Der Optimist lernt Chinesisch,
der Pessimist lernt Arabisch,
der Realist lernt Schießen.

Die alten Reflexe sind zurück. Die Medien ersetzen ihre stumme Fassungslosigkeit durch lautes Geplapper. Mit Siebenmeilenstiefeln rennen Politiker und Kommentatoren zurück durch die Geschichte – wobei sie weite Strecken mit geschlossenen Augen zurücklegen – um schnell noch ein paar Tröpfchen Rechtfertigungsöl über das Gemetzel zu gießen, welches die Hamas am 7. Oktober in Israel angerichtet hat. Es werden alte Karten bemüht, die Balfour-Deklaration von 1917 von allen Seiten beleuchtet und der UN-Generalsekretär Guterres sprach davon, das Massaker habe „nicht im luftleeren Raum“ stattgefunden. Ach was! Auch der ehemalige Vertreter Deutschlands bei der UN, Christoph Heusgen, war im ZDF offenbar der Meinung, Israel trage zumindest eine Mitschuld am Tod von 1.400 seiner Bürger und solle nun besser zur Diplomatie zurückkehren und seinen Zorn herunterschlucken. Genau an solche wohlfeilen Vorschläge vom Spielfeldrand dachte ich übrigens, als ich diese kleine Satire verfasste.

Wenn es um Israel und Palästina geht, ist gerade die häufigste Aussage, dass die Ursachen und der Konflikt generell „kompliziert“ seien. Doch das ist eine Binse, die für jeden Konflikt gilt. Es ist auch völlig unklar, was es zur aktuellen Debatte beitragen kann, wenn Taten oder Unterlassungen der Römer, Osmanen, Briten und Franzosen, Sykes-Picot, Balfour, Camp-David oder Oslo wechselseitig als Erklärung oder Rechtfertigung herangezogen werden. Man kann die Sache natürlich von vielen Seiten betrachten und an Experten herrscht bekanntlich nie Mangel.

Denkt man praktisch und vom Ende her, geht auch dies: Israels Nachbarstaaten haben in unterschiedlichen Zusammensetzungen drei Kriege vom Zaun gebrochen und alle drei verloren. Das Ergebnis sehen wir heute auf den Karten, so wie wir viele von der einen Seite verlorenen und von der anderen Seite gewonnenen Kriege auf Karten sehen. Man muss das nicht mögen, sollte es aber zumindest zur Kenntnis nehmen. Das Elsass gehört heute zu Frankreich, Königsberg zu Russland, El Paso zu Texas, die Mandschurei nicht mehr zu Japan, Istanbul nicht zum Oströmischen Reich und Boston nicht mehr zum Britischen. Auch ob sich Tibet jemals von China wird lösen können, ist mehr als fraglich. Südtirol ist besetzt, die Westsahara ist besetzt und nicht nur die Palästinenser sollten längst staatliche Souveränität haben, sondern auch die Kurden, denen man dieses übrigens zur selben Zeit ebenso fest in die Hand versprochen hatte wie den Juden und Arabern im britischen Mandatsgebiet Palästina.

„Es ist kompliziert“

Doch ich will das Fass gegenseitiger Rechtfertigungen gar nicht wieder aufmachen, weil an dessen Boden immer wieder dieselbe Frage lauert: die Legitimität Israels. Sicher will niemand den Status Quo Ante, also das britische Imperium oder das osmanische Reich zurück. Und doch entrollt sich die Geschichte in den Augen der „Israelkritiker“ stets als Abfolge von Fehlern, die zu dessen Gründung geführt haben, dessen Werden und Wachsen und die Beziehungen zu den Nachbarn angeblich bestimmen. Bis vor kurzem ließ man solche Denkgebäude gern unvollendet, zuckte auf Frage nach den Konsequenzen und dem „was tun?“ mit den Schultern oder zog den „Es-ist-kompliziert-Joker“, um nicht auszusprechen, was man wirklich dachte. Dass nämlich die ganze Existenz Israels ein einziger Fehler sei.

