Was genau beklatschte Präsident Steinmeier eigentlich, als er in Berlin in den Flieger stieg, nach Neumünster jettete, nur um dort die Freitagsschulschwänzer unter schwedischer Flagge zu besuchen? Und was genau findet die Kanzlerin gut, wenn sie die Jugendlichen für ihr Engagement lobt? Ganz einfach: die Jugendlichen protestieren ja nicht gegen die aktuelle Politik, sie feuern sie wie Cheerleader vom Spielfeldrand an! Demonstrationen gegen die Politik unserer Regierung treffen nicht auf derart viel Wohlwollen. Das fast einhellige Politikerlob für „Fridays for Future“ steht in starkem Kontrast zu den spöttischen Bemerkungen der Kritiker, deren praktische Vernunft vor den Folgen des Schule Schwänzens warnt und die negativen Effekte höher gewichtet als den praktischen Nutzen der Demonstrationen. Die anerzogene deutsche Sensibilität in Bezug auf den Umweltschutz – einer der wenigen begrüßenswerten Folgen grüner Politik längst vergangener Zeiten – erkennt die Brüche im Handeln der Klimaretter von heute sehr klar. Denn unterstellen wir für einen Moment, dass Klimaschutz als ins Gigantomanische übersteigerter Umweltschutz tatsächlich machbar wäre, dann sind doch letztlich fast alle in diesem Sinne getroffenen Maßnahmen aus der Werkzeugkiste der alten, grünen Umweltschützer entlehnt: Konsumverzicht, Industrieumbau, Verbote, Grenzwerte, Strafen. Konsumverzicht jedoch ist, wie der Name schon verrät, eine individuelle Entscheidung, die keiner staatlichen Regularien bedarf. Zur Diät bei Flugreisen, Klamotten, Kommunikationstechnik und anderen liebgewonnenen und selbstverständlichen Kommoditäten mit großer CO2-Affinität ist jedoch (außer der heiligen Greta) offenbar niemand bereit, auch die Freitags demonstrierenden Schüler nicht.

Ist es da ein Wunder, dass die Kritiker genüsslich die Worte der selbsternannten Klimaretter neben deren Taten legen, und hohnlachend darauf verweisen, dass Grüne Weltretter wie Katharina Schulze um die Welt jetten, dass es nur so kracht oder die Freitagsdemos der Schüler eine breite Müllspur in den Städten hinterlassen, die lieben Kleinen von den Eltern mit dem Auto zur Klimarettung chauffiert werden und anschließend die McDonalds-Filialen der Innenstädte leerfuttern? Zur Erinnerung: die Idee, die Heizung am „Warmer-Pulli-Tag“ herunter zu regeln, um das Klima zu retten, wurde in den Schulen initiiert, nicht in den eigenen behaglichen heimischen Zimmern der Jugendlichen. Dort brennt munter das Licht und wartet die PlayStation im Standby auf den „Fridays for Future“ Heimkehrer, um im Cyberspace die nächste Zombie-Apokalypse abzuwenden. Diese Inkonsequenz ist jedoch nur ein oberflächliches Zeichen dafür, dass hier gerade etwas gewaltig aus dem Ruder läuft. Entscheidender ist, an wen sich die Handlungsaufforderung von „Fridays for Future“ tatsächlich richtet. Diese Bewegung ist nämlich nur die Simulation einer Grasroots-Bewegung, vielmehr fordert sie ein gnadenloses Top-Down-Durchgreifen der Macht. Es handelt sich somit um das Gackern von Freiland-Hühnern, die um Käfighaltung betteln.

