Als die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG unter dem Slogan „Gemeinsam #fürdasWissen“ dazu aufrief, „…Text-, Bild- und Video-Statements“ einzusenden, um „…die Überzeugung für eine freie und erkenntnisgeleitete Forschung in die Gesellschaft tragen“, konnte sich wohl niemand vorstellen, welcher Shitstorm wenig später bei Twitter über die DFG hinwegfegen würde. Auslöser war ein 30 Sekunden langer Videobeitrag des Kabarettisten Dieter Nuhr. Das heißt, das Video löste die Debatte gar nicht aus, sondern nur Dieter Nuhr. Und zwar nur, weil Nuhr eben Nuhr ist und dass der in diesem Leben nie nicht niemals wieder irgend etwas zum Generalthema Wissenschaft sagen dürfe, dass stehe ja fest wie, wie…ja wie was eigentlich? Und wer hat das eigentlich festgelegt?

In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte oder im Grundgesetz steht nichts zu diesem Thema. Ich habe nachgesehen! Auch in den Statuten für Kleinkunst, Kabarett und angewandte Korinthenkackerei kein Wort zu Nuhr und der Wissenschaft. Fündig wurde ich dann aber doch noch, nämlich in den zehn Geboten im Alten Testament. Da heißt es unter §2 Absatz 1: „Du sollst den Namen deines Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.“ Das passt irgendwie! Denn Nuhr, dieses Lästermaul, hat sich einst verbal an Greta versündigt! Deshalb ist die Twittermeute so außer sich! Er habe gänzlich unwissenschaftlich gespottet, sich über Greta lustig gemacht und dergleichen Blasphemien mehr. So einer darf nimmer mehr das Wort ergreifen im Namen der Wissenschaft, er brenne ewiglich auf dem Scheiterhaufen der globalen Erwärmung! Amen! Wie also kann die DFG es wagen, ausgerechnet Nuhrs Beitrag auf ihre Webseite zu stellen! Oder wie Greta es prägnanter und ganz wissenschaftlich in §11 Absatz 1 der revidierten Fassung der Zehn Gebote formuliert hat: „How dare you!“

Die Forderungen, Nuhrs Beitrag sooooofort!!! zu löschen, rissen auf Twitter nicht ab und die DFG, der Wissenschaft und damit der Erkenntnis verpflichtet, kam zu eben jener, dass Leser (Teilchen) sich wie eine ziemlich garstige Welle verhalten, wenn sie Fackeln und Mistgabeln in den Händen haben, um ein gefühltes Recht einzufordern. Nuhrs Videoschnipselchen wurde gelöscht. Mit Ansage und auf Verlangen einer entfesselten Twittermeute. Cancle un-Kultur wie aus dem Lehrbuch.

Ich weiß nicht, wie dick Nuhrs Fell noch ist, denn die öffentliche und teilweise auch veröffentlichte Prügel prasselt ja schon seit Jahren auf ihn nieder und es ist wohl nur seiner Bekanntheit und der Tatsache, dass er Hallen füllt und gute Einschaltquoten hat geschuldet, dass er überhaupt noch auf Sendung ist. Vielleicht zieht er irgendwann die Notbremse, steigt aus und sagt „Nuhr noch ohne mich!“

Die Unantastbare

Der zentrale Vorwurf des Twittermobs ist ja, Nuhr habe sich unwissenschaftlich gegenüber der Wissenschaft geäußert, weil er gelegentlich Greta durch einen wohltemperierten Kakao zieht und mit der Wirkung kokettiert, die er dadurch auf Gretas Anhänger hat. Zur ihrer Verteidigung führen ihre Fans gern Gretas Jugend an und den Enthusiasmus, mit dem sie für unser aller Zukunft eintrete. Doch wenn Jugend und Enthusiasmus jede Kritik und jeden Widerspruch verunmöglichten, wäre Greta auch Weltmeisterin im Boxen, weil sie unangreifbar wäre. Ich scherze natürlich, aber selbst ganz ohne Spaß muss man feststellen: Greta führt ein weltweit agierendes Netzwerk postapokalyptischer Spinner an, da ist es völlig egal, wie alt sie ist.

