Glaubt man einigen Urteilen in der Presse, ist nach fünfundsiebzig Jahren Ruhe erneut jemand aus Österreich ins unschuldige Deutschland unterwegs, um hier seiner perversen Leidenschaft für Antisemitismus zu frönen. Diesmal statt in Uniform mit schrillen Fummeln und mit Nail-Extensions, den straffen Seitenscheitel ersetzt die blass-betonierte Kurzfrisur. Die Rede ist natürlich von Lisa Eckhart, jener österreichischen Kabarettistin, die gerade von den Reaktionen auf einen ihrer Auftritte aus 2018 eingeholt wird. In den Mitternachtsspitzen (WDR) eröffnete Eckhart 2018 ihren Vortrag mit einem Sujet, welches man aus heutiger Sicht als „missglückt“ bezeichnen kann. 2018 jedoch war die Nachrichtenlage gerade eine andere als heute und dem Publikum die genannten Namen durch tägliche Meldungen gerade sehr geläufig. Im Fahrwasser der Vorwürfe gegen den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein, dem einer der erfolgreichsten Hashtags der Geschichte gewidmet wurde, hagelte es auch gegen Woody Allen neue Missbrauchsvorwürfe und bei der Gelegenheit holte man die alten gegen Roman Polanski auch gleich wieder hervor. Ein unappetitlicher Vorwurf lag in der sensationsgeilen Luft und eine Kabarettistin griff ihn auf. Eckhart ging davon aus, dass ihr Publikum dies schon verstehen würde und setzte genau dort ihr Skalpell an.

Missverstanden wurde sie offensichtlich erst mit zweijähriger Verspätung. Oder hatte man Eckhart nachträglich vielleicht jetzt erst „richtig“ verstanden? Zwar erinnere ich mich, beim ersten Hören des Stückes gedacht zu haben, dass man diese Worte schon verschieden auslegen kann – und Doppeldeutigkeit wird im Land der klaren Kante nie zugunsten des Angeklagten gezählt. Das Ziel Eckharts war vermutlich die Gewichtung eines (vermeintlich) schützenden Minderheitenstatus beim Begehen von Straftaten. Dass sich Eckhart hierfür ausgerechnet Polanski, Allen und Weinstein herausgriff, entsprach 2018 zwar durchaus der Nachrichtenlage mit Schlagseite, stellt aus heutiger Sicht aber den ersten Stein des Anstoßes dar. Doch spielt der zeitliche Kontext eben eine wichtige Rolle, die man mal eben gestrichen hat.

Der zweite Vorwurf spießt die Verwendung eines anderen ehrabschneidenden Stereotyps auf, denn Witze über Juden und Geld…nun, da wo der Spaß für viele aufhört, fängt er für Eckhart überhaupt erst an. Zugegeben, das tut der Antisemitismus auch. In Deutschland zumindest, wo Vorwürfe seit Jahrhunderten immer in diese Richtung zielen. Im östlichen Europa richtete sich das Ressentiment hingegen meist gegen die Armut der Juden. Allein daran erkennt man schon, dass es in Wirklichkeit nie gegen Reichtum oder Armut ging, sondern immer nur gegen die Juden. Aber im Kabarett? Ist es da erlaubt, Witze über Stereotype zu reißen? Gelegentlich. Aber bitte nur, wenn der Künstler sie gefahrlos auf sich selbst beziehen kann! Tussi-Witze also nur von Frauen und nur Schwarzen ist es erlaubt, Witze über Hautfarben zu machen. Der Kasper darf sich nur selber schlagen, denn das Krokodil steht unter Artenschutz. Ein Hofnarr soll er sein, der Kabarettist, und mir fallen reihenweise Namen ein, die ihre Aufgabe genau darin sehen: sie amüsieren den Hof auf eigene Kosten. Dem entzieht sich Eckhart bereits durch ihre zur Schau gestellte Abgehobenheit und Distanz: „Das ich heute Abend bei ihnen sein darf, das freut mich sehr für Sie!“

