Die Vorgeschichte in Kurzfassung: Hunter, der jüngste Sohn von Präsident Joe Biden, wurde im Juni 2024 von einem Bundesgericht in Delaware in drei Punkten schuldig gesprochen. Das Verfahren wurde durchgezogen, weil ein Jahr zuvor ein Deal zwischen Staatsanwaltschaft und Hunter Biden geplatzt war. Richterin Maryellen Noreika fühlte sich 2023 überrumpelt, weil der Deal in der finalen Fassung entgegen der Vereinbarung auch Straffreiheit für anderes als nur die Verstöße gegen Waffengesetze enthalten sollte. Die Verkündung des Strafmaßes – es wurde allgemein mit einer Haftstrafe gerechnet – sollte Mitte bis Ende Dezember erfolgen. Noch vor der Urteilsverkündung kam die Vermutung auf, Präsident Biden werde seine Amtsbefugnis nutzen, um seinen Sohn zu begnadigen. Als der Schuldspruch bekannt wurde, hatte Joe Biden das Rennen um die Präsidentschaft bereits aufgegeben und weil scheidende US-Präsidenten auf den letzten Metern ihrer Amtszeit schon immer sowas machten, gingen gerade konservative Beobachter davon aus, dass Biden seinen Sohn sicher nicht im Gefängnis sehen wollte.

Doch da gab es ja noch die Prozesse, mit denen zur gleichen Zeit Donald Trump überzogen wurde und was die Medien öffentlich zelebrierten, war der Grundsatz, dass eben niemand über dem Gesetz stehe. Das war die Letztbegründung, die immer dann ins Feld geführt wurde, wenn Trump von Hexenjagten oder politisch motivierter Justiz sprach. Nein, nein, nein, so hieß es dann, hier werde jeder fair und gleich behandelt und vor allem ohne Ansehen der Person. Seht nur dort, da steht der Sohn des amtierenden Präsidenten vor Gericht und sein Vater hilft ihm nicht! Man brauchte dieses Narrativ also also nicht zuletzt dafür, die Prozesslawine gegen Trump zu rechtfertigen.

Moralischer Honig und „Rule of Law“

Als Kandidat, der auf der Höhe seiner kognitiven Möglichkeiten und gewiss fit wie ein Turnschuh sei, hatte Biden für die Medien zwar längst ausgedient, konnte aber immer noch als leuchtendes Vorbild dafür dienen, wie man „the rule of law“ lebt, prinzipienfest ist und die Integrität der Justiz bewahrt, sogar dann wenn sie sie sich gegen die eigene Familie richtet. Nein, er werde seinen Sohn nicht begnadigen, betonte Biden auf vielfache Nachfrage immer wieder (etwa hier, hier und hier). Die Justiz sei unabhängig und habe in einem fairen Verfahren ein Urteil gefällt, welches er akzeptieren werde.

Und die Presse stimmte das Halleluja an: Was für ein Schneid! Welche Großmut! Schaut auf diese Prinzipien!

Vier Monate lang saugten die sogenannten progressiven Medien vor der Wahl Moralhonig aus Bidens Beteuerungen und jeder skeptische Journalist sorgte mit den immer wiederkehrenden Nachfragen, ob sich an Bidens Entschluss vielleicht etwas geändert habe, dafür, dass dessen Pressesprecherin diesen Honig erneut in die Kamera halten konnte: Nein, nein und nochmals nein, der Präsident wird seinen Sohn nicht begnadigen. Da könnt ihr noch so oft fragen! So gesehen, bezeugt und verkündet vor dem Schuldspruch des Gerichts, danach und auch noch nachdem Trump die Präsidentschaftswahl gewann. Ein „NEIN“ von allen, unter allen Umständen! Und seht die Unterschiede: hier die Guten, die Wahrhaftigen, die Freunde des Rechts und der Demokratie, deren Motto im Wahlkampf war, dass die anderen, die Bösen, all das zerstören und missbrauchen wollten.

