Wie mir dieses ewige Trump-Bashing auf die Nerven geht, kann ich kaum in Worte fassen. „Alles Trumps Schuld!“, „Gut, dass wir Merkel haben!“, „Trump hat in der Krise total versagt!“…das Internet fühlt sich gerade so an, als hätte jemand die Tür zum Papageienkäfig des „Prantlhausener Beobachters“ offengelassen. Weiter offen als sonst! Sicher, Trump ist noch im Januar mit seltsamen Aussagen zu Covid-19 aufgefallen, doch legt man diese Zitate auf einem Zeitstrahl neben die von Spahn, Schwesig oder Seehofer, fallen sie nur dadurch auf, dass sie im prolligsten Trumpisch und nicht im ausgebutterten Politikerdeutsch getätigt wurden. Die US-Demokraten waren zu der Zeit jedenfalls noch mit einem Impeachmentverfahren gegen Trump befasst, von dem längst jeder wusste, wie es ausgehen würde.

Als Trump das Virus erstmals aus Bedrohung adressierte, schalt man ihn „Sinophob“, weil er es „Chinese Virus“ genannt hatte – und dabei nannten es doch alle Medien mehr oder weniger genau so. Als Trump am 29.1. eine Taskforce bildete, warfen die Dems ihm Panikmache vor. Als er am 31.1. die Grenzen schloss und Flüge aus China untersagte, hieß es, Grenzen und Abschottung hielten das Virus nicht auf. Das kommt uns irgendwie bekannt vor, oder? Bekanntlich dauerte in Deutschland alles noch viel länger, was viele Medien nicht davon abhält, Merkel in der Krise zu lobpreisen und Trump zu verdammen. How dare you!

Aber es wird nichts bringen, jetzt Schuldzuweisungen zu konstruieren und festzustellen, wer Konjunktiv-Weltmeister im Verzagen und Verharmlosen ist. Dafür ist später noch Zeit und die Fragen, die dann nach Antworten verlangen, werden unangenehm sein! Das ständige „man hätte früher…“ bringt uns gerade nicht weiter, weil ausnahmslos alle verantwortlichen Politiker versagt haben. Vielleicht noch am wenigsten die in Singapur, Südkorea oder Japan.

Die in China versagten, weil sie mauerten und verharmlosten, während ihre Landsleute auf Anweisungen ihrer Regierung in Australien oder Kanada schon Medizinprodukte in Massen aufkauften. Die in Europa und in den USA versagten, weil man sich zu lange darauf verlassen hatte, dass China die Krise wie zuvor bereits Vogel- und Schweinegrippe schon in den Griff bekommen würde oder dass das Virus sich für Lungen nördlich der Alpen prinzipiell nicht interessieren würde.

Im Übrigen ist es Sache der Amerikaner zu entscheiden, ob Trump in der Krise einen guten oder schlechten Job macht. Redaktionsstuben mit Haltungsschaden an Elbe, Spree und Isar haben darüber nicht zu befinden. Zudem sieht es momentan so aus, als mache der US-Präsident seinen Job recht ordentlich. Zumindest sagen dies seine stetig steigenden Zustimmungswerte, was den Demokraten natürlich nicht gefallen kann.

Die haben indes das Problem, dass ihr Präsidentschaftskandidat Joe Biden sich in Wilmington Delaware vor dem Virus verstecken muss und dass die „Rauchzeichen“ aus seinem unfreiwilligen Exil eher Fassungslosigkeit und Mitleid erregen, als seine Wahlchancen zu verbessern. In Videos wirkt er konzeptlos, fahrig, verwirrt und unkonzentriert. In seinem neuen Audio-Podcast dank „Post-Produktion“ als atemloser Schnellsprecher, wie man ihn „in echt“ noch nie erlebt hat.

Oppositionsarbeit und Wahlkampf fällt schwer in Krisenzeiten, die nun mal Zeiten der Exekutive sind. Wer wüsste das besser als Edmund Stoiber, dem ein Elb-Hochwasser die fast schon greifbare Kanzlerschaft kostete. Bei den Dems in den USA übernimmt wegen Bidens Totalausfall das One-Trick-Pony-Team Schumer (Senat), Schiff (Kongress) und Pelosi (Kongress, Sprecherin) die Arbeit, wie üblich mit der Ankündigung neuer Amtsenthebungsverfahren und Untersuchungen in 9/11-Format gegen Trump. Wir hatten ja auch noch nicht genug davon. Böse Zungen sagen bereits, die Dems wünschten sich geradezu einen Sieg Trumps im November, damit sie vier Jahre länger Zeit hätten, ihn aus dem Amt zu klagen.

