Der von den Medien hochgejazzte Premierminister Kanadas, Justin Trudeau, hat bei seinem mehrtägigen Staatsbesuch in Indien offensichtlich einen neuen Rekord im „sich zum Affen machen“ aufgestellt. Darüber findet sich leider leider mal wieder nichts in Spiegel, FAZ oder SZ. Man muss schon in die „Washington Post“ schauen. Nicht allein, dass Trudeau bei öffentlichen Auftritten im Gastland so oft in verschiedene indische Kostümierungen schlüpfte, dass es den Gastgebern schon peinlich war. Es waren wohl auch eher unangemessene Designs dabei, die man in Indien nur als Bräutigam bei einer traditionellen Hochzeit trägt. Auf den meisten Fotos sieht er allerdings eher aus wie ein Pirat, der sich am Set von „Fluch der Karibik“ verlaufen hat. Schwamm drüber, das kann man ja alles noch irgendwie lustig finden, wobei natürlich alle Trudeau-Fans darauf hoffen, dass ihr Idol demnächst nach Papua-Neuguinea reist, um dort nackt mit Baströckchen und Penisköcher in die Kameras zu lächeln.

Doch wie weit darf ein Staatschef seiner Gefallsucht nachgeben, wenn er zu einem mehrtägigen Staatsbesuch aufbricht? Dass Trudeau nämlich ein Blender ist, der glaubt, dass sein Auftreten seine Unkenntnis locker überstrahlt, bewies sein Besuchsprogramm und die Auswahl der Gäste eines Essens, welches er gab. Regeln Nummer eins beim Videodreh: pass auf, dass im Hintergrund nirgendwo ein totes Pferd herumliegt. Regel Nummer eins bei Staatsbanketten: achte darauf, dass kein Terrorist auf der Gästeliste steht, der bei deinen Gastgebern schon reichlich Blut hat fließen lassen. Diese Regel ist besonders dann wichtig, wenn man anschließend den Staatschef des Gastlandes treffen will. Jaspal Atwal heißt das Malheur, dass der kanadischen Diplomatie in Indien zu einer kleinen Eiszeit verhalf. Der Sikh-Nationalist hat so einiges auf dem Kerbholz und ihn einzuladen empfanden die Inder in etwa so lustig, wie wenn ein Staatsbesuch in Deutschland mit einem Umtrunk bei der NPD Ortsgruppe Klein-Pusemuckel begönne. Die Indische Regierung kocht jedenfalls ein scharfes diplomatisches Curry, da halfen wohl auch die lustigen Kostümierungen des Kanadischen MP’s nicht. Der Staatsbesuch Trudeaus geriet zum totalen Fiasko.

„Times of India“ über Trudeaus Cosplay-Neigungen

Staatsbesuche, besonders wenn sie mehrere Tage dauern, sind potenziell gefährlich. Besonders dann, wenn ein aufgeblasenes Ego wie das des Kanadischen MP’s mitreist. Diese Mischung aus Unkenntnis und Selbstüberschätzung, wie sie heute ohne Unterlass Donald Trump vorgeworfen wird, wohnt aber wie man sieht besonders in jenen „progressiven“ Politikern, deren Weltbild vor allem von der eigenen Sonne beleuchtet wird. Ich erinnere hier nur knapp an den Besuch Sigmar Gabriels in Israel und dessen Treffen mit der NGO „Breaking the Silence“, die sich vor alle durch antiisraelische Propaganda hervortut. Die Begeisterung der israelischen Regierung lag etwa auf dem Level, auf dem sich die Begeisterung der indischen Regierung heute befindet.

Trudeau sollte, statt wie Kaiser Willhelm II. in einem Kostümverleih zu leben und Worte wie „mankind“ genderkonform in „peoplekind“ umzudichten, einen Grundkurs in Diplomatie besuchen, oder endlich nach Neuguinea aufbrechen, um seine Wandlung vom Hoffnungsträger zum Volldeppen zu vollenden. Alternativ könnte Kanada zur Repräsentation wieder auf das Original zurückgreifen, und diesen Job der Queen überlassen. Die versucht wenigstens, dem Land (oder dem Commonwealth) dass sie vertritt, den Anschein von Würde und Größe zu geben, statt sich anzubiedern und dadurch klein zu machen.

Addenum: Leser *** weist mich darauf hin, dass es zum Besuch eines Sikh-Tempel gehört, sich ein oranges Tuch um den Kopf zu binden. Dieser Teil geht also in Ordnung. Der Rest des Outfits – und die Kostüme der anderen Gelegenheiten, sind jedoch eher einem Papagei angemessen, als einem Kanadischen MP.

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8 Kommentare

  1. Trudeau ist links-grüner Vertreter von Climatology, da muss man doch, wie bei Mariacron, ein Nachsehen haben. Die Qualitätsmedien hier arbeiten sich lieber am bösen Trump ab.

  2. Ach, wie liebe ich diese Berichte vom Nobeldeck der Titanic. Die unteren Decks sind bereits geflutet und die Klasse der Öbersten, der sich als Elite fühlenden Parvenues, tanzt in bunten Kleidchen und bejubelt sich selbst. Wer die Berlinale am TV verfolgt hat, weiß was ich meine.
    Nicht nur Deutschland, nein auch die westliche Welt ist durch. Die Arschgeigen wie Trudeau oder Macrönchen sind die Vorboten.

  3. Die Wahl Trudeaus zeigt eigentlich nur, dass ein Grossteil der Kanadier mittlerweile genauso bekloppt sind, wie Millionen Wähler desselben Typus in den anderen westlichen Ländern: komplette Traumtänzer.

  4. Trudeau’s Kindheit scheint der Schlüssel zu seinem Lebensbild zu sein. Sein Vater, auch ein Pfau, seine Mutter, ein Hippymädchen, war ewig auf der Selbst- findung.
    So kam Justin als Kind nur durch Auffallen zur Aufmerksamkeit der Eltern.

  5. A propos „die Queen auf Staatsbesuch“: vor etwa einem halben Jahr waren zwar nicht die Queen, aber doch andere von den britischen Royals auf Staatsbesuch in Indien. Die indische Vogue hat sich in Begeisterungsstürmen über die „indisch inspirierte“ Garderobe der Herzogin von Cambridge überschlagen – die hatte allerdings topmoderne Kleidungsstücke angesagter indischer Modeschöpfer getragen (vielleiiiiichhht war das eine oder andere am Rande mal von traditioneller indischer Tracht inspiriert; und wenn es jemand aus Indien entwirft warum auch nicht) und nichts aus dem Bollywood-Kostümverleih.
    Als etwas später Ivanka Trump auf Staatsbesuch etwas ähnliches tat – aber mit selbstentworfenen Sachen kombiniert – sah die Reaktion ganz anders aus: „kulturelle Aneignung!“ und ähnliche linkslastige Wortfetzen flogen ihr rechts und links um die Ohren. Wenn zwei dasselbe tun ist es eben noch lange nicht das gleiche, wenn eine mit Nachnamen Trump heißt.

    Ob Trudeau beides oder eins davon wußte darf bezweifelt werden – aber auch an der Planung dieser Reise waren bestimmt mehrere Leute beteiligt deren Haare im allgemeinen länger und nicht kürzer werden… und die sie deshalb ab und zu schneiden lassen müssen, und da warten müssen, und die dann in irgendwas blättern daß die Reaktionen auf die Kleidung berühmter Frauen als Nachricht verkauft.

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