Grünenchefin und Koboldforscherin Baerbock gab der Welt am 9.8.2019 ein Interview. Einige der schrägsten Versatzstücke kann ich als an der großen schönen guten grünen Sache zweifelnder Schmierfink und Klimagangster nicht unkommentiert lassen. (Annalena Baerbocks Aussagen immer in koboldigem Kursiv.)

„Wer ein klimafreundliches Auto fährt, bekommt dafür einen Bonus. Der würde durch eine gezielte Förderung beim Kauf eines Autos mit geringem CO2-Ausstoß ausgezahlt. Davon profitieren gerade Menschen, die sich so teure Autos ohnehin nicht leisten können.“

Aber wer sich ein teures Auto ohnehin nicht leisten kann, kauft sich doch auch keins und Menschen, die sich ein teures Auto leisten können, stört die Steuer nicht. Was von der Maßnahme am Ende also bleibt, ist die Freude, einen weiteren Grund für Umverteilung gefunden zu haben.

„Wir müssen die Form, wie wir von A nach B kommen, komplett umdenken. Also Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs, wir dürfen Bahnstrecken auf dem Land nicht schließen und müssen wieder Überlandbusse einführen.“

Ich fordere aus Gründen der Gerechtigkeit einen 24/7 zwanzig-Minuten-Takt zwischen ländlicher A wie Alt­künken­dorf und B wie Berlin, wo die Post abgeht. Oder je 1000 Einwohner auf dem Land ein Kino, ein Theater, eine Konzerthalle, einen Discounter, einen Supermarkt, ein italienisches Restaurant. Gern auf Kosten der Allgemeinheit. Im Kampf um bedingungslose Gerechtigkeit niemals nachlassen, Frau Baerbock!

„Die Autoindustrie braucht eine klare Perspektive.“ 

Die hat sie: Standortverlagerung, Marktanpassung, Massenentlassungen or dust!

„Deshalb plädieren wir dafür, ab 2030 nur noch emissionsfreie Autos neu zuzulassen. Dann sind Elektromobilitätsquoten überflüssig.“

Dieses Plädoyer ist eine Quotenforderung. 100% um genau zu sein!

„Die dominierenden Rahmenbedingungen werden im 21. Jahrhundert Klimaschutz und Digitalisierung sein, da lösen wir die Innovationen aus. Das Gute ist: Wir können das. Der Wohlstand unseres Landes beruht darauf, dass wir in schwierigen Zeiten des Umbruchs den politischen und gesellschaftlichen Mut hatten, die richtigen Weichen zu stellen.“

Und ist es auch Wahnsinn, so kommt nun Methode hinein. Aus einer konjunkturellen Krise kommt man nicht dadurch heraus, dass man als Industrie staatliche Wolkenkuckucksheimpläne exekutiert, sondern weil man innovativ die Bedürfnisse seiner Kunden befriedigt. Der Staat hat keine „Kunden“, weil er selbst nur Dienstleister ist. Parteien haben auch keine Kunden, sondern Klientel! Das ist etwas völlig anderes.

„Zum Beispiel wie in den Siebzigern, als die sozial-liberale Regierung Willy Brandts wegweisende Reformen durchgesetzt und die Sozialpartnerschaft ausgeweitet hat. Das hat die soziale Marktwirtschaft gestärkt und uns übrigens auch gut durch die letzte Krise geführt.“

Falsch! Durch die letzte Krise sind wir noch gar nicht durch, weil die EZB mit ihrer Eurorettungspolitik die Probleme verschleppt und verschleiert. Die vorletzte Krise Deutschlands war eine Produktivitätskrise, die ausgerechnet durch die Weichenstellung unter Brandt mit verursacht wurde. Herausgeführt hat uns ausgerechnet die Agenda 2010, von der heute weder SPD noch Grüne mehr etwas wissen wollen – obwohl beide sie mittrugen.

„Deutschland hat die weltweit größten Exportüberschüsse.“ 

Die aber zu großen Teilen kein valides Auslandsvermögen darstellen, sondern in Target2-Salden feststecken, die nicht fällig stellbar sind. Geschenkt. Nein, verschenkt!

„Noch sind wir wettbewerbsfähig. Dem Mittelstand machen vor allem der drohende Brexit und die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China schwer zu schaffen.“

Noch! Dem Mittelstand machen vor allem die politischen Gängelungen und das Herumstümpern an Märkten sowie das dümmliche Trump-Gebashe zu schaffen. Mit dem Brexit würde man schon fertig, denn soweit ich weiß, treiben wir auch mit anderen Ländern, die nicht in der EU sind, erfolgreich Handel.

