Vorhersagen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Gerade die der Vereinigten Staaten. Und ich kann ein Lied davon singen! Für 2016 sagte ich den Sieg von Hillary Clinton voraus und für 2020 den von Trump. Ich lag also im entscheidenden Moment mehrfach gewaltig daneben, auch weil ich – nicht zuletzt wegen der Entfernung – einige politische Mechanismen unterschätzt oder überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Dies ist das Los jeden fernen Lauschers der Echos einer fernen Öffentlichkeit und aus dieser Unzulänglichkeit ergibt sich traditionell das Tätigkeitsprofil des Auslandskorrespondenten, der durch Nähe zum Gegenstand den Eindruck zu erwecken versucht, kompetenter zu sein. „Der muss es wissen, der ist mittendrin“ ist jedoch für vor Ort erlebte amerikanische Politik manchmal ein ebensolcher Trugschluss, wie aus einem Interview mit Karl Lauterbach auf die Gesundheit der Deutschen schließen zu wollen. Während dem Interviewer in Deutschland der Karl vielleicht ein wenig zu sympathisch ist, sitzt der andere in Amerika womöglich zu nahe am Lagerfeuer eines ganz bestimmten Politikerstammes, nuckelt an derselben kreisenden Friedenspfeife und hält dieselben Rauchwölkchen für Dämonen, wie all die anderen „native politicians“, von denen er umgeben ist.

Natürlich weiß ich nicht, wohin genau es Hannes Stein in den USA verschlagen hat, würde aber meine US-Flagge darauf verwetten, dass es nicht weit weg von New York City oder Washington DC sein kann. Sein neuestes Meinungsstück in der WELT lässt jedenfalls keinen Zweifel an seiner gefühlten Stammeszugehörigkeit. Tiefblau müsste sein Amerika idealerweise sein. Nur der Einparteienstaat könne die Katastrophe dort noch abwenden. Da es so offenbar nicht ist, bricht er den Stab über diesem 250 Jahre alten Experiment menschlichen Zusammenlebens, schließlich kommt er aus einem Land, dass es besser weiß als die Amerikaner und immer schon besser gemacht hat. Aus Deutschland.

„Die amerikanische Demokratie ist unrettbar verloren. Sie könnte nur dann überleben, wenn die Demokratische Partei von jetzt an bis ca. 2040 alle Wahlen gewinnen würde, und das wird ihr nicht gelingen. […] Schon jetzt zerbricht die Koalition aus Progressiven und Gemäßigten, die Biden vor einem Jahr zusammengeführt hat.“

Körperlich anwesend

Was für ein Lacrimosa! Ich bin da weit weniger pessimistisch, im Gegensatz zu meiner Einschätzung die Zukunft der EU betreffend. Und zumindest die Logik gibt mir in Sachen USA recht. Mit einer einzigen herrschenden Partei (egal welcher) und deren Elite kann man China, die UdSSR und Kuba, aber kaum die USA führen. Auch frage ich mich, was genau die „Koalition aus Progressiven und Gemäßigten“ sein soll, die nun zerbreche. So wie ich das im Wahlkampf erlebt hatte, gab es damals schon nur ein einziges Thema, welches die verschiedenen Strömungen innerhalb der Demokraten zusammengehalten hat: Trump! Nicht Trump zu sein, war Bidens Angebot, der kleinste gemeinsame Nenner gewissermaßen. Im März 2020 hieß es noch in einem appellativen Artikel in „The Atlantic“, alles was wir (die Demokraten) von Biden brauchen, sei dessen „körperliche Anwesenheit“ – die und nur die hat man bekommen. Mehr war bedauerlicherweise einfach nicht da.

„Kamala Harris hat es nicht geschafft, sich auf rechte Art in Szene zu setzen, alle anderen Mitglieder seiner Regierung sind mit kompetenter Regierungsarbeit beschäftigt.“

In Szene gesetzt hat sich die Vizepräsidentin reichlich! Gleichzeitig versuchte sie, alle schwierigen Aufgaben zu ignorieren, die ihr Biden zuschob, um sich nicht selbst daran die Finger zu verbrennen. Giggelnd und lachend polterte Nummer zwei sich von Peinlichkeit zu PR-Katastrophe und steht mit Umfragewerten von um die 28% sogar schlechter da als der bisherige Rekordhalter Dick Cheney – und der hatte dafür noch seinen Freund bei einem Jagdunfall ins Gesicht schießen müssen! Und bitte, lieber Herr Stein: „kompetente Regierungsarbeit“? Wollen Sie etwa Jen Psaki als Regierungsschönsprecherin ablösen?

Bidens Energieministerin Granholm bekommt vor laufender Kamera einen überheblichen Lachanfall, als sie gefragt wird, was die Regierung gegen die rasant steigenden Energiepreise tun wolle. Verteidigungsminister Austin trägt Mitverantwortung für den katastrophalen Truppenabzug aus Afghanistan und auch Außenminister Blinken stottert sich bei Erklärungen dieses Desasters um Kopf und Kragen. Verkehrsminister Buttigieg arbeitet gleich gar nicht und macht erst mal zwei Monate bezahlte Elternzeit für die adoptierten Zwillinge. Ehrlicherweise macht ihn mir das sogar sympathisch, doch trifft auf ihn so kaum die Floskel von der „kompetente Regierungsarbeit“ zu, wie sie Stein postuliert. Versorgungsengpässe, murrende LKW-Fahrer, Lehrer, die am liebsten bis Ultimo die Schulen geschlossen hätten, satte Inflation, explodierende Benzinpreise, Impfzwang und eine außer Kontrolle befindliche illegale Einwanderung. Sieht so kompetente Regierungsarbeit aus? Ich habe da so meine Zweifel.

„All jene, die meine Behauptung, die amerikanische Demokratie sei verloren, für übertrieben halten, mögen sich die aktuellen Nachrichten vor Augen halten: Joe Barrasso, ein republikanischer Senator aus Wyoming, versäumte neulich bei vier verschiedenen Gelegenheiten, sich von dem Ausruf „Hängt Mike Pence!” zu distanzieren, der am 6. Januar 2021 beim Sturm auf das Kapitol laut wurde.“

Spiel über Bande

Womit wir mitten im Kulturkampf stecken, der in den USA derzeit tobt. Es wurde also ein „Ruf laut“ und Barrasso „versäumte vier Gelegenheiten“, sich davon zu distanzieren. Das war natürlich über Bande gespielt, Herr Sein, Sie schlauer Fuchs! Denn „versäumt“ hatte der Senator, sich von Trump zu distanzieren, der wiederum keinen Kniefall vor dem Untersuchungskomitee machen will, welches die Vorfälle des 6. Januar zum Thema hat. Die Gründe dafür liegen auf der Hand und haben wenig mit Mike Pence und viel mit dem Versuch zu tun, Trump ein herbeiphantasiertes Komplott unterzuschieben, an das auch Stein offensichtlich bolzenfest glaubt.

