Mein Artikel über die Vorfälle in Chemnitz schlug recht hohe Wellen hier im Blog sowie auf achgut.com, noch dazu meist positive. Zum Glück hat offenbar niemand ihn als Aufforderung verstanden, mit Forke und Fackel um die Häuser zu ziehen. Noch interessanter fand ich die Reaktionen einiger Nachtschattengewächse, die – mit einer Ausnahme – jedoch nicht mit öffentlich, sondern per Mail stattfanden. Das Geplapper solcher sich intellektuell gebender „Journalisten“ wie mir sei schließlich nichts anderes als devotes Angewanze an die wahren Machthaber im Osten, wo seit 1991 (Quelle Chrtisian W. in den Kommentaren) der stramme Nazi marschiere. Leute wie Broder und ich schrieben doch eh nur für Geld, welches „das Kapital hinter der AfD“ mit großen Kellen über uns ausgösse. Wie Christian dann aber auf Selbsthass schließt, wo wir doch für unsere Schmierfinkereien so überaus generös bezahlt würden, bleibt wohl das Geheimnis eines Zeitgenossen, der seine Vorstellungen von Journalismus und Ökonomie aus der Rigaer Straße 94 in Berlin hat.

Sei es wie es sei, der Vorwurf der Bestechlichkeit liegt im Raum, da muss man die Karten auf den Tisch legen – und zwar für einen guten Zweck. Denn wie im Artikel erwähnt, geschah in Chemnitz ein Mord, der in der Öffentlichkeit immer schneller zum Kollateralnutzen beim Kampf gegen rrähchst verkommt. Leider hat die Familie von Daniel H. davon so rein gar nichts, wenn man von den punkigen Tönen einmal absieht, zu denen sich begeisterte Fischfilet-Fans heute an Chemnitz im Speziellen und an Deutschland im Allgemeinen abarbeiten werden.

Kein Geld für die musikalische Tatortreinigung in Chemnitz!

Mit Bezug auf meinen Artikel sind in den letzten Tagen einige Spenden für diesen Blog eingegangen. Wenn es sich auch nicht um das faschistoide Großkapital handeln mag, dessen Unterstützung mir unterstellt wird, so gaben und geben mir jedoch meine Leser hin und wieder einen kleinen Obulus, um Danke zu sagen für meine Bemühungen. Nach meinem Artikel gingen bisher exakt 60 Euro in vielen kleinen Beträgen bei mir ein (ein herzliches Danke dafür), die ich gern auf ein Anderkonto zugunsten der Familie von Daniel H. überweisen würde…, wenn es denn eines für diesen Zweck gäbe!

In den Klingelbeutel, der bei der musikalischen Tatortreinigung heute Abend in Chemnitz herumgereicht wird, mag ich das Geld auf keinen Fall legen. Denn das geht nur zur Hälfte an die Familie von Daniel H., die andere an die Organisatoren dieser pietätlosen Friedhofs-Sause und „antirassistische und zivilgesellschaftliche Initiativen“ (Liveticker „Chemnitzer Freie Presse“), wahrscheinlich handverlesen von „Hetzjagt-Seibert“ und dem Schirmherren linksradikalen Liedguts, unserem geschätzten Bundespräsidenten. Die Linksextremisten mag ich aber genauso wenig unterstützen wie rechtsextreme Sprücheklopfer und Den-Ernst-der-Lage-nicht-Erkenner. Das Geld soll ausschließlich an die Familie von Daniel H. gehen.

Sobald ich erfahren habe, wohin ich das Geld senden kann, werde ich das hier im Blog mitteilen, ebenso die Kontoverbindung. Bis dahin werde ich mich weiterhin an diesem unverhofften Reichtum von 60 Euro erfreuen, den mir das „Kapital hinter der AfD und der rechten Weltverschwörung“ zugedacht hat.

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8 Kommentare

  1. Die Idee, beim „WirSindMehr“-Konzert eine Sammelbüchse rumgehen zu lassen um „gegen rechts“ und auch ein bisschen „für Daniel“ zu sammeln, fand ich von Anfang an geschmacklos. Aber dann auch noch stolz bekannt zu geben, die 65.000 Besucher des Events hätten mehr als 22.000 Euro (exakt waren es 22.106,41 Euro) in die Klingelbeutel geworfen, von denen jetzt auch nur die Hälfte an die Familie von Daniel H. gehen wird?! Gerade mal 34 Cent hat jeder dagelassen, wobei für Daniel der Gegenwert einer Pfandflasche bleibt. Bei freiem Eintritt, Freigetränken und großteils freier Anreise kann man das wohl nur erbärmlich nennen. Ach ja: meine Spende sucht immer noch ein dediziertes Anderkonto, das AUSSCHLIEßLICH zugunsten des Mordopfers läuft und nicht zur Finanzierung von Jubelkids verwendet wird, die gern auf Gräbern tanzen.