Und schimpfte Trump nicht lautstark über die Verfahren, die man gleich im Dutzend gegen ihn anstrengte, bezeichnete sie als politisch motiviert? Doch am Ende konnte auch all der moralische Honig, den Biden der Harris-Kampagne noch zu spenden vermochte, Trumps Wahlsieg nicht verhindern. Dann kam Thanksgiving und Präsident Biden hatte diesmal mehr als nur einen Truthahn zu begnadigen – seinen Sohn Hunter.

Aus dem Umfeld der Biden-Administration, wo man sich über die Fortführung der eigenen Arbeitsverhältnisse unter Trump keinerlei Illusionen macht, verlautet inzwischen, Biden habe den Entschluss dazu schon im Juni ins Auge gefasst, während er auf Nachfrage der Presse immer wieder „Nein!“ sagte. Die Überraschung über Hunters Begnadigung war dann sehr einseitig und klar auf der Seite der Demokraten. Team Maga hingegen war immer davon ausgegangen: Hunter ist sein Sohn, natürlich wird er ihn begnadigen. Womöglich hätte Trump es sogar selbst getan, wäre Joe Biden bei seiner Prämisse geblieben. Das wäre sogar typisch für ihn, der Journalisten selbst dann noch freundlich in Mar-a-Lago empfängt, nachdem sie ihn jahrelang als Feind der Demokratie und schlimmer als Hitler betitelt hatten. Man verurteilt die Sünde, vergibt dem Sünder und genießt die Zerknirschung der Bittsteller. 

Die etwas andere Begnadigung

Und hätte es Biden bei einer rein menschlichen Notwendigkeit belassen, als Vater seinem Sohn helfen zu müssen, wenn es in seiner Macht steht, wäre wohl außer einigen empörten Kommentaren prinzipientreuer Hinterbänkler nichts weiter passiert. Doch die linken Medien waren geschockt und Bidens Partei noch viel mehr. Grund dafür und für die Empörung der nun nach Luft schnappenden Stichwortgeber sind zwei Details: erstens der Umfang der Begnadigung, zweitens die Begründung.

Denn das Pardon ist allumfassend für Bundesvergehen in der Zeit vom 1. Januar 2014 bis zum 1.12.2024 für alles, was derzeit an Anklagen gegen Hunter läuft oder abgeschlossen ist. Und es kommt noch besser: inkludiert sind auch zukünftige Ermittlungen, also Vergehen, die womöglich noch ans Licht kommen werden. Joe Biden hätte das noch ausstehende Strafmaß für den Schuldspruch aus Juli ausknipsen können, doch er wollte eine Immunität für Hunter, wie sie noch nie ausgesprochen wurde. Vom Umfang am nächsten kommt diesem General-Pardon noch der Fall der Begnadigung von Präsident Nixon durch seinen Amtsnachfolger Ford.

Der tiefe Schnitt bis zurück ins Jahr 2014 erklärt sich schnell: Hunter Biden nahm im April 2014 seine überbezahlte Tätigkeit im Aufsichtsrat der ukrainischen Gasfirma Burisma auf, für die ihn nichts qualifizierte außer sein Nachname und sein Adressbuch. Ein paar Verhandlungen vorher noch über Art und Umfang der Tätigkeit, da ist man rasch im Januar 2014 angelangt.

Noch übler für das Medien-Narrativ vom „Guten Demokraten“, der nie die Regeln bricht, ist die Begründung, die Biden für seine Entscheidung in einem offiziellen Statement nennt. Plötzlich ist nicht mehr die Rede davon, dass die Justiz unabhängig sei und sein Sohn einen fairen Prozess gehabt habe. Vielmehr sei dieser nur verurteil worden, weil er den Namen Biden trage. Fälle wie der Hunters würden fast nie vor Gerichten landen (was nicht stimmt) und seine politischen Gegner im Kongress hätten den Prozess angestrengt, um ihm, Joe Biden, zu schaden!

