Kim Kardashian als First Lady der Vereinigten Staaten? Warum nicht, man muss ja nicht gleich eine Reality-TV-Show daraus machen. Aber Spaß beiseite, die Frage, ob die Ankündigung von Kanye West, noch in diesem Jahr für das höchste Amt im Weißen Haus zu kandidieren, wirklich ernst gemeint ist, ist noch nicht beantwortet. Angekündigt hatte West das zwar schon vor einiger Zeit, aber erst für 2024. Jetzt noch die nötigen Unterschriften einzusammeln, könnte schwierig werden, unmöglich ist es allerdings nicht. Zudem sollte es West weder an Popularität noch am nötigen Kleingeld mangeln, sein Vermögen liegt nach Schätzungen im Neun- bis Zehnstelligen Bereich. Der Mann ist sozusagen die wandelnde Antithese für die Behauptung, aufgrund des allgegenwärtigen strukturellen Rassismus werde es Afroamerikanern in den USA unmöglich gemacht, Anerkennung zu erhalten und zu reüssieren. Allein seine 30 Millionen Follower auf Twitter sagen nämlich etwas anderes.

Im Bett mit Donald Trump?

Es gibt lustige bis verrückte Theorien darüber, was West damit bezwecken mag, schon jetzt sein Goldkettchen in den Ring zu werfen. Eine lautet, er hätte sich mit Trump verschworen. Es sind nämlich gerade BLM-Aktivisten und Unterstützer der Demokraten, die nun laut aufschreien und den Plan wittern, Trump habe West irgendwie beauftragt, Biden die schwarzen Wähler abzujagen, deren Unterstützung sich Biden angeblich so sicher sein kann. Doch diese Empörung hat ein übles G’schmäckle, wie man so sagt. Denn Biden verplant die „black votes“, als gehörten sie ihm aufgrund irgendeiner Besitzurkunde, als könnte sich nicht auch jeder afroamerikanische Bürger bei Wahlen ganz nach eigenen Kriterien entscheiden – und zwar für jeden Kandidaten, der zur Wahl steht.

Die Angst in den Reihen Bidens, die „Black Community“ könne West statt Biden wählen, nur weil West eben schwarz ist, lässt kaum Spielraum für Interpretationen. Wären es wirklich erkennbar bessere politische Programme oder Positionen, die für Biden statt für Trump sprächen, müsste er West doch nicht fürchten, oder? Müsste Bidens Freude darüber, dass West auch Trump Stimmen abjagen würde, über den Kanye einst „I love this guy!“ sagte, diese Angst nicht überwiegen? Neben dem tradierten und nun offen sichtbarem Bevormundungsrassismus weiter Kreise des Establishments der Demokraten wird in der Causa West aber eines wieder sehr deutlich: Biden ist kein Kandidat, der für etwas steht. Er ist lediglich ein Kandidat, der gegen etwas, gegen Trump steht.

Trumps Hardcore-Fanbase kann West nicht locken. Wäre ich als Wähler aber jemand, der einfach nur koste es was es wolle Trump loswerden will, wäre West, ein Exzentriker und Self-Made-Man, vielleicht der bessere Kandidat für mich als der klapperige Establishment-Typ Biden, der seit einem halben Jahrhundert in der Politik noch nichts wesentliches auf die Kette bekommen hat. Und genau deshalb hätte Trump in der Tat weniger von West zu befürchten als Biden. Zumal letzterer sich jetzt auch noch die Blöße gibt, „black votes“ wie vertraglich ihm gehörende Leibeigene zu behandeln, denen er das Davonlaufen verbieten möchte, statt sie mit validen Argumenten zu sich hinüber zu ziehen.

West als unabhängiger Kandidat neben Trump und Biden – das würde ich nur zu gern erleben! Und wer weiß, vielleicht sogar einen Präsidenten West, dem unser Bundessteini dann begeistert die Hand drücken und zur Wahl gratulieren wird. Etwas, dass er bei Trump nicht machen wollte, weil der ihm nicht professionell und Politiker genug und überhaupt zu unseriös und bähbäh war. Und FLOTUS Kim lernte der Frank-Walter dann auch gleich mal kennen.

Foto: Official White House Photo

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3 Kommentare

  1. Ob Kanye West ein geeigneter Kandidat für die Präsidentschaftswahl in USA sein könnte, kann ich nicht beurteilen, da ich ihn überhaupt nicht kenne.
    Aber ich hätte eine Idee, wer in Deutschland nächstes Jahr ein geeigneter Kanzlerkandidat wäre: Serge Menga aus Essen. Im Gegensatz zur schwachen, deutschfeindlichen (z.B. Fahnenentfernung 2013), lispelnden Dauerkanzlerin mit sozialistischer Grundbildung hätte Deutschland hier jemanden, der dieses Land mag, klare Aussagen macht, sehr gut FREI sprechen kann und sich nicht mit Textbausteinen, Ideologie und Hypermoral beschäftigt sondern mit Fakten. Diesem Land würde das sehr gut tun.

    • Warum nicht. Kanye West ist übrigens sowas wie Eminem, nur besser. Also ein Rapper. Nicht mein Ding, aber er hat offensichtlich großen Erfolg und der sei ihm gegönnt, weil es sein eigener ist und nicht einer Förderung, Quote oder Politik geschuldet ist. Success matter. 😉

      • Eminem ist arg unterschätzt – und nur, weil er weiß ist, muss er kein schlechterer Rapper sein. 😉

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