Den sich nun entfaltenden „Fehlerdebatten“ hier im Westen wohnen eine Mordlust und ein Nihilismus inne, dass es einem die Sprache verschlägt. Nicht dass sich die flaggenschwingenden kreischenden Studenten und andere Sympathisanten der Hamas selbst die Fingerchen schmutzig machen würden! Durchpazifiziert bis zu CO2-Schuld und Veganismus ist man dazu gar nicht in der Lage! Auch reicht der Intellekt nicht aus, zu erkennen, dass die Kampfparolen der Hamas, die man in Berlin, Hamburg oder New York ruft, kulturell auf die Rap-affine Jugend des Westens so maßgeschneidert sind wie die Lieder, welche hilfreiche westliche NGOs den Beduinen in Israels Wüstengebieten beibringen.

Die Hamas-Terroristen haben andere Losungen, wenn sie „unter sich“ feiern. Wie viele Bewohner von Gaza benutzen wohl den Spruch „From The River To The Sea – Palestine Will Be Free“, brüllen also Verse nicht in arabisch, sondern in englisch? Und doch handelt es sich hierbei streng genommen und moralische Rückzugsgefechte, wenn man sie mit der Argumentation früherer Dekaden vergleicht, als man offiziell noch an die Zweistaatenlösung glaubte und von Israel einerseits und den „von Israel besetzten Gebieten“ andererseits (Krieg ist Mist und hat Konsequenzen für den Verlierer, siehe oben) die Rede war. Man war ja kein Gegner Israels! Man wollte nur ein paar mehr judenreine Gebiete schaffen. Man war ja kein Antisemit! Man war nur gegen den Zionismus. So der Tenor in den weit über 400 mit Dollar und Euro gefütterten NGOs, die in Israel ihre Aufgabe darin sehen „den Juden auf die Finger zu gucken“.

Die Hamas drang jedoch nicht in „umstrittenes Gebiet“ vor, sondern griff das Kernland an, das seit der Gründung im Jahr 1948 zu Israel gehörte. Die Hamas griff auch keine Parteizentrale des Likud oder sogenannte „militante Siedler“ an, sondern massakrierte die mehrheitlich sehr weit links stehenden Kibbuzim mit ihren alternativen Lebensentwürfen und somit die Mitglieder jener Organisationen, die sich für gute Nachbarschaft mit den Bewohnern des Gazastreifens und für Erleichterungen im Grenzverkehr einsetzen.

Die Opfer waren eben keine Siedler, Zionisten oder gar religiöse Fanatiker, sondern größtenteils säkulare, linke Aktivisten, deren Lebenswelt sonst von Konservativen eher belächelt wird mit ihrem Heile-Welt-Glauben, ihrem Pazifismus und ihren Regenbogenfahnen. Man fühlte sich sicher, weil man nie als das in Erscheinung getreten waren, was die Islamisten und deren europäische Aktivisten jedem Israeli und jedem Juden in toto vorwerfen. Doch nicht was sie sagten und taten entschied in den Augen der Hamas über Leben und Tod, sondern was sie sind: Juden. Der Schock, unter dem im Moment gerade linke, pazifistische israelische Milieu sich gerade befinden, das ernüchternde Gefühl, dass alle Zugeständnisse, alles „die andere Wange hinhalten“ und nicht zurückschießen wollen nichts bewirkt hat, sitzt tief.

Auch die feine Trennlinie zwischen Antizionismus, Israelkritik und Antisemitismus, auf der die Kritiker hierzulande vehement bestehen, ist weggewischt. Ebenso die edle Gesinnung, den Palästinensern eine staatliche Heimat zu verschaffen, sich von offener Terrorunterstützung nicht einmal mehr oberflächlich unterscheidet. Es sind Pro-Hamas-Demos, die stattfinden, nicht Pro-Palästina-Demos. Die Sprechchöre und Plakate verbrämen ihr Ressentiment auch nicht mehr als „Antizionismus“ oder kritisieren die „Siedlungspolitik“. Über diese Phase ist man hinweggestiegen wie die Hamas über die Leichen ihrer Opfer und bekennt heute ganz offen, was man mit Israel und seinen Einwohnern wirklich vorhat. Ganz gleich, innerhalb welcher Grenzen sich dieses Land definieren oder konstituieren mag.