Nur zum Verständnis: es war Bidens Justizministerium, das als Sonderermittler David C. Weiss aus Delaware mit der Untersuchung beauftragte. Derselbe David C. Weiss hatte vorher als zuständiger Staatsanwalt in Delaware dafür gesorgt, dass andere Anklagen gegen Hunter aus ihren Fristen laufen konnten und verjährten. Dasselbe Ministerium war es auch, das hochrangige Beamte zur Unterstützung der Staatsanwaltschaft nach New York ziehen ließ, um dort bei der Vorbereitung der Trump-Prozesse zu „assistieren“. Es ist bis heute Bidens Ministerium, nicht das Trumps! Einflussnahme? Aber ja! Jedoch nicht zu Lasten Hunters, sondern zu seinem Besten! Und unter dem Licht der Begnadigung ist rückblickend selbst Hunters Verurteilung nichts als ein billiges Wahlkampfmanöver gewesen. Die Karte „Du kommst aus dem Gefängnis frei“ steckte immer im Ärmel.

Die etwas anderen Umstände

Vorbei sind also „rule of law”, „niemand steht über dem Gesetz“ und „unter keinen Umständen“. Nun gibt es Umstände. Zumindest für die Presse und die Dems, die sich nun die eigenen Aussagen der letzten Monate unter die Nase reiben lassen müssen. Was stimmt denn nun? Hatte Hunter etwa doch kein faires Verfahren? Dann hätte Joe Biden seit einem halben Jahr gelogen, als er dies immer und immer wieder erklärte. Gibt es eine instrumentalisierte Justiz, die sich auf Befehl (wessen eigentlich?) mit dem politischen Gegner befasst? Aber ist es nicht das, was Trump immer sagt? Oder ist Joe Biden letztlich doch nichts anderes als ein Opportunist und Lügner, der immer genau das erzählt, was ihm in einer Situation nützlich erscheint? Doch dann hätten ihn die Medien und die Politik wohl besser nicht auf einen Sockel gestellt oder wie Nancy Pelosi angeregt, sein Konterfei im Mt. Rushmore in Granit zu meißeln.

Bidens nun führerlose Hilfstruppen um Pressesprecherin Karine Jean-Pierre versuchen verzweifelt, seinen Sinneswandel auf die veränderte Situation zurückzuführen, die sich aus Trumps Nominierung von Kash Patel als FBI-Direktor ergebe. Doch Biden sprach in seiner Erklärung nicht von möglichen zukünftigen „Hexenjagten“ gegen seinen Sohn, sondern von bereits stattgefundenen. Er beschuldigt ausdrücklich die real existierende Justiz, nicht die der kommenden Administration.

Kurz: Medien und Politik gehen die Argumente aus, mit denen sich diese Begnadigung so rechtfertigen ließe, dass man selbst nicht als leichtgläubig, ideologisch verblendet, Lügner oder alles zugleich dasteht. Man versucht nun, den Vorfall als etwas ganz normales hinzustellen, was doch irgendwie alle machen. Keine große Sache also. So auch Ana Navarro, Moderatorin der woken Quasselsendung „The View“, die auf X schrieb:

„Woodrow Wilson begnadigte seinen Schwager Hunter deButts. Bill Clinton begnadigte seinen Bruder Roger. Donald Trump begnadigte den Schwiegervater seiner Tochter, Charlie Kushner. Und ernannte ihn gerade zum Botschafter in Frankreich. Aber sagt mir noch einmal, wie Joe Biden „einen Präzedenzfall schafft“?

Clinton, ok, das ist richtig. Der Fall Kushner ist schon kein guter Vergleich, weil der seine Haftstrafe bereits abgesessen hatte. Trump sorgte lediglich für die Streichung aus der Akte, so dass Kushner nicht mehr als vorbestraft galt. Und ein Blick in die Community-Notes auf X bringt schnell ans Licht, wer dieser „Hunter deButts“ war, den Wilson begnadigt haben soll: es gab ihn nicht, der Name ist ebenso Fake wie die erwiesene Gnade oder das Verwandtschaftsverhältnis. Eine Erfindung also, ein Witz! Aber von wem? Ana Navarro gibt auch darüber gern Auskunft: die Twitter-Detektive sollten sich besser nicht mit ChatGPT anlegen! Da stammte die kleine, ungenaue Liste nämlich her, „deButts“ inbegriffen. Künstliche Intelligenz verarschte hier also natürliche Dummheit!