Im Film „Lord of War – Händler des Todes“ sagt Eamonn Walkers als Diktator Liberias, zu Yuri Orlov alias Nicolas Cage „Die Kugel eines 14-jährigen ist genauso effektiv wie die eines 40-jährigen. Manchmal sogar effektiver.“ Was für Kindersoldaten schreckliche Realität ist, gilt im übertragenen Sinn auch für Greta. Sie steht in der Küche, also muss sie die Hitze dort ertragen. Das tut sie übrigens ganz bravourös, wie ich anerkennend bemerken möchte, selbst wenn ich inhaltlich kaum weiter von ihr entfernt sein könnte. Die Frage, ob Kritik an der F4F-Bewegung sowie der Hyperaktivität und dem Alarmismus ihrer Protagonisten prinzipiell auf Wissenschaftsfeindlichkeit schließen lässt, wollen wir hier bitte nicht ernsthaft erörtern. Das ist albern!

Was wir hier klären müssen ist die Frage, ob die Kritik an der Agenda einer 16-jährigen Dilettantin mit Sendungsbewusstsein überhaupt unter diese Kategorie fallen kann. Denn wenn Nuhr als Laie aus dem Diskurs verbannt werden darf, warum darf Greta als Laie dann mitmachen? Noch dazu ohne abgeschlossenes Studium der Pädagogik! Weil sie „Follow the Science“ ruft, ist sie immun? Doch sie meint nur eine Wissenschaft und auch nur eine sehr verengte Lesart derselben. Diese Teilmenge der Wissenschaft hat auf die allermeisten Fragen der Menschheit exakt keine Antwort oder nur eine gänzlich weltfremde, warum soll man ihr also kritiklos und sogar ohne Sarkasmus folgen? Auch das ergibt keinen Sinn.

Folge der Wissenschaft – in die Diktatur?

Das mit dem „Netzwerk postapokalyptischer Spinner“ muss ich noch erklären, denn dass die F4F in diese gänzlich unwissenschaftliche Richtung entwickelt hat, konnte man erst vor einigen Tagen sehen. Die dem Humor entzogenen Klimakids Greta und Luisa schrieben nämlich einen offenen Brief an die Führer der westlichen Welt. Der chinesische Parteichef bekam den Brief nicht, aber inhaltlich hätte er ihn ja ohnehin geschrieben haben können. Was da „im Namen der Wissenschaft“ gefordert wurde, war nichts weniger als die sofortige, vollständige und radikale Beendigung des Lebens, wie wir es kennen. Diktatur statt Demokratie, das Ende der Marktwirtschaft, das Ende aller Freiheit. Mahnen, warnen, drohen, dann wieder appellieren und fordern, schließlich verlangen und dekretieren – nichts als anmaßendes Geplapper und unwissenschaftlicher bipolarer Moralismus.

Das „System“ haben versagt, wir brauchen ein anderes „System“, rufen die Kinder dieses „Systems“ und es unterzeichnen diejenigen, die zunächst und vor allem Profiteure eben dieses „Systems“ sind. Schauspieler, Musiker, Künstler, ganze Bands wie Coldplay. Halb Hollywood, sogar Antisemiten wie Roger Warters und politische Aktivisten wie Schellenhuber, die höchstens im Nebenberuf Wissenschaftler sind, unterstützen die Forderungen nach sofortigem Stillstand der menschlichen Gesellschaft. Sie alle geben der populistischsten Forderung das scheinheilige Gesicht des schlechten Gewissens. Gut, dass man selbst es so weit gebracht hat wie Leonardo „Privat-Jet“ DiCaprio oder Herbert „Loft in London“ Grönemeyer, aber nun bitte die Zugbrücke hochziehen und Systemwechsel. „Es lebe der Etatismus mit der Konzentration des Kapitals in staatlicher – von grünen Ideologen gelenkter – Hand, er lebe hoch, hoch, hoch!“