  2. Wer zur Sache nichts zu sagen hat, der geht an die Person. Kenne ich. Holzköpfe erkennt man an diesem Vorgehen. Allerdings reagiere ich auf unsachliche Bashings und Flamings in meinen Blogs oder per E-Mail gar nicht mehr, getreu dem Motto „Never feed a troll“.

    Wird es zu heftig und es werden Beleidigungen und Verleumdungen ausgebreitet, habe ich gute Erfahrungen mit der hiesigen Staatsanwaltschaft gemacht, die als Herrin des Strafverfahrens bisher stets erfolgreich die Staatskasse mit etwas Bußgeld oder Geldstrafe aufbessern konnte. Ansonsten interessiert mich das Geraune „links“ und „rechts“ des Anstandes nicht mehr viel. „Panton mes arista!“ (Die Mitte ist das Beste), war im Apollon-Tempel zu Delphi zu lesen. Das stimmt, seit Theognis von Megara aussprach – und das ist schon sehr, sehr lange her.

    Unbeirrt vom Lärm der Welt gehe ich meinen Weg, denke, schreibe und handle ich. Denn was stört es die Eiche, wenn eine Sau sich daran kratzt?

    • „Wird es zu heftig und es werden Belei­di­gun­gen und Ver­leum­dun­gen aus­ge­brei­tet, habe ich gute Erfah­run­gen mit der hie­si­gen Staats­an­walt­schaft gemacht, die als Herrin des Straf­ver­fah­rens bisher stets erfolg­reich die Staats­kasse mit etwas Bußgeld oder Geld­strafe auf­bes­sern konnte.“

      Igitt. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich dafür verantwortlich wäre, dass jemand noch mehr Steuern zahlen muss, als nötig, und der Staat noch mehr Geld für sinnlose bis destruktive Projekte hat. Das wäre etwas, wofür ich mich in zehn Jahren noch wie Dreck fühlen würde. Keine Übertreibung.

      • Mag sein, aber Geldbußen und Geldstrafen sind keine Steuern. Außerdem können Geldbußen auch zu Gunsten gemeinnütziger Organisationen verhängt werden. Vielleicht helfen oft und möglichst hoch festgesetzte Einnahmen zu Lasten von Straftätern vielleicht sogar, Steuererhöhungen für die Allgemeinheit zu vermeiden?

        Ich zahle meine Steuern übrigens gerne, wenn damit die allen zur Verfügung stehende Infrastruktur in Ordnung gehalten wird. Am letzteren happert’s allerdings oft. 🙂

  3. Interessant, wie wenig Fakten es braucht, um seine eigene Meinung und Weltanschauung weiter zu zementieren. Heute morgen las ich auf spon einen Kommentar zu AfD mit dem Ergebnis AfD = NSDAP. „Wer nach diesem Wochenende weiterhin die AfD wählt, will einen totalitären Staat, will die Einschränkung von Grundrechten. Er nimmt eine Politik in der Tradition der Nationalsozialisten mindestens hin.“ usw. (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-wer-sie-waehlt-waehlt-nazis-a-1226160.html)
    Fakt ist aber, durch NetzDG, DSGDingsda, steigender Kriminalität in den Innenstädten, enormer Überlastung der Legislative und hoher Nachfrage im Immobilienmarkt wird unsere Freiheit und Lebensqualität eingeschränkt. Und von den weiteren völlig irren (volkswirtschaftlichen) Kosten der Zuwanderung ganz zu schweigen… Zu all diesen Problemfeldern sind Lösungen oder Konzepte oder gar Ideen der Politik nicht im Ansatz erkennbar.

    Nach wie vor steht es auch noch aus, Belege für das Chemnitzer „Progrom“ zu liefern. Ein Hinweis für alle Gläubigen: Man gebe bei der Suche auf YouTube „riot“ ein. Anschließend weiß man, welche Bilder man NICHT gesehen hat in Chemnitz. Hilft aber auch nicht, um die Gläubigen zu überzeugen. Das aber macht auch wiederum nichts. Der nächste große Fake-News-Tsunami wird kommen, und dann der nächste und der nächste…

    Irgendwann reicht es dann vielleicht, um ein paar Augen zu öffnen, ist zumindest meine stille Hoffnung.

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