn spontan raushaut. Stellt er sich so die Herausforderungen der Digitalisierung vor? Man kommt zur Arbeit und dann ist sie plötzlich da, die Digitalisierung und die Chefin sagt, das machen wir jetzt mal so? Doch bevor man etwas Zeit hatte, die Suggestion in ihrer ganzen Verkommenheit zu begreifen, steigt das ZDF noch eine Stufe höher auf der Empörungsleiter.

Ein lautes „Buhhh“ aus dem Off und Beschimpfungen setzen ein, und man darf sich fragen, wie die Anti-Gauland-Demonstranten es geschafft haben, so klar in den Ton des ZDF zu kommen. Auch dass gleich eine Kamera parat war, die die Störer nur Sekunden später ins Live-Bild rückte, erscheint im nicht gerade für Spontanität bekannten ZDF doch etwas merkwürdig. Der Gipfel der Frechheit war jedoch, dass der Moderator seinen Talk-Gast fragte, ob dieser die Rufer bestellt habe. Man weiß ja, wie diese AfD-ler ticken…ohne Beschimpfungen und „Gauland, hau ab!“-Sprechchöre gehen die ja nicht mal zum Bäcker! Diese Begleitmusik hielt man bei den Mainzelmännchen offenbar für sehr passend, weshalb Walde auch die flapsige Zwischenbemerkung „Sie kommen damit klar?“ einstreute. Für einen spontanen Zwischenfall sah die Störung bemerkenswert organisiert aus.

Brauchen wir Schutz vor AirBnB?

Schwach reagierte Gauland zum Schluss auf die Frage, wie die AfD mit der Wohnungsnot umzugehen gedenke. Walde wörtlich. „AirBnB macht Druck auf den Mietwohnungsmarkt, wie wollen sie Menschen davor schützen?“ Hier hätte ich doch erwartet, dass jemand, der von sich behauptet, konservativ zu sein, zunächst mal die Fragestellung entlarvt. Kampf gegen AirBnB, wirklich? Warum soll man ein Symptom bekämpfen, statt die Ursache anzugehen? Aufgrund umständlicher Baugenehmigungen, Dämmauflagen, Energiepässen und anderen bürokratischen Hürden stagniert der Bau von Wohnungen, während in den letzten Jahren über eine Million Menschen ins Land kamen, die für ein extremes Ungleichgewicht am Wohnungsmarkt sorgen. Die durch die permanente Eurorettung zusammengeschrumpften Anlagemöglichkeiten treiben die Immobilienmärkte in eine gigantische Blase hinein und außerdem sorgt die Mietpreisbremse für ein Ausweichen in den lukrativen Markt der Kurzzeitvermietung. Eigentum verpflichtet, sagt das Grundgesetz – und zwar zu verantwortungsvollem Umgang mit demselben. Wer daraus ableitet, man müsse es am besten kostenlos oder doch zumindest zu möglichst kleinem Preis jedem zur Verfügung stellen, der danach fragt, ist nicht nur schief, sondern sozialistisch-schief gewickelt. Das mag in Venezuela usus sein und auch ein Moderator des ZDF mag so ticken. Damit sollte man es aber auch bewenden lassen. Politiker sollten – ganz gleich, welcher Coleur – stets deutlich machen, das die Probleme am Wohnungsmarkt schon etwas komplexer sind, als das man sie durch die Jagd auf AirBnB-Anbieter lösen könnte. Gauland kurzerhand als Hexer zu verbrennen, würde dem angespannten Wohnungsmarkt übrigens auch nicht helfen – ganz gleich, wie gern Walde die erste Fackel geworfen hätte.