Man könnte es ja noch Business-as-usual bezeichnen, wenn ein Senator der Dems wie Charles Ellis „Chuck“ Schumer kritisch begleitet, was Trump gerade tut. Das ist schließlich Aufgabe der Opposition. Wenn Schumer dabei aber wirkt, als hätte er die letzten Wochen auf dem Mars verbracht und in einem anklagenden offenen Brief an Trump so offensichtlich falsche Anklagen erhebt, wirkt das einfach nur peinlich. Zitat:

„It is long past the time for your Administration to designate a senior military officer to fix this urgent problem. That officer should be given full authority under the Defense Production Act (DPA) to complete and rapidly implement a plan for the increased production, procurement and distribution of critically-needed medical devices and equipment.“

Schumer fordert hier beispielsweise, die Verantwortung für die Versorgung mit wichtigen medizinischen Gütern der Armee zu übertragen, dabei ist Konteradmiral Polowczyk längst mit genau dieser Aufgabe befasst.

Die Antwort Trumps auf Schumers Brief jedenfalls hat das Potenzial, Ohrfeige des Jahres zu werden. Unnötig zu betonen, dass die Presse in den Staaten geradezu außer sich ist vor Zorn angesichts solch einer derart schonungslosen und über ein Mindestmaß an Höflichkeit kaum hinaus kommenden Antwort Trumps. Zitat:

„A “senior military officer” is in charge of purchasing, distributing, etc. His name is Rear Admiral John Polowczyk.  He is working 24 hours a day, and is highly respected by everyone. If you remember, my team gave you this information, but for public relations purposes, you choose to ignore it.“

— Uups —

Dabei ist Konteradmiral John Polowczyk bei den Briefings eigentlich nicht zu übersehen (siehe Bild, links). Er trägt ja nicht Flecktarn, sondern stets eine tadellose und gut sichtbare Navy-Uniform mit reichlich Lametta.

Den Zustimmungswerten des Präsidenten wird sein Brief an Schumer sicher nicht schaden.

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12 Kommentare

      • MAN war doch eine LKW-Marke, oder? Redet der von LKWs? Sein Name würde auch zu dieser These passen. Ebenfalls redet er von Sündenböcken… Ob er die Aufmerksamkeit vermisst, die LKWs zu den (nun vergangenen) Zeiten der Klima-Hysterie bekamen? Ebenfalls gebiert er sich wie ein Intellektueller, und redet von Konstruktionen… Und Sündenböcken… (((Hmmm))).

  1. Nur zwei Fragen, bezogen auf die BRD und die Republik Österreich:
    1. Wieviele Todesfälle gibt es bislang in der Kohorte ‚0 – 60 Jahre‘ ?
    2. In wievielen Fällen wurde in der Kohorte ’70 – 100 Jahre‘ nachgewiesen, dass der Tod wegen CoV-19 eintrat?

    Einfache Fragen, die man beantworten sollte, bevor man Sündenböcke (wofür?) sucht…

    • Willst Du etwa sagen, dass man Menschen über 65 einfach sterben lassen sollte, nachdem sie sich lebenslang abgerackert haben, um noch einige Jahre Rente genießen zu können? Das wäre doch aber ungerecht. Ich habe das selbe mal über die Flüchtlinge gesagt, und wurde dafür als Nazi bezeichnet, und sage dies auch über jeden, der auf irgendwelche Transferleistungen, einschließlich Subventionen oder aus Steuern finanzierten Gehältern, angewiesen ist. Und ich gelte als Unmensch.

      Wen willst Du denn sonst noch alles sterben lassen, und anhand welcher Kriterien entscheidest Du das?

  2. > Die in China versagten, weil sie mauerten und verharmlosten, während ihre Landsleute auf Anweisungen ihrer Regierung in Australien oder Kanada schon Medizinprodukte in Massen aufkauften.

    Ich will an dieser Stelle ja gar nicht widersprechen, doch glaube ich, dass es zumindest in Deutschland keine Chinesen sind, die den Medizinmarkt leerkaufen, während mit dem Verweis auf einige Klopapier-hortende Rentner oder die Nutzlosigkeit von Schutzmasken davon abgelenkt wird.

    Wären es irgendwelche Privatleute, die Medizingüter aufkaufen, gäbe es zwar einen Preisanstieg, aber keine Totalausfälle. Außerdem haben wir doch längt den Punkt erreicht, an dem die Regierungen sich gegenseitig die Nachschublieferungen stehlen, und auch Privatleute ausrauben, sofern diese irgendwo ein Lager haben, das auszurauben sich lohnt. Man nennt das dann „Beschlagnahmung“. Der Punkt, an dem der gleichberechtigte Zugang der Schafe zu Gütern, die man selbst braucht, noch eine Rolle spielt, ist doch längst überschritten.

    Was man den chinesischen vorhält, sind zwei Dinge:

    1. Sie haben etwas Ernst genommen, das die Regierung nicht ernst nehmen wollte, weils nicht gut für die Stimmung innerhalb der Bevölkerung gewesen wäre
    2. Sie haben mit ihrer Einschätzung Recht behalten.

