Auf einigen wenigen deutschen Autobahnen gelegentlich Vollgas geben zu können, gehört sicher in die Reihe nationaler Eigenarten wie isländischer Gammelhai oder amerikanische Waffengesetze und es lassen sich natürlich für jede Abweichung von einer nicht definierten „internationalen Norm“ Gründe finden, diese Marotten zu regulieren und zu verbieten. Das fehlende generelle Tempolimit auf unseren Autobahnen gehört bislang zu den international bekannteren deutschen Mythen, bekannter noch als finstere deutsche Wälder, Kuckucks-Uhren oder Lederhosen und dient nicht selten als Erklärung für die Zuverlässigkeit deutschen Automobilbaus. Doch da sich letzterer ohnehin auf dem Weg der ideologischen Abschaffung befindet, braucht man die „freie Fahrt für freie Bürger“ wohl auch nicht mehr. In schöner Regelmäßigkeit wird folglich das „Ende der Raserei“ gefordert. Die jüngste Debattenauffrischung kam von der „Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität – für eine bezahlbare, nachhaltige und klimafreundliche Mobilität“, einer personalstarken regierungsamtlichen Fazilität, welche reich an Wichtigkeit und arm an Selbstzweifeln und direkt dem Koalitionsvertrag der Regierungsparteien entsprungen ist. Seit einem Jahr schauen die Experten dieser Regierungskommission nun schon in ihre Kristallkugel und haben herausgefunden, was geschehen müsse in Deutschland, um die Verkehrswende einzuleiten: Tempolimits auf Autobahnen und Steuererhöhungen auf Diesel – kleine Grausamkeiten sind erlaubt, weil man sonst die „Wende“ nicht schafft…wer hätte das gedacht!

Energiewende, Ernährungswende, Verkehrswende, Gerechtigkeitswende

Nun hat Verkehrsminister Scheuer zwar schon erklärt, dass er eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung für überflüssig hält und die Restbestände der Autorepublik atmen erleichtert auf. Doch die Entwarnung war nur von kurzer Dauer, denn kommt der Stein erst mal ins Rollen, gibt es bekanntlich kein Halten mehr. Verkehrsexperten der SPD nehmen den Vorschlag schon begeistert auf und ignorieren in Todesverachtung das, was ihre Restwähler von derlei Einschränkungen halten. Auch die Deutsche Umwelthilfe, dieser umtriebige Klageverein aus Hannover, dankt für die Steilvorlage und fordert gleich ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Bundesstraßen.

Nicht geäußert hat sich Scheuer jedoch zu den anderen schlauen Ideen der Regierungskommission, etwa der Forderung, das „Steuerprivileg“ für Diesel abzuschaffen – im Namen der Gerechtigkeit, versteht sich. Als wenn sich die Worte „Diesel“ und „Privileg“ heute noch sinnvoll in einem deutschen Satz unterbringen ließen! Dieses „Steuerprivileg“ könnte man ja auch beseitigen, indem man die Steuern für Benzin senkte, aber, nun ja, Sie erkennen selbst, liebe Autofahrer, das geht natürlich nicht! Immer wenn man in die Tasche greift, stellt man fest, dass die öffentliche Hand schon da ist und die bekommt man auch nicht so leicht wieder raus aus den Taschen der Bürger.

Höchstens aus Versehen, so wie zwischen Hannover und Braunschweig auf der gut und sechsspurig ausgebauten A2, wo vor einigen Jahren für viel Geld mehrere vollautomatische Blitzer aufgestellt wurden, die jedoch nicht kassieren dürfen, weil die erlaubte Geschwindigkeit auf der gesamten Strecke automatisiert geregelt wird, inklusive der Aufhebung jeder Geschwindigkeitsbegrenzung – was die meiste Zeit der Fall ist. Der Autofahrer freut sich diebisch, mit 180 km/h an den schweigenden Blitzern vorbeizurasen, dabei sollte er sich eigentlich immer noch darüber ärgern, dass er die Installation dieser nutzlosen Anlagen mit Steuergeldern finanziert hat. Aber ich schweife ab, wir wollten ja nicht über Steuerverschwendung reden, sondern über die Regulitis und Verboterie, welche in Deutschland grassieren. Oder hängt das vielleicht am Ende sogar irgendwie zusammen? Gibt es überhaupt einen qualitativen Unterschied zwischen der Ressourcenverschwendung, derer man sich mit Vollgas auf der Autobahn schuldig macht und der Verschwendung von Steuermitteln, um dem beizukommen? Doch da ist der Deutsche Michel duldsam! Bevor er selbst sein Geld zum Fenster hinauswirft, kann das ja auch gleich der Staat für ihn machen.