Das die Staatsgläubigkeit beim ZDF ein warmes Zuhause hat, bewies Thomas Walde übrigens in seinem abschließenden Statement: „Die Menschen, die gern eine Antwort darauf hätten, wie sie ihre Zukunft gestalten und welche Rolle ihre Partei dabei spielt, welche Alternativen ihre Partei anbietet, dazu erfährt er in dem Programm nichts und muss sich das irgendwie zusammensuchen…“

Lieber Herr Walde, Sie irren sich. Die Menschen erwarten keine Antwort der Politik auf die Frage, wie sie ihr Leben gestalten sollen. Solche Antworten geben nur autoritäre Staaten. Die Menschen sollten jedoch erwarten können, dass sich die Politik bei der Gestaltung der Zukunft nicht mit Gängelung und Zielvorgaben in ihr Leben einmischt. Leider fehlte es Gauland hier an Schlagfertigkeit, um dieser letzten Unverschämtheit angemessen zu begegnen.

Fazit

Anders als etwa beim ARD-Sommerinterview mit dem Grünen Robert Habeck, der ausführlichst Regierungskritik äußern durfte, sollte sich Gauland in einer Weise zu Politikfeldern äußern, als hätte er das Versagen der Regierung dort zu verantworten. Während sich Politiker der Grünen auf gefällige Stichworte verlassen können und höchstens mit ihren eigenen Aussagen konfrontiert werden, erwartet man von Gauland, dass er zu jedem Satz, den je ein AfDler von sich gegeben hat, inhaltlich Stellung bezieht. Tut er dies dann auch kritisch, bläst man seine abweichende Meinung zum parteiinternen Dissens auf. Das kann man machen, hinterlässt beim Zuschauer aber ein G’schmäckle, das sich durch die Art und Weise, wie Gauland vom ZDF vorgeführt wurde, nur noch verstärkt. Unsere öffentlich-rechtlichen Medien sind immer schnell dabei, der AfD vorzuwerfen, sie hätte sich in einer Opferrolle eingerichtet, gehen aber gleichzeitig extrem unprofessionell mit deren Vertretern um. Inhaltlich hatte Gauland in der Tat wenig beizutragen, was natürlich auch an den Fragen gelegen hat. Dass ihm und seiner Partei das ZDF-Interview aufgrund des unwürdigen Auftritts des Moderators Thomas Walde am Ende eher nützen als schaden wird, war vom ZDF jedoch mit Sicherheit anders „bestellt“.

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16 Kommentare

  1. Hinzu könnte man bemerken, dass die AfD mit Bernd Lucke und seiner EU kritischen Haltung für den Mainstream um vieles gefährlicher war, weil sie die Strukturen der Finanzelite angriff. Die jetzige AfD sammelt die Entrüstungsstimmen, inbes,. gegen die Flüchtlinge. Nur das Flüchtlingsproblem wurde von den Machthaber selbst erzeugt, also die Flüchtlinge sind nur ein Werkzeug in ihren Händen und somit AfD kämpft gegen Werkzeuge und nicht gegen die Hand, die das Werkzeug hält. Man braucht sich nur in AfD umzuschauen, wer da an der Spitze ist um festzustellen, die Nationalen sind da isoliert und Federführung haben die, die auf Nebenthemen draufhauen. Solche Sendungen haben auch den Zweck, die Isolation zu verstärken, bzw. einen Druck auf die auszuüben, die noch nicht zu dem atlantischen Lager gehören oder das Spiel mit der Illusion der Demokratie zu spielen.
    Hier bleibt eine gute Frage unbeantwortet, wieso hat sich Gauland zur ZDF einladen lassen. Es musste für ihn klar sein, was für eine Rolle er da für ihn bestimmt war. Wenn er das trotzdem gemacht hat, dann ist das ein Hinweis, dass er in dem Spiel des Mainstreams mitspielt.
    Die Rolle von AfD ist analog zu der Rolle der Rechtsextremen in der BRD. Die Rechtsextreme faseln über die Welt, die seit 70 Jahren nicht mehr existiert und leben in der nicht existierenden Welt. Somit sind sie ein ausgezeichnetes Ziel für verschiedene Staatsdienste, um sie für andere Zwecke einzuspannen. Das geschah auch und ist sogar bekannt geworden, dass es mit staatlichen Unterstützung war ;).
    Und genauso die jetzige AfD – die, die sie unterstützen, haben nicht begriffen, das es eine von dem Mainstream vorgeschobene Partei ist, die sich nicht mit dem Ursachen, sondern Nebenwirkungen beschäftigt.