Handlungsaufforderung an die Politik, nicht an den Bürger

Die Flagellanten, die im Hochmittelalter durch deutsche Städte zogen, um das vorgeblich sündige Volk zu Reue, Buße und Umkehr zu gemahnen, schlugen sich noch selbst. Nur Reflektion und innere Einkehr überließen sie dem Publikum. Die moralische Peitsche der Klimakids richtet sich nur mittelbar gegen sich selbst, der Adressat ist die Politik. Die soll „endlich handeln“, Verbote erlassen, CO2-Emissionen verbieten, die Industrie umbauen und den Verkehr gleich mit. Es handelt sich also zu 100% um die Be- und Verstärkung genau jener Agenda, die seit Jahren auf der politischen Tagesordnung steht. Die Kinder sind also gewissermaßen die Cheerleader und Herolde jener Politiker, die seit Jahren von Klimagipfel zu Klimagipfel tingeln und dort nichts erreichen, weil nichts zu erreichen ist. Das Phänomen, dass Demonstrationen, statt Regierungskritik zu üben, im Grunde ihre Anhänglichkeit an die Agenda der Obrigkeit bekunden und die Regierung in ihrem Handeln noch bestärken und anfeuern, kennt man sonst vor allem aus Despotien.

Systemwechsel als Endziel

Klima-Demo in Graz, 15.3.2019

Im Gegensatz zur Politik, die uns seit Jahren das Märchen vom ökologischen Wandel in ein emissionsfreies Utopia bei gleichzeitiger Bewahrung des westlichen Wohlstandes erzählt, zählen die Jugendlichen eins und eins zusammen und sind längst konsequent auf dem Marsch in den totalen Systemwechsel. Sie haben erkannt – und das ist womöglich das größte Verdienst der Freitagsmärsche – dass ihre Ziele sich nur umsetzen lassen, wenn der regulierende Staat Zugriff auch noch in die letzten und privatesten Winkel des Lebens seiner Bürger erlangt – und die Politik würde nur zu gern liefern, bedeutet jede Regulierung, jede Initiative und jedes neue Ministerium doch einen Machtzuwachs, neue Steuern und neue Ämter-Pfründe für die Parteien und ihre Apparate.

In einer freiheitlichen, von Individualismus und unveräußerlichen Bürgerrechten geprägten Gesellschaft ist dies nicht zu erreichen. Der „totale Systemwechsel“, hinter dessen Plakaten die Jugend folgerichtig marschiert, ist nichts anderes als die „Überwindung des Kapitalismus“ und der Wechsel zum Sozialismus. Verbunden mit der geforderten Decarbonisierung wäre aber sicher nicht ein venezuelanischer oder sowjetischer Weg denkbar, denn die können oder konnten sich überhaupt nur aufgrund des Verkaufs böser fossiler Energie über Wasser halten. Die logische Konsequenz gliche am Ende wohl eher dem Kambodscha Pol Pots, also einer steinzeitlich-agrarischen Gesellschaft der absoluten Gleichheit mit kleinem aber blutigem CO2-Fußabdruck.

Das gesellschaftliche Experiment des Sozialismus steht im Kleinen natürlich jedem frei und wenn sich, sagen wir fünfzig Schüler einer Berliner Realschule dazu entschließen sollten, eine Kommune von selbstversorgenden Biobauern katharsischem Konsumverzicht zu gründen und dieses Modell Furore machen sollte, ist nichts dagegen zu sagen. Ebenso wie gegen dessen sehr wahrscheinliches Scheitern, welches dann nur die paar Handvoll seiner Anhänger beträfe. Doch die Schüler fordern den Abriss der Marktwirtschaft unmittelbar von der Politik, also von oben und am besten gleich für die ganze Welt. Von Freiwilligkeit ist da keine Rede mehr und die Spur der Verwüstung in der Gesellschaft im Falle des sehr wahrscheinlichen Scheiterns wäre allumfassend.