Paradigmenwechsel an der Tachonadel

Bemühte man bei früheren Versuchen, in Deutschland ein generelles Tempolimit durchzusetzen, gern noch Vernunft und Unfall-Statistik, zieht man heute angesichts sinkender Todesraten gern die Klima-Karte und winkt mit der CO2-Bilanz. Doch was für ein schwaches Argument ist das! Und wie willkürlich die geforderten Höchstgeschwindigkeiten! Warum nur 130 oder 120 fordern, wenn man noch viel mehr regeln, steuern und be-steuern könnte? Warum nicht gleich Tempo 90? Jeder weiß doch, dass der Verbrauch im höchsten Gang bei diesem Tempo noch geringer ist. Und auch dort ist Regulierers Traum noch nicht zu Ende: Wer sagt denn, dass jeder gefahrene Autokilometer überhaupt nötig ist, selbst wenn er unter optimalen Bedingungen und mit Biosprit aus eigener Ernte zurückgelegt wurde? Warum keine Zuteilung von Benzin (Diesel wird ja ohnehin nicht mehr gebraucht) pro Kopf und Monat oder eine beim Verkehrsminister angesiedelte Strecken-App, mit der man privaten Transportbedarf anmeldet und je nach Bewertung durch das Ministerium eine Genehmigung erhält – oder diese „aus Gründen“ verweigert wird?

Es muss ja schließlich niemand ausgerechnet an einer regierungskritischen Demo teilnehmen, das ist nur Energieverschwendung! Warum deckeln wir nicht gleich den CO2-Ausstoß pro Kopf und wer sein Jahresbudget erreicht hat, der darf nur noch Fahrrad fahren. Man könnte sich ja durch das Fahren einer Fahrrad-Rikscha nach Feierabend CO2-Gutscheine erstrampeln oder im Fall von Katharina Schulze mit heißer Luft ein Jahr lang den bayrischen Landtag heizen, um einen Transatlantikflug zu kompensieren.

Ölheizung? Verbieten! Überhaupt heizen über 17°C. Pullover anziehen muss verpflichtend werden! SUV? Verbieten! Du wohnst in einer Stadt mit Stadt- und U-Bahn? Du musst kein Auto haben! Alles, was heute als heroischer Verzicht und selbstgewählte Lebensweise daherkommt, also als hipp, urban und progressiv gilt und damit den leuchtenden Pfad ins Morgen weist, könnte doch Gesetz werden und endlich ALLE glücklich machen! Vegan, glutenfrei, rauchfrei, autofrei, energiearm, bio und den „Fußverkehr“ stärkend, wie die „Plattform Zukunft Mobilität“ das seit der Erfindung des aufrechten Gangs bekannte Laufen nennt – so geht Freiheit heute! So sagt man.

Freiheit: vom Abwehrrecht zum Staatsziel

Um den Staat aus Häusern und Köpfen seiner Bürger herauszuhalten, gaben sich die republikanisch-demokratischen Nationalstaaten Verfassungen, in welchen sie elementare Abwehrrechte der Bürger gegenüber dem Staat definierten. Man nennt diese Rechte auch Freiheiten. Heute scheint es oft, als sehe sich der Staat eher als Akteur bei Ausgestaltung und Interpretation dieser Freiheiten. Er tut so, als schenke er sie den Bürgern und erwarte im Gegenzug, dass diese Freiheiten „verantwortungsbewusst“ genutzt würden, also am besten gar nicht. Ein Selbstermächtigung ist da nicht vorgesehen und wird mit moralischer Entmündigung und „wohlwollender Bevormundung“ geahndet.

Deshalb kommt mit der Information im öffentlich-rechtlichen TV gleich die Erziehung mit. Deshalb muss die Größe einer Tiefkühlpizza reguliert werden, deshalb braucht es dringend eine Lebensmittel-Ampel und deshalb fordern sogar schon deutsche Journalisten, Zwang anzuwenden, um die Menschen zu guten „Entscheidungen“ in Sachen Ernährung zu bringen oder, am anderen Ende der Verdauungskette, endlich das Klopapier abzuschaffen! Von selbst sind die Leute einfach nicht schlau genug und zu bequem und putzen sich womöglich ihre Hintern, ohne darüber nachzudenken, wie es besser ginge, weshalb der Staat es ihnen leicht machen muss und sie zur richtigen Entscheidung zwingen soll. Bloß nichts selbst entscheiden lassen, der Bürger könnte Fehler machen. One size fits all – bei Ernährung, Verkehrsmitteln und Gedanken. Das geht leider manchmal schief, wie man im Fall der Leistungsbegrenzung von Staubsaugern auf EU-Ebene aktuell sehen kann. Die Verordnung wurde gerichtlich aufgehoben, was in der Konsequenz natürlich nur bedeuten kann, dass man irgendwann auch Gerichte verbieten muss. Im Namen der Gerechtigkeit!