Ich bezweifle, dass auch nur die Hälfte der Unterzeichner begreift, dass Greta und Luisa nichts weniger fordern als die sofortige Errichtung einer totalen Ökodiktatur kommunistischer Prägung und die einzige Wissenschaft, die nach deren Errichtung noch zählen würde, die des „wissenschaftlichen Sozialismus“ ist, die zur Disziplinierung der hungernden, immobilen Massen eine ökologische Komponente bekommen soll. Mehr „Wissenschaft“ als Gretas Verständnis von den Zusammenhängen der Welt bräuchte es dann nicht und kritische Fragen erübrigen sich. Zitat aus dem Brief:

„Our current system is not ‘broken’ – the system is doing exactly what it’s supposed and designed to be doing. It can no longer be ‘fixed’. We need a new system.“

Und ausgerechnet diese wissenschaftlich verbrämte Ideologie soll der Satire entzogen bleiben, weil der Twittermob es so will? Das kann nicht euer Ernst sein, DFG!

Tod durch tausend Kieselsteine

Und doch kann selbst aus dem schaufelweisen geworfenen Mist eines Shitstorms noch Humus für die eine oder andere Erkenntnis werden. Es wirken hier nämlich Mechanismen, die von Seiten der Betreiber suizidaler sozialer Netzwerke viel dringender untersucht gehören, als die Frage, ob ein einzelner Beitrag als Hate-Speech gelten muss, weil die Regierung das so will.

Auf der einen Seite werfen die meisten Kommentatoren ja nur einen einzigen kleinen Stein und sind sich kaum bewusst, dass sie eine Lawine füttern. Wenn nicht früh genug gegengehalten wird, gibt es irgendwann niemanden mehr, der sich der Lawine in den Weg stellt, weil man selbst unter ihr begraben würde. Die Anwendung dieses Mechanismus ist kein Privileg der Greta-Jünger, die auf diese Weise gern Kritiker begraben. Zwischen einer Twitter-Stampede gegen Dieter Nuhr und einer gegen sagen wir Annalena Baerbock gibt es nur einen entscheidenden Unterschied. Nämlich die Frage, ob der Shitstorm im Machtgefälle den Berg hinauf oder hinunter läuft. Nuhr hat keine Macht, außer die des Wortes und wenn er zum Schweigen gebracht wird, weil er sich sarkastisch an Zuständen abarbeitet, die uns Vertreter der Macht als alternativlos verkaufen wollen, wird das Gefälle deutlich sichtbar. Man muss nur den Berg hinauf schauen um zu erkennen, wem die Lawine nützt.

Deshalb sollte man sich immer fragen, ob man einer solchen Lawine helfen will, indem man „nur dieses eine Steinchen“ wirft, obwohl da schon hunderte liegen, die alle gleich unfreundlich aussehen. Das gilt natürlich für jeden Shitstorm, der den Berg der Macht hinunterläuft.

Doch ich will versuchen an Nuhrs Aussage in dem gelöschten Video anzuknüpfen: „Wissen bedeutet nicht, dass man sich zu 100% sicher ist, sondern dass man über genügend Fakten verfügt, um eine begründete Meinung zu haben.“ An dieser Aussage wurde kritisiert, dass zwischen Fakten und Meinung schon noch Erkenntnis und Diskurs liegen müssten, aber wir wollen mal nicht zu pingelig sein. Ich denke, man versteht, was Nuhr gemeint hat. Mir fällt dazu eine kleine Geschichte ein, die ich selbst erlebt habe und die Nuhrs Aussage bestätigt.