  2. Eine Hochzeit des Schmierentheaters!
    Falls es in ferner Zukunft wieder eine Schule für seriösen Journalismus geben sollte, müßte dieses „Glanzstück“ den Student*innen als Beispiel dafür gezeigt werden, was Schmierenjournalismus ist.
    Zur Frage, weshalb sich Herr Gauland das „angetan“ hat: Vielleicht hat er sich geopfert – „laßt mich da hingehen, ich habe eine dicke Haut – Pluspunkte sammeln wir trotzdem“ – nur so ein Gedanke.

  3. Vieles deutet an, dass AfD nach der feindlichen Übernahme ein Projekt der USA Oligarchen ist. Wenn man auf AfD aus der USA schaut, ist sie gar nicht so unakzeptabel.
    Natürlich AfD mit seinem Programm hat viele Deutsche angezogen, die sich zu Deutschland bekennen auf die oder andere Weise. Das gibt AfD einen Anschein der Volkpartei, der Bürgernähe. Jedoch dass es nur ein Anschein ist, spricht z.B. die Befürwortung von NATO, was sicherstellt, dass BRD ein US – Vasal bleibt und sich aus den neokolonialen, imperialistischen Strukturen nicht ausreißen kann. Alles andere ist eine Nebensache.
    Lieblingsthema von AfD, die Flüchtlinge, ist den Machthabern nicht so wichtig. Die Menschen wurden und werden schließlich nicht deswegen eingeladen, weil man sie für irgendwelchen realen Aspekt des Landes gebraucht hat, sondern für dunkle politische Machenschaften, damit man sie auf die Deutsche hetzen kann, damit man Deutsche auf die Flüchtlinge hetzt, damit AfD ein Entrüstungsthema bekommt. AfD hat die Aufgabe Entrüstungsstimmen zu sammeln und als Prügelknabe in den Medien. Um Demokratie vorzutäuschen braucht man einen politischen Streit. Da jeder Streit zwischen SPD, CDU, CSU, Grünen unglaubwürdig ist, füllt AfD die Lücke aus.
    Wenn AfD die Gesetzesbrüche der Regierung kritisiert, dann halbherzig und nur auf die Regierung bezogen, nicht auf das System, das dies ermöglicht.
    Wenn also AfD an die Macht käme, hätte sie exakt dieselbe Position eingenommen, welche jetzt CDU hat.

  4. Das ganze Interview war von vorne bis hinten eine lächerliche Farce, ein billiges Affentheater mit dem einzigen Ziel, die AfD zu diffamieren. Thomas Walde wirkte abgerichtet und dressiert wie einst Kommissar Rex, seine Fragen waren dumm, überflüssig und völlig uninteressant. Die haben wir doch schon tausend Mal gehört. Hinzu kamen dann noch einige dahin bestellte Demonstranten, die wie Statisten wirkten. Ein bißchen Herumgeplärre, ein paar Schildchen mit dummen Sprüchen hochgehalten …….., und schon hat das ZDF wieder einmal den deutschen Michel für blöd verkauft. Leider, leider funktioniert dieses einfache Rezept sogar. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber für mich zählen die Deutschen hier im Westen mehrheitlich (nicht alle !) zu den ignorantesten und dümmsten Individuen der Welt. Nur deshalb kann eine Merkel und ihre Entourage ihren Vernichtungsplan gegen Deutschland bis zum bitteren Ende durchziehen. Und genau das wird sie tun. Und was tuen die Deutschen (bis auf einige Ausnahmen)? Nichts ! Oder doch …., ja, sie werden sie wieder wählen.
    Doris Mahlberg

  5. Herr Dr. Gauland sollte einen Rhetorik–Kurs besuchen. Statt sich ständig in die Defensive drängen zu lassen, hätte er auf die Verursacher der Missstände – die Regierung – verweisen und Korrektur von dieser Seite fordern sollen. Das Thema
    „Flüchtlinge“ samt steigender Kriminalität durch die „Goldstücke“ hätte er sich nicht aus der Hand nehmen lassen dürfen. Merkwürdigerweise kam von Walde aber auch keine Frage nach dem evtl. Ausschluss von Lars Steinke. Zum Glück sind die AfD–Abgeordneten im Bundestag rhetorisch weit besser drauf.