„Immer mehr Dokumente kommen ans Tageslicht, die belegen, dass im Januar 2021 in der Tat ein Staatsstreich geplant war — ein Versuch, Donald Trump gegen den Willen der demokratischen Mehrheit im Amt zu halten. Aber das interessiert schon niemanden mehr.“

Ach ja, die Dokumente! Erinnert sich noch jemand an den Umschlag, den Adam Schiff in die Kameras hielt und der „die unumstößlichen Beweise“ enthalte, dass Trump mit den Russen…aber sicher erinnern Sie sich an das drei Jahre anhaltende Geraune und Gekeife der Medien, all das sei unumstößlich bewiesen und Trump wohl schon fast auf dem Weg ins Moskauer Exil oder ein Bundesgefängnis! Und weil die Lüge schon einmal um die Welt ist, bevor sich die Wahrheit auch nur die Schuhe zugebunden hat, dauerte es eben bis nach der Präsidentschaft Trumps (der entlastende Miller-Report wurde kaum mit der Pinzette angefasst), bis offenbar wurde, dass die ganze Russland-Verschwörung eine Kampagne aus dem Umfeld des Clinton-Wahlkampfteams war. Das angeblich belastende „Steele-Dossier“ eines englischen Ex-Agenten beruhte offenbar auf den (bezahlten) Erfindungen von Igor Danchenko, den das FBI mittlerweile verhaftet hat. Upsi!

Wenn das, das da am 6. Januar 2021 auf dem Kapitol stattfand, ein Staatsstreich gewesen sein soll, bei dem eine Horde unorgansierter und unbewaffneter Deppen halb eingelassen wurde und halb die Wachen überrumpelnd in der Rotunde standen oder Selfies in Nancy Pelosis Büro machten, dann war es jedenfalls der dümmste Staatsstreich der an dummen Staatsstreichen nicht gerade armen Geschichte. Ohne Militär, ohne Polizei, ohne Miliz, ohne Plan, aber immerhin mit einem geschminkten Wikinger, der’s sicher beinahe rausgerissen hätte. Wir dürfen also auf die „Dokumente“ gespannt sein, mit denen Hannes Stein hier mit Worten wedelt. Vermutlich werden sie so dünn ausfallen wie die „Beweise“ von Adam Schiff.

Die Taktik der Biden-Fraktion im Umgang mit dem „6. Januar“ ist allerdings sehr geschickt, wenn auch nicht ganz sauber. Man macht nämlich großzügig und weitschweifig vom Recht des Kongresses Gebrauch, zu Anhörungen vorzuladen. Zu solchen öffentlichen Anhörungen geht man nur dann allein und ohne Rechtsbeistand, wenn man den Verstand verloren hat und deshalb kommt es die Herbeizitierten (die Liste ist lang und diffus wie die Anklagen Heinrich VIII. gegen seine Ehefrauen) teuer zu stehen, auch nur im vierten Grad mit Trump in Verbindung gebracht zu werden. Man hofft so, dessen Unterstützerbasis aufzureiben, indem man sie mit kostspieligen Prozessen und Vorladungen überzieht und bei Weigerung mit Beugehaft bedroht. Stein liegt hier also komplett falsch: die Dems interessiert im Moment vielmehr kaum etwas anderes!

„Deshalb werden die Republikaner die Zwischenwahlen 2022 gewinnen. Und sie werden den Boden bereiten, damit zwei Jahre später Donald Trump an die Macht zurückkommt. Dies wird bürgerkriegsähnliche Wirren zur Folge haben, die es Trump erlauben werden, seine Macht noch weiter zu festigen.“

Was Sie hier sehen, liebe Leser, ist der Albtraum der demokratischen Parteielite, wie sie ihn zitternd ihrem Psychiater schildern würde. Spätestens hier wissen wir auch, für wen das Hannesherz schlägt. Eine Kabale sei im Gange, Trump greift wieder nach der Macht und bürgerkriegsähnliche Wirren würden dereinst dessen Macht festigen. Mit den Zwischenwahlen kann Stein durchaus recht haben, aber wohl kaum wegen Trump! Die Wahlen in New Jersey und Virginia haben gezeigt, dass es keinen Trump braucht, um die Dems zu schlagen. Im Gegenteil! Abstand war angesagt. Nähe zu Trump ist lediglich das, was die Demokraten an die Wand malen, wenn ihnen inhaltlich nichts mehr einfällt. So auch bei den entgleisenden und rassistischen Beschimpfungen gegen den schwarzen Republikaner und Kandidaten für das Amt des Gouverneurs Larry Elder, den man in Kalifornien unbedingt verhindern wollte und als Trumps „Sidekick“ bezeichnet hat. Die Wahl in Virginia hat gezeigt, dass diese Masche nicht mehr so gut funktioniert und es die Demokraten selbst sind, die sich inhaltlich zerlegen, mit ihrer Agenda die Wählerschaft spalten und mit „Critical Race Theory“ Unsinn die Axt an die unter großen Mühen gewachsenen Wurzeln der Gesellschaft legen. Motto: teile und herrsche!

Es waren die Frauen und insbesondere die Mütter von Schulkindern, die, entsetzt über das Curriculum in den staatlichen Schulen, die Dems in Virginia vom Platz gefegt haben. Diese Wählergruppe ist entscheidend im ganzen Land und dass Trump diese 2024 überzeugen kann, halte ich für eher unwahrscheinlich. Er ist eben Trump und den hätten die Dems für den nächsten Wahlkampf vielleicht gern als einigendes Element und Popanz zurück. Angst haben die Dems (außer Hannes Stein) weniger vor Trump als vor allem vor Pragmatikern wie dem Gouverneur von Florida, Ron DeSantis: kaum weniger polemisch, schlagfertig, erfolgreich in seinem Bundesstaat und mit besserer Kinderstube als Potus45. Ein De Santis als Kandidat, unterstützt von Trump – das wäre der Albtraum für die Demokraten!