Meine Botschaft #fürdasWissen

In den 80ern hatte ich meinen Kopf immer im Nacken, verbrachte meine Nächte statt in Diskotheken lieber in Sternwarten und außerhalb der Astronomie gab es kaum etwas, das mich wirklich interessierte. Besonders veränderliche Sterne und darunter wiederum besonders die unregelmäßigen. Einer davon, FG Sagittae, führte seit seiner Entdeckung ein besonders unberechenbares Dasein und ich beschloss, ihm auf die Schliche zu kommen. Unregelmäßig veränderlich? Na, das wollen wir doch mal sehen! Tagelang verbrachte ich am Komparator der Sternwarte Sonneberg und sichtete hunderte Fotoplatten der dortigen Himmelsüberwachung auf verräterische Regelmäßigkeiten „meines“ Sterns, stets bereit, in jeder Zuckung der Magnitude ein Muster zu finden. Das Ergebnis war ein beeindruckender Datensatz des Helligkeitsverlaufs und ein „Heureka!“ Da war sie, die erwartete Periode und ich hatte sie entdeckt! Von wegen „unregelmäßig“.

Voller Entdeckerstolz legte ich meine Ergebnisse dem Leiter der Sternwarte, Dr. Wolfgang Wenzel vor, der mich nur fragte, wie oft und wie ich denn gemessen hätte. „Einmal, chronologisch“ war meine Antwort und eine Fehleranalyse hatte ich auch nicht vorzuweisen. Er fand, da müsse ich noch nachbessern. Also alles von vorn, Wiederholung jeder Messung, mehrfach. Diesmal in kleineren, zufälligen Testreihen und die Fotoplatten auch nicht chronologisch ansehen! Die Ergebnisse setzte ich diesmal erst zum Schluss zusammen. Meine „gemessene“ Periode verschwand nun im Rauschen des Messfehlers und da ich diesmal meine Erwartung die Ergebnisse nicht „optimieren“ konnte, war FG Sagittae am Ende meiner kleinen Amateurforschung nichts weiter als jener rätselhafte Veränderliche, der er vorher war. Das sei aber auch ein Ergebnis, wurde mir versichert. Nur eben nicht das, was ich erwartet habe. Aber so sei das eben in der Forschung. Dummerweise ist es nur halb so aufregend, etwas nicht zu entdecken und nur den Beweis dafür zu liefern, dass man seinen eigenen Erwartungen nicht trauen darf.

Ich war so alt wie Greta, als ich diese „Entdeckung“ machte und was ich daraus lernte, ist eigentlich ein entscheidendes Prinzip in der beobachtenden oder experimentellen Forschung: die Fehleranalyse und die Reproduzierbarkeit von Messergebnissen bzw. die Fähigkeit von Modellen, nicht nur in die imaginierte Zukunft, sondern auch in die dokumentierte Vergangenheit zu passen. Noch keine Erkenntnis ist nur deshalb erlangt worden, weil man fest an sie glaubte, Widersprüche und Kritik ignorierte, die Politik sie befürwortete und eine zu jeder Erregung fähige Menge zu Fackeln und Mistgabeln griff, wenn jemand Zweifel oder Spott äußerte.

Steiniget ihn!

Ich habe den Eindruck, dass der politisierten Klimaforschung jede Kritik an den eigenen Erwartungen und der Genauigkeit der eigenen Modelle abhanden gekommen ist und Annahmen, die nicht falsch, aber auch nicht zwingend richtig sein müssen, in den Rang von Dogmen erhoben wurden. Das erklärt zumindest den religiösen Eifer und den Zorn derer, die Nuhrs Vernichtung auf Twitter verlangen. Das ist aber keine Wissenschaft und hat mit „Erkenntnis“ nur im transzendentalen, religiösen Sinn zu tun.

Nicht jede Wissenschaft wird so stark wie die Klimatologie von eifernden Laien überrollt und Nuhrs Aussage in dem gelöschten 30-Sekunden-Clip war auch nicht speziell auf die Klimaforschung gemünzt – falsch, anstößig oder verletzend war sie ohnehin nicht. Dass sich die Jünger Gretas von Nuhrs Spot und Spott offenbar mehr angesprochen fühlten als sagen wir mal Astronomen, Ägyptologen oder Biochemiker, welche nicht über Legionen von Gefolgsleuten verfügen, die ihre teils deftigen Fachdispute wie heilige Messen begleiten, beweist meiner Meinung nach lediglich, dass es zu wenige Dieter Nuhrs gibt in diesem Land, die dem aktuellen puritanischen Wahnsinn und der jakobinistischen Hysterie noch mindestens ein Lachen abzupressen in der Lage sind.