Etatismus: der Staat soll es machen, er weiß es besser

Gretas Klimakinderkreuzzug ist offenbar dorthin abgebogen, wohin uns die Politik der Klimarettung tatsächlich führen möchte: in Etatismus und Sozialismus und eine Zeit, in der sogar Todesstrafen für ideologische Abweichler (hier für „Klimaleugner“) wieder denkbar sind. Aus Angst, keine Zukunft zu haben, rennt die Jugend also sehenden Auges in Bevormundung und staatliche Knechtschaft. Wir sollten dankbar dafür sein, dass uns die Jugend noch rechtzeitig die Werkzeuge sehen lässt, mit denen sie ihre Zukunft vom Staat gestalten lassen möchte. Denn zum Glück gibt es genügend Menschen, die die Wirkung von Hammer und Sichel noch am eigenen Leib zu spüren bekommen haben.

Wie dem Leser bekannt sein dürfte, gehöre ich zu jenen, die den Klimawandel für eine Naturkonstante halten, mit der die Menschheit fertig werden kann, wie sie dies seit tausenden Jahren schon tut, als sie noch Geister und Götter für derlei Unbill verantwortlich machte und zähneknirschend aber stoisch das ertrug, was die Natur unbestellt lieferte. Wenn ich jedoch wählen müsste zwischen dem sozialistischen Umbau der Welt und einer 3°C Erwärmung der Erde, deren Folgen eine innovationsfreudige und leistungsfähige Marktwirtschaft und frei denkende und handelnde Menschen in den Griff bekommen müssen, setze ich meine Hoffnungen nicht auf den immer wieder gescheiterten Sozialismus, auch wenn er im Gewandt der Klimarettung daherkommt. Die Klimaalarmisten hätten ohne den Kapitalismus weder die Technologie noch die Mittel oder die Begriffe, mit denen sie heute an der Abschaffung der Marktwirtschaft und der Rettung des Klimas arbeiten.

PS: „Follow the Money“ ist natürlich auch bei „Fridays for future“ ein wichtiger Hinweis. Dazu kommt meine Aufforderung, bei deutschen Politikern auch der Schleimspur zu folgen, die diese bei ihrer Lobhudelei hinterlassen. Das Schlimmste nämlich, was dem Anliegen der Klimakids geschehen konnte, war es, sich argumentativ von Anton „Ähm-Ähm“ Hofreiter verteidigen lassen zu müssen. Dieses Hofreiter-Interview mit dem DLF am 15.3.2019 sollten Sie sich unbedingt anhören, herunterladen und gut aufbewahren.

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17 Kommentare

  1. Zumindest hier in Berlin ist der Klimawandel mittlerweile Teil des Lehrplans. Aus dem geltenden Schulgesetz §3 Abs. 3.6 lernen wir:

    „Schulische Bildung und Erziehung sollen die Schülerinnen und Schüler insbesondere befähigen, ein Verständnis für Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sowie die notwendigen Anpassungen an dessen Folgen zu entwickeln, Maßnahmen zum Klimaschutz zu erfahren und die eigenständige und verantwortungsbewusste Umsetzung solcher Maßnahmen im Alltag zu erlernen.“
    (http://gesetze.berlin.de/jportal/?quelle=jlink&query=SchulG+BE+%C2%A7+3&psml=bsbeprod.psml&max=true)

    So kann man die Klimademo also eigentlich als Exkursion im Profilkurs „Klimaschutz“ betrachten, oder?

  2. Für mich ist das eine Folge der vielen „Bildungsreformen“. Millionen von Müttern forderten, dass auch ihr mit grauen Zellen nicht so reich ausgestatteter Nachwuchs das Abitur machen kann und dass die männlichen Themen – Mathematik, Physik, Chemie, Technik – zurückstehen müssen zugunsten von einem halben Dutzend weiblichen Qualifikationen: Philosophie, Psychologie, Politologie, Soziologie, Malen, Singen, Tanzen, Klatschen – am besten mit vollem Lohnausgleich für jene, die selbst daran scheitern.