Fazit

Doch genug gelacht für heute, es ist Zeit für ein Fazit. Und das fällt knapp aus. Joe Biden hat nicht nur seinen Sohn, sondern sich selbst begnadigt, indem er den Zeitraum so ausdehnte, dass all seine dubiosen Geschäfte (ten percent for the big guy) abgedeckt sind, die stattfanden, während sein Sohn Hunter bei Burisma war. Und er bestätigt nicht durch seine Vorwürfe, sondern durch die Begnadigung, dass die US-Justiz und das ganze politische System korrupt und manipuliert ist:

Nicht wegen Hunter, der ist nur ein kleiner und noch dazu recht dummer Fisch. Doch wir erinnern uns, wofür Donald Trump das erste Amtsenthebungsverfahren durchlaufen hat, kaum dass er 2017 im Amt war: er hatte Fragen gestellt und wollte näheres über die Geschäfte wissen, die Hunter zur Zeit von Bidens Vizepräsidentschaft mit der Ukraine gemacht hatte. Wenn da nichts Kriminelles zu finden war, wozu dann das General-Pardon für Hunter für gerade diese Zeit? Man kann sagen, Hunter wurde für etwas freigesprochen, wofür man Trump verurteilen wollte. Aus gutem Grund kann man also von einer politischen Bankrotterklärung der Biden-Administration sprechen.

Und vielleicht werden wir sogar noch einiges erfahren über die Geschäfte des Biden-Clans, wenn Kash Patel die Ermittlungen zu Bestechung, Vorteilsnahme und Spionage wieder aufnimmt. Nicht gegen Hunter, der ist raus aus der Nummer. Auch nicht gegen Joe Biden, dem wurde schon kognitive Prozessunfähigkeit bescheinigt, als er wegen der in seiner Garage gefundenen Geheimpapiere vernommen wurde. Aber die Immunität durch die präsidiale Gnade hat einen Preis, den Joe Biden vielleicht nicht einkalkuliert hat: als Zeuge kann Hunter Biden nun die Aussage nicht mehr verweigern, weil er sich selbst ja nicht mehr belasten kann. Sich auf „den fünften“ Verfassungszusatz zu berufen, funktioniert dank der Begnadigung durch seinen Vater nicht mehr.

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9 Kommentare

  1. Nachdem die Linken die Justiz für politische Zwecke instrumentalisiert hat (Steve Bannon, Rudy Giuliani, Kapitolrandalierer …), ist auch Trump gezwungen, das gleiche Instrument zu benutzen. Für mich ist das Begnadigungsrecht auch kein Angriff auf die Justiz. Im Großen und Ganzen weiß hinterher immer noch jeder, wer für was warum bestraft wird oder auch nicht. Wegen de Begnadung entsteht noch keine Willkür.

    Nachsicht ist ein Instrument, mit dem eine Gesellschaft aus ihrer sonst vertrackten Situation ausbrechen kann. Das ist kein rein religiöses oder sentimentales Gewäsch. Selbst in der reinen Spieltheorie ist die weitestgehend konsistente Bestrafung (und Belohnung) die erfolgsversprechendere Strategie, wenn gelegentlich Vergebung eingestreut wird.
    https://en.wikipedia.org/wiki/Tit_for_tat

    In Amerika können sich Verurteilte eine Rettung durch ihren Gouverneur oder Präsidenten erhoffen. In Deutschland liegt die Begnadigung beim Bundespräsidenten. Es wäre besser, wenn Deutsche das auch an ein Amt knüpfen würden, was durch Wahlen rechenschaftspflichtig gemacht wird.