Pressen, pressen, pressen…

„Trumps einziges Angebot ist Hass: Hass auf die Andersgläubigen, Hass auf die Einwanderer, Hass auf die Dunkelhäutigen, wenn sie sich weigern, sich der überkommen Hierarchie der Rassen zu fügen; Hass auf die Linken, Hass auf die Konservativen, die den Rechtsstaat verteidigen. Dieser Hass hat große Gewalt. Ein Drittel der amerikanischen Gesellschaft ist Trump mittlerweile hörig — vor allem Weiße in den ländlichen Gebieten, aber nicht nur sie. Auch Männer hispano-amerikanischer Herkunft ohne höhere Schulbildung sind für diese Botschaft zunehmend empfänglich. Trumps Hass reicht wahrscheinlich aus, um 2024 gegen den Willen der Mehrheit die Macht zu erobern.“

So klingt es, wenn einem lupenreinen Demokraten die Galle überläuft und ein Journalist noch die letzten Tropfen Saft aus einem Narrativ presst, dass fünf Jahre lang so wunderbar ergiebig war. Solche Injurien schreiben sich fast von selbst und weil alle so schrieben und voneinander abschieben und sich gegenseitig Pulitzer-Preise für ihre Lügen überreichten, schrieb man einfach immer so weiter. Trump ist nun schon seit zehn Monaten nicht mehr Präsident, medial kaltgestellt und immer noch der Höllenfürst und Gottseibeiuns, der Gefolgschaft fordert und Hass verbreitet? Er sollte schon im April im Gefängnis sitzen, im Mai die Steuerfahndung am Hals haben und im Juni bankrott sein – nichts ist passiert. Er sitzt in Florida, kaum 40 Kilometer vom neuen, 24 Millionen Dollar teuren Alterswohnsitz von Nancy Pelosi entfernt, dieser Vorkämpferin der Gleichheit, spielt Golf und sammelt Spendengelder. Er phantasiert nicht von Rassenhierarchien wie Hannes Stein, verachtet aber mit Sicherheit die Hälfte der Republikaner und ebensoviele Demokraten, weil er einfach alle Politiker zum Kotzen findet – was schon mal ein guter Anfang ist und mit Sicherheit die Hälfte seiner stabilen Sympathiewerte ausmacht. Aber Hispano-Amerikaner wünschen sich Trump nicht zurück, weil sie dumm und ungebildet sind, wie Stein unterstellt, sondern weil sie aus Ländern kommen, in denen jene Experimente krachend und blutig gescheitert sind, welche die Demokraten gern für die USA umsetzen wollen. Man ist von da geflohen, man stammt aus Kuba oder Venezuela, man hat vielleicht noch Verwandte da, man will das nicht nochmal erleben.

„Hier setzt Joe Biden Plan an — das Vermächtnis, das ihn überleben wird. Dieses Vermächtnis ist der Infrastrukturplan. Die amerikanische Infrastruktur ist marode; sie instand zu setzen, wird Jahre dauern; der Infrastrukturplan wird also auf Jahre hinaus Arbeitsplätze schaffen. Wenn es auch noch gelingt, Joe Bidens „Build Back Better”-Plan zu verwirklichen, der Dinge wie kostenlose Kitas für alle, ein massives Arbeitsbeschaffungsprogramm im Klimaschutz, vielleicht sogar bezahlte Elternzeit beinhaltet, werden die Vereinigten Staaten anfangen, einem modernen europäischen Sozialstaat zu gleichen.“

Dass Hannes Stein Bidens „Build Back Better“ ganz wunderbar findet, überrascht nun wirklich niemanden mehr. Besinnungsloses Geldausgeben und Schuldenmachen der Zentralregierung ist nur leider nichts, aus dem sich Demokratie oder Republiken bauen lassen. Infrastrukturprojekte wie Straßen oder Brücken sind eine feine Sache und wer wollte bestreiten, dass die USA dies bitter nötig haben nach all den ressourcenfressenden Jahren als unsere praktische Weltpolizei. Doch wieviel von den Phantastilliarden kommt wohl im Zement an und wieviel wird versickern in Bürokratie, Politik und deren abhängigen NGOs oder wird abgezweigt und zweckentfremdet? Kaum eine der im Plan aus Wolkenkuckucksheim enthaltenen Berechnungen hält der Realität stand, so auch die ehrgeizigen Pläne für landesweite E-Auto-Ladestationen. Die Umsetzung von Bidens „Build Back Better“ könnte sehr rasch von der Realität überrollt werden, nicht zuletzt in Gestalt einer galoppierenden Inflation, die auch Ergebnis seiner gescheiterten Politik ist.

„Wären die Trumpisten klug, würden sie Bidens Vermächtnis einfach kooptieren. Sie würden frech behaupten, das Infrastrukturprogramm sei von Trump erdacht und ins Werk gesetzt worden.“ 

Der kluge Herr Stein denkt an überübermorgen! Trumpisten sind selbstverständlich allesamt dumm und machen alles kaputt, was der weitsichtige Uncle Joe aufgebaut hat! Ich weiß im Unterschied zu Hannes Stein natürlich nicht, was 2024 passieren wird, vermutlich wird das Geld aus dem Biden-Programmen dann aber längst versickert sein. Doch warum zerstören, was gut funktioniert? Das ist doch nicht das Credo von Konservativen, sondern der Demokraten, nicht wahr? Ein Blick an die Südgrenze der USA gefällig, Herr Stein? Wer hat’s gebaut? Hat’s funktioniert? Wer hat’s kaputt gemacht? Aber so frech wie Biden, der für sich und seine Regierung in Anspruch nimmt, das Land mit Impfstoff versorgt zu haben, werden die Reps vielleicht gar nicht sein. Doch reden wir besser nicht von dem Zeug, ich bekomme davon sofort schlechte Laune und dabei lache ich gerade so herzhaft über den WELT-Artikel von Hannes Stein, wie schon lange über kaum noch etwas.

„Das kommende Trump-Regime wird also alles versuchen, um Bidens Vermächtnis zu zerstören. Und dabei wird sie eine interessante Entdeckung machen — Bidens Infrastrukturprogramm wird sehr populär sein. Trumps Regime wird einen Widerstand hervorrufen, der viele Bevölkerungsklassen und Ethnien vereint.“

Welches Vermächtnis?