    Die Anforderungen sinken von Lehrplan zu Lehrplan, die Abiturientenquote steigt ins unermessliche. Intuitiv spüren die jungen Menschen, dass sie kaum mehr etwas können. Ein Sinken der Reife tut das Ihrige, durch steigenden Medienkonsum und sinkende reale Erfahrungen. Dazu kommt ein Überhandnehmen krankhafter Mutter-Kind-Paarbindung; de facto soziale also Verwahrlosung durch systematische Unterforderung.

    So wird die Jugend in einer konzertierten Aktion zu Angsthasen konditioniert. Babyboomer sind noch selber auf Bäume geklettert, die Generation Y teilt unter #TreeChallenge Videos, wo einer auf einen Baum klettert, und die Schneeflöckchen tun es als Verschwörungstheorie ab, dass angeblich schon mal jemand auf einen Baum gestiegen sei. Früher war mehr Risiko, früher war mehr Reife.

    Bevor nun Mamas Lieblinge ihren Mann stehen – was sie zum Großteil nicht mehr können – werden sich die verhätschelten Wohlstandsfrüchtchen jedem als Erfüllungsgehilfen anbiedern, der behauptet nur ihr Bestes zu wollen. So wie die Wandervogelbewegung damals, in der schlechten alten Zeit.

  3. Um die bei den Demos versäumte Wissensvermittlung auszugleichen, schlage ich vor, alle Teilnehmer eine kleine Klassenarbeit schreiben zu lassen: „1) Ausgangssituation : 90 % des Welthandels werden auf den Ozeanen und Binnenmeeren der Erde durch 60 000 Schiffe abgewickelt. Diese werden ausnahmslos durch die Verbrennung von Schweröl angetrieben, wobei giftige, für Mensch und Umwelt schädliche Schwefeloxide freigesetzt werden. Von diesen Schwefeloxiden geben allein die 15 größten Frachtergiganten jährlich bereits mehr in die Atmospäre ab, als alle Automobile dieser Welt. 2) Aufgabe: Wieviele Ladesäulen würden bei einer Umstellung auf Elektroantrieb für die 60 000 Schiffe benötigt? Wo und wie sollen sie aufgestellt werden? Wer soll die Kosten der Umstellung tragen?“

  4. Puh, da bin ich froh, dass dieses leidige Thema Zuwanderung wohl vom Tisch ist. Man hört ja nichts mehr davon. Wird jetzt wohl alles gut sein.
    Gibt ja auch wichtigeres. Greta und so. Freitags schwänzen, bisschen Bundeswehr. Das Migrationsproblem hat man ja anscheinend in den Griff bekommen. Die Regierung hat 11 unerlaubte Grenzübertritte in Bayern vereiteln können und die Gork Fock wird bald wieder zusammengebaut. Also, geht doch.
    Merkel und Steinmeier können sich nun wieder feierm lassen. Likes sammeln. Endlich haben wir wieder eine Kanzlerin. Sogar eine Klimakanzlerin und einenen Präsidenten für die Jugend.
    Bald ein Fünftel der Deutschen wählt grün. Echt knorke. Nur schade mit dem Thommy und seiner Thea. Irgendwas ist immer.
    Trotzdem: Schönes neues Deutschland.

  5. Wenn es unserem Bundespräsidenten ernst mit Umweltschutz und Klima wäre, wäre er nicht in seinem Flieger nach Neumünster gejettet.
    Diesem politischen Dressman geht es nur darum, auf einen weiteren Mainstreamzug aufzuspringen, um für ein paar tolle Bilder mit den Kids zu posieren, um Likes in den Social Networks, um Publicity.
    Ein echtes Vorbild würde auf den Komfort und das ganze Spektakel verzichten. Dieser Oberheuchler von Merkels Gnaden, dieser bestens abgesicherte Bessermensch erster Klasse …
    Fein stinkendes Fischfilet Steinmeier selbst hinterlässt an einem Tag eine CO2-Spur, die andere in ihrem ganzen Leben nicht fertig bringen.
    Weg mit diesem Amt des Gutentagonkels und wir sparen Unmengen an CO2!