Ich kann die Sensibilität verstehen, mit der auch einige meiner jüdischen Freunde auf besagten Auftritt reagierten. Der Antisemitismus in all seinen Tarnungen rankt an vielen politischen und religiösen Ecken wie Efeu. Die aufkommende Befürchtung hat wahrlich gute Gründe. Wollte man Eckhart jedoch mit derselben Gartenschere behandeln, die gegen das wuchernde Efeu hilft, schnitte man zu tief. Ob sich jedoch jemand von den Aussagen Eckharts verletzt fühlt, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Ich frage mich nun, ob mit mir etwas nicht stimmt, weil ich die Grenzüberschreitung Eckharts zwar wahrnahm, jedoch im Verlauf ihres Vortrags die satirischen Brüche und Spiegelungen zu erkennen glaubte. Andere Beobachter wollen dies offenbar nicht gelten lassen. Bilde ich mir das also alles nur ein? Wo ich eine Geschmacklosigkeit bemerkte, die von den nachfolgenden Sätzen wieder eingefangen wurde und durchaus Reflexionen über Vorurteile und Scheinheiligkeit ermöglichte, erkannten andere effektheischende Grenzüberschreitung und blanken Antisemitismus. Mit anderen Worten: ich fand, dass Eckhart in ihrem Vortrag buchstäblich „noch die Kurve“ bekam, während andere sie an derselben Wand rassistischen Schwachsinns zerschellen sahen, wie weiland einen anderen berüchtigten Österreicher. Und genau darüber, über diese unterschiedliche Wahrnehmung, kann man streiten. Aber auch nur über diese.

Was nach anklagenden Artikeln in RND und JA (hier und hier), die ich wie gesagt kaum nachvollziehen kann, besonders in den sozialen Medien losbrach, empfand ich als ziemlich unappetitlich und wenig sinnvoll. Wüste Verwünschungen und Injurien der Art „die ist ja gar keine Frau“, „hässlich ist sie auch“ und „schrecklich untalentiert“ gingen mir doch sehr von der Sache weg und in die vernunftmäßig verbotene Richtung „ad hominem“. Auch schlägt der Vorwurf, „so jemand braucht Publicity und Publikum“ in sehr flaches Wasser, denn schließlich trifft dieser Vorwurf tatsächlich und ausnahmslos auf jeden zu, der sich für Geld auf eine Bühne stellt. Noch bemühter erscheint mir deshalb der Versuch, in Analogie zu dem von Eckhart bemühten Geld-Narrativ („Man dachte, denen [den Juden] ginge es nur ums Geld. Doch es geht ihnen um die Weiber und dafür brauchen sie das Geld.“) Eckhart zu unterstellen, für Geld mache sie alles. Als Retourkutschen verletzen solche Injurien nicht, besonders wenn sie explizit als Satire gekennzeichnet sind und Erklärungen der Art „mal sehen, wie weit wir gehen können“ enthalten. Um die Antwort vorweg zu nehmen: sehr weit offensichtlich, da Eckhart zu den Vorwürfen schweigt. Doch was bleibt von einem Vorwurf übrig, wenn man daraus lediglich den Schluss zieht, mit gleicher Münze Wechselgeld geben zu müssen?

Dass jedoch ausgerechnet der WDR sich nun veranlasst sieht, sich verteidigend vor Eckhart zu stellen, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Der Sender hat sich in Sachen Antisemitismus in der Vergangenheit nicht gerade glaubwürdig gezeigt, etwa als er versuchte, die Ausstrahlung eines Dokumentarfilms über Antisemitismus erst zu verhindern und dann mit einem haarsträubenden „Faktencheck“ samt Maischberger-Sondersendung versehen hatte. Damals war dem WDR die Kunstfreiheit egal und dem Filmemacher Joachim Schroeder ließ man seine satirische Stilmittel gerade nicht durchgehen. Diesen Fall im Sinn wirken die aktuellen Dementis im Fall Eckharts leider wie Schutzbehauptungen. Der WDR hat seine Glaubwürdigkeit in Sachen Antisemitismus schon vor langer Zeit verspielt. Ausgerechnet von solchen „Anwälten“ verteidigt zu werden, schadet Eckhart sicher mehr, als es ihr nützt.

Verständnis und Missverständnis

Vielleicht liegt ja in den Erwartungen auf allen Seiten der Schlüssel zu Verständnis oder Missverständnis. Auch in der Frage, auf welches Weltbild und welche Vorurteile Satire beim Publikum trifft. Ob einem Flachhirn mit federndem rechtem Arm oder linken Weltrevolutionären mit Che-Guevara-Attitüde ein Vortrag Eckharts als Handlungsanweisung oder Bestätigung der eigenen Vorurteile dienen könnte? Ich weiß es nicht, vermute jedoch, dass solche Zeitgenossen schon von der bourgeoisen Affektiertheit Eckharts auf der Bühne abgestoßen wären oder ihr sprachlich kaum zu folgen vermöchten. Auch spricht die Tatsache, dass in Eckharts Texten ausnahmslos alle – einschließlich sie selbst, die Männer, die Frauen, die Habsburger, die Österreicher und das Monster aus Braunau – ihr Fett abbekommen, gegen eine tatsächlich antisemitische Agenda.