Jetzt kommen wir nämlich zum besten Teil, dem Vermächtnis der Ära Biden, welches offenbar aus einem gigantischen Bestechungsversuch im Tausch gegen einige von der Verfassung garantierten Rechte besteht. So ein „Kampf der Klassen und Ethnien“ wäre dem Herrn Stein vielleicht ganz recht, die Vorbereitung darauf kann man Tag für Tag live auf CNN, MSNBC und CBS verfolgen. Noch heute, Wochen nach dem vollständigen Freispruch von Kyle Rittenhouse wird dessen Fall von Selbstverteidigung, bei dem ein weißer Jugendlicher zwei weiße Serienkriminelle erschoss, zum Rassenkonflikt und Waffenproblem hochgefiedelt und der Präsident selbst spielt die erste Geige. Wie lange wird es wohl dauern, bis auch der letzte Amerikaner merkt, dass hier eine Instrumentalisierung der übelsten Sorte stattfindet und sie aufeinandergehetzt werden? Und wie lange, bis der letzte Bauarbeiter in Ohio erkennt, dass der Dollar aus Bidens Infrastrukturprogramm keinen Nickel mehr wert ist, wenn er durch all die Politikerhände an ihn durchgereicht ist?

„Am Ende war das politische System absurd und undemokratisch geworden. Auf der einen Seite standen multikulturelle Städte, auf der anderen Seite weitgehend unbevölkerte Landstriche. Aber die Städte — in denen der Reichtum des Landes produziert wurde — waren weitgehend entmachtet, und die Landbevölkerung konnte den Städtern ihren Willen aufzwingen.“

Es tut mir ja sehr leid, Herr Stein, aber Sie haben offensichtlich wirklich nicht verstanden, wie das amerikanische Wahlsystem funktioniert. Außerdem schätzten Sie die Abhängigkeiten falsch ein. Es sind nämlich die „unbevölkerten Landstriche“, die die „multikulturellen Städte“ ernähren, wobei letztere immer dysfunktionaler werden, je länger die Demokraten dort schon de facto allein regieren. Detroit, Chicago, Baltimore, Philadelphia, Seattle, Portland…hohe Steuern, hohe Kriminalität, abwandernde Industrie, Abhängigkeit von staatlichen Subsidien, Gefängnisse mit Drehtür und im Fall von San Francisco eine Gesetzgebung, die Ladendiebstähle unter 1.000 Dollar so ahndet, als handele es sich um das Naschen einer Hand voll Kirschen vom Baum des Nachbarn – also gar nicht! Das „Multikulturelle“ verschwimmt zum Grau des Verfalls und wer kann, macht dass er da wegkommt. Kalifornien verzeichnet erstmals in seiner Geschichte einen Netto-Rückgang der Bevölkerung, die Menschen stimmen mit Umzugswagen ab und ziehen in Scharen in Richtung „Red States“.

Sind es also wirklich die „Trumpisten“, die das bewirken? Ist es deren Kult, selbst dort, wo sie statistisch nicht mal eine politische Rolle spielen wie in Kalifornien oder New York, oder ist es doch ein anderer? Die Vereinigten Staaten sind zudem keine Demokratie, Herr Stein, sondern eine Republik mit demokratischem Wahlsystem. Auch wenn Sie Ihre Verachtung gegen die „unbevölkerten Landstriche“ kaum verbergen können, besteht die Wirklichkeit nicht nur aus Ihrer hellblauen Nordostküstenblase. Dass Mehrheiten und Minderheiten sich in den USA nicht gegenseitig ihren Willen aufzwingen können, dafür sorgen eigentlich die föderale Struktur und die Verfassung, in der genau diese Abwehrrechte gegenüber einer übergriffigen Zentralgewalt fixiert sind.

Wir sollten uns also fragen, wer eigentlich an den Zusatzartikeln der Verfassung und damit am Fundament der Vereinigten Staaten nagt. Also ich komme da zu einem zumindest für Herrn Stein überraschenden Ergebnis.

Gehen wir mal einige Bissspuren durch. Zusatz 1, Meinungs- und Pressefreiheit: unter Beschuss durch Big Tech, Sperrungen, Zensur und eine gut funktionierende mediale Denunziationsmaschine. Fast komplett in den Händen der Dems. Zusatz 2, Recht auf Besitz und Tragen von Waffen. Unter Beschuss in verzerrt dargestellten und von Lügen bis über das Urteil hinaus angegriffenen Ereignissen wie dem Rittenhouse-Prozess. Zusatz 4, Schutz der Privatsphäre, unter Beschuss wie im Fall „Project Veritas“, dessen Gründer James O’Keefe das FBI mal eben nachts die Tür eintritt, Rechercheunterlagen und Anwaltsschriftverkehr beschlagnahmt und dann an die New York Times durchsticht, gegen die O’Keefe prozessiert. Zusatz 6, Recht auf einen fairen Prozess, den man auch Kyle Rittenhouse kaum zugestehen wollte, indem man ihn von Plattformen verbannte, auf denen er um Spenden warb, um seine Anwälte bezahlen zu können und Spender ihren Job verloren, wenn ihre Spende öffentlich wurde. Zusatz 10, Machtbegrenzung der Bundesregierung, die in den Bundesstaaten nicht einfach schalten und walten darf, wie es ihr gerade passt. Bundesweite Masken- und Impfmandate versucht die Regierung Biden dennoch durchzusetzen. So geht es weiter und weiter. Ich frage mich also, wer genau gegen die Gründungsstatuten der Vereinigten Staaten verstößt, Herr Stein. Kleiner Tipp: Es sind nicht die Republikaner, die im Zweifelsfall auf ihren Händen sitzen und leider gar nichts tun. Es ist aber auch nicht Trump. Sie kommen also sicher selber drauf.

Multi was?

Die dritte amerikanische Republik wird eine multirassische Demokratie sein. Kein Paradies auf Erden: Auch in dieser multirassischen Demokratie wird es Arme und Reiche geben, Umweltverschmutzung, Konflikte und Kompromisse.“ 

Eine multirassische Demokratie? Was genau soll das denn sein, Herr Stein? Sie sind doch wohl kein Rassist, oder? Sind Sie etwa wie so viele verzweifelte Demokraten auch diesem pseudoakademischen Blödsinn der „critical race theory“ auf den Leim gegangen? Wollten wir diesen Rassenunsinn nicht längst hinter uns lassen? War Biden nicht als der große Versöhner der Gegensätze angetreten? Warum ziehen Sie diese trennenden Linien, Herr Stein? Mir graut ein wenig vor dem, was da an praktischer Umsetzung dieser „multirassischen“ Idee noch in Ihnen schlummern mag.