    Ich schlag mal den größeren Bogen. Also ich rede auch gern über Amerika, weil da alles leichter ist als hier. Es ist ein geistiger Urlaub. Die Gruppe der Deutschen, deren Vorstellungen so nah an der Wirklichkeit sind wie die von Roger, ist sehr, sehr klein. Die meisten hier sind chronisch aggressiv und stur. Das macht immer größere Themenkreise unansprechbar. Ohne Gefühle verletzen zu wollen, will ich meine Warnung wiederholen, dass wir hier parteiübergreifend sehr viele Sachen glauben, die einfach falsch sind, und man vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt, egal bei welchem Thema man anfängt.

    Wenn ich schreibe, dass das Begnadigungsrecht an ein anderes Amt gebunden werden sollte, dann fällt das in die Kategorie „unvorstellbar“. Das Wort „radikal“ schwebt ständig drohend über allem. Wir mussten in Deutschland lange nichts ändern. Wir sind an einem Punkt, an dem man „ändern muss, um zu bewahren“ (Gustav Heinemann). Linke warnen, dass „die Rechten“ ein anderes Land oder eine andere Gesellschaft wollen, wenn sie „den Rechten“ nicht gerade vorwerfen „eine Welt von gestern“ zurückhaben oder „sich nicht ändern“ zu wollen. Allem Geschwafel zum Trotz wollen Linke keine Veränderungen.

    Ein weiterer Teil der Bevölkerung leidet unter Morbus Meuther. Die wollen ewig über Koalitionsoptionen, Parteistiftungen und Parlamentsvizepräsidenten reden. Der Radius dessen, was öffentlich angesprochen wird, ist extrem eng.

    Wir stehen vor einem Umbruch. Da muss man forsch und rechtzeitig anmelden, dass man
    (1) die 5%-Hürde loswerden will
    (2) Parteigründungen super einfach sein müssen (keine Vorgaben zur innerparteilichen Demokratie)
    (3) das Mehrheitswahlrecht mehr von der dringend nötigen Kursanpassungsflexibilität erlauben würde. Das australische Modell ginge auch in die richtige Richtung. Wenn nicht, dann immerhin Punkte (1) und (2).

    Meine spekulative Zeitachse sieht ungefähr so aus:
    – Die deutschen wählen nicht Frau Weidel zur Kanzlerin
    – Die Koalitionsverhandlungen laufen „schneller als gedacht“, weil ohne die FDP noch nicht mal ein Hadern vorgetäuscht wird
    – Meldeportale schießen wie Pilze aus dem Boden
    – Die Dings AG kündigt Entlassungen an. „Das erste Quartal war schwächer als von den Analysten gehofft.“ Bei der Bums wurde flächendeckend Kurzarbeit angemeldet. Der Nahverkehr wird durch anhaltende Streiks lahmgelegt. Der Wirtschaftsminister lobt, „Die Stromversorgung ist wieder gut über den Winter gekommen.“
    – Goldie Hübsch wurde während einer „unauffälligen“ (Polizei) Gruppenvergewaltigung geköpft. Aaschebäscherburg brennt.
    – Nach wiederkehrenden Unruhen formen sich Milizen, die natürlich nicht so heißen sollen (europäische Nachbarschaftsbeobachtungskommission, queer-feministisches Sicherheitskonzept, Projekt nachhaltige Wohnortfürsorge, anti-faschistische Wachaufstellung, Freundeskreis Box-Club Windelweich, der Stahlkorps und natürlich die Jungs von der al-Uga)
    – Die Gefängnisse werden teilweise geräumt, um diesem ganzen So-Da-Hass auf Friedrich Merz Herr zu werden. Kiffen ist erlaubt. Und Ladendiebstahl – je nach Ethnie.
    – Der Kanzler lässt die Aufmärsche immer blutiger niederknüppeln. Sie kommen und gehen, kommen und gehen…
    – Irgendwann wird er hoffentlich auch das Handtuch werfen und jemand mit Konzessionsbereitschaft nachrücken

    Was ich sagen will, ist, dass es bald genug wahrscheinlich nicht mehr darum geht, wer wo ein bisschen „mitregiert“. Ich will diese Entwicklung nicht. Aber man muss verstehen, wo wir nun mal stehen, um aus der Lage wieder rauszukommen.

