In seiner fürsorglichen Strenge hat das EU-Parlament (es lebe hoch, hoch, hoch) beschlossen, dass wir alle zu viel Geld, Energie und CO2 für das Heizen und Kühlen unserer Häuser ausgeben und stattdessen noch viel mehr Geld und Energie für die energetische Sanierung dieser Häuser ausgeben müssen. Gestaffelt nach Bestandskohorten, so dass man rechnen kann wie und so oft man will: Sanierungsbedarf ist immer, weil es immer einen Prozentsatz an Häusern gibt, die schlechter saniert sind als andere. Und weil viele Hausbesitzer gar nicht über die Mittel verfügen, dies zu tun, muss es quasi sofort geschehen. So will es die allgütige EU-Politik.

Die Sache muss noch durch Kommission und die nationale Exekutive, aber ich rechne da in Deutschland nicht mit Widerstand. Nicht vom Märchenonkel aus Kiel und auch nicht von der SPD, die mühelos den Übergang vom Kevin Kühnert’schen Postulat „die Häuser denen, die drin wohnen“ zu „die Häuser denen, die sich jede staatlich angeordnete Verstiegenheit leisten können“ geschafft hat. Nach dem beschlossenen Verbrennerverbot ist dies binnen kurzer Zeit schon der zweite Versuch des EU-Parlaments, Ökonomie und Physik für ungültig zu erklären. Nun kann das Parlament zwar beschließen, dass die Donau in die Nordsee fließen muss, das wird die Donau nicht bekümmern. Doch der Lehm, den die Politik hier knetet, besteht aus Menschen und die reagieren meist ganz anders als gedacht, wenn man sie zu sehr und noch dazu an vielen Stellen gleichzeitig presst.

Unter Druck

Addiert man die Kräfte, denen sich die Deutschen in der nächsten Dekade ausgesetzt sehen, erhält man etwa folgendes (unvollständige) Bild: Druck auf die Industrie, von der ganze Teile wegen Verboten wegfallen oder wegen Energiemangel auswandern, dadurch Druck auf gut bezahlte Jobs, was wiederum Druck auf Wohlstand und die Sozialsysteme ausübt, auf denen durch Massenmigration ohnehin schon Druck lastet. Dann Druck auf die Mobilität, besonders die arbeitsbedingte. Einerseits durch erwähnte Verbote, andererseits durch schlichten Energiemangel. Druck durch einen Sanierungsstau biblischen Ausmaßes in der öffentlichen Infrastruktur (Straßen, Brücken, Bahn, Netzausbau für Strom und Glasfaser) bei gleichzeitig schwindender Basis gut ausgebildeter Fachkräfte. Druck durch steigende Energiekosten bei den Verbrauchern bei gleichzeitigem Druck auf die Angebotsseite durch Abschaltungen und diverse politisch motivierte Technologieausstiege. Und weil zwanzig Jahre politischer Druck auf die Stromversorgung im Namen der Energiewende zu nichts geführt haben (außer zu höheren Kosten), geht die EU nun das ungleich größere Segment der energetischen Gebäudesanierung an. Und zwar mit Nachdruck, Zeitdruck und Druck durch politische Erpressung. Das ganze wird garniert mit Gendergaga, Equity und einer ganzen Buchstabensuppe aus selbstdefinierten Opferpartikularen. Blicken Sie noch durch? Nein? Das soll wohl auch so sein. Merken müssen Sie sich nur, dass es eng wird. Dafür ja der Druck.

Ich will hier jedoch nicht Physik oder ökonomischen Minimalverstand als Zeugen anrufen. Die Frage etwa, wer das alles bezahlen soll, wo die Materialien herkommen und wo vor allem all die Handwerker und Firmen sind, die solche aufeinander getürmten pyramidalen Projekte binnen weniger Jahre umsetzen, stellt man sich in Brüssel oder Berlin nicht. Das Handwerk, welches gleichzeitig die Hochspannungsnetze ausbauen, Windräder im Stundentakt errichten, Ladenetze in den Städten verlöten, Wärmepumpen installieren, Häuser dämmen, Dächer elektrifiziert und den ÖPNV ausbauen soll, lacht gerade so hart, dass man kaum den Satz „Wir-haben-keine-Leute“ verstehen kann. Doch die Politik tut so, als sei das nur ein subalternes Problem der Donau, die ihre Fluten packen und sich wie befohlen zur Nordsee aufzumachen hat. Or else!