    Man kann denen dabei nichtmal vorwerfen, sie hätten einen Informationsvorsprung oder sowas ausgenutzt, weil damals längst absehbar war, dass Corona-Chan weltweit geht. Geschäftsmacherei kann man ihnen auch nicht vorwerfen, weil ihre eigenen Leute das gekaufte Material dringend benötigten. Man kann ihnen auch nicht vorwerfen, dass sie ihre eigenen Leute bevorzugen, weil auch das offenbar normal ist, wie man jetzt sieht.

    Man kann ihnen lediglich vorwerfen, dass sie nicht so grenzdebil waren, wie westliche Führer und deren Anhänger, sondern sie frühzeitig und eigenständig handelten.

    Wir leben in einer Zeit, in der praktisch jede Meldung, die irgendetwas mit Corona-Chan zu tun hat, von Propagandisten und Spin-Doctors kommt. Praktisch alles von dem, was durch die Medien geht, wurde nicht nach diesem Gesichtspunkt ausgewählt, weshalb deren Aussagen und Prognosen auch ständig von der Realität widerlegt werden. Medien informieren nicht, sondern arbeiten mit Politikern im Bereich Herdenmanagement zusammen. Führung geschieht heutzutage mit den Mitteln der Lüge und Manipulation.

    Übrigens, mal ein kleiner Denkansatz: Corona-Chan ist fair. Sie bringt die Prinzipien des Humanismus zur Vollendung. Sie behandelt alle Menschen gleich, und tut bei jedem Menschen ihr bestes, um dessen Lunge mit Liebe zu füllen. Nun die Frage: Wie unterscheidet sich das Handeln unserer humanistischen Führer gegenüber einer humanistischen Bedrohung, die unsere Führer nicht anders behandelt, als die Schafe, im Vergleich zu einer Bedrohung, die ausschließlich die Schafe trifft?

    • Es waren definitiv nicht die Rentner, die Klopapier leergekauft haben. Die ältere Generation kann noch besser mit Krisen umgehen, als die verwöhnten jüngeren Jahrgänge. Die ältere Generation kann noch selbst denken. Nicht ohne Grund gibt es im Internet Onlinerechner zur Berechnung des des Bedarfs an Klopapier. Niemand von der älteren Generation braucht und verwendet so etwas.

      • Stimmt. Leute, die den zweiten Weltkrieg erlebt haben, sind ziemlich basiert im Vergleich zu den Nachgeborenen.

        Ich hätte „Boomer“ sagen sollen, dann wärs richtig gewesen. Man verzeihe mir, dass Menschen oberhalb eines gewissen Alters für mich alle gleich aussehen. Tief in mir drin weiß ich, dass es Unterschiede gibt. Asche auf mein Haupt. Ich gelobe Besserung.

        Bezüglich des Klopapier-Rechners bezweifle ich, dass jemand aus meiner Generation so etwas benutzen könnte, und ich habe sonst kein gutes Wort für die übrig. Vielleicht wurde der für „emanzipierte“ (neurotische) Frauen geschrieben, die vereinsamt mit ihren Katzen zusammen leben, und sich nach etwas Männlichkeit sehnen, die ihr Weltbild in Zeiten der Unsicherheit zurecht rückt. Rechner sind männlich und haben immer Recht.

  3. Mir gefällt die von Volker Pispers geschaffene Figur „Arschloch im Wandschrank“. In diesem F all Trump. Immer, wenn man von einer eigenen Katastrophen-Entscheidung ablenken will, holt man das AiW raus, vermöbelt es ordentlich, und alle Blicken wenden sich vom hauseigenen Flop ab. Danach kommt der Trump wieder in den Wandschrank und es geht weiter. Man könnte ins Grübeln kommen, wie oft in den letzten Jahren der Wandschrank gebraucht wurde…

    • Ging es bei dem Arschloch im Wandschrank nicht um Saddam Hussein, und darum, was für eine grandios schlechte Idee des George W. es war, diesen abzusetzen, weil man hinterher nicht mehr von den eigenen Mängeln ablenken konnte?

      Wobei, ich finde nicht, dass das passt. Deutsche Medien und Politiker sind mehr wie ein Schwarm lästiger Stechfliegen, als wie jemand, der einen Wandschrank besäße. Was die praktizieren ist Sklavenmoral par excellence. Es ist ja nicht so, dass die dem Donald etwas entgegenzusetzen hätten. Nur passiv-aggressives Weiberverhalten, mit dem ein Schwarm aus Unterlegenen einen Überlegenen zerstechen wollen, um ihn zu schwächen, und ihm seine Überlegenheit zumindest in der Meinung der Herde abzusprechen. Die Realität ist ja, was die Herde denkt, weil man andernfalls Minderwertigkeitskomplexe bekäme, und wohl auch „verunsichert“ wäre und womöglich sogar „Angst“ hätte.

  4. Wenn Trump (oder Johnsson) über‘s Wasser gehen könnte,
    wäre in den deutschen „Qualitäts“-Schmierfinken-Blättern zu lesen, die beiden seien „zu blöd zum schwimmen“…

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