    • Besonders unangenehm ist mir aufgefallen, dass Gauland beim Interview sonstwo hinschaut, aber nicht in die Augen seines Gegenüber oder in die Kamera. Das kommt gar nicht gut, sieht verhuscht aus und hat Walde sicher ermutigt, noch ein wenig mehr aufzudrehen.

      • Herr Gauland ist 78 Jahre alt und erfahrungsgemäß läßt in diesem Alter die Konfliktfähigkeit nach. Er wird sich vermutlich über kurz oder lang sowieso aus der Politik zurückziehen. Hat man es mit 78 Jahren denn immer noch nötig, sich mit so einem inszenierten Affentheater herumzu-
        schlagen ? Vielleicht nicht. Hut ab vor Herrn Gauland, daß er diesen Blödsinn überhaupt bis zum Ende mitgemacht hat.
        Doris Mahlberg

  6. Mehr und mehr entwickelt sich das ZDF (aber auch Teile der ARD) zum reinen Propaganda-Sender all der politischen Strömungen, die links der CSU angesiedelt sind. D.h. aller Parteien außer CSU und AFD. Wie steht dazu der zuständige Fernsehrat? Darf ein öffentlich rechtliches Medium, finanziert durch den Zwangsbeitrag GEZ eine anscheinend politische Minderheit in dieser Art diffamiert werden? Es erinnert mich doch sehr an Staatssender wie in der DDR oder im Reich von Putin und Erdogan. Es ist an der Zeit, daß die Bürger sich überlegen sollten, weiterhin die GEZ zu zahlen.

  7. Jo, der Walde hätte den Grünen beim Interview ruhig mal zu Annalehnchens „Das-Netz-ist-von-uns-durchgerechnet-als-ausreichender-Speicher“ vorhanden, oder „Braukohlestrom-verstopft-die-Leitungen“ blamieren können. Hate er nicht. Anstatt eine solch absurde These (Physik Quarta-Stoff ) mal gründlich zu hinterfragen und zwar nachdrücklich, schweigt er zu dem Blödsinn lieber, möglicherweise fehlt ihm da auch die Bildung, das Allgemeinwissen. Er könnte mal einen Hintergrunderklärter aus dem Hause „Slomka-Medien“ befragen. Walde ist nur ein Linkspopulist der zu den Besten der Guten gehören will.
    Wohlan…

  8. Im Einleitungssatz störte mich spontan, daß der Autor des Artikels im Zusammenhang mit dem „ZDF“ das Wort „redlich“ verwendet. Ist es doch laut Duden (Etymologie, Ausgabe 01.10.1963) im heutigen Sprachraum des Deutschen (im Gegensatz zu seiner Bedeutung im Alt-bzw. Mittelhochdeutschen) für „ehrlich, anständig“ gebräuchlich.
    Die polit-journalistische Sauerei Waldes, die Herr Lesch im folgenden Text beschreibt, kann nur zu der damit begründeten Feststellung führen, daß das Wort „redlich“ in keiner Weise mit dem Zweiten Deutlichen Fernsehen in Zusammenhang gebracht werden kann bzw. darf.
    Selbiges gilt in hohem Maße für den propagandistischen Mainstream-‚Journalismus‘ in Merkelstan schlechthin. In den Ankündigungsspots im ZDF zu dieser alljährlichen Sommertheaterinszenierung überraschte es, daß auch die AfD als teilnehmende Partei aufgezeigt wurde. Bei mißtrauischen Zuschauern wird bereits dort der Verdacht aufgekommen sein, daß, den Erfahrungen aus sog. Talkshows entsprechend, der/die jeweilige AfD-Vertreter/in zur Schlachtbank geführt werden würde. Und so ist es ja auch geschehen. Dieser Staat und seine öffentlich rechtlichen Propagandasender können nur noch Abscheu, eher sogar Ekel hervorrufen.