Deutschland ist heute das Land der moralischen Richter und Henker, in dem Politiker wie Kabarettisten agieren, Wissenschaftler Politik machen wollen und Kabarettisten wegen Unwissenschaftlichkeit so lange verprügelt werden, bis sie unpolitisch sind. Bei uns geht das Streben nach Uniformität und Gleichheit soweit, dass sich alle nur noch eine einzige langweilige Gesinnung und denselben altjüngferlichen Sinn für Humor teilen müssen. How dare you, Germany!

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16 Kommentare

  1. Nun hat die DFG einen Rückzieher gemacht – Link dazu auf Achgut – und ihre Entscheidung bedauert. Schade, dass dies erst aufgrund einer massiven Welle von Kritik erfolgte, erfreulich daran ist nur, dass Nuhr wieder in den vorherigen Stand zurückversetzt wurde und der Verein sich entschuldigt hat.
    Die Lehre daraus: Man muss heute für selbstverständliches wie Meinungsfreiheit kämpfen. Der nächste Fall Lisa Eckhart ist schon auf der Tagesordnung.

  2. „Wissen bedeutet nicht, dass man sich zu 100% sicher ist, sondern dass man über genügend Fakten verfügt, um eine begründete Meinung zu haben.“

    Entschuldigung, aber diese Aussage ist doch einfach nur Unsinn!!

    Wenn man eine begründete Meinung hat, die man mit einigen Fakten stützen kann – ob es genügend sind, kann ja gar nicht beurteilt werden – dann muß einem bewußt sein, dass man eben nur eine Meinung hat, aber eben KEIN Wissen!

    Wissen ist überhaupt eine Qualität, die man im Grunde nur aufgrund eigener Anschauung in begrenztem Umfeld erreichen kann. Wichtig ist, dass gerade die Wissenschaft NICHT in den Glauben verfällt, bereits über Wissen zu verfügen, das ausreichend sein könnte, etwa potentiell wirklich weitreichende Entscheidungen zu begründen, und schon erst recht nicht Entscheidungen, die die gesamte Menschheit und den Planeten betreffen und beeinflußen könnten. Da liegt doch der Hase im Pfeffer!!

    Genetische Veränderungen lebender Organismen, Eingriffe in hochkomplexe Systeme wie Klima, Wirtschaftsleben oder Immunvorgänge – das sind doch die Felder, in denen wir durch Pseudowissenschaftler, und das sind die, die sich für wissend halten, in Gefahr sind, die Geister, die wir riefen, nie wieder los zu werden!

    Die Wissenschaft muß wieder Bescheidenheit lernen und wir als Gesellschaft müssen wieder lernen, auch widrige Realitäten einfach als gottgegeben hinzunehmen. Gewisse Bereiche müssen für uns tabu sein. Ich nannte sie bereits. Hochkomplexe Systeme zu steuern, ist Menschen nicht gegeben.

    • „Gewisse Bereiche müssen für uns tabu sein. Ich nannte sie bereits. Hochkomplexe Systeme zu steuern, ist Menschen nicht gegeben.“

      Sehr geehrter Herr Rösner, ich hoffen Sie waren noch nie und kommen auch in Zukunft nicht in Versuchung, einen Taschenrechner zu benutzen.
      Und, btw,: Wie nennt sich eigentlich die Trommel, mit der Sie die Verbindung ins Internet herstellen?

  3. Greta ist keine typische Aspergerin. Selbst wenn sie es wäre, wäre sie dadurch nicht unangreifbar.

    Gretas wirkliches Problem darf nicht genannt werden, obwohl es für jeden interessierten Laien offensichtlich ist. Man vergleiche in der deutschen Wikipedia „Fetales Alkoholsyndrom“ oder in der englischen Wikipedia „Fetal alcohol spectrum disorder“. Diese Fruchtschädigung zeigen in Deutschland rund 5 von 1000 Neugeborenen, und dennoch ist FAS in der Öffentlichkeit kaum bekannt.