„Der Oberste Gerichtshof wird Wahlkreissschiebung verbieten — zugunsten des Prinzips: „one person, one vote”. Die amerikanische Gerontokratie wird aufhören: Richter, Senatoren, Kongressabgeordnete werden mit 65 in den Ruhestand geschickt. Der Präsident wird weniger Macht haben; und er wird nicht mehr von Wahlleuten gewählt werden, die den Willen der demokratischen Mehrheit missachten können.“

Sie sind nicht der erste, der das amerikanische Wahlsystem gern zugunsten des deutschen abschaffen würde, Herr Stein. Leute ihres politischen Einschlags können es schon kaum ertragen, den US-Präsidenten nicht selbst wählen zu dürfen – wobei ich selbstverständlich über Ihre staatsbürgerschaftlichen Verhältnisse nur Mutmaßungen anstellen kann. Aber ein Blick auf die diagnostizierte „Gerotokratie“ lohnt sich. Da wäre ein Joe Biden (möge Allah seine körperliche Form bis 2024 erhalten und uns vor Kamala beschützten), der kaum noch Herr seines Stoffwechsels ist. Oder Nacy Pelosi und Maxine Waters bei denen es kaum besser ausschaut. In den Reihen der Reps gibt es ähnliche Fossile, hier trifft der Vorwurf also alle. Aber mit 65 in den Ruhestand? Warum? In dem Alter war an einen Kanzler Adenauer oder Präsident Reagan noch nicht mal zu denken, während ein Justin Trudeau oder eine Jacinda Ardern schon in ihren 40ern und 30ern den größten Schaden in ihren Ländern anrichteten und wer würde unsere künftige jugendliche Außenministerin Baerbock nicht sofort gegen den gelben Pullunder von Hans-Dietrich Genscher eintauschen? Olaf Scholz hingegen müsste nach der Hälfte der Legislaturperiode nach Hamburg zurückgeschickt werden. Ich finde, das hat Hamburg nach G20, Wirecard und CumEx nicht verdient! Alter ist in der Politik kein Argument, Weitsicht, kognitive Fähigkeiten und mentale Fitness hingegen schon. Und was die Wahlmänner in den USA betrifft: sie dürfen, aber tun es nicht. Was genau war nochmal Ihr Argument, Herr Stein? Sind Sie noch da?

„Diese dritte amerikanische Republik wird kommen. Aber leider erst nach der Finsternis.“

Ach ja, da kommt das Schlusswort. Und meine Güte war es Zeit dafür! Man kann das ja alles so glauben und behaupten und sogar in der WELT schreiben, aber dann sollte man so ehrlich sein, dieses erträumte „Reich nach der Finsternis“ nicht Republik zu nennen, sondern als den zentralstaatlichen Despotismus bezeichnen, der es wäre. Einer Art Diktatur des nach Rassen getrennten und klein gehaltenen Proletariats, dessen Wille von einer privilegierten, wissensanmaßenden Parteielite nach Gutdünken festgelegt würde. Hatte ich schon mal, nur ohne Rassen- dafür mit Klassengedöhns. War nicht so doll. Die Amerikaner werden hoffentlich – anders als Hannes Stein – angeekelt vor dieser Finsternis zurückschrecken.

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24 Kommentare

  1. Es gibt da neben Herrn Stein noch so einen bei WELT, der die Qualität dieses Blattes herunterzieht: Daniel Friedrich Sturm. Diese beiden sind wirklich das Dreamteam der Inkompetenz und des „Haltungs“-Journalismus. Beide hassen nicht nur Trump und alle je an der Macht befindlichen Präsidenten, die n i c h t den Blauen zuzurechnen sind. Sie hassen irgendwie auch Amerika. Alles uramerikanische – Freiheit, Eigenverantwortung, Streben nach Erfolg – wollen sie weghaben, und die Figuren, die aus den USA ein „diverses“ sozialistisches Paradies machen wollen, hypen sie. Kein Wunder, daß Hannes Stein von einem Einparteiensystem a la DDR oder Kuba träumt. Ist genau seine Wellenlänge. Die WELT hat eine durchwachsene journalistische Qualität: Einige wirklich gute Autoren (Henryk Broder, Schmidt alias „Don Alphonso“, Anna Schneider, bisweilen auch Herausgeber Stefan Aust), etliche mittelmäßige und: Tiefflieger wie Stein und Sturm.

  2. Ach Rolf, ach Rolf, da stehe ich nun wieder und habe keine Möglichkeit, Dir sachlich und höflich zu erklären, warum ich Deine Unverschämtheiten hier nicht länger dulden will, weil Du Dich wie immer in der Anonymität versteckst und ich Dir nicht einmal per Mail erklären kann, wie falsch Du hier bist. Ich habe aber keine Lust mehr, in Deinen Auslassungen nach Tretminen zu suchen, die mich – falls ich sie hier durchlasse – in Teufels Küche bringen würden. Ich habe schon genug, mit dem ich mich hier herumschlage. Schmier bitte andere Wände anonym voll, hier ist nun Schicht im Schacht.

  3. Oh. Lol. Ich hab gerade mal Hannes Wiki-Seite nach seiner Early Life Section durchforstet. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hannes_Stein

    „Von 1997 bis 1999 lebte er in Jerusalem, lernte Hebräisch und schrieb dort sein Buch Moses und die Offenbarung der Demokratie.“

    Ich dachte beim Lesen des Texts die ganze Zeit „And he cries out in pain while he strikes you“. Antisemitische Vorurteile und so.

    Jedenfalls:

    > 2007 wurde er Kulturkorrespondent der Welt in den USA. Inzwischen lebt der Green-Card-Gewinner und – seit Herbst 2012 – US-Bürger in Riverdale, einem gutsituierten Viertel der North Bronx in New York City.

    Laut Wiki bereichert er New York City als Amerikanischer Staatsbürger, der sicherlich auch von seinem Wahlrecht Gebrauch gemacht hat.

    • Und was zum Geier hätte Steins Aufenthalt in Jerusalem (über 20 Jahre her) damit zu tun, dass er jetzt erschreckend dümmliche ind spinnerte Artikel schreibt, in denen steht, dass am deutschen Wesen Amerika genesen soll und so?
      Gar nichts, Herr Rolf.
      Aber irgendwie wollen Sie Jerusalem und den Jud‘ aus dem Hut zaubern, weil Ihnen heut sonst garnix sonst einfällt. Typisch teutonischer Reflex aus dem Nichts, wie üblich. Na dann.