Was die Donau tut, wissen wir. Der fließt unabhängig und unbeeindruckt von Politikergeschwätz in Berlin und Brüssel. Doch was machen die Menschen, wenn man sie zu sehr zwackt? Exemplarisch kann man das auf einem weiteren, kleinen Schlachtfeld der Bürgererziehung betrachten, wo wir schon seit Jahren hören und lesen, dass „Politiker fordern“, „Wissenschaftler fordern“, oder, als ultimative Steigerung, „die“ Wissenschaft fordert. So oder so ähnlich beginnen Belehrstücke, die von den sinistren Gefahren der Holzverbrennung sprechen.

An was denken Sie bei „Holzverbrennung“ zuerst, liebe Leser? Der Kamin in ihrem Jagdschloss, über das sie doch sicher verfügen und den sie für kaum zehn Gelegenheiten im Jahr anzünden, ist sicher nicht betroffen. Aber schon bei Pellets hört der Spaß auf, obwohl die uns vor gar nicht allzu langer Zeit noch als der ganz heiße Scheiß verkauft wurden. Doch nun: Feinstaub droht! Und hier kommen die fordernde Wissenschaft ins Spiel. Die fordert nämlich strengere Feinstaub-Grenzwerte, wenn man die Öfen schon nicht so schnell verboten bekommt. Hunderttausende vorzeitige Todesfälle gäbe es allein in Europa und das nur wegen dieser Holzöfen! Wir wissen natürlich nicht, ob diese Legionen an oder nur mit Feinstaub starben, aber die Alarmglocke schrillt und fordert Beachtung. Blöderweise geben die Messwerte den Alarmismus nicht her, weshalb die Wissenschaft fordert (was denn auch sonst), die Messnetze enger zu knüpfen.

Und lassen Sie sich nicht verwirren, weil doch schon überall im Land nach dem bösen Dieselfeinstaub gefahndet wird: für die Feinstaubmessungen aus Holzbrand hält man sich nicht an der Bordsteinkante auf. Da muss man schon in die „Reinluftgebiete“ gehen, am besten an einem kalten Winterabend. Rauchschwaden ziehen übers ländliche Deutschland, und zwar immer mehr. Grenzwerte und die Messereihen die es braucht, solche zu definieren, bekäme man letztlich gern wie bei Corona: durch testen, testen, testen! Das hielte auch die Angst frisch. Die Zunahme der Rauchschwaden ist jedoch interessant, weil sie eben gerade nicht von hochmodernen Heizanlagen, etwa von Blockheizkraftwerken auf Hackschnitzelbasis kommt. Moderne Technik und Filteranlagen sorgen hier für so saubere Luft, als käme sie aprilfrisch aus dem Auspuff eines Euro-6-Diesels. Nein, es sind tatsächlich Kamine und Öfen, die verstärkt genutzt werden, und zwar trotz aller Rauschschwaden und medial geschürter Angst vor dem Feinstaubtod.

Technologische Sprünge

Die Menschheit hat einige bemerkenswerte technologische Sprünge hingelegt und die hingen immer mit Energie, Energiedichte und Erntefaktor zusammen. Holz und Hafermotor waren bis zur Ablösung durch die Kohle alternativlos. Der Umstieg von Kohle auf Öl und später Gas befeuerte die industrielle Revolution erst richtig. Sonne und Wind passen leider wegen ihrer Volatilität nicht in diese Herleitung und der logische nächste Schritt Kernenergie wurde in Deutschland gerade ideologisch abgewickelt. Die Frage ist, was macht der Mensch, wenn er es nicht über eine Schwelle schafft oder ein Wächter ihm den Schritt darüber verwehrt? Im Notfall einen Schritt zurück.