    Am 23. Dezember 2015 schreibt Malena Ernman in Facebook: “Jag är ambassadör för Vit Jul. För mig är det en självklarhet att inte dricka alkohol under julhelgen.” – „Ich bin Botschafterin für Trockene Weihnachten. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, während der Weihnachtstage keinen Alkohol zu trinken.“ Honni soit qui mal y pense.

    Das eigentliche Verbrechen ist jedoch nicht, dass die Mutter während der Schwangerschaft gesoffen hat, sondern dass Eltern und Jugendamt bis heute zulassen, wie hier eine schwer gestörte Minderjährige ins Rampenlicht des Showbusiness gedrängt wird. Das kann für das Kind kein gutes Ende nehmen.

  4. Hallo Dieter Nuhr
    „Das ist normal. Wissenschaft ist gerade, dass sich die Meinung ändert, wenn sich die Faktenlage ändert.“
    Das ist grundsätzlich richtig, aber so wie im Deutschland von heute Wissenschaft interpretiert und benutzt wird, nicht die richtige „Haltung“.

    Die sog Klimaschützer in Politik und Lobbygruppen bekämpfen fanatisch und skrupellos jegliche Abweichung von der „Wissenschaft“, wie sie sie zur Manipulation von Macht und Geld festgelegt haben.
    Auf
    http://www.klima-die grossetransformation.de
    wird analysiert wie sich die „Klimaschützer“ aus Politik und Wirtschaft mit Händen und Füssen sträuben die Fakten zu akzeptieren
    Schönen Abend

  5. Liegt’s an den Unterhaltungs-Medien (TV, Filme, Internet mit Twitter und Facebook, Taschencomputer…) oder an den Schulen, an den Schwafelfächern der Universitäten, …dass zu viele Deppen (in Politik & Presse) von anderen Deppen ernst genommen werden? …und letztlich die Richtung unseres Lebens bestimmen ?
    Wahrscheinlich ist’s die Soße von all dem.
    Leider nur von Dr. Oetker anstatt von Vincent Klink.

    Ich komm mir als Exot vor, wenn ich in der S-Bahn ruhig sitze, ohne Eisen im Gesicht, ohne Tattoo, ohne Nike, Jack Wolfskin, etc. und den Homer lese, oder Nabokov, Laurence Sterne, Gogol, Twain…. und all das Gewische, Getippe und Geschwätz um mich herum zwangsweise mitbekomme… ich seh‘ es förmlich: das sind die Wähler der unser Leben bestimmenden Parteien.

  6. Das mit der Dilettantin trifft im übrigen auch auf unsere Reg… äh,Führungspersonal zu!

  7. Mir kommt da der Begriff „Kindersoldaten“ in den Sinn.
    Fehlende intellektuelle Reife und manipulierte -also unerkannt einseitige- Wissensaneignung lassen alle Hemmungen fallen. Es wird die Liquidation des Meinungsgegners als MIndestmassnahme gefordert- zunächst als Teilnehmer des Meinungsprozesses. Wenn es auch seine/ihre wirtschaftliche Liquidation bedeutet, geschieht es ihr/ihm auch recht.
    Zuletzt wird es die Liquidation der physischen Existenz bedeuten! Es steht wie ein Menetekel an der Wand aber sie sägen nur noch enthusiastischer auf ihren Ästen des Wohlstandsbaums!

  8. Man sollte noch hinzufügen: Ein zweiter Shitstorm traf nun die DFG, nämlich einer von Menschen, die das Vorgehen der DFG gegen Nuhr unentschuldbar finden. Ich habe keine Ahnung, welche Ausmaße die beiden Shitstorms haben, ob es einige hundert, einige tausend oder gar noch mehr sind. Aber ich habe mich an die Präsidentin der DFG gewandt und Ihr meine Missbilligung zum Fall zum Ausdruck gebracht. Hoffentlich tun dies Alle, die von dem Vorgang angewidert sind.