Gerechtigkeit: von der Theorie zum Staatsziel

Für private Entscheidungen im Leben, die man selbst zu verantworten hat, spielt der Begriff der Gerechtigkeit eher eine theoretisch oder im weitesten Sinn religiöse Rolle. Unterschiedliche Lebenswege, Herkunft, Geburtsort und -zeit, Bildung, körperliche oder geistige Fähigkeiten, Schönheit und Gebrechen – von Gerechtigkeit kann man hier kaum sprechen. Der Zufall, Schicksal, Gott, die Evolution oder der große Rambazamba sind unfaire Gegner im Armdrücken. Aber „Gerechtigkeit“ ist hier ja auch nicht die richtige Kategorie, weil am Tisch die Mitspieler „Glück“, „Pech“, „Fleiß“, „Talent“ und „Bequemlichkeit“ sitzen.

Anders liegt die Sache, wenn wenn man den Blick in die „Gesellschaft“ wirft und der Staat auf allen Ebenen mehr als nötig in das Zusammenspiel eingreift und behauptet, er werde für Gerechtigkeit sorgen. Hier fragt sich der beschenkte Bürger natürlich schon, ob die staatliche Aufmerksamkeit auch tatsächlich „gerecht“ verteilt wird – denn jeder Bürger zählt! Das sagen uns die Politiker bei jeder Gelegenheit. Ist es etwa gerecht, dass in der Großstadt die Busse und Bahnen im Fünfminuten-Takt fahren, während man auf vielen Dörfern nach 19 Uhr ohne Auto nirgends mehr hinkommt? Ist es gerecht, dass sich ein Hausbesitzer subventionierte Solar-Panele auf das Dach schrauben kann, während dessen Mieter die EEG-Umlage bezahlen muss? Ist es gerecht, dass den Stuttgarter Theater- und Konzerthäusern Abonnenten aus dem Umland verloren gehen, weil diese befürchten, bei Fahrverboten irgendwann nicht mehr anreisen zu können? Ist es gerecht, wenn SPD-Politiker eine 50%-ige Frauenquote für Abgeordnete fordern, in ihrer Parteibasis selbst aber nur auf 32% Frauenanteil kommen und ist es nicht höchst ungerecht, dass die Gruppe der funktionalen und echten Analphabeten, die in Deutschland ca. 14% der Bevölkerung stellen, so schwach in den Parlamenten vertreten ist?

Die Liste der gefühlten Gerechtigkeitslücken, die nach staatlicher Regulierung, Verboten und Verhaltensgeboten verlangen, wird immer länger und teilweise auch immer absurder. Es vergeht kein Tag, an dem nicht irgendeine neue Ungerechtigkeit entdeckt würde, die es dringend abzustellen gälte. Der Blick für das große Ganze geht immer mehr verloren, weil sich die Politik heillos in Identitätspolitik verfangen hat und uns alle in den Wahnsinn reguliert. Alles, was schnellen Erfolg verspricht und eine möglichst exakt definierbare Gruppe besserstellt, wird auf die Agenda gesetzt. Die Währung für diesen politischen Overkill heißt „Gesetz“, das Kleingeld „Regulierung“ und davon möchte jeder Politiker möglichst eines erfunden, geladen und entsichert haben. So folgt Murks auf Stückwerk auf Regulierung auf Neufassung auf Verschärfung. Ludwig von Mises nannte dieses zwangsläufige Ergebnis staatlicher Eingriffe treffend „Interventionsspirale“ und vermutlich hätte er seine Freude daran, zu beobachten, wie diese Spirale sich in der heutigen Zeit immer schneller dreht, da die Politik Menschen in immer kleinere Gruppen und Untergruppen aufteilt und über gruppenspezifische Merkmale anspricht.