„Wir sollten als Europa die Standards setzen, zum Beispiel bei der künstlichen Intelligenz. Niemand zwingt uns, uns von den USA oder China Regeln diktieren zu lassen, die zum Teil sogar unseren Werten widersprechen. Und solange wir keinen vernünftigen Preis für CO2 haben, wird der Hochofen der Zukunft nicht in Duisburg, Salzgitter oder Eisenhüttenstadt gebaut.“ 

Was die künstliche Intelligenz angeht, so hinkt Deutschland China und den Staaten Horizonte hinterher. Das lässt sich durch politische Absichtserklärungen nicht ändern. Die natürliche Dummheit hingegen feiert in unserer Politik fröhliche Urständ. Zu glauben, Hochöfen würden gebaut, wenn das CO2 erst mal ordentlich teuer ist, ist geradezu der Lackmustest für ökonomische Beschränktheit!

WELT: Aber noch mal: Was ist Ihr Werkzeugkasten, wenn die Wirtschaft abschmiert?“
Baerbock:
 Erst mal die Binnennachfrage ankurbeln.“

Ich sehe, auch Frau Baerbock hat den Keynesianismus mit Löffeln gefressen. Das ist zwar allemal besser als die trockenen Haferflocken des Sozialismus, läuft aber am Ende auf dasselbe hinaus: staatliche Intervention, Schulden, Fehlallokation, Krise, mehr Schulden, mehr staatliche Intervention. Ein „Boom & Bust“, welches nicht dem Kapitalismus anzulasten ist, sondern staatlicher Wissensanmaßung entspringt…

„Dann drastisch die öffentlichen Investitionen ankurbeln – und zwar dauerhaft, um der Wirtschaft Planungssicherheit zurückzugeben.“

…und am Ende immer in Planwirtschaft endet, wie diese Aussage von Annalena Baerbock zeigt. Aber die Pressemeldungen, die von „Marktversagen“, „gierigen Bankern“ und „Neoliberalismus“ sprechen werden und dem Kapitalismus die Schuld in die Schuhe schieben, sind sicher schon formuliert.

„Nehmen wir RWE: Die möchten jetzt klimaneutral Energie produzieren, ihnen fehlt aber ein Kohleausstiegsgesetz, damit sie ihre Kohleblöcke endlich abschalten.“

Wer kennt das nicht, kaum hat sich eine Anlage amortisiert und wirft Gewinn ab, möchte man sie schleunigst durch weniger effektive, errativ produzierende Anlagen ersetzen. Wenn der Gesetzgeber nur endlich das Selbstamputationsbeschleunigungsverbesserungsgesetz auf den Weg brächte! Doch Spaß beiseite: RWE hätte schon gern die rechtliche Zusicherung, sich die Abschaltung und Verschrottung produktiver Anlagen bezahlen zu lassen, wer könnte es ihnen verdenken. Raten Sie, wer das am Ende tun wird, liebe Leser! Ein Tipp: Kobolde zahlen keine Steuern!

„Unser Land fährt im Augenblick aber massiv auf Verschleiß, es wird nicht genug investiert. Dies gilt sowohl für die großen Zukunftsthemen wie Klimaschutz und Digitalisierung als auch für den Erhalt unserer Schulen, Straßen, Brücken und Schienen.“ 

Die wachsende Wettbewerbsunfähigkeit Deutschlands, die panisch gerittenen Klima-Attacken auf jedes Molekül CO2, die Demontage von Schwerindustrie, Chemie und Automobilbau…all das kann natürlich nicht die Ursache dafür sein, dass wir in der Tat einen gigantischen Nachholbedarf bei Infrastruktur oder Schulen haben. Der diagnostizierte Verschleiß ist die Folge des grünen Sandes, der überall ins Getriebe gelangt. Ein paar Milliarden für Weltrettung hier, ein paar Milliarden für Volkserziehung dort, schnell da noch ein paar Milliarden für Migration und Fluchtursachenbekämpfung, NGOs zur Demokratieverschönerung wollen gepampert werden und die Dauerkampagne „Deutschland ist eine reiches Land“ fragt auch schon wieder nach Geld. Statt über die Ursachen für fehlende Investitionen denken wir lieber über Enteignungen, neue Steuern und Verbote nach.

„Die AfD nutzt die Verunsicherung aus, schürt Ängste und gaukelt Lösungen vor. Das verfängt derzeit bei rund 20 Prozent der Wähler. Das ist besorgniserregend und zu viel.“

Die Grünen nutzen die Verunsicherung aus, schüren Ängste und gaukeln Lösungen vor. Das verfängt derzeit bei rund 20 Prozent der Wähler. Das ist besorgniserregend und zu viel.

