israelisnotpalestineDarf ich vorstellen: das International Bureau of Education, kurz IBE genannt. Eine Organisation der UNESCO, die es als ihre Mission betrachtet „To support and promote innovative solutions to challenges that ministries of education and governments face in the complex task of improving equity, quality, relevance, and efficiency of their curriculum, teaching, learning, and assessment processes and outcomes.“ – Übersetzt „Die Förderung innovativer Lösungen für Herausforderungen, denen sich Bildungs- und Regierungsministerien bei der komplexen Aufgabe der Verbesserung von Gerechtigkeit, Qualität, Relevanz und Effizienz ihrer Lehrpläne, Lehr-, Lern- und Beurteilungsprozesse und -ergebnisse stellen.“

Man hat, kurz gesagt, mit Bildung zu tun – oder dem, was man dafür hält. Denn es ist nicht nur Geschichte, die man bei der UNESCO für biegsam und teilweise korrigierbar hält, hat man dort doch mit Unterstützung nicht weniger westlicher, christlicher Staaten kurzerhand und per Federstrich sowohl die Wurzeln des Judentums als auch des Christentums zugunsten einer windigen muslimischen Legende von der „Burak-Mauer“ abgeschafft.

Auch Geografie gehört offensichtlich nicht zum Bildungskanon der UNESCO und deren Bildungsbüro IBE, wie man sehen kann, ruft man die Länderbeschreibung von Palästina auf. Dort lernen wir, dass Palästina eine verblüffende Ähnlichkeit mit Israel hat.  Das International Bureau of Education bereitet das Publikum schon mal Kartografisch auf eine ungewöhnliche Dreistaatenlösung im Nahostkonflikt vor: Hamas-Land, Fatah-Land und Palästina – wer fragt da noch nach Israel! Denn weder der Gaza-Streifen noch das Gebiet, welches häufig als „Westbank“ bezeichnet wird, gehören auf der IBE-Karte zu Palästina – Israel aber schon!

Gehört diese Unverschämtheit eigentlich zur BDS-Rubrik „Delegitimierung“, weil Israel hier schon wieder einmal das Existenzrecht abgesprochen wird, oder handelt es sich um einen „Doppelstandard“, weil anderswo derartig plumpes Umdeuten von Karten nicht mit so viel Toleranz betrachtet wird? Versuchen Sie doch mal in Deutschland, in einem Schulbuch eine Deutschlandkarte von 1937 abzudrucken…Sie bekämen jede Menge Ärger – und zwar zu Recht!

Das International Bureau of Education hat aber nicht nur eine Mission, sondern auch eine Vision: „A world where each and every person is assured quality and relevant education and lifelong learning.“ – was die IBE für relevant hält, zeigt der Eintrag zu Palästina. Mit der postulierten Qualität ist es allerdings nicht weit her.

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