      • Du missverstehst mich.

        Du hast ja sicherlich bereits bemerkt, dass ich Politik nur noch als die durchgedrehte Manifestation der kollektiven Wahnvorstellungen einer krankgezüchteten Herde betrachte. Mich interessiert das alles nicht mehr.

        Was mich hingegen interessiert, nennt sich prediktive Validität. Sprich inwieweit eine Theorie sich dazu eignet, auch tatsächlich eintreffende Vorausagen über einen Sachverhalt zu treffen.

        Nun weißt Du sicherlich, dass Vorurteile in der Regel statistisch belegbar sind. Ich könnte Dir jetzt auch die passende Studie heraussuchen, die belegt, dass aufgrund von Vorurteilen getroffene Einschätzungen häufiger zutreffen, als sie dies nicht tun. Aus Faulheit unterlasse ich dies mal, und vertraue einfach darauf, dass Dir das selbst klar ist, oder Du selbst von der Studie gehört hast.

        In jedem Fall haben Vorurteile eine gewisse prediktive Validität, wodurch Menschen mit Vorurteilen besser durchs Leben kommen, als Menschen ohne Vorurteile, weil sie bessere Entscheidungen treffen.

        Nun gibt es auch Vorurteile über Juden. Als wahrheitsliebender Mensch habe ich mich selbstverständlich auf eingehend mit diesen beschäfigt, und lese mitlerweile auch in der Early Life Section nach, um diese zu bestätigen oder zu widerlegen, wenn sie mir mal auffallen. Und Du wirst nicht glauben, wie häufig dort etwas auf die Korrektheit dieser Vorurteile hindeutet.

        Angesichts dessen, dass es mir als Teutonen nach gängiger Sichtweise nicht zusteht, solche Vorurteile zu haben, oder auch ad-hominem-Kritik gegenüber Juden, Jüdischstämmigen, oder sich als solche ausgebenden Holier-than-thou-sabbatgoys zu äußern, wirst Du sicherlich verstehen, wie viel Spaß es mir bereitet, ebendies dennoch zu tun. Ich bin sicher, Du hast Verständnis für die Freude, die ich empfinde, wenn ich solch heilige Kühe schlachte. Du hast auch Deine Vorurteile gegenüber Teutonen, die Du gerne mal nach außen trägst, daher passt das schon.

        Aber lange Rede, kurzer Sinn, für einen ausgemachten Antisemiten wie mich ist der verlinkte Wikipedia-Artikel Mem-Gold, das mich aus den eben genannten Gründen mit heller Freude erfüllte. Wobei ich mich schon noch sehr zurückgehalten habe.

        • Hach ja, da haben Sie nun gesagt, was für ein toller Hecht Sie sind.
          Sie hätten auch dem Kiesinger anno 1935 ganz gern zugearbeitet, nicht?, wegen allerlei prediktiver Validitäten und anderer Heideggerschen Tollhechtereien. Und der DDR-Nibelungentreue für die sowjetischen Anti-Israel-Destruktivitäten hätten Sie auch recht gern zugearbeitet, schon wegen Hegel und so, dem tollgewordenen Hecht.

          Sie kotzen mich an, Herr Rolf. Aber nicht mehr als ästhetisch wäre, das sind Sie nicht Wert.

  4. > Besinnungsloses Geldausgeben und Schuldenmachen der Zentralregierung ist nur leider nichts, aus dem sich Demokratie oder Republiken bauen lassen.

    Ähm, na klar, das Ganze nennt sich Wahlgeschenke, und ist, neben der fachmännischen Indoktrination der Bevölkerung, eines der Standbeine einer jeden Republik mit demokratischen Elementen, und ist darüber hinaus DIE Grundvoraussetzung um überhaupt gewählt zu werden.

    > Eine multirassische Demokratie?

    Ich glaube der meint damit, dass die USA in zukunft mehrheitlich braun sein wird, und die Weißen das zu schlucken haben, wegen muh civnatism und alle Menschen sind gleich und so nem Quatsch. Das ist ja alles absehbar und nur eine Frage der Zeit, auch in Europa.

    • Nebulöser Unfug und Ihr übliches Geschwabbel, Herr Rolf. Und Sie wissen erstaunlich wenig über die amerikanische Realität incl. Propaganda.
      Es verhält sich genau anders herum: Republikaner, Konservative, und Trump behaupten, dass alle Menschen gleich sind („God made man in his image“), wobei die Linken die critical-race-theory vertreten, die behauptet, dass Menschen durch Gruppenzugehörigkeit definiert sind: Also nicht durch individuelle Gleichheit. Der Rassenkampf der Linken ist somit die Wiederauflage des marxistischen Klassenkampfs mit veränderten Substantiven; alle beide verachten Idee und Praxis der individuellen Gleichheit vor dem Gesetz.

      • Wo ist der Widerspruch zu dem von mir Gesagten?

        Abgesehen davon ist die Definition von „Gleich“ bei den Libtards und Cuckservativen nur ne jeweils Andere.

        Die Cuckservativen glauben an solchen Quatsch wie Gleichheit aller Menschen vor Gott, wobei Gott der Staat ist, und der Staat daher alle gleich behandeln soll. Irgendwieso begründen die das.

        Die Libtards hingegen bemerken, dass äußerlich unterscheidbare Gruppen es unter den gegebenen Bedingungen zu unterschiedlichen Ergebnissen bringen, obwohl doch alle Rassen und so weiter gleich sind, weshalb irgendwo im System ein Fehler stecken muss, dass die Einen fördert, die Anderen jedoch zurückhält, weswegen dieser Systemfehler entweder korrigiert werden muss, indem man Whiteness abschafft, oder halt indem man mittels „Positiver Diskriminierung“ Negern 200 Punkte auf den SAT Score aufschlägt.

        Beides ist jedoch die selbe Gleichheits-Ideologie. Die streiten sich nur über das Tempo mit dem sie zum Ziel gelangen wollen, und, mehr noch um persönliche Macht.