Vielleicht funktioniert ihre kaum gebrochene Satire ja nur bei jenen Zuschauern wie gewünscht, die nicht angefüllt sind mit antisemitischem Ressentiment, das nur darauf lauert, hervorzubrechen. Es ist leider eine traurige Tatsache, dass diese Grundannahme längst nicht für alle Menschen zutrifft. Eckharts „Schuld“ bestünde dann darin, die geistige Reife ihres Publikums überschätzt zu haben und es anzustacheln, anstatt ihm die nötige toleranzerweiternde Medizin zu verabreichen. Die erwartete Reaktion des Publikums, welches natürlich zu Fackeln und Mistgabeln hätten greifen müssen, blieb allerdings aus.

Dass Eckhart nicht die Absicht hat, sich zum zahnlosen und widerspruchsarmen Spaßmacherlein degradieren zu lassen, zu dem sich fast alle ihrer Berufskollegen im Laufe der Zeit entwickelten, weil sie um Sendeplätze besorgt sind, hat sie in ihren Bühnenprogrammen stets deutlich gemacht. Sie geriert sich lieber als wandelnde Litfaßsäule – oder treffender: Marterpfahl – all jener Laster, Abgründe und Sünden, für welche die katholische Kirche einst das Fegefeuer erfunden hat. Lisa Eckhart erteilt sich selbst ungefragt das Privileg, Dinge so auszusprechen und zu benennen, wie es bislang nur einer literarische Figur gestattet war: Goethes Mephisto.

Natürlich kann ich nicht ausschließen, dass Eckhart all die imaginierten Überlegenheiten, Beleidigungen und sprachlich brillanten Unverschämtheiten gar nicht satirisch verarbeitet, sondern nichts als den eigenen kruden Subjektivismus verbreitet, um ihrem Publikum Handlungsanweisungen zu geben. Schließlich strotzen ihre Metaphern nur so vor Gewalt, Rachegelüsten und österreich-ungarischen K&K-Phantasien. Tabubrüche pflastern ihren Weg und unter der Parole „wehret den Anfängen“ kann man in Deutschland trefflich marschieren, sogar gegen Satire.

Vielleicht muss Deutschland tatsächlich auch aus dieser Richtung längst wieder für „in Gefahr“ erklärt werden. Diesmal, weil die zynische und gewaltaffine Bühnenfigur einer Mittzwanzigerin mit Hang zu Dramatik und Grenzüberschreitung als Mischung aus Karl Kraus und Jörg Haider in Deutschland nach der Macht greift. Den wichtigsten Beweis für ihre verbrecherischen Absichten hat uns Lisa Eckhart schließlich selbst immer wieder in ihrem Bühnenprogramm gegeben.

„Sie jubeln mir zu, diese Deutschen! Einer an Kunstschulen abgelehnten, grantelnden Österreicherin. Sie lernen einfach nicht dazu!“

Wer weiß schon, ob das tatsächlich satirisch gemeint war… Eckharts Herrschaft über die Welt würde jedenfalls gnadenlos sein, denn jeder wäre sofort verloren, der Goethes Faust nicht auswendig und mit Betonung (!) aufsagen könnte.

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15 Kommentare

  1. Ich hab den Vortrag der Dame nicht gehört, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie die Argumentation des Herrn Hitler nicht wiedergegeben hat. Die übrigens der Argumentation des Herrn Solzhenitsyn stark ähnelte, und darauf hinauslief, dass Juden den Kommunismus und dessen Gräuel zu verantworten haben, die schon vor Beginn des zweiten Weltkriegs genozidal waren. Was sich übrigens stark von der Behauptung unterscheidet, Osteuropäer haben etwas gegen Juden gehabt, weil diese arm waren.

    Hier wird das ganze mal von nem antisemitischen Rabbi zusammengefasst: https://www.youtube.com/watch?v=rRkDK00oMxQ

    So geht Antisemitismus. Wenns sowas in der Glotze oder sonstwo im Mainstream gegeben hätte, hätte mans gehört.