Womit wir wieder beim aktuellen Kampf der grünen Ideologen gegen die Realität wären. Öl-aus, Kohle-aus, Gas-aus, Atom-aus – die Liste der nicht von Investitionsverlust und Verbot bedrohten Energieformen ist kurz, besonders beim Heizen. Nun weiß Minister Habeck, dass wer eine Villa für zehn Millionen renoviert, sich auch noch eine Wärmepumpe leisten kann, aber was ist mit der Handvoll ärmerer Menschen im Land, die nicht von Diäten leben und denen leider 9,999 Millionen Euro zu Villa und Wärmepumpe fehlen?

Was macht die Familie mit niedrigem Einkommen, die noch zwanzig Jahre ihre kleine Hütte mit Garten abstottern muss, für eine neue Heizung spart und nun das Haus auch noch mit dem Aufwand des halben Verkehrswertes energetisch an die Spitze dämmen soll? Was macht das ältere Ehepaar, dass mit 70 im abbezahlten Eigenheim aus dem Jahr 1970 sitzt und dies als wesentlichen Bestandteil seiner Altersversorgung betrachtet hat? Einen Kredit aufnehmen? In dem Lebensalter und mit der Vorlage des heute üblichen Rentenbescheids? Kommt Minister Habeck oder die EU-Kommission persönlich mit einem Lastenfahrrad voll Gold vorbei?

Wer nun glaubt, die Bürger würden den wachsenden Druck einfach immer weiter auf ihre Schultern nehmen und notfalls hungernd und frierend, aber fest an den „Green Deal“ und Grenzwerte glaubend, in ihren unbeleuchteten Häusern sitzen, der sollte sich besser an den Geruch verbrannten Kaminholzes gewöhnen, denn der nächste Schritt könnte sein, dass das Feuer zur Entzündung von Fackeln verwendet wird.

Erst wenn ihr den letzten Verbrenner stillgelegt, die letzte Gasheizung demontiert und der letzte Heizöltank leer ist, werden ihr merken, dass Feinstaub aus Holz- und Kohleöfen euer kleinstes Problem ist. Die sind nämlich nicht das Problem, sondern ein Symptom. Das Symptom der energetischen und ökonomischen Verarmung eines Landes. Und Umweltbewusstsein, Umweltschutz und der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen ist ein Geisteszustand, der sich erst einstellt, wenn der Mensch seine Nase aus der Furche des täglichen Existenzkampfes erheben kann. Den Druck soweit zu erhöhen, dass der Mensch wieder zurück in diese Furche gezwungen wird, führt nicht nur direkt in die ökonomische Katastrophe, sondern auch in die ökologische.

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15 Kommentare

  1. Es wird nichts passieren. Die Deutschen werden weiter Hurra schreien und mitmachen, ist ja fürs Gemeinwohl. Und für den Planeten. Wer etwas anderes glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Denn sonst würden wir jetzt schon etwas mehr Stimmung gegen Medien und „Wissenschaftler“ aufgrund dessen sehen, was diese in den letzten drei Jahren abgesondert haben.

    In der Region San Francisco dürfen ab Ende 2027 keine Gasheizungen mehr in neue Häuser gebaut werden, oder in Häuser, deren Gasheizungen kaputtgegangen sind. Das preisen die Wärmepumper, obwohl deren Stromhunger vom lokalen Stromanbieter seit Jahren nicht garantiert werden kann.

    Wenn dann in diesem Jahrzehnt auch Gasherde und Verbrenner (Autos) auslaufen, wird es alles sehr spannend. Denn wer kann garantieren, dass er es warm haben wird, kochen kann und mit dem Auto zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren kann? Niemand. Aber es ist ja für das Gemeinwohl und den Planeten.

    Das wird eine Verelendung auf hohem Niveau, beziehungsweise wird dann vermutlich der Staat die bankrotten Vermieter schlucken, die sich einen Einbau einer neuen Heizungsanlage in mehrstöckige, vermietete Gebäude nicht leisten können. Von den explodierenden Mietpreisen mal ganz zu schweigen.