  6. Hm. Ich erinnere mich noch an den Ratgeber „Lieber krank feiern als gesund schuften“, in dem erklärt wurde, wie man vor einem Arzt eine Reihe von Krankheitsbildern simuliert, um so eine Krankschreibung zu erwirken. Ich mochte diese Art von Ratgebern immer sehr. Wäre es nicht an der Zeit, einen solchen Ratgeber zu schreiben, in dem man Schülern das Wissen vermittelt, wie sie auf politisch korrekte Weise die Schule schwänzen können? Da geht doch noch viel mehr, als nur ab und zu mal eine Freitagsdemo. Wenn man den Klimawandel als Richtschnur nimmt, fallen mir lauter Rechtfertigungen fürs Schuleschwänzen ein, die sich auf dem selben Niveau bewegen. Sogar für jedes Fach mehrere. Die Schüler könnten mit einem solchen Manifest sogar stundenweise protestschwänzen. Man könnte die Sortierung an Gründen auch etwas ausgewogener gestalten, damit interessierte Schulschwänzer, denen der Klimawandel am Arsch vorbei geht, sich auch einen anderen Grund gerauspicken können, der mehr zu ihnen passt. Es ist ja nicht fair, dass Schüler dazu gezwungen sind, entweder im Namen des Klimawandels zu schwänzen, oder gar nicht zu schwänzen.

    Das wäre doch super. Vor allem deshalb, weil das Propagandapotenzial von Schülern noch überhaupt nicht ausgeschöpft ist. Es gibt noch so viele andere Ideale, in deren Namen sie protestschwänzen können. Freiheit wäre sogar eins davon.

    • Ob die Schulen wohl beim „Schwänzen für die Freiheit“ oder „Fridays for Freedom“ auch so großzügig wären?

      • Man könnte es ausprobieren.

        Mal abgesehen davon, was könnte eine bessere Parteiwerbung für Nachwuchswähler sein, als den Kids einfach mit irgendeiner Demo jeden Tag in der Woche Schulfrei zu verpassen? Idealerweise noch mit einem Zelt mit lauter XBoxen, auf denen sie GTA/Red Dead Redemtion/Fallout/Minecraft zocken können. Sollte es nen Redner geben, könnte dieser seinen Zuhörern dann auch gleich demonstrieren, dass die anderen Parteien ihre Wählerstimmen viel teurer einkaufen, also Steuergelder verschwenden.

        Nicht, dass ich etwas von Parteien halte, oder von Demokratie, aber ich wollte es anmerken.

  7. Cheerleader der Macht – Freilandhühner, die um Käfighaltung betteln. Ich finde den Artikel erhellend und überzeugend. Zweifel anmelden möchte ich in einem Punkt: Ich glaube nicht, daß auch nur fünf Prozent der kindlichen Kreuzritter und Kreuzritterinnen durchschauen, wem ihr Blödsinn eigentlich nutzt. Sie plappern einfach nach, was die Mächtigen und das Asperger-Maskottchen ihnen vorplappern und fühlen sich ansonsten Wohl in der Gemeinschaft der „Anständigen“. Das genügt m.E., um den Spuk zu erklären. Sie betteln um Käfighaltung, ohne es zu wissen. Sie werden also im schlimmsten Sinne von unseren geliebten Systemträgern verführt und mißbraucht.