    Abgesehen davon denke ich, dass heutzutage Antisemiten diejenigen sind, die am ehesten Opfer von ehrenrührigen Falschbehauptungen werden. Weil sie Wahrheiten vorzubringen haben, nicht ins Narrativ passen. Juden hingegen wird im Vergleich in den Arsch gekrochen, und jeder Mist abgekauft, und wenns doch mal auffliegt, dann wars halt gelogen, ist aber dennoch wahr, sonst hängt’s Weltbild schief.

    Wenn Antisemitismus so ein großes Thema ist, das sich lediglich aus Unwahrheiten nährt, dann kann man die Argumente auch mal vorbringen um sie zu widerlegen. Man könnte den Herrn Hitler dann mal korrekt und neutral wiedergeben, oder auch den Herrn Ford, oder den Herrn Solzhenitsyn, um aufzuzeigen, welcher relevante Teil davon unwahr ist. Oder meinentwegen auch, was in der Culture of Critique steht. Das tut man aber alles nicht. Stattdessen errichtet man Strohmänner, damit man diese gleich wieder zerpflücken kann.

    Mit kritischem Denken hat diese Herangehensweise nichts zu tun. Das ist Dressur.

  2. DER KORSETTIERTE HUMOR

    Wo Jan Böhmermann als Satiriker gilt kann es mit dem Humor nicht weit her sein. Aber vermutlich liegt es ja wieder mal an mir und meinem Verhältnis zur Kleinkunst. Auch Carolin Kebekus, Dieter Nuhr, Oliver Welke, Volker Pispers, ja sogar Sarah Silverman bringen mich selten, eigentlich eher gar nicht, zum Lachen. Es ist alles so vorhersehbar. Fast jede Pointe schon mal gehört. Über Jürgen von der Lippe habe ich mal gelacht, aber das ist Jahrzehnte her und da war ich noch jung, unerfahren und leichter zufrieden zu stellen.

    Kann also nur an mir liegen. Wiewohl man die Tragik des Lebens mit Witzen entschärfen kann, und das mache ich manchmal selbst, ist nicht jede Plattitüde komisch. Satire sollte intelligent sein. Wobei man beim Grillen nicht immer in Hochform sein muß, aber der Satire, die auf der Bühne präsentiert wird, geht ja Vorbereitung und Kalkül voraus.

    Bevor ich nun zu der Kabarettistin Lisa Eckhart aus Leoben in der Steiermark komme, (die ich bisher gar nicht kannte) und ihre Satire über Juden und Schwarze, schweife ich noch einmal etwas ab und schöpfe aus eigenem Leben und Erfahrungen mit dem Witz.

    Mit dem jüdischen Witz.

    Einer der besten Freunde unserer Familie, inzwischen gestorben weshalb ich seinen Namen schreiben kann, war Reuven Sanders. Rudi, wie wir ihn nannten, war Jude, ein deutscher Jude, beim Secret Service gewesen, baute später die El-Al mit auf und hatte mit Helga, seiner Frau, auch einer Jüdin, einen wundervollen Sohn der als Pilot im 6-Tage-Krieg abgeschossen wurde. Eine Tragik die die Beiden zeichnete.

    Aber nicht nur das, die Nazis hatten seine ganze Familie und die von Helga vergast, weshalb sie, obwohl sie deutsche Juden waren und z.B. Weihnachten mit dem Weihnachtsbau feierten, Deutschland nach dem Krieg verlassen hatten, obwohl sie sich als Deutsche fühlten, aber nach dem 6-Tage-Krieg und dem Verlust des Sohnes, zurückgekommen waren.

    Die Beiden waren oft bei uns eingeladen, immer waren sie gut gestimmt und voller Humor. Und manchmal erzählte Rudi Witze, jüdische Witze, so scharf, so hart, daß sich in mir alles zusammenzog. Auch konnte er über Juden so richtig ablästern. am Anfang machte mir das große Probleme.
    Dennoch wagte ich fast mein ganzes Leben nicht diese Witze zu wiederholen und/oder weiterzuerzählen. Unter den heutigen deutschen Humorpolizisten hätte es einen Aufschrei gegeben, sie hätten ihn, Rudi, der so unendlich viel gelitten hatte, in die rechte Ecke gestellt, ihn angegriffen, medial fertig gemacht. Aber so wenig wie Rudi als Jude Antisemit sein konnte, vielleicht nutze er die Witze ja auch als Ventilfunktion um den Schrecken besser zu verarbeiten, glaube ich das Lisa Eckhart Antisemit ist. Nichtjuden werden eben Judenwitze nicht verziehen.