    • Artikel 20 des Deutschen Grundgesetzes

      Adressat sind die Bürger

      In Artikel 20 Absatz 4 der Verfassung heißt es: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“ Gemeint ist die Ordnung der parlamentarischen Demokratie, des sozialen und föderalen Rechtsstaates, die in Artikel 20 Absatz 1 bis 3 genannt werden.
      Das Grundgesetz ist für den „Alltag“ gemacht. Seine Artikel – und die Gesetze, die auf ihnen fußen, finden jeden Tag Anwendung. Anders ist es jedoch mit Artikel 20 Absatz 4, dem Widerstandsrecht. Es ist für den Ausnahme- und Notfall gemacht und wird auch nur dann wirksam. Doch was heißt Notfall? Worum geht es eigentlich genau bei diesem Widerstandsrecht im Grundgesetz? Wer hat das Recht zum Widerstand? Und: Wann ist dieser legitim, wann nicht?

      Der Widerstandsartikel richtet sich an die Bürger – ganz anders als die Regelungen, die gleichzeitig als Notstandsverfassung ins Grundgesetz eingefügt wurden. Während diese die Handlungsfähigkeit des Staates in Krisensituationen stärken sollen, ermächtigt Artikel 20 Absatz 4 ausdrücklich die Bürger.

  2. Die Einschläge kommen immer näher. Hab ich schon erwähnt, dass die Subprime-Krise auch einer Aufarbeitung harrt? Im Moment sehen wir die nächste Finanzkrise anrollen. Die folgte wie bereits diejenige 2007/2008 auf eine lange Niedrigzinsphase. Viel von dem Woke-Unsinn ist vermutlich auf labile Psychen zurückzuführen, die damals nicht annähernd den Berufseinstieg erlebt haben, mit dem sie gerechnet hatten, und die auch jetzt finanziell schlecht gestellt sind. Die Ursache war damals je nach Medienerzeugnis Versicherungspapiere (Swaps), „der Markt“, die Krediteinschätzungshilfen der Rechnungsprüfer oder die „Deregulierung“ (Egal welche Regeln. Anderen etwas verbieten war das Gute an sich.). Und weil Ursachen aufzudecken und auf Plausibilität abzuklopfen Arbeit macht, hat man sich rapide auf die Schwammigkeit verlegt. Schwammigkeit ist das, was Henri-Nannen-Schüler für Abstraktionsvermögen halten. Prompt war man im Mittelalter, bei der Todsünde „Gier“ und einer diffusen Hexenjagd auf Manager und Banker. Ohne Ergebnis natürlich.

    Die Luft wird bald genug brennen. Leider. Alfred Hitchcock nannte als Zutaten seiner Filme die Spannung und die Überraschung. Spannung ist die Zeit, in der der Zuschauer weiß, dass etwas Schreckliches passieren wird. Die Überraschung ist nur ein kurzer Knall, ein Blick auf ein Messer oder ähnliches, bevor jemand verstümmelt auf dem Boden liegt. Bleierne Zeiten sind spannend. Sie zehren einen aus, sind unerträglich und im Nachhinein waren es die guten Zeiten. Im Nachhinein liegt man blutend auf dem Boden.

    Der Weg aus der Schwärze wäre das offene Gespräch, die offene Fehlersuche, gerne auch mit Amnestie. Das ist mein Verhandlungstisch. Auch wir haben doch etwas anzubieten. Ein Abtritt in Würde als Preis für den Neuanfang. Geschmeidiger als eine Farbenrevolution wäre eine Entschuldigung für den Jeder-ist-ein-Nazi-Zirkus und Neuwahlen mit einem Wahlrecht, dessen Fokus auf die Direktbesetzung einzelner Ämter durch unabhängige Kandidaten läge.

    Man kann sich auch mit Zynismus in die Sackgasse begeben. Unsere Eliten wollen niemanden töten. Das ist eine sehr kleine gemeinsame Basis, aber es ist eine.