Der Riss im Intersektionalismus

Wesentlich für den aus den Universitäten über das Land schwappenden linken Progressismus und woken Zeitgeist ist die Einteilung der Welt in Opfer- und Tätergruppen. Für die neue rassistische Heilslehre CRT (Critical Race Theory) und die wesensverwandte Klimaideologie ist es in erster Linie der „weiße Mann“, der als Quelle von Kolonialverbrechen, Rassismus und Kapitalismus und CO2 die Schuld der Welt trägt, während eine genderqueere schwarze Frau mit Dyskalkulie gleich durch mehrere Gruppenzugehörigkeiten „empowert“ werden muss und stets Opfer von Unterdrückung ist. Ein weißer Amerikaner, der im orangen Einteiler, gefesselt und mit verbundenen Augen vor seinem IS-Henker knien, der ihm gleich den Kopf abschlagen wird, ist nach der Theorie des Intersektionalismus immer noch Täter und sein islamistischer Henker das Opfer.

Die Zugehörigkeit zu verschiedenen Opfergruppen hat gerade in den USA in großer Zahl ideologisch stark verstrahlte Leute in Machtpositionen gebracht, sei es in der Politik, der Justiz, der Verwaltung, den Universitäten oder in der Wirtschaft. Viele der amerikanischen Juden von der Ostküste, deren Unterstützung traditionell stark in Richtung der Demokraten tendiert, glaubten, bei diesem leicht irren Opfer-Bingo irgendwie mitgemeint zu sein. Man hatte ja aufgrund der geringen Zahl und der historisch weit zurückreichenden Verfolgung und Unterdrückung auch einigen Anlass, das zu glauben. Man machte all die Volten der „Liberals“ mit und jüdische NGOs wie die Anti Diffamation League (ADL) waren laut und effektiv an der Jagd nach dem schuldigen weißen Mann beteiligt. Man unterstützte Black Lives Matter, bekämpfte Mikroaggressionen mit Pronomen, hisste die Regenbogenflagge und schluckte die antisemitischen Sprüche herunter, die als Israelkritik und Antizionismus daherkamen. Doch nach dem 7.10.2023 stellte man völlig überrascht fest, dass unter der oberflächlichen Solidarität das altbekannte Monster namens Antisemitismus lauerte.

Dieselben Leute, mit denen man sich im Gleichklang wähnte, bekundeten nun offen ihre Sympathie mit den Schlächtern der Hamas, sprachen von „inspirierenden Bildern“ und „gerechtem Widerstand“ und gaben ihnen, den Juden, die Schuld an den Ereignissen in Gaza und Israel. Wohlgemerkt: auch Juden, die nicht in Israel, sondern in New York, Boston oder New Haven leben! Die alte Gleichsetzung und Inhaftungnahme eines zusammenphantasierten Kollektivs sowie die Verdrehung von Ursache und Wirkung waren wieder da und die amerikanischen Juden stellten fest, dass die meisten ihrer „Freunde“ sie am liebsten umbringen würde. Sie hatte ihnen die Kritik am Zionismus und Israel als kleine Grille durchgehen lassen und so manche Kritik an israelischer Politik sogar geteilt. Doch all das erwies sich auf einen Schlag als das Appeasement, was es immer war.

Gerechtigkeit und Leidenschaft

Und so kam es, dass sich jüdische (nicht israelische) Studenten am Cooper Union College in New York im Jahr 2023 in einer Bibliothek verbarrikadieren mussten, weil vor der Tür ein „Free, free, Palestine“ skandierender Mob mit Stöcken gegen die Tür hämmert. Auch die ADL selbst muss einige dieser Momente eiskalter Bewusstwerdung erlebt haben. Etwa mit Yazmeen Deyhimi, die man im Jahr 2019 mit folgenden Worten zum Sommerpraktikum begrüßte: „Schon bald trat sie dem Komitee „No Place for Hate“ (Kein Platz für Hass) bei und engagierte sich bei der Organisation von Veranstaltungen wie den Unity und Equality Days.[…] Mit großer Leidenschaft kämpft sie gegen rassistische Diskriminierung und setzt sich für die Gleichstellung der Geschlechter ein. Sie fühlt sich geehrt und freut sich darauf, diese Werte als Sommerpraktikantin in der Bildungsabteilung der ADL einzubringen.“

Diese große „Leidenschaft“ und die gemeinsamen „Werte“ mündete darin, dass Deyhimi – nun Studentin an der NYCU – nach den Massakern in Israel die überall in New York klebenden Bilder der von der Hamas entführten Menschen von den Wänden riss. Die ADL hat denn Blog aus 2019, in welchem man eine antisemitisch verstrahlte Schülerin bei einer dediziert den Antisemitismus bekämpfenden Organisation begrüßte, kommentarlos gelöscht. Im Webarchiv ist er zu finden.