    • Im Sinne der Satireverordnung aus dem Jahr 1792 hätte der Autor sogar das Wort „ehrlich“ verwenden können, selbst wenn die Verwendung desselben im Zusammenhang mit dem ZDF selten ist. 😉

  9. Diesen Tiefpunkt des Journalismus, den auch der Sudel Ede kaum noch hätte toppen können, hielt ich genau drei Minuten aus!
    Dann schaltete ich ab und griff lieber zur Weltwoche.
    Eine Offenbarung!
    Selten wird einem der Unterschied zwischen Journalisten und Presstituierten so deutlich vorgeführt.
    Hier übrigens das Weltwoche Interview mit Gauland von Roger Köppel:
    https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2018-30/artikel/in-der-afd-gibt-es-keine-rechtsextremen-die-weltwoche-ausgabe-30-2018.html

  10. So also stellt es sich Herr Walde vor, wenn man es der AfD, dem politischen Erzfeind, der Alternative zu einer
    fehlgeleiteten gender-multi -kulti-Politik, besorgt. Man setzt sich in inquisitorischer Haltung dem etwas ermattet wirkenden Gauland gegenüber und fragt nach jeder sorgfältig ausgewählten Einspielung nach, warum jener oder seller, das so und nicht anders behauptet hat. Und weil diese dilletantische Darbietung Waldes für das ZDF die AfD noch nicht gemein genug und hinreichend entlarvend darzustellen schien, wurde noch eine kleine Truppe rührender AfD-Hasser mit selbstgemalten Plakaten, zufällig in guter Ton -und Bildqualität, dem Publikum präsentiert, um dem Allerblödesten der Zuschauer zu zeigen, wie unbeliebt die Alternative für Deutschland in Wahrheit in den Augen des ZDF ist. ‚ Ich nehme an, Sie kommen damit klar‘ fragte Walde den etwas konsterniert wirkenden Gauland, ( selbst überhaupt nicht überrascht, ob der medialen Inszenierung),nworauf Gauland leider den Gesprächdfaden verlor. Das Interview zeigte einen übereifrigen Erfüllungsgehilfen grün-linker Anti-AfD-Propaganda, einen müde wirkenden älteren Herren, der vielleicht auf eine reelle Unterhaltung gehofft hatte und sich doch wieder dem gewohnten Desavouierungsmodus gegenüber sah. Eine insgesamt infantile und peinliche Darbietung, die das schlechte Licht, in welches man die AfD zu stellen beabsichtigte, ausschließlich auf Walde und das ZDF selbst strahlen läßt. Welche Kleingeister!

    • Stimmt. Das erstaunlichste aber ist, dass diese Vorgehensweise zu funktionieren scheint.

      Es ist ziemlich ungewöhnlich, dass Menschen, die man im Alltag trifft, Positionen vertreten, die nicht in exakt der selben Form auch im Fernsehen vertreten werden. Das dort vermittelte Overton-Window ist ja nur ein kleiner Teilbereich dessen, was möglich wäre. Wäre ich weniger zynisch, würde ich diese Tatsache als ziemlich erschreckend betrachten. Besonders deshalb, weil sich eigentlich jeder mit einem Thema auskennt, das jedes Mal, wenn es in den Medien behandelt wird, schlecht bis grundlegend falsch dargestellt wird. Und Menschen, die nicht kapieren, dass sich von ihrer Stichprobe auf die Durchschnittsqualität schließen lässt, haben das Wahlrecht. Das ist schon ziemlich erschreckend.

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