    Aprospos bleiern. Die neue Chefredakteurin der BILD Marion Horn gewann 2018 die deutsche Journalistenauszeichnung „Bleipreis“. Kein Scheiß. Das Ding heißt echt im besten Denglisch „LeadAward“! Warum so verlegen? Warum nicht „Führpreis“? Man sagt doch auch „Führerschein“. Wobei man in der philosophischen Intellektuellenmetropole Berlin, wo man nicht parken darf und fahren erst recht nicht, ersatzweise ein „Führersein“ hat. Die Philosophierenden in der Jury könnten doch als Journalistenkategorie die „irre Führende“ ausrufen.

    Anja Reschke hat ihre Show übrigens voll auf ARD-Kurs geführt. Bürgernähe ist doch Irrelevanz und wer will nicht abends was über den TÜV hören? Sie fing an mit einer Big Band und einem Laufsteig, sitzt jetzt an einem Schreibtisch und wird in der Logik der ehernen ARD/ZDF-Progression als nächsten Schritt einen Herd vor sich stehen haben. Ob das noch Feminismus ist, muss jeder selbst für sich entscheiden.

    • Bravo @Roger Letsch, Sie beschreiben das ganze Desaster so gut, und es werden täglich mehr bei denen es ‚Klick‘ macht.

      @Ben, Ihr Kommentar verdient ebenso eine ganze Seite/ einen Eintrag auf Tichy, JF, Achgut, Reitschuster, Danisch, Publico, Cicero u.a. – Danke, bin 360° und 100.000 km weit mit Ihnen auf Kurs!

      Alle meine Jugendfreunde aus meinem alten 80’er/90’er Jahre grün-Links-liberal geprägten, gutbürgerlichen Großburgwedel (NDS) schauen weg!
      Keiner traut sich mehr, eigenständig und individuell zu reflektieren, zu falsifizieren, zu verifizieren…zu relativieren…..oder man hat keine Zeit in dieser hektischen, bunten, vielfältigen Modernen Welt mehr dafür….die müssen doch aber wenigstens ein Gefühl haben dafür, in welchen wahnsinnigen Dimensionen sich unsere selbst ernannten, völlig unterqualifizierten F-Wörter („Leaders“) in ihrem Irrglaube an den angeblich notwendigen Unmachbarkeitsversuch einer sogenannten Großen Transformation™ verzetteln, nicht auskennen, selbst widersprechen, und Schildbürgerstreichartig „das große Rad“ abdrehen……aber nein….

      Schafe auf der Weide, deren Hirten für die angeblich moralisch gebotene „Freiheit“, „Gerechtigkeit“, „Inklusion“, „Gleichheit“, „Nachhaltigkeit“, „Fortschrittlichkeit“ gerade die Zäune abbauen und sich nun um die Wiederansiedelung der Wölfe bemühen damit die Schafe eine bessere Zukunft haben.

      „Follow the Leaders“ – Glaubt den F-Wörtern.

      Ich bleibe staunend verzweifelt und beschämt zurück angesichts der Blindheit und Feigheit der Deutschen in 2023.

    • @Ben: Kurz zur Finanzkrise 2008: Sicherlich spielten Investmentbanken an der Wallstreet hier eine tragende Rolle. Sie zockten nicht nur, sondern verhielten sich kriminell, indem sie in perfider Weise Schrott zwischen werthaltige Papiere mischten und diese dann in großem Stil weltweit verhökerten (z.B. an selten dä…e deutsche Sparkassen). Diese wertllosen Derivate waren aber schon Folge einer anderen Fehlentscheidung: Eines Gesetzes der U.S.-Regierung, welche Banken verpflichtete, Familien Darlehen unabhängig von ihren Einkommensverhältnissen zu gewähren. Anwaltskanzleien wie jene, in der Obama einst arbeitete, verklagten Institute auf „Diskriminierung“, wenn die sich weigerten, Einkommensschwachen Darlehen für Häuser zu geben, die sie sich eigentlich gar nicht leisten konnten. Insofern war auch hier Staatsversagen die originäre Ursache für eine Entwicklung, welche die weltweite Linke dann in gewohnter Manier dem „Kapitalismus“ („Gier“) in die Schuhe schob. Ich schreibe dies nicht, weil ich klugscheißen will, sondern weil ich aus Gesprächen weiß, daß dieser Fakt (das U.S.-Gesetz, welches Subprime Plans beförderte) den allerwenigsten in Deutschland bekannt ist. Ansonsten: Ich schließe mich der Auffassung von Helga Lampe bezüglich der Qualität und Originalität der Kommentare von B.G. an.