        Auf die Idee die Rassenproblematik, die durchaus existiert, mittels Segregation zu lösen, kämen die alle nicht, obwohl alle Beteiligten dies zu wollen scheinen, wenn man nicht nach ihrem Gelabere sondern nach ihrem Verhalten urteilt. Was auch zeigt, wie unbrauchbar deren gesamter ideologischer Unterbau ist. Die Libtards agitieren lediglich um Minderheiten gegen die Weißen aufzustacheln, und mittels Wahlgeschenken zu ködern. Das ist Demokratie 1×1.

        • Lustig, na ja halb viertellustig, dass Sie so überhaupt keine Ahnung haben, worüber Sie nebulösisieren. Als hätte schon Loriot vor 40 Jahre nicht über die allgemeine Meinungssucht geseufzt, setzen Sie noch eins drauf. Obwohl Dieter Nuhr vor 10 Jahren sich bemüßigt fühlte, pro bono zu wiederholen: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten“.

          Die amerikanischen Konservativen glauben ÜBERHAUPT NICHT an den Staat. Die amerkanischen Konservativen hängen nämlich von je her dem Konzept von „reduced government“ an, dass typisch teutonische Staatsgläubige wie Sie nicht verstehen wollen und können.

          Auch was Sie über „die Libtards“ schreiben, ist völlig realitätslos. KEINER von denen hätte je gesagt, „dass alle Rassen irgendwie gleich sind“. Ach Herr Rolf, Sie dauerprojizierener, meinungssüchtelnder Tropf… Sie haben noch nie gehört, was die sagen, und wem die zuhören. Namen wie Nicole Hanna-Jones, Angela Davis, Kimberlé Crenshaw, und Ibrahim Kendi haben Sie noch NIE gehört. Haben aber ’ne Meinung zu allem.

          Konklusion: Dieter Nuhr brachte es voll, voller, und am Allervollsten auf den Punkt.

  5. Ich habe so meine Probleme mit Hannes Stein.
    Ich kann mich noch ziemlich gut erinnern, wie er sich vor ein paar Jahren noch auf der Achse des Guten (wo Sie ja auch publizieren) als neokonservativer Scharfmacher gerierte. Seine Artikel sind teilweise, glaube ich, sogar noch abrufbar.
    Unvergessen, wie er mit dramatischer Geste mitteilte, er könne nun endlich in den USA leben, damit seine Steuern für sinnvolle Dinge eingesetzt würden (verlinkt hatte er das Bild eines Flugzeugträgers).
    Jetzt kippt er ins andere Extrem.
    Mir sind solche unausgeglichenen Leute, die nur in Extremen denken können, suspekt.

  6. „Die amerikanische Grundidee, der Universalismus, ergibt sich zwingend aus dem jüdischen Monotheismus. Wenn es nur einen Gott gibt, dann folgt daraus, daß auch nur eine Menschheit existiert.“
    ( So Richard Herzinger / Hannes Stein. Endzeit-Propheten oder Die Offensive der Antiwestler, Fundamentalismus, Antiamerikanismus und Neue Rechte), 1995, S. 39.)

    Es sollte nicht verwundern, daß als eigentlicher Staatstheologe dieses Komplexes ein Hannes Stein auftritt, der diese Ideologie unter dem Titel: Moses und die Offenbarung der Demokratie entfaltet. Unter „Demokratie“ versteht Stein, daß alle Macht vom – geoffenbarten – Gesetz ausgeht und nicht vom Menschen: Eine „Volksherrschaft“ ohne Volk!

    http://etappe.org/archiv/

    • Sowohl was Herzinger/Stein da vor 25 Jahren sagten, ist falsch – als auch Ihre Folgerung.

      1) Die amerikanische Grundidee ist ja mitnichten „Universalismus“. Die amerikanische Grundidee ist hingegen Partikularismus, American exceptionalism. Herzinger/Stein haben offenbar nicht gelesen, was die Väter der Verfassung darüber geschrieben haben, sondern mal eben in der Gegend herumfantasiert. Warum: Weil Präsident Bush anno ’95 so viel über Universalismus gequasselt hat. Das hat ihnen imponiert.

      2) Demokratie = alle Macht geht vom Gesetz aus (haben Sie als Definition falsch verstanden), und das soll schlecht sein (haben sie als Folgerung falsch verstanden). Lol! Ah, diese grundsätzlichen Verständnisschwierigkeiten. Machtausübung ohne Gesetz oder gegen Gesetze ist nichts weiter als Pöbelherrschaft oder Tyrannei, egal ob diese Machtausübung auf die Gesetzlose nun von Vielen oder Wenigen ausgeht.
      Wo das Gesetz nicht herrscht, Herr Gustav!, da nehmen Eindringlinge Ihnen das Haus weg und die Polizei kommt nicht, und das hat dann auch nichts mehr mit Demokratie zu tun.

      • Es geht hier um eine groteske Fehlinterpretation der jüdischen Theokratie, die Flavius Josephus als solche bezeichnet hat, mit ihren (symbolisch) 613 Geboten und Verboten, denen ein frommer Jude als Ausdruck des unbedingten Gehorsams gegenüber seinem Gott, ohne Zweifeln äußern zu dürfen, unterworfen ist. Griechisch und damit genuin vom demokratischen Geist geprägt war dagegen die gegen diese theokratische Konzeption gerichtete Kritik des paganen Arztes Galen(os), der die Vorstellung politischer Gesetze, die wie diejenigen des Moses offenbart und mit Frageverboten versehen, d.h. nicht argumentativ begründet sind, als absurd zurückwies; dies sei als würde man Medizin ohne Wissenschaft betreiben. Unter dem Eindruck des Hellenismus hat sich im Judentum die Problematik dieser geoffenbarten Gesetze ins Bewußtsein gedrängt, was zur Lehre führte, daß Gott diese „absurden und unnützen Gesetze“ nur erlassen habe, um seine absolute Herrschaft klarzustellen. Immerhin hat sich Maimonides gegen diese als proto-islamisch zu identifizierende jüdische Auffassung gewandt, wonach diese Lehre verdiene, mit Satiren anstatt mit Argumenten widerlegt zu werden, ein Verdikt, daß jedoch auch den hier behandelten Auffassungen eines Gelernter und Hannes Stein entgegenzuhalten ist.

        • Irgendwie wundert mich, dass jemand ernsthaft annimmt, dass Hannes Stein irgend etwas von seinem Unsinn selbst glaubt. Ganz offensichtlich ist er ein Opportunist, der schon für und gegen alles unter der Sonne war, bzw. behauptet hat zu sein, um sich mal bei diesen, mal bei jenen einzuschleimen.