Die Antwort auf die massenhafte und offene Unterstützung von Terroristen erschreckt die BLM-Sektierer und Hamas-Freunde zutiefst. Man konnte es irgendwie gar nicht fassen, dass die Öffentlichkeit ihre Volten plötzlich nicht mehr goutierte. Man schrie „Zensur!“ als große Anwaltskanzleien an der Ostküste verkündeten, keine Bewerbungen von Ivy-League-Studenten mehr anzunehmen, welche Pro-Hamas-Aufrufe wie den der Harvard-Studenten unterzeichnen. Vermögende Spender entziehen den Elite-Unis gerade reihenweise die finanzielle Unterstützung. Es ist, als wäre ein Schleier weggerissen von den vermeintlich progressiven Bewegungen der Neuzeit, die sich bis in den Ideenkern hinein als inhuman, sektiererisch und in letzter Konsequenz auch als antisemitisch zu erkennen geben.

Den Unterstützern Israels wird dieser Tage gern vorgeworfen, sich auf eine Seite zu schlagen, obwohl der richtige Platz für den Beobachter doch die Mitte und abseits des Schlachtfeldes sei und man „beide Seiten“ sehen und verstehen müsse. Die Intersekionalisten, welche heute im Westen fast alle politischen Diskurse bestimmen, halten sich jedoch nicht mit Äquidistanz auf. So auch Gretas Fridays for Future auf dem Instagram-Account der Organisation, wo man sich offen auf die Seite der Hamas geschlagen hat:

„Es gibt keine zwei Seiten. Der eine ist der Unterdrücker, der andere der Unterdrückte“.

Die Körper der am 7.10. von der Hamas ermordeten sind kaum kalt, da ist die Welt schon wieder zur Tagesordnung übergegangen. Blättert und zappt man sich durch die Presselandschaft, scheint es überhaupt nur zwei ernste Probleme zu geben: CO2 und die Juden. Es ist wohl den unklaren Resten einer humanistischen Erziehung zu verdanken, dass die deutsche Sektion von F4F die Erklärung ihrer Zentrale nicht mitträgt. Noch nicht. Denn ob das Bodenpersonal aus schuldweißen Malte-Sören-Biokartoffeln angesichts der demografischen Entwicklung und den selbstgegebenen Regeln der „Diversität“ noch lange tonangebend sein wird, ist fraglich.

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25 Kommentare

  1. Ich lasse hier so einiges durch, schon aus Gründen der Dokumentation. Außerdem gilt die eherne Regel, dass man schlechten Argumenten am besten dadurch begegnet, dass man deren Darlegung nicht stört. Zu dem offen antisemitischen Crap der letzten Wochen gesellen sich allerdings auch Diskussionsstränge, die im Grund nur darauf hinaus laufen, das letzte Wort haben zu wollen – und darauf als eine Art Menschenrecht zu bestehen! Ich habe Neuigkeiten für diese Kommentatoren: das letzte Wort hier habe ich. Und selten genug muss ich davon Gebrauch machen. Wenn die Argumente aber so schrill werden, den Mit-Diskutanten im Gouvernantenton Hausaufgaben der Sorte „So, jetzt lest ihr alle nochmal genau durch, was ihr geschrieben habt, und erkennt, wie falsch ihr liegt und wie richtig ich liege“ geben, muss ich eingreifen. Und zwar mit einer Empfehlung: eigenen Blog aufmachen, Leute dort belehren, Welt retten. Das heißt mal wieder, dass ich den mittlerweile offenen Krieg hier beende und den Beitrag schließen muss.
    Das heißt in Konfliktsprache: ich knalle einfach mal so einen raus und vor den Latz und rufe dann: Waffenstillstand! Na, wie fühlt sich das an?
    Ahh…Frieden! So angenehm! So gerecht!

  2. Herr Letsch, Sie haben völlig den Kompass für Recht und Unrecht verloren.
    Wenn man dieser Logik folgt, dürfte Russland alle Länder bombardieren, die Waffen an die Ukraine liefern.
    Sie legitimieren alles was Israel macht, selbst wenn daraus ein Flächenbrand entstehen kann.
    Das Massaker der Hamas ist abartig, da bin ich Ihrer Meinung. Aber kann man damit alles rechtfertigen?