    Daran also muß ich denken wenn ich die Aufregung um diese Lisa Eckhart sehe. Ihr pieksen in die Vorurteile der Menschen nehmen ihr genau die übel, die diese Vorurteile haben. Wie oft höre ich, daß Juden Geld haben, reich sind, Macht ausüben, die Geschicke der Menschheit lenken.

    Aber, meine Güte, nicht alle Juden sind so reich und unsympathisch wie George Soros. Den ich nicht mag. Aber nicht weil er Jude ist, meinetwegen kann er vom Mond kommen. Sondern wegen seines Auftretens, seiner Ansichten, seiner Dominanz. Und ja, Harvey Weinstein finde ich auch ekelhaft, jedenfalls äußerlich und verstehe nicht warum Frauen sich ihm hingaben. Und wenn sie sich ihm hingaben warum sie dann hinterher so ein Lamento angefangen haben.

    Und auch das: Ich kenne Juden die es gar nicht so dicke haben. Menschen denen am Monatsende heiß und kalt wird, die jeden Pfennig umdrehen müßen. Und denen diese Empfindlichkeit der Moralapostel wahrscheinlich schon deshalb auf die Eier geht, weil die sich WIEDER anmaßen für Juden zu sprechen ohne darum gebeten worden zu sein.

    Als das komprimiert Lisa Eckhart in einigen Sätzen und legt die Finger in die Wunde, aber anzüglich und doch nicht so, daß man in lauthalsiges Lachen ausbrechen könnte. Wie gesagt, Kleinkunst ist nicht so meine Domäne, aber natürlich darf sie das machen, die Kleinkunst Und auch über die 7 Liter Blut im Penis der Schwarzen witzeln. Wer das verneint ist weltfremd und sollte einfach mal wahrnehmen, daß es eine ganze Industrie gibt die diese Vorurteile auf die Spitze treibt, es tatsächlich Darsteller gibt die diesem Klischee entsprechen. Siehe „Blacks on Blondes“.

    Die deutsche Humorpolizisten sind zu 100 Prozent Hypokriten. Anmaßende Bevormunder. Es sind Leute die Juden immer noch wie Kindergartenkinder behandeln, ihnen das Erwachsenwerden oder Erwachsensein versagen. Niemand hat sie beauftragt für Juden zu sprechen. Diejenigen die sich jetzt darüber echauffieren sind so Edelmenschen, genau die, die unsere Mainstreampresse so unerträglich, so unlesbar machen. Wahrhaft, glaubwürdig und authentisch sind sie nicht.

    Sie sollten einfach mal die Fresse halten. Und richtig hinhören.

  3. Lisa Eckhart ist für ihre Generation ein geniales Ausnahmetalent aber bleiben Legenden wie Dieter Hildebrandt usw. auf ewig unerreichbar! ! !

  4. Wer Lisa Eckhart ist, ich habe keine Ahnung. Ich bin eine alte (89j.) und nicht ganz gesunde Frau die immer nur zu Hause hockt und im Netz lebt. Aber mit diesen Sätzen „Sie jubeln mir zu, diese Deutschen! Einer an Kunstschulen abgelehnten, grantelnden Österreicherin. Sie lernen einfach nicht dazu!“ trifft sie ins Schwarze, vor allem mit dem zweiten.
    Das ist genau der Eindruck, den ich auch langsam bekam, seitdem ich nichts anderes zu tun habe, als im Netz zu leben.
    lg
    caruso

  5. Mich fasziniert sie. Ich glaube, ich bin das passende Publikum. Schon allein, weil sie die Richtigen herausfordert, diejenigen, die sich echauffieren, die den hintersinnigen Wink genau so verstehen, dass sie ihre heuchlerische Maske lupfen. Haha, Satire darf alles! Satire soll nicht gefallen, sie soll weh tun, aber gerade so viel, dass man noch lachen kann. Nachdenklich soll sie machen. Ich glaube, die Zeit ist für Lisa Eckhard noch nicht gekommen. Es gibt noch zu wenige, die bereit sind zu denken. Ich werde ihre Auftritte weiter mit Genugtuung verfolgen.