          Ich versteh auch nicht, was Sie aus ihrem Zitat ableiten wollen. Aus Universalismus folge, dass es keine Neanderthaler mehr gibt. Bravo! Das hat der Hannes ja gut erkannt. Nur: Da wollen Sie jetzt eine geschlossene Ideologie draus ableiten? Ich weiß nicht mal, warum man solche dumpfen Bücher überhaupt liest. Ich geh davon aus, dass der Erkenntnisgewinn und die Geistesschärfe Ihres Zitats repräsentativ für das ganze Werk ist.

          Ich weiß nicht, ob Ihnen klar ist, dass Sokrates den Schierlingsbecher getrunken hat, weil man ihm Gotteslästerung und Jugendgefährdung vorgeworfen hat. So genuin demokratisch im heutigen Sinn, nicht im damaligen, war Athen nun auch wieder nicht.

          Galen(os), der die Vorstellung politischer Gesetze, die wie diejenigen des Moses offenbart und mit Frageverboten versehen, d.h. nicht argumentativ begründet sind, als absurd zurückwies

          „Nicht argumentativ begründet“ und „Frageverbot“ sind zwei verschiedene Dinge. Die Dispute über das Gesetz und was Gott wohl von seiner Schöpfung will, sind so alt wie das Judentum selbst. Es gab und gibt schon immer allerhand Strömungen. Ich denke, das Gebot, nicht im Namen Gottes zu sprechen (mittlerweile symbolisch und praktisch weiter gefasst), ist ein Zeugnis darüber, dass es gerade im Judentum schon immer Bestrebungen gab, eine diskursivlose Theokratie zu verhindern. Man kann mutmaßen, was der Schöpfer will, man kann sich aber nicht hinstellen und behaupten zu wissen, dass Gott nun dies oder das will. Das alte Gesetz steht über den sprunghaften Wünschen der Herrschenden. Hatten die Griechen eigentlich auch ein Gebot, nicht im Namen der Götter Leute rumzukommandieren?

          Wir haben noch Channukka. Schauen Sie mal, wobei es dabei geht (Tipp: Die Griechen hatten so ein Gebot nicht.)!

          Ihre Auslassung zu Maimonides ist auch Unsinn. Er hat kanonisiert und kommentiert. Hätte er eine rigide, kritikabwürgende Theokratie mit glasklaren Regeln vorgefunden, hätte er es nicht gemacht.

        • Das haben Sie recht gut erklärt, Ben. Grad noch eben freundlich sogar, ja fast. Ich hätte die Gustavschen Möchtegern-Philippika gegen die jüd’schen Starrsinnigkeiten (die er wahrscheinlich von Luther oder vom Reichsbischof Müller abgeschrieben hat) weitaus unfreundlicher zerrissen.

          Gut Chanuke!

  7. „Aufklärung“2.0 – die Rolle rückwärts
    In der gesamten weißen, westlichen Welt macht sich, ganz entgegen des postulierten Selbstverständnisses, ein Rennen um die Unterwerfung des politischen Gegners breit, das weder Grenzen, Maßstäbe noch Werte kennt. Der Erfolg allein rechtfertigt die Mittel – dies Prinzip des Islam, ist der grassierende Atavismus unserer Zeit.
    Die derzeit geschlagene Seite ist zu betäubt von der unausweichlichen Einsicht, dass ein Widerstand mit dem „zivilisierten“ Besteck, so nur den eigenen Totenschein nach sich ziehen kann. Wo es aber an Mut fehlt, regiert bald die Gnadenlosigkeit.

  8. Mit großer Freude zur Kenntniss genommen: es gibt doch einen Deutschen Journalisten der Amerika versteht und Fakten nennt. Dieser Artikel ist eine Klasse für sich. Eine Übersetzung, -Steins Ideologie Erziehung-ins- Faktendeutsch, ist sehr gut gelungen. Es spiegelt auch die Meinung meiner zahlreichen Verwandten von Texas bis Alaska, alle gut Bürgerlich. Die haben keine Zeit linke Wahnvorstellungen zu inszenieren weil sie arbeiten müssen um zu leben.

  9. Und ja „Dies wird bürgerkriegsähnliche Wirren zur Folge haben, die es Trump erlauben werden, seine Macht noch weiter zu festigen.“

    Nur, wer die Verursacher, die Aggressoren, die Anstifter und Durchführer dieser Wirren sein werden, das erwähnt Stein nicht. BLM, Antifa und extrem linke Democrats könnten ja auch einfach auf den „Aufstand“ verzichten…..

  10. Oh Gott, ja Hannes Stein.
    Der Mann, der -für mich zumindest- die bratzblöde, dummlinke, realitätsphobe journalistische Selbstgerechtigkeit personifiziert.
    Für mich in seiner Bigotterie eine echte Haßfigur.
    Ich erinnere mich dran, wie er in einem Artikel sowohl den dumpfen Trump-Anhängern bescheinigte irrational und emotionalsgesteuert zu sein und beschrieb, wie er und seine Familie sich nach Trumps Sieg weinend in den Armen lag.

    • Herr Stein versteht von allem etwas. So auch, weshalb er sein achtjähriges Kind COVID-„impfen“ läßt. Denn :“ Corona ist auch für Kinder gefährlich (Stein) und die Geschichte – Corona tut den Kindern nichts- hat hier in Amerika nie gestimmt.“ Als Arzt mit über 40 Jahren Berufserfahrung, nicht mehr in den Praxisbetrieb eingebunden und auch alternativ informiert kann ich nur sagen : Ihre Charakterisierung diese Herrn ist treffgenau. Ein Ideologe vor dem Herrn. Nur noch ein paar Sätze von ihm :
      „Hier in New York füllten sich die Terminkalender der Kinderärzte derzeit mit Lichtgeschwindigkeit. Diese Stadt hat während der Pandemie so viel Tod und Elend erlebt, dass die meisten Bürgerinnen und Bürger nicht mehr groß überredet werden mussten, ihre Kinder impfen zu lassen.“ (Welt, 04.11.21)
      Na also.

      • … allerdings. Was der Herr Stein da sagt, ist mal wieder so entsetzlich superfalsch, ultra-realitätslos, hyperverblendet und parallelexistent, dass das ja schon gar nicht mehr wahr sein kann.

        Vielleicht gibt es gar keinen Hannes Stein. Vielleicht ist das ein Schreib-Bot, der versucht, den steinigen Weg der Blechdosen zu gehen, die über selbigen getreten werden.

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