  8. Lieber Roger,
    wenn unter dem Deckmantel des „Klimaschutzes“ der Kommunismus heimlich, still und leise wieder heimkehren soll, wird das Land, der ganze Kontinent brennen. Die „NWO“ wurde als Spökenkiekerei lächerlich gemacht, jetzt ist sie nahezu an der Macht. Nicht Mithilfe feindlicher Armeen, sondern Mithilfe großer Teile des eigenen Volkes, die bis zum Irrsinn indoktriniert und verblödet worden sind. In kürzester Zeit wird in diesem Land der Bürgerkrieg umfassend herrschen, im „molekularen Bereich“ ist er ja schon längst da. Unter den einfachen Bürgern brodelt die Wut, es bedarf noch ein, zwei Funken, bis hier alles in die Luft fliegt. Und sage keiner, er hätte das nicht geahnt. Viele Grüße und danke für den sehr guten Artikel.

  9. Sozialismus-. Was ist denn so verflixt anziehend am Sozialismus? Warum wurde aus Ernest Callenbachs schlechtem, plakativem, kitschigem, selbstgerechtem und redseligem Roman „Ecotopia“ (1975) ein Bestseller? Der hat mit Anarchismus ganz Kalifornien zu einem Ökotopia umgebaut immerhin. Aber von Anarchismus redet anno 2019 keiner mehr, wie?, viel zu individualistisch, gar libertär, womöglich rechtsabweichend.
    Also wollen die Lehrer, der Freitags-Schwänzer, die Eltern und die Schwänzer Sozialismus. Was ist denn so verflixt anziehend an leeren HO-Geschäften, allgemeinem Dachrinnenmangel (sodass Haberstadt, Greifswald usf. fast komplett zusammengestürzt sind), Erichs Lampenladen in Berlin, einem Gewimmel von Staats-Spitzeln überall, und Selbstschussanlagen an den Grenzen? Ach und hundert Millionen Ermordete. Die sollte man ja auch nicht vergessen.

    Jaja, das war alles kein Sozialismus. Mao, Stalin, Enver Hoxa, Breschnjew, Che Guevara, Krenz usf. waren nicht der wahre Sozialismus, oder der nationale Sozialismus. Aber jetzt!, jetzt machen wir den. Also den internationalen oder so. Ach egal. Hauptsache endlich wieder Sozialismus.

    • Was ist denn so anziehend am Sozialismus?
      Die Möchteger-Weltretter durch Sozialismus (wovor auch immer sie die Welt akuell retten wollen) können mit der Theorie des Sozialismusses selbst festlegen, was Gut und Böse zu sein haben; für sich und für andere – und im praktischen Sozialismus die „Bösen“ dazu zwingen, das „gute“ zu tun. Absolute moralische Autorität ist verdammt suchtgefährdend.

  10. Wie g’sagt, ich habe mir die knapp 10 Minuten angetan. Ist dieses Interview ein Fake oder hat es tatsächlich so stattgefunden?
    Ich vermute eher Letzteres. Da kann man als alter Latiner nur ein silentium triste ausrufen.
    Ich bin normalerweise ein positiv denkender Mensch, der sich nicht so schnell aus der Fassung bringen lässt.
    Was aber hier vorgeführt wird, lässt mich jedoch fassungslos werden.
    Dieses Beispiel zeigt eindringlich, wie sich Politik und Gesellschaft in den letzten Jahren entwickelt haben. Es darf zu bestimmten Themen nicht mehr diskutiert werden, sondern es muss eine Haltung gezeigt werden. Wenn die Realitäten nicht zur Haltung passen, ist nicht die Haltung zu modifizieren, sondern die Realitäten sind anzupassen. Wer Realitäten vorträgt ist Sektierer, Leugner oder schlimmstenfalls ein Nazi. Unterstützt wird diese Entwicklung von relotierenden Moderatoren und Schreibern im Mainstream.
    Wie soll es weitergehen?

    • Lieber Herr Trilling,
      ich habe das Interview gehört und kann bestätigen, dass es so stattgefunden hat.
      Mir hat die Beharrlichkeit des Interviewers gefallen und ich war erstaunt, wie sprachlos und unprofessionell Herr Hofreiter auftrat.
      Vielleicht ist er es nicht gewohnt, auch mal Gegenwind zu bekommen?

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