Was dabei herauskommt, ist oft das genaue Gegenteil dessen, was man erreichen wollte. Die geradezu kristallreine Idee der „Energiewende“ beispielsweise schuf nicht das effiziente, resiliente Stromnetz von morgen, sondern zwei ineffiziente, fragile und hochsubventionierte Parallelsysteme mit ungewisser Zukunft. Die zahlreichen und oft wohlbegründeten von den Bauherren Berlin und Brandenburg vorgenommenen Änderungen an den Plänen zum BER hatten zur Folge, dass der Flughafen nicht besser, sondern nie fertig wurde. Die Erfahrung mit Fahrverboten in deutschen Innenstädten wiederum zeigte, dass sich die Luft in Sachen NOx und Feinstaub nicht verbesserte, dafür aber durch Umwege und den Umstieg der Fahrer auf Benziner der CO2-Ausstoß erhöht wurde ­– und gerade den glaubt man ja von staatlicher Seite auch reduzieren zu müssen – Stichwort „Klimagerechtigkeit“.

Tempolimit und Steuererhöhung auf Diesel?

Otto-Normalverbrenner wird sich noch eine Weile darüber aufregen, dass die Lobbyverbände und der Staat ihm schon wieder an die Wäsche wollen und sich am Ende freuen, wenn nur eine der angekündigten Grausamkeiten eintritt – Steuererhöhung oder Tempolimit. Und wenn die Empörung dann immer noch nicht nachlässt, hilft es sicher, Deutschland als rückständiges, international isoliertes Land hinzustellen. „Freie Fahrt für freie Bürger nur in Deutschland und Tansania?“ fragt Stegner und versucht den deutschen Gemeinsinn dort zu packen, wo er am empfindlichsten ist: bei der Angst, in einer Sache allein gegen die ganze Welt zu stehen und sich nicht hinter einer wie auch immer zusammengeklingelten Mehrheit verschanzen zu können. Wenn wir jedoch das einzige Land auf der Welt sind, das seine Grenzen nicht schützen zu dürfen glaubt, stört uns die Einsamkeit seltsamerweise nicht! Von unserem dreifachen Rittberger aus Energiewende, Verkehrswende und Deindustrialisierung auf sehr dünnem Eis wollen wir gar nicht erst sprechen, denn diesen Sprung macht uns ja klugerweise auch keiner nach.

Es wird wohl so weitergehen mit irrwitzigen Verboten und Regulierungsideen aus der Politik, denn die Gesetzmäßigkeiten der staatlichen Interventionsspirale sorgen dafür, dass sich sofort drei neue Gerechtigkeitslücken auftun, sobald eine geschlossen ist. So hat man immer was zu tun.

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17 Kommentare

  1. Mit diesen Verbots-Themen wird das Volk doch immer wieder gut abgelenkt. Ich frage mich, wer das letztendlich alles kontrollieren soll? Oder läuft es darauf hinaus, dass jeder jeden kontrolliert, denunziert und gleich danach auch noch die Bestrafung betreibt? Dann lasst uns doch endlich über diesen Chinesen-Chip und das soziale Punktesystem diskutieren.

  2. Überflüssige konservative Polemik. Rechtes Gutmenschentum.

    In Österreich liegt die Todesrate pro Autobahnkilometer ca. 30 Prozent (?), jedenfalls signifikant niedriger als in Deutschland. Das sind hunderte Tote weniger pro Jahr. Viele Autofahrer berichten von entspannterem Autofahren in Tempolimit-Ländern.

    Das Tempolimit wäre eine Innovation. Es ist pervers, daß wir die deregulierten Autobahnen und somit erhöhte Unfallzahlen und mehr Staus verteidigen, weil dies angeblich zu unserer Kultur gehöre.

    Ich spreche von rechtem Gutmenschentum, da wir nicht der Illusion verfallen dürfen, daß die Rechten nicht genauso doof sein können wie die Linken. Sie haben natürlich ebenfalls ihre typischen Verleugnungszustände und eine entsprechende Gesinnungsethik. Dazu zählen die Freiheitsideologie, das Gefasel vom „Wettbewerb“, der in dieser Intensität angeblich unabdingbar sei, das perverse, formalistische Leistungsethos und der rein materiell definierte „Wohlstand“. Alles jeweils sehr reduktionistisch definiert unter Ausblendung aller möglichen Destruktivitäten, die die hehren Ideale korrumpieren und ad absurdum führen.

    Ich würde vermutlich ein Tempolimit von 140 Km/h einführen, um die Gemüter zu besänftigen. Das wäre ein guter Kompromiß.