    • Danke. Solche maoistischen Gruppenstürme gegen freie Meinungsäußerung sind derzeit groß in Mode, nicht?, und täglich wird es schicker, in Gruppen über Einzelne herzufallen.
      Twitter und Facebook wollen keine Skandale, weil sie dann weniger Geld verdienen; deshalb geben sie dem Lautesten und Drohendsten nach und sperren die Vernunft aus. In jeder Hinsicht.

      • tja, und nun hat die DFG reagiert. Zwischen zwei Shitstorms/ Shitstürmen??? gequetscht, hat sie eine wachsweiche Ausrede gefunden. So eine Organisation vergibt Forschungsgelder von etwa 3 MRD Euro (Steuergelder) im Jahr! Habt ihr, die DFG, denn kein Rückgrat, keine Prinzipien, keine Handlungsmaxime außer Druck von außen nachzugeben? Aufrechter Gang nur möglich, wenn gleichmäßiger Druck von allen Seiten erfolgt? Einfach widerlich.

  9. Dieter Nuhr hat ganz im Sinne des Kritischen Rationalismus Karl R. Poppers argumentiert: Unser empirisches Wissen fußt auf Hypothesen, die so lange Gültigkeit haben, bis sie durch die Realtität widerlegt werden. Wissensschaft in diesem Sinne ist ein offener Prozess – und folgt der Devise „Das Bessere ist der Feind des Guten“.

  10. Ich bin immer wieder beruhigt, dass es nich ein paar richtige – und nicht nur Geschwätzwissenschaftler gibt.
    Und geistige Milieus, in denen die Mathematik noch nicht intersektional durchgegendert ist. Und dann noch Sternwarte! Sonneberg! Immo und Roger: Labsal in diesen zutiefst beunruhigenden Zeiten.

  11. Große Klasse! Besser und genauer lässt sich der „Fall“ nicht beleuchten, dafür ein großes Dankeschön. Besonders gefreut habe ich mich über die Episode aus Sonneberg. Meine wissenschaftliche Ausbildung ist von einem Physiklehrer in Suhl und dem – demnächst 90jährigen – Professor an der Akademie der Wissenschaften geprägt, mit dem mich immer noch eine tiefe Freundschaft und das Bedauern übers erneute Herunterkommen des Wissenschaftsbetriebes zum Vollstrecker politisch-ideologischer Dogmen verbindet.

    • Ich habe in der Sternwarte Sonneberg sogar noch den alten Dr. Ahnert kennengelernt, den „Vater“ des „Kalender für Sternenfreunde“. Wie haben einige interessante Partien Fernschach gespielt – per Postkarte! Heute kaum noch vorstellbar, sowas. Er starb 1989. Etwa ein Jahr vor seinem Tod mit 92 konnte ich ihn zum letzten mal besuchen.

  12. Danke fuer auch diesen Artikel. Aus dem Ausland betrachtet (seit
    55 Jahren…) ist festzustellen, dass die ‘oeffentliche’ Meinung verrottet, jedes Jahr mit zunehmender Geschwindigkeit und das Virus der Einseitigen, der Ideologisierten breitet sich schneller aus als der Sand der Sahara fliegen kann. Der Meinungs-Abschaum setzt sich aus tausend verschiedenen Hirnen zusammen denen alle eins gemein ist: Keine andere Ansicht gilt… Und das nur das hat Gueltigkeit. Die Aufloesung der buergerlichen und anderen Moral, schon seit den Zeiten von Sokrates so anschaulich vorgebracht, ist in den menschlichen Genen wohl so angelegt und wir werden den kommenden Generationen von irgendwo oder nirgends zuschauen, wie die Selbstvernichtung der Menschheit in alle Richtungen unaufhaltsam fortschreitet… Das Ende ist nicht durch eine Greta vorgegeben sondern durch den Gott der Dummheit, der schlussendlich triumphieren wird …

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