    • Ich denke, Belehrungen darüber, was in dem, was von Syrien nach Assads Bürgerkrieg samt amerikanischer und russischer Einmischung übrig blieb, Recht und Unrecht ist, sollten wird uns schenken. Ebenso die Vermischung und Gleichsetzung von Konflikten. Was hier einige noch nicht begreifen wollen: Israel befindet sich im Krieg. Mal wieder in einem, der seine bloße Existenz berührt. Ich habe da nichts zu rechtfertigen oder zu entschuldigen und die moralische Entrüstung über das, was die IDF tut, sind nur aus sicherer Entfernung billig zu haben. Mit etwas „Skin in the Game“ beurteilt man die Ausschaltung von geschmuggelten Waffen, die Terroristern unterstützen sollen, etwas anders. Jeder, der heute im Brustton der Überzeugung „ich bin gegen jede Gewalt“ sagen kann, fühlt sich unglaublich überlegen. Sie nennen es „Kompass für Recht und Unrecht verloren“, ich nenne es einen funktionierenden Kompass für erträgliches und unerträgliches. Die Grenze des Erträglichen ist für Israel nun offenbar überschritten. Die Situation mag uns nicht gefallen – mir übrigens auch nicht – aber mir fällt es offenbar leichter, Tatsachen zu akzeptieren.

    • Syrien befindet sich hochoffiziell mit Israel im Krieg. Das ist schon seit der Gründung Israels so. Die Friedensersuche werden alle abgelehnt. Auch der Libanon könnte ja seinen Frieden machen und die Hisbollah-Terroristen strafrechtlich verfolgen. Stattdessen wird Hisbollahs Existenz explizit garantiert. Hochrangige Politiker des Landes gehören mittlerweile zu dieser islamistischen Terrorgruppe, der „Partei Gottes“, wie ihr Name übersetzt heißt. Da diese Länder ihre Verbrecher ermutigen, Israel ständig anzugreifen, ist Israel gezwungen immer wieder taktische Ziele dort in Eigenregie zu eliminieren. Die könnten ja auch mal kooperieren.

      Die Kritik an Russland bezieht sich nicht darauf, dass es keine NATO-Mitglieder bombardiert, um Waffenlieferungen zu stoppen. Russland tut das nicht, weil es die Konsequenzen einer weiteren Eskalation zurecht fürchtet. Das sind keine moralischen Erwägungen.

  3. „ Die IDF schaltet in Syrien die Nachschubwege des Iran zu Hamas und Hisbollah aus. Eindimensionaler geht es kaum.“ Ach so. Das geht. Ich sprenge in einem anderen Land den Flughafen in die Luft, weil dort der Nachschub meines Feindes eventuell verladen wird. Ich hoffe der Geheimdienst arbeitet dort exakter, als im Falle der e i g e n e n Landesverteidigung. Stellen Sie sich vor, Rußland hätte alle bombardiert, die der Ukraine Waffennachschub lieferten. So etwas nennt man Entfachung eines Flächenbrands und zweierlei Maß. Oder sind wir wieder im Märchen ? Es gibt nur g u t und b ö s e. Die Guten dürfen alles, und wer die Guten sind, das teilt uns die Presse mit ? …..ganz eindimensional ?

  4. Die Legitimität des Staates Israel steht zur Disposition? …ernsthaft, das ist ein Anknüpfpunkt? Das ist ein Ablenkungsmanöver.
    Ganz oben steht „Der Realist lernt schießen“: Realismus = Fatalismus + Pragmatismus
    Eine Annäherung, egal auf welchem Gebiet, zu welcher Sache, beginnt immer mit der Gegenwart, als „ist“ und nicht „war“. Dann ein Blick zurück und ein Blick nach vorn. Der „schießende Realist“ muß jetzt das Momentum nutzen, aka die Hamas in Gaza auslöschen, völlig. Der Vorwurf der Flächenbombardements, Phospor… ein weiteres Manöver… Das Gekreische der wohlstandsverwahrlosten „Woken“ = „…in großer Zahl ideologisch stark verstrahlte Leute in Machtpositionen gebracht…“

    Die unvollkommene Betrachtung des Autors ist …vollkommen.

    Alexander Wendt führt in die Betrachtung die Formulierung „allumfassende Ambivalenz“ ein. Das ist das „Woke“. Eine Formulierung die sich in meinem Kopf weiter dreht und wendet, aktueller Stand: als Ausgangspunkt zu einer Conclusio akzeptabel oder sogar sinnvoll, als Endpunkt behandlungsbedürftig, woke.