    • Warum ist Ihr Tempolimit besser als das der DUH oder der Grünen? Bei 140 km/h werden mit Sicherheit einige Menschen mehr sterben, als bei 100 km/h. Wie pervers ist es wohl von Ihnen, die paar Toten in Kauf zu nehmen? Ihr Vorschlag ist somit auch nichts weiter an angemaßtes Wissen, dass Sie uns als Kompromiss verkaufen, um Gemüter zu besänftigen. Wozu überhaupt besänftigen, wenn der Nutzen von Verboten doch so offensichtlich ist und niemand sterben soll? Entscheidend ist offenbar, dass reguliert wird – wie ist eigentlich egal. Hauptsache, man folgt einem „guten“ Kompromiss – die Vorschläge der anderen sind nämlich doof oder überflüssig.
      Es bleibt uns wohl beiden nichts anderes übrig, als zu beobachten, was die Politik aus unseren Ideen machen wird.

      • Also ich kann den Einwand von „Hate Speeches“ durchaus nachvollziehen.
        Und was er zu Österreich schreibt , könnte man auch beispielsweise auf Holland ausdehnen usw. Wir sind eines der wenigen Ländern, in denen es kein Tempolimit gibt.
        Warum? Die Antwort versteht sich doch von selbst, wenn man sich die Autolobby in Deutschland anschaut. Und genau gegen die sollte man endlich mal vorgehen. Genau so wie man gegen die Nikotin Lobby vorgangen ist. Denn schnelles Fahren oder besser Rasen, wie es meist ausgerechnet von denen praktiziert wird, die das Vehikel unter ihrem Ar.. noch nicht mal bezahlt haben, schadet der Gesundheit mindestens genauso wie Passivrauchen. Vor allem wenn man sich mal vor Augen hält, daß der Raser in seinem überteuerten, aber dadurch auch wesentlich sichererem „Statussymbol“, den armen Mann in seinem mühsam abgesparten Kleinwagen über den Haufen fährt, wenn nicht gar zu Tode.
        Sorry, ich hab für dergleichen Egoismus nix übrig. Und wer unbedingt einen Schwanzvergleich auf der Straße braucht, der soll sich am Nürburgring seinen Minderweitigkeitskomplex aus der Seele fahren, aber doch bitte all die , die sicher und entspannt von A nach B kommen wollen in Ruhe lassen!

        P.S:
        Schon mal in Holland Autobahn gefahren? Da kommt man schneller und entspannter vorwärts als in Deutschland, weil es keinen Stop-and-go Verkehr gibt. Ich frag mich jedesmal wenn ich dann wieder in Deutschland bin, wer die Irren alles rausgelassen hat..;-)
        Und wem 100-120 km/h zu langsam ist, weil er am Steuer einschläft, der sollte man seinen generellen Schlaf/Wach Rhythmus überprüfen..;-)

        • Als bekennender Polemiker lasse ich Ihre Polemik natürlich durchgehen, zumal sie ja einem guten Zweck dient. Nein, nicht dem Schwanzvergleich, sondern unserem allgemeinen Wohl. Ich frage mich aber schon, ob nicht doch noch ein paar andere Kriterien als eine Geschwindigkeitsbegrenzung dafür verantwortlich sind, ob man entspannt oder lebend von A nach B kommt. In Tschechien, den USA und Südkorea gibt es übrigens Geschwindigkeitsbegrenzungen.
          https://de.statista.com/statistik/daten/studie/163411/umfrage/unfallraten-auf-autobahnen-nach-ausgewaehlten-laendern/

        • Solche Statistiken sind nicht hilfreich, da aus meiner Sicht zu viele Parameter wie medizinische Versorgung, Infrastruktur usw. außen vor sind. Letztlich ist mir auch egal, wie es in anderen Ländern ausschaut. Wichtig ist doch nur, daß es hier bei uns möglicherweise besser gehen kann. Und das ist definitv der Fall. Der Schwanzvergleich war nur ein Aufhänger..;-) Das Beispiel Holland würde aber allen zu gute kommen und ich spreche aus Erfahrung.
          Diese Höher-Schneller-Weiter Krankheit betrifft eben auch den Straßenverkehr und es hat dann nix mehr mit persönlicher Freiheit zu tun, wenn ich andere damit gefährde.