      • Oh weh, jetzt bin ich peinlich gerührt ob all der netten Worte, die hier und unter dem letzten Artikel von Herrn Letsch an mich gerichtet wurden, und weiß gar nicht so recht zu reagieren, außer natürlich mit ‚Danke‘; also Danke.

        @Helge Lampe
        Neulich hab ich einen Heizungsinstallateur explodieren hören, der jetzt noch möglichst viele Gas-Systeme verbaut und auch nicht weiß, wie der ganze Elektropumpenkram bei den steigenden Strompreisen finanziert werden soll. Andere sind in Hinblick auf den Ökokult so sachfremd beschäftigt, dass sie nicht merken, was passiert. Das ist kein Intelligenzproblem, sondern ein Aufmerksamkeitsproblem. Das kann jeder an sich selbst testen:
        https://www.youtube.com/watch?v=vJG698U2Mvo
        Und dann ist da natürlich noch das Problem, dass wir absurderweise das Schwarze oft nicht sehen können.
        https://youtu.be/Jat30Jgsms8?t=625

        @Roland Mock
        Die meisten Erklärungen für die Subprime-Krise begannen mit So-Da-Schrottkrediten. Die wurden so wie Supermärkte halbfaule Äpfel in einem Beutel mit frischen Äpfeln günstiger anbieten weiter verhökert. Das allein wäre noch kein Problem, aber es entstanden Gruppendynamiken. Plötzlich galten faule Kredite an sich als unbedenklich, weil man sie ja doch los wurde und, wichtiger noch, weil andere es auch so machten. Eine Blase nährt sich selbst, bis sie platzt, aber verantwortliche Banker hätten auch damals bereits auf den Galopp zum Abgrund hinweisen müssen.

        Die Anti-Redlining-Gesetze haben eine lange Tradition und Demokraten sowie Republikaner haben sie unterstützt. Entsprechend versuchten einige Konservative den schwarzen Peter auf Bill Clinton zu schieben, weil Linke selbst dazu aufriefen. Clinton hatte den Gramm–Leach–Bliley Act unterzeichnet, den Linke vermutlich schon deshalb hassten, weil Banken ihn wollten. Welche Rolle er wirklich spielte, ist mir selbst nicht klar.

        Die Anti-Redlining-Gesetze waren am Anfang ihres Bestehens vielleicht auch noch teilweise sinnvoll. Allerdings blieben sie als beständige Rassismusunterstellung bestehen, obwohl sich die Situation dramatisch besserte, und verhinderten damit eine individuelle Einschätzung der Kreditwürdigkeit von Bankkunden, weil niemand im Zweifel verdächtigt werden wollte, auf Grundlage der Hautfarbe einen Kredit zu verwehren.

        Angesichts der ersten Bankinsolvenzen könnte das Platzen zumindest einiger Öko-Blasen vor der Tür stehen. Wir können von Glück reden, dass Wochenende ist. Börsen brechen eh nur werktags ein.

        • @Ben (zum Thema Finanzkrise: Stimme zu, daß es nicht allein die Dems waren, welche die Immobilienblase durch ihre Gesetzgebung genährt haben. Aber eben der Staat. Und daß einige Banken sich asozial verhalten haben und es ihnen sch…egal war, ob sie die Weltwirtschaft mit in den Abgrund gerissen haben, ist ebenso unbestritten. Was wir im Moment an den Märkten erleben, ist übrigens ebenso teils Folge von Staatsversagen: In diesem Fall manipulierte der Staat nicht (nur) die Kreditvergabe, sondern direkt die Zinsen und ließ dadurch zu, daß sich eine Anleihenblase bildete. Laut Prof. Sinn – für mich der Klarsichtigste deutschsprachige Ökonom unserer Zeit – ist dies – und nicht (nur) schiefe Geschäftsmodelle einiger Großbanken- die eigentliche Ursache der derzeitigen fragilen Situation auf den Finanzmärkten. Aber: Ich gebe zu, wir entfernen uns jetzt vom eigentlichen Thema des Artikels, den Roger L. geschrieben hat.