    • Roloohndd, welch ergreifende Worte. Sie suhlen sich ekstatisch berührt, ausgestattet mit einem Tröpfchen Intellektualität, in den wortschöpferischen Begrifflichkeiten anderer Autoren, als tiefsinniger Rezensient, als wortgewaltiger Bohemien, als exzeptioneller VERSTEHER, als sprachpotenter Existenzialist der rhetorischen „novelle cuisine“, um lapidar und archaisch die Auslöschung der Menschen im Gazastreifen als condicio sine qua non zu fordern. Was sind Sie, nach eigener Einschätzung ? Ein sensibler Realist ? Oder sind Sie einfach ein Wohlstandsbratzen, der, abseits zerstörender Gewalt und des Todes tausender Menschen, sein kleines feingeistiges Süppchen kocht ? Sie sprechen hier von SIPPENHAFT, von toten Frauen, Männern und Kindern, von Verletzten, Obdachlosen, Kranken….von Elend und Not, die sich die Kriegsparteien immer wieder gegenseitig zufügen. ACH SO, das ist wokes, linkes Gebrabbel ! Sie sind doch der Realist, der warm und satt am Schreibtisch, tausende Kilometer entfernt, so wahnsinnig klug vor sich her formuliert…..lieber b r o k e als woke. Das gilt aber nur für die ANDEREN.

      • Hat ihr Blutdruck jetzt die gewünschte Höhe?

        Ihre flatulenten Ausfälle als Projektion verblüffen… sind wohl auch Teil der woken allumfassenden Ambivalenz(?) und münden deshalb ebenso mäandernd in der Sackgasse „Schrecken ohne Ende“.

        Was ist ihr Konzept, …Anliegen, ihre Profession? Schon einmal einen Schraubendreher oder -Schlüssel in der Hand gehabt? Lassen Sie das vollgerotzte Taschentuch fallen und machen Sie sich an die Arbeit… orientieren Sie sich an Prämisse und Konklusion und entwickeln Sie einen Syllogismus, dann wird ihrer pseudointellektuellen Moralisierung auch die geforderte Aufmerksamkeit zu Teil…

        …und ja, die Hamas muß ausgelöscht werden, völlig, zum Wohle aller!

  5. Eine rhetorisch selbstverliebte Relativierung von Kriegsereignissen und zwischenmenschlicher Brutalität mit der eindeutigen Absicht, weitere Mordlust zu fordern und zu fördern, als gerechte Antwort auf einen ebenso brutalen Angriff der Hamas. Immer noch steht die Frage als rosa ELEFANT im Raum, wie konnte die Hamas stundenlang unbemerkt jüdischen Boden betreten ? Warum wird seitens der EU ein einseitiger Informationsfluß verlangt ? Was sich hier auftut, ist von propagandistischer Obszönität geradezu durchtränkt. Für das CO2-Narrativ wurde Greta in den israelischen Schulstoff integriert, um jetzt, bei „falscher Stellungnahme“, in dieser abermals meinungsdominierten Auseinandersetzung, sofort wieder eliminiert zu werden. Lächerlich. Narrative beginnen sich selbst zu zerstören. Die Schandtaten, die man Russen gegenüber Ukrainern zur Entmenschlichung als unverzeihliche Gewalt unterstellte, gelten bei den Israelis jetzt als probates Mittel gegen die Bevölkerung im Gaza-Streifen. Welch ein Wahnsinn wird hier betrieben ? Friedensaufrufer werden diskreditiert. Eine Spirale der Gewalt mit unterstützendem Bildmaterial angefeuert ! Krieg und Spaltung, Tod und Zerstörung werden mit viel Agitation vorangetrieben und Menschen, die sich der vorgegebenen Meinung nicht anschließen, werden als Leugner, Rechtsradikale, Antisemiten, mit Begriffen aus dem „verstoßenen Wortschatz der Nazizeit“, desavouiert. Man beschließt einen MIGRATIONSPAKT und wundert sich über die zahlreichen Einwanderer. Es werden muslimische Zweitfrauen, ministerial engagiert, eingeflogen, aber keiner will wissen, daß mit der sich ausweitenden Islamisierung auch alle damit verbundenen weltanschaulichen Konflikte nach Deutschland migrierten. Spätere Generationen werden sich über die vorherrschende kolossale Verblödung der staatstragenden Medien und Politiker erstaunen…. ich tue es bereits heute. Was geschieht mit abweichenden Meinungen, Herr Letsch ? Bin ich böse ? Bin ich wieder Antisemit und linksradikal ? Muß ich auch bekämpft werden ? Ist Aristobulus eigentlich Ihr Schwager oder Cousin?