        • „Nicht hilfreich“ ist allerdings das Klingelwort der Kanzlerin, um Bücher zu disqualifizieren, die sie nie gelesen hat – ein hinreichender Beleg dafür, dass solche Statistiken prinzipiell nichts aussagen, ist er nicht. Es gibt übrigens keine Statistik darüber, wieviele Verkehrstote in Deutschland auf das schlampige Baustellenmanagement, Dauerbaustellen, allgemein hohes Verkehrsaufkommen, Auffahrunfälle durch LKW usw. zurückzuführen sind. Auch die Frage, auf welchen Strecken und wann man in D überhaupt noch Vollgas fahren KANN, wird ausgeblendet. Die in schöner Regelmäßigkeit erhobene Forderung nach generellem Tempolimit wird immer hoch emotional diskutiert, statt zu untersuchen, was das wirklich brächte. Es geht um Regulierung um der Regulierung willen, obwohl bereits fast überall Geschwindigkeitsbegrenzungen ausgeschildert sind oder verkehrsabhängig und durch Messungen festgelegt sind.Aber um die Wirkung des Verbots geht es ja auch gar nicht. Es geht darum, dass es sich leicht umsetzen ließe und somit der perfekte politische Aktionismus ist.

    • Nach „Hate Speeches“ hätte ich eigentlich aufhören sollen weiterzulesen. Na ja, wieder etwas dazugelernt.

      „Free Speech & Life is Good!“

      — Holger Jahn, 2018 (trage ich sogar auf einem meiner T-Shirts)

      „Eure Armut beleidigt meinen Sinn für Ästhetik!“

      — Holger Jahn, 2019 (um Linksdiktaturler wie den obigen zu verspotten)

      • Rhetorische Frage. Warum kommentiere ich eigentlich den Beitrag einer anonymen, snowflakey Pussy, die noch nicht einmal die Eier in der Hose hat, unter ihrem eigenen Namen zu schreiben?

    • Also, ich stimme dem Schreiber zu. Verbote helfen, und Leben gilt es um jeden Preis zu schützen.

      Um dies zu verwirklichen, plädiere ich dafür, dem Staat die Kontrolle über alles und jeden zu übertragen, und mich zum Führer zu wählen. Ich werde dann mein Leben der Erfindung neuer Verbote widmen. Zum Beispiel erscheint es mir widersinnig, es nur bei einer Geschwindigkeitsbeschränkung zu belassen, wenn doch ein komplettes KfZ-Verbot noch viel mehr Leben retten würde. Ebenfalls Fahrräder gehören streng reguliert. Bei mir wird man ohne Führerschein, TÜV-Geprüfter Ritterrüstung, sowie einer elektronischen Geschwindigkeitsbegrenzung nichtmal Fahrrad fahren dürfen, und mindestens drei Mal in der Woche beim amtlich geprüften Zweiradingenieur auf eigene Kosten die Bremsen einstellen, und die Profiltiefe prüfen lassen müssen! Tatsächlich wäre sogar restriktiv erteilte Fußgängererlaubnis angebracht! Man denke an die ganzen Rowdies, die, völlig erlaubnisfrei, arme Rentner anrempeln, und die ganzen armen Menschen, die sich aufgrund eines Falls auf vereisten Gehwegen teils schwerste Verletzungen zuziehen! Dies ist ein unerträglicher Zustand, der mit der ganzen Härte des nationalsozialistischen Volksstaats bekämpft werden muss!

      Oh, Mist, nun hab ich beim Gedanken an die Konzentrationslager, in die ich die dann massenhaft auftretenden asozialen Volksschädlinge einsperren werde, ejakuliert. Dabei hab ich doch ein Date mit meiner Nichte.

  3. Tatsächlich lässt die Dynamik der Verbots- und Regulierungsapparate – angetrieben von der Anspruchsberechtigung ihrer Apparatschiks – keine Hoffnung, dass auf erkennbare Krisen und eskalierende Konflikte mit Umsteuern reagiert würde. Ich erwarte – ehrlich gesagt – den unabwendbaren Kollaps. Es wird kein Vergnügen, aber nur wer Versprechungen und Plänen der Politbürokratie nebst medialer Gefolgschaft glaubt, denkt über die Folgen nicht nach.

    • Doch, die passen. Man muss die Dinge in Zusammenhängen sehen. Schon der Artikel macht es schön deutlich.

  4. Fragt sich jetzt nur, wo sie Ihren Weihnachtsurlaub verbracht hat. Ich würde auf Neuseeland tippen…

      • Naja, da diese Dame quasi der Anti-Tump ist (jung, weiblich, Demokratin, Migrationshintergrund) muss diese Wahrheit aus ihrem Mund die reinste aller Wahrheiten sein.

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