    • Ach Ben… Da gibt es keine politische Lösung. Es gibt ganz einfach den Conservation-Bias, also Leute versuchen zu reproduzieren, was sie für normal halten, und sie halten für normal, womit sie aufgewachsen sind. Meinungen ändern sich nicht, sie sterben aus.

      Meinungen ändern sich höchstens dann massenhaft, wenn katastrophale Kalamitäten auftreten. Etwas in der Größenordnung eines Atomkriegs. Und ohne ein solches Ereignis wird alles einfach weiter seinen gehabten Gang in Richtung Dystopie nehmen.

      Dankenswerterweise gibt es die Chance, dass ein solches Ereignis in Zukunft eintritt. Ein großer Krieg wäre auch super, weil man dort alljene verheizen kann, die diese Entwicklung möglich machen. Putin, oder wer auch immer nach ihm kommt, wird zum Beispiel in Zukunft erhebliche Schwierigkeiten, Leute für seine Polizei zu rekrutieren, die die Bevölkerung auf Linie bringen, ganz einfach deshalb, weil ein nennenswerter Anteil von Leuten mit dem entsprechenden Persönlichkeitsprofil ukrainische Felder düngt. Ebenso werden die technologischen Fähigkeiten zur Instandhaltung ihres Cybergulags dadurch eingeschränkt, dass den Russen feindlich gesinnte Mächte Sabotageangriffe starten, um Chaos zu generieren.

      Wir sollten hoffen, dass wir in Zukunft auch solches Glück haben werden, unseren Krebs in Staatsform zu bekämpfen.

      Und jetzt komm nicht mit „War is the health of the state“. Das gilt nur so lange, wie er nicht ernsthaft gekämpft wird. Krieg ist auch ein hervorragender Anlass, um Unsinniges wegzurationalisieren., um Kriegswirtschaft zu betreiben, und dann, wenn die Krieg vorbei ist, und das ganze Totholz abgefackelt ist, den Staat wieder so weit zurückzustutzen, dass er ne Weile keine Probleme mehr bereiten kann.

      Ich denke mitlerweile, dass das ein ewiger Zyklus ist. Staat wird errichtet, wächst wie Krebs, Krieg startet, diejenigen, die sich im Staat eingerichtet haben, werden verheizt, und das eingewachsene Krebsgeschwür wird vom Feind nach seinen Möglichkeiten vernichtet, danach Neubeginn, weil man von der Normalität des Kriegs in die Normalität des Friedens wechseln muss, und sowieso nen Kahlschlag macht.

      Der Logik nach wär die Situation jetzt wie sie ist, weil der kalte Krieg ausgefallen ist.

        • Wer?

          Mal ernsthaft, ein Großteil der Entwicklungen, wie wir sie erleben sind Selbstläufer, die sich einfach aus den Umständen ergeben. Menschen wachsen unter bestimmten Umständen auf, und ab einem gewissen Punkt haben sie dann eine Meinung die bestimmt, welche Rolle sie im großen Ganzen einnehmen, und diese Meinung lässt sich nicht ändern. Da gibts Forschung zu, die Dir bekannt sein dürfte. Wenn Du versuchst, jemanden mit ner Meinung von etwas dieser Meinung widersprechenden zu überzeugen, festigst Du diese Meinung damit in der Regel.