      • Es ist das zweite Mal in kurzer Zeit, daß eine Kommentatorin – Frau Schönfelder – das Niveau der Diskussion herunterzieht. Andere mögen das spannend finden; ich persönlich jedoch stehe nicht auf solch Gepöbel. Frau Schönfelder erinnert mich in ihrer klugsch…en, aggressiven, von jeglichem Zweifel, sich eventuell zu irren, befreiten Art zu argumentieren sowieso in ihrer mir bestens aus der DDR-Propaganda bekannten Grundhaltung an Jutta Dittfurt. Sowie an meinen Staatsbürgerkundelehrer. Beide konnte ich nicht ausstehen. Und mit Sozialisten und „Antiimperialisten“ zu diskutieren: Darauf habe ich sowieso keinen Bock. Alles zehntausendmal gehört seit ich Pimpf (Junger Pionier) war. Insofern: Erst mal adé. Das Forum wird’s dank kluger Leute wie Ben, Aristobulus und (sowieso) dem Chef vom ganzen, Roger, überleben.

    • Was meinen Sie mit „stundenlang unbemerkt Boden betreten“? Sie meinen wohl eher die Beschwerden darüber, dass das Militär so lange gebraucht hat, sich im Süden zu sammeln. Oder meinen Sie allen Ernstes „unbemerkt“? Wenn Sie andere überraschend intensive Gewaltakte betrachten, sehen Sie doch auch, dass es manchmal Stunden dauert, bis die Gegenoffensive beginnt. Das war so bei etlichen Amokläufen, bei Schulmassakern oder beim Anders-Breivik-Terrorakt. Die Einsatzkräfte müssen doch erst einmal grob einen Schlachtplan im Kopf entwerfen, bevor sie reagieren. Dass das hätte besser laufen müssen, dass man sich 50 Jahre nach dem Jom-Kippur-Krieg eigentlich nicht hätte überraschen lassen dürfen, ist unbestritten. Der Hauptgrund, weshalb man von der Schwere des Angriffs nun einmal doch überrascht war, ist, dass man sich auf die Abschreckung verließ. Die war offensichtlich nicht groß genug. Und wenn die Hamas nicht entmachtet und die Tunnel nicht zugeschüttet werden, ist sie auch in Zukunft nicht mehr groß genug.

      Sie machen übrigens wieder zu viele Fässer gleichzeitig auf. Wenn Sie wollen, dass andere inhaltlich auf Sie eingehen statt Sie einfach nur böse Namen zu nennen, dann hilft es darauf zu verzichten, merkwürdige Nebensächlichkeiten wie Greta Thunberg als Thema in einem Schulunterricht oder den Migrationspakt ohne einen erklärenden Zusammenhang zu erwähnen.

      • Herr Goldberg, das ist eine ganz lasche, verzweifelte Begründung. „Überraschend“ ist bei den Sicherheitsvorkehrungen des Staates Israel die falsche Vokabel. Wer zwischen Millionen Arabern, die die eigene Vernichtung herbeisehnen, stundenlange Vorbereitungen zur Reaktion benötigt, wäre längst von der Landkarte verschwunden. Die REALITÄT entspricht nicht dem „Napf“ voll Berichterstattung, den uns die Medien zum Fressen vorsetzen. Und um den Irrsinn medialer Manipulationen zu demonstrieren, ist das Greta-Beispiel zutreffend. Man muß natürlich verstehen wollen. Sie sollten mehr auf Zusammenhänge, Vorgeschichte, Verkettungen und Verknüpfungen globalen Wirkens achten. Wieso hat Israel, trotz des furchtbaren Angriffs der Hamas, noch Zeit in Syrien Flughäfen in die Luft zu sprengen, Herr Goldberg ? Nichts ist so eindimensional, wie es verkauft wird. LG

        • Warum genau ist „überraschend“ die falsche Vokabel? Wie hätten Sie denn auf Massen, die plötzlich über die Grenze kommen und schnell Geiseln nehmen reagiert? Was von der Sicherheitsarchitektur hätten Sie eingesetzt? Gibt es da so Drohnen, die Privathäuser abklappern und Geiseln befreien? Klären Sie uns mal auf!