  6. Ist Lisa wirklich eine Frau oder doch ein Mann oder etwas dazwischen?
    Ich finde sie beim linksgrünen Nuhr letzte Zeit gar nicht so schlecht.
    Genau wie Nuhr sollte sich jede/r zweitklassige Clown/in etwas gemäßigt
    in der Politik zu bewegen.
    Ewige Diskretierungen insbes. von Nuhr gegen die AfD wirken in dem
    humanen Körper wie ein Brechmittel.
    An einen der besten Kabarettisten wie es Hildebrand war, kommen sie alle nicht heran.

  7. Schade, das Sie nicht das gesamte Zitat aufführen – aber ich halte Ihnen sehr zu Gute, das Sie es in den damals allgegenwärtigen und heute nicht mehr ohne weiteres präsenten Zusammenhang stellen.
    Mir persönlich ist die Eckhard nicht wirklich sympathisch. aber ich anerkenne es immer, wenn jemand intellektuell anspruchsvolle Satire darbietet. Nur zum Beispiel, das Zitat in Ihrem vorletzten Absatz … einfach gut!

    • Ich wollte vermeiden, eine Art „Werkschau“ zu zeigen und zu Eckharts „Entlastung“ anzufügen. YouTube ist schließlich voll von ihren Sachen, da kann sich jeder selbst ein Bild machen. Stundenlang, wenn nötig. Man muss sie auch nicht mögen, auch mir gefallen nicht alle Texte von ihr. Aber das tut ja nichts zur Sache.

  8. Ohne, außer deiner Schilderungen, etwas über den Shitstorm zu wissen (ihr betreffendes Programm kenne ich allerdings), und ohne gar nicht erst abstreiten zu wollen, dass ich sie mag, stellt sich der Vorgang für mich recht übersichtlich dar:
    1. (zu ihr) Was tut man einerseits, wenn man mit dem Denken und redegewandten Zurschaustellen, wie eben Lisa Eckhart, keine Probleme hat, also diesbezüglich hochtalentiert ist, sich aber einem Publikum gegenüber sieht, dessen größerer Teil noch nicht einmal den Aufmerksamkeitsbogen über einen 10 min-WDR-Auftritt gespannt bekommt, geschweigen denn den intellektuellen Zugang zu ihrer Doppelbödigkeit meistert, und andererseits, wenn man, und zwar ohne seine Selbstachtung gänzlich in die Tonne zu treten (indem man das Niveau des Zuschauers annimmt), dennoch bei dem Gedanke schwach wird, vielleicht doch etwas Gage vom ÖRR abzufassen: Man parodiert das Publikum gegenüber (Glotze, Studiobühne). Und nichts anderes tut sie da. Es ist eine Parodie auf die, die während dieses Vortrags selbstgefällig über Pointen lachen, deren doppelten oder dritten Boden sie überhaupt nicht verstanden haben. Ich denke, aufrechter kann man beim WDR sein Geld nicht verdienen…
    2. (zu den Shitstormern) Hier läuft im Prinzip das Muster ab, was in einer immer narzisstischer werdenden Gesellschaft immer häufiger zu Tage tritt: ungeliebter, also gehasster eigener Persönlichkeitsanteile entledigt man sich, indem man sie anderen zuschreibt (psychologisch: Projektion). Das verschont einen vor der Reflexion (Aufarbeitung) dieser eigenen Anteile und sichert einen Platz bei „den Guten“.

    Obwohl ich es sehr traurig finde, dass es Lisa Eckhart jetzt trifft, verwundert es mich aber überhaupt nicht, dass sie zur Zielscheibe wird; da „passt“ eigentlich alles. Dass eine „Titanic“ das gedurft hätte (und hat), wo man L.E. angreift, offenbart ihr Kaliber. Ich hoffe sehr, dass sie das stolz durchschifft…

    • Ich kann Ihnen nur uneingeschränkt zustimmen. Wenn L.E. beim dritten Satz ist, haben viele im Publikum den ersten Satz schon wieder vergessen. Man hat Geld fürs Ticket bezahlt, sitzt bequem und will mit ein paar Krachern unterhalten werden. Da ist Böhmermann klar im Vorteil – obwohl, eine Parodie ist der Böhmermann auf eine gewisse Art schon auch.

  9. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Böhmermanns Ziegenfickerssatire und Lisa Eckharts Kabarettkunst? Böhmermann können die Couchpotatoes folgen und die „Medienschaffenden“ können sich sicher sein, der richtigen Seite zu „beifallen“.

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