„Statt harter Sprüche brauchen wir eine kluge Balance aus Humanität und Ordnung.“

Praktisch wird dies bereits umgesetzt, indem man die Opfer zur Ordnung ruft und den Tätern Humanität entgegenbringt. Mir jedenfalls genügt dieser Auftritt von Annalena Baerbock und ich verlasse das politisch-ökonomische Laientheater für heute.

Baerbock-Interview Ende!

 

Vorheriger ArtikelFrosch, sei wachsam! Schiefe Metaphern zur Klimarettung
Nächster ArtikelNegev, halb sechs am Kraterrand

7 Kommentare

  1. Ich weiß, es wirft kein gutes Licht auf mich. Aber ich muß zugeben das ich mich an der unerschütterlichen BLÖDHEIT geistig unterlegener (ohne das die selbst was davon merken) Parteibuchbesitzer aufs leidenschaftlichste ERGÖTZE.

  2. Danke. Für solche Figuren habe ich normalerweise den kompakten Ausdruck „ASG“ (autonomer Sprach-Generator, autonomous speech generator). Gleichwohl muss man sich an die Nase fassen und in den Arm zwicken, um sich dessen zu versichern, dass die Sätze, die Sie zitieren, tatsächlich dem verbalen Auspuffrohr eines A-Bockils entfleuchten, im gedankensparenden Lehrlaufmodus. Dass eine solche Person so hoch gelangen konnte, könnte fassungslos machen, wäre da nicht die massa anderer wie Roth, Göring-E., Habeck et similes. Und das wiederum ruft Erinnerungen daran hervor, welche Art von Leuten überhaupt zu gewissen Zeiten des 20. Jahrhunderts in D. hochkam. Hier scheint Tradition zu herrschen. Die Parolen wechseln, der Typus bleibt.

  3. Die rotgrüne Dame sollte per Gerichtsentscheid zum Studium SÄMTLICHER Werke von Mises, Hayek, Baader und Polleit verdonnert werden. Und zwar unter Aufsicht, bei Quellwasser und Grünkern. Erst wenn sie 50 Prozent des Inhaltes frei rezitieren kann, darf sie wieder an´s Tageslicht. Die Tatsache, dass SOLCHE Leute in diesem Land öffentlich auftreten und ihre schwachsinnige Ideologie verbreiten dürfen, ist der Hauptgrund für den Niedergang und das Sterben dieses Landes. Einfach nur abartig.

  4. Niemand, außer uns Verschwörungstheoretikern, scheint den unglaublichen Blödsinn den diese Frau von sich gibt, zu bemerken. Die Äußerungen sind pure Realsatire, wobei mir die Vorstellung, dass solche Menschen uns regieren, dass Lachen im Halse stecken lässt. Wie können solche Politikdarsteller, die nicht mal bei Reden ihre Dummheit kaschieren können und Kobalt für Kobolde halten, in Regierungsverantwortung kommen? Dieses System ist krank.

  5. Erst wenn das letzte Automobilwerk geschlossen ist, das letzte Chemiewerk ins Ausland verlagert und das letzte konventionelle Kraftwerk platt gemacht ist, werdet ihr merken das radikale grüne Ideen nicht satt machen, die Wohnung nicht warm und das Licht nicht leuchten lassen.

    Schon mal von mir verwandt aber mir gefällt es immer noch.

  6. „Deutschlands Zukunft: Mit Annalena und Robert im Elektro-Traumschiff nach Venezuela.“
    (Leserbrief von Fritz Voss auf der „Achse des Guten“).
    Da ist nur noch eine Meldung aus dem Jahr 2040 zu ergänzen: Deutschland jubelt, alle Klimaziele erreicht. Das Klima wandelt sich trotzdem, wie es das immer getan hat. Was dann?

  7. Vor ca 10 Jahren wurden noch Solarzellen als die neue Schlüsseltechnologie gepriesen, kurz nach der 2008er Krise, wurde eine Art Jobwunder versprochen. Nötig dazu: Anschubfinanzierung durch Subvention der Arbeitsplätze UND der Technologie (EEG). Heute werden keine Solarzellen mehr in Deutschland gebaut. Alle Werke sind dicht. Die „Solarmillionäre“ haben nach Insolvenz der beschränkt haftenden Unternehmen noch genug Geld, um ein schönes Leben zu haben. China baut Solarzellen und fährt sie um die halbe Welt, damit sich der deutsche Joko seinen klimafreundlichen Solartraum aufs Häuschen bauen kann. So geht staatlich gelenkte „grüne“ Industriepolitik. Weder wirtschaftlich noch ökologisch zielführend. Oder warum gehen die deutschen CO2-Emissionen trotz 30 Milliarden + x Subventionen für „grünen“ Strom nicht zurück. Gruslig!

Kommentarfunktion ist geschlossen.