          Hätten die Nazis niemals existiert, wäre Deutschland heute ein noch autoritäreres Kackloch als es jetzt ohnehin schon ist. Der zweite Weltkrieg hat einerseits eine großen Zahl derjenigen getötet, die aktiv an der Gestaltung in Richtung Kackloch mitwirken, und andererseits denjenigen, deren Wohnung mitsamt ihrer Tante gerade abgefackelt ist, einen Denkanreiz geliefert, doch mal zu überprüfen, ob das, was aus ihrer Normalität folgt, wirklich wünschenswert ist. Letzteres hat sich natürlich als Idiotie herauskristallisiert, wie zum Beispiel als „Hurr-durr, wir lehnen jetzt 17000 Jahre alte Symbole hysterisch ab, und machen zu 90% so weiter wie bisher, weil wir haben uns ja geändert, hurr durr“. Idiotisches Herdendenken, aber wenigstens konnte man diesen Leuten mit dem Schuldkult und dergleichen ne Weile lang die Fresse stopfen, wenn ihnen mal wieder die totale Viehweide vor Augen schwebte. Aber diese Zeit ist schon lange vorbei. Und dann gibt es noch sowas wie Polizisten, die die Wünsche von Politikern, welche immer an der totalen Viehweide arbeiten werden, weil das das Wesen des Staats ist, mit Gewalt umsetzen, ohne die ebensolche Wünsche nichts als Briefe an den Weihnachtsmann wären. Oder auch die ganzen „Autoritären Persönlichkeiten“ da draußen, die ebensolche Wünsche mit allerlei sozialem Druck durchsetzen. Solche Leute sind alle dem Ruf der Nazi-Regierung gefolgt, wurden verheizt, und waren dann tot oder versklavt, und konnten die Entwicklung nicht mehr nach ihren Vorstellungen beeinflussen. Dadurch hattest Du einige Jahrzehnte lang akzeptable Umstände in Deutschland. Klar war das nicht perfekt, es hätten zum Beispiel viel mehr Leute, die bei der Justiz arbeiten entnazifiziert (an die Wand gestellt) werden. Aber es war besser, als was ohne zweiten Weltkrieg gewesen wäre.

          Die Leute, die damals verheizt wurden, sind nun nachgewachsen, und darin liegt die Ursache dessen, was Du beklagst. Keiner von denen wird an seinem Verhalten etwas ändern, weils mindestens ihr Selbstbild und ihren sozialen Status begründet, und, da wir im Sozialismus leben, nicht selten auch ihren Lebensunterhalt. Und wer von den Anwesenden hier meinst Du, würde seinen Lebendunterhalt aufgeben, nur weil ihm irgendwer dargelegt hat, dass was er tut schlecht ist? Das selbe kannst Du auch nicht von den Polizei-Proleten und den ganzen linken Verlierern erwarten, die sonstwie beim Staat und in „der Zivilgesellschaft“ untergekrochen sind, wo sie irgendwelche Beschäftigungstherapie verrichten, und zum Beispiel Twitter nach beleidigenden Texten durchforsten, damit diese zur Anzeige gebracht werden. Für diese Leute ist das ihr Beruf, und den werden sie nicht so einfach aufgeben, weil jemand sie freundlich darum bittet, und was von Meinungsfreiheit faselt. Das interessiert die genau so wenig, wie die Schreibtischtäter in der Staatsanwaltschaft oder die Schläger bei den Bullen. Das ist deren Beruf.

          Leute, die an Politik glauben, schimpfen dann über irgendwelche Politiker, die Anzeigen machen, ohne zu kapieren, dass der ganze Unterbau Krebs ist, und die Menschen, die diesen Krebs ausmachen, ihre Existenzgrundlage bis zum Schluss verteidigen werden.

          Diese Leute zu verheizen ist daher eine sehr elegante Lösung, um deren Anteil niedrig zu halten. Terrorismus eine Andere. Leider taugen in Deutschland die Leute nicht zu Terroristen. Also muss Krieg her.

  2. Man kann manche Leute einmal verarschen und viele Leute sogar ein zweites Mal. Aber alle Leute ständig zu verarschen, das schaffen nur Demokraten.

  3. Das Verwerfliche ist ja, dass Joe B. oft beteuert hat, seinen Filius nicht zu begnadigen, und das jetzt doch tut. Und eben nicht nur für eine konkrete Anklage/Verurteilung, sondern für mögliche Verbrechen in einem 10-Jahres- Zeitraum. Das ist gut dargestellt.

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