  3. So ist das halt, wenn man politisch-mediale-universitäre Scheineliten „gezüchtet“ hat, die sich gegenseitig in völlige Debilität und Realitätsverlust affirmiert haben.

  4. Menschen entwickeln sich in Phasen. Nach der Pubertät folgt die Konformität. Ein Kennzeichen ist der Wunsch ‚zu bevormunden‘, um die Konformität in der Gemeinschaft herzustellen.
    Zitat: ‚3. Stufe … Den Erwartungen der Bezugspersonen und Autoritäten möchte der Proband entsprechen … Korrespondierend dazu richtet er ebenfalls moralische Erwartungen an das Verhalten anderer.‘
    Quelle: Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung

    An einem Interessenausgleich Dritten gegenüber wird persönlich erst gearbeitet, wenn die eigene Konformität versucht wird zu verlassen. Denn es wäre ein Konflikt, einem Dritten seine Interessen zuzulassen, obwohl die eigene Konformität als Fortschritt empfunden wird.

    • Ich schimpfe diesen neuen irren deutschen „Ökokult“ (à Ben Goldstein) „Moralistischen Konformismus“. Nach Sozialismus und Nationalsozialismus die neue Deutsche Radikale.

      Echt Hip. Ein neuer Anlauf. Diesmal natürlich für „das Gute“ (wie immer). Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen. Zum K-Wort!

      Sie beschwören dauernd „keinen Deutschen Sonderweg“ und sondern sich ständig, mehr, öfter und stets von allen anderen Nationen ab.

      Völlig absurd, totales Monty Python’sches Niveau.
      Nur das einem das Lachen im Halse stecken bleibt und unsere F-Wörter in Regierungsverantwortung allesamt völlig Humorbefreit sind. Unglaublich.

  5. Deutsche sind wie Kartoffeln: Erst wenn sie ganz im Dreck stecken, gehen ihnen die Augen auf. Wer politischen Wahnsinn will, braucht ihn nur zu wählen. Bonhoeffer sagte einmal: „Dummheit ist schlimmer als Bosheit“ . Am schlimmsten jedoch ist es, wenn beides zusammenkommt. Diese Kombination bestimmt gegenwärtig- schon länger- unser Leben.

  6. „…Sanierungsstau biblischen Ausmaßes in der öffentlichen Infrastruktur (Straßen, Brücken, Bahn, Netzausbau für Strom und Glasfaser) …“

    …und auch & vor allem bei der Riesen-Bürokratie,…
    …die (z-B. in Berlin) nix mehr auf die Reihe bekommt. Einzig die BSR (Stadtreinigung) scheint noch zufriedenstellend zu funktionieren.
    Aber ’nen abgelaufenen Ausweis verlängern…? Denkste.

  7. Sehr guter Artikel über den immer schneller um sich greifenden Irrsinn unserer Politiker. Ich bin sicher, dass die Idee zu diesem Dämmungswahnsinn aus Deutschland kommt und hier auch am schnellsten umgesetzt werden wird. Man sollte auch an die Mieter denken, die wie ich in einem Haus Jg. 1964 eine Wohnug gemietet haben. Die darf dann demnächst nicht mehr bewohnt werden. Offenbar ist das Ziel der Politiker dass die ärmeren Schichten in Zukunft unter den maroden Brücken des Landes ihr Domizil aufschlagen.

    Bisher dachte ich immer, diese elitären Schichten mit ihren fetten, unverdienten Diäten leben in einem Parallelluniversum. Jetzt weiß ich, dass sie noch wesentlich weiter im „Outer space“ rotieren.

  8. So eine Tirade bringt gute schlechte Laune für den ganzen Tag. Inhaltlich hab ich dem nichts hinzuzufügen.
    Vielen Dank!

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