Erstaunlich still ist es im deutschen Blätterwald angesichts der Gewaltwelle, die gerade durch Frankreich rollt. „Proteste gegen Polizeigewalt“ so euphemistisch kann man die bürgerkriegsähnlichen Zustände, die Frankreich gerade erschüttern, natürlich auch nennen – sofern man überhaupt darüber berichtet. Der Deutschlandfunk war redlich bemüht, ausreichend „einerseits und andererseits“ in seiner Sendung „Europa Heute“ vom 16.2.2017 zu verbreiten und „die Proteste“ klingt ja auch viel fortschrittlicher und europakompatibler als No-Go-Areas oder Bandenkriege. Versagt hat ja eigentlich nur die Regierung, weil sie es entgegen Präsident Hollandes Versprechungen eben nicht geschafft habe, der ausgegrenzten muslimischen Migrantenjugend neue Perspektiven zu bieten. Mit anderen Worten: Es wurde nicht genug SchutzFördergeld gezahlt – und dann ist Gewalt unvermeidlich, wie jeder Bauunternehmer zum Beispiel in Kalabrien oder Sizilien weiß.
Doch dann kommt doch noch etwas Klarheit in den Lack des Staatsversagens, mit dem die Reportage die „schon länger dort lebenden Franzosen“ überziehen möchte. Ein Jugendlicher aus einer Vorstadt im Norden von Paris spricht ins Reportermikrofon:
„Wenn uns andere, rivalisierende Banden angreifen…man weiß nie, ob die Polizei einem helfen wird. Wenn ich ein Problem hätte, wenn mir jemand was tut, ich schwöre es ihnen, ich würde nie jemanden anzeigen, nie! Weil ich überhaupt kein Vertrauen habe. Ich würde das alles selber regeln.“
Cum grano salis, wie man sagt. „Andere“ Banden bedeutet ja wohl, als dass man selbst zu einer gehört – was den Protest gegen Polizeigewalt doch irgendwie ad absurdum führt und den Blickwinkel der Reportage zur politischen Kapitulation vor den Fakten macht. Es sei denn, man deklariert das knuffige Bandendasein zur integral muslimischen Lebensform, die es zu schützen gilt. Und da die Polizei der einen Bande nicht gegen die andere helfend zur Seite stehen will, soll sie sich gefälligst ganz raushalten, das regeln die Beteiligten lieber untereinander.
Könnte auch eine Falle gewesen sein, die angebliche Vergewaltigung durch Polizisten. Daraufhin brach das Chaos los, unterstützt durch die liebe Antifa …
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