          Das grundlegende Missverständnis ist wohl das Kräfteverhältnis insgesamt. Im Norden, v.a. im Libanon, warten die opportunistische Kämpfer der Hisbollah auf eine Gelegenheit zum Angriff. Die haben etwa 25,000 ausgebildete Vollzeitmilitärs und in etwa genauso viele Reservisten. Die Hamas hat etwa 40,000 Kämpfer. Zwischen den beiden Polen muss die Armee ihre Kapazitäten aufteilen.

          Die Dreistigkeit des Angriffs legte unmittelbar nahe, dass die Hamas das Militär in einen Hinterhalt locken will. Deren Rückzugsort ist ein 500km langes Tunnelnetzwerk. Das ist schlimmer als der vietnamesische Dschungel ohne Agent Orange. Der Feind kennt das Gelände und kann einen sehen, ohne dass man ihn sehen kann. Vermutlich gibt es allerhand Sensoren und Fallen.

          Man könnte, ähnlich wie Herkules, an bekannten Eingängen möglichst rußige Feuer legen und in das Innere ventilieren, um die Luftfilteranlagen zu überlasten und zu verstopfen. Damit würden weitere Eingänge sichtbar und man könnte die Hamas entweder an die Oberfläche oder ins Innere treiben. Allerdings sind 500km eben sehr viel Innenraum, in den die sich weiter zurückziehen können.

          Dann kann man sich überlegen, ähnlich wie in der Bibelgeschichte von den Posaunen an den Mauern Jerichos, hohe Detonationsdruckwellen gerichtet in das Tunnelsystem zu jagen. Dafür müsste man eine Detonation im Tunnel fernsteuern oder zeitversetzt zünden, nachdem der Ausgang wirklich dick verschlossen wurde. Das bräuchte Zeit. Zement will trocknen und die Hamas würde wohl einfach die Sprengladungen klauen. Man muss also während des Versiegelns die Hamas fernhalten. Wenn die Ventilatoren günstig genug sind, lässt sich das natürlich mit dem rußigen Feuer kombinieren, das man einfach weiter innen platzieren könnte. Man kann auch eine dünne, schneller trocknende Innenmauer zwischen Sprengsätzen und der Hamas errichten. Die Hamas könnte allerdings herauskriegen, wie sie die Mauer einreißt, ohne selbst den Sprengstoff zu zünden

          Es ist also schwierig und man könnte so die Geiseln nicht mehr retten. Im Moment sind Spezialtruppen dabei, erst noch möglichst viele Geiseln zu befreien. All solche Dinge gingen den Militärs, die aus der Feiertagsstimmung gerissen wurden, durch den Kopf. Der dringliche Teil davon, also die Hamas wenigsten schon mal vom eigenen Gebiet zu vertreiben, während man die Art des Hinterhalts und die Rolle der Hisbollah im Norden schwer einschätzen kann, war auch schon schwierig genug und hat eben Stunden gedauert.

  6. Glänzender Artikel, jedes Wort nietet die Tatsachen hinein in den schwammigen Leib der woken Öffentlichkeit.

    Stichwort „verstrahlt“ – genau so. Es gibt keinen besseren Ausdruck für diese Bauart des mentalen Schwamms..

  7. Ich finde, die Aussage, dass Israel mitschuldig am Hamas-Massaker ist, passt wie die Faust auf’s Auge zur deutschen „Haltung“.
    Schließlich sind die vielen zivilen Opfer rasant zunehmender muslimischer- und Asylantengewalt in Deutschland auch zum Teil selbst schuld. Die Opfer – sprich die Gesellschaft – tut einfach zu wenig zur Integration der „Neuhinzukommenden“ und ist zudem von Garmisch bis Flensburg durch und durch rassistisch. So gesehen ist diese unsägliche Täter-Opferumkehr leider nur folgerichtig….:-(

  8. Wir haben uns mit aller Kraft und täglich vehement bemüht, diesen seit Jahren aufziehenden Orkan NICHT zu sehen. Und wenn es dann schon ganz unvermeidbar wurde, haben wir mit verlogenen Ablenkungen „gegengerechnet“.

    Und jetzt sind wir ALLE plötzlich überrascht. Wie damals, als es außer Hitler keine Nazis gab.

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