Ich habe gesagt, dass ich die statistischen Fallzahlen, die auf euromomo.eu aufgezeichnet werden, erst dann in Betracht ziehen werde, wenn die europaweiten Daten der Kalenderwoche 12 eingepflegt worden sind. Bis zur KW11 zeigte die Statistik nichts als jahreszeitlich bedingtes „Rauschen“, eine signifikante Übersterblichkeit war nicht zu entdecken. Ich hoffe, Prof. Wodarg ruft die von ihm zum Zweck der Beschwichtigung zitierte Statistik auch hin und wieder auf, denn dann wird ihm nun folgende Mitteilung der Statistiker erreichen: In allen Ländern sehe die Statistik noch normal aus, „In Italien ist jedoch eine erhöhte Übersterblichkeit festzustellen.“

Und in der Tat hebt sich die Kurve der Übersterblichkeit für Italien in KW12 deutlich an. Dabei gingen die gemeldeten Fallzahlen sogar erst eine Woche später so richtig hoch. Es ist natürlich möglich, dass mir da was entgeht, aber Wodarg, so scheint es doch, ist durch eben jene Statistik widerlegt, die er selbst zitiert. Fast wirkungslos scheinen mir jedoch auch die restriktiven Maßnahmen der italienischen Regierung zu sein, denn die Zahlen für Infizierte und die Todesfälle steigen und steigen weiter. Dabei sind die Quarantänemaßnahmen in Italien länger als anderswo in Kraft. Das bringt uns gleich zum nächsten Patienten auf der Intensivstation: der Ökonomie.

Ich sage „Ökonomie“, nicht Wirtschaft, weil ich die Einwände schon spüren kann, wenn es um die Folgen des Stillstandes geht. „Willst du etwa Menschenleben gegen den schnöden Mammon aufrechnen?“ Diese Diskussion ist unführbar und intellektuell nur wenig von dem entfernt, was ich als moralisierende Frage neulich auf Twitter las: „Was würdest Du lieber opfern: a) deine Oma oder b) den Kapitalismus“. Beides nicht, würde ich ja sagen und bin mir auch nicht sicher, ob meine Oma nicht sofort zurück ins Grab steigen würde, wenn ihr ein weiteres Leben im Sozialismus winkte.

Man kann mit Menschen, die medial in Todesangst gehalten werden und die ihren realen Bedarf an Klopapier nicht einschätzen können – die einen leben von der buchstäblichen „Hand zum Hintern“, während andere genug Flausch für einen dreißigjährigen Krieg zu brauchen glauben – einfach nicht über den Stellenwert der Wirtschaft diskutieren. Wirtschaft, das ist das gute Dreilagige genauso wie die Nudel, das Tomatenmark, die Schutzmaske, das Desinfektionsmitten und das Paracetamol, das nirgends mehr zu bekommen ist. Keine funktionierende Wirtschaft heißt auch kein funktionierendes Gesundheitssystem. Wir brauchen Ärzte, Pflegepersonal und Equipment, das ist richtig. Aber wir brauchen auch jene, die dafür aufkommen können!

Der Staat – erst überschätzt, jetzt überfordert

Was unsere Wirtschaft vor allem ausmacht, ist das verteile Wissen auf freien Märkten. Das sorgt für Verfügbarkeit und Resilienz. Beides ist gerade im großen Stil außer Kraft gesetzt, der Staat hat in einem symbolischen Kraftakt jenseits allen Rechts das Kommando übernommen, teilt die Wirtschaft in wichtig und entbehrlich ein und fordert heraus, ihn in die Verantwortung zu nehmen. Das geschieht gerade. Massenhaft. Und das wird ihn überlasten.

Ich würde gern annehmen, dass hinter jeder die Wirtschaft abwürgenden Sofortmaßnahme tatsächlich der Wille steht, zu helfen und ich stelle die Maßnahmen auch nicht pauschal in Frage, weil ich selbst keine bessere Idee habe. Doch sollten wir festhalten, dass es nicht das Virus, sondern die in seiner Folge getroffenen Maßnahmen der Politik es waren, die uns mit Volldampf gegen die Wand fahren lassen. Wenn dann auch noch Wirtschaftsminister Altmaier ankündigt, dass notfalls der Bund Firmen übernehmen wird, bekomme ich Angstschweiß angesichts der Träumereien linker Spinner, die bei der Gelegenheit gleich den Kommunismus einführen wollen. Ein Staat mit einer am Boden liegenden Wirtschaft, die maßgeblich zentral gelenkt wird und in dem die Bürgerrechte weitgehend außer Kraft gesetzt sind…das ist so ziemlich der feuchte Traum jedes Sozialisten und anderer Spinner, die glauben, einen besseren, gerechteren, grüneren oder sonstigen Plan für die Welt zu haben.

Wie wenig durchdacht die Einzelmaßnahmen sind, erkennt man etwa an dem Moratorium für Mietrückstände. Der Wunsch, Menschen etwas Sicherheit zu geben, die wegen Kurzarbeit oder Jobverlust ihre Miete nicht mehr zahlen können, ist aller Ehren wert. Nur lässt er die andere Seite der Gleichung außer Acht, denn nicht jeder Vermieter sitzt auf einem Sack voll Gold und kann Einnahmeausfälle leicht verkraften. Die meisten haben Kredite zu bedienen und selbst Angestellte, die sie nicht mehr bezahlen können.

Dominoday

Wenn der Staat Unternehmern gar das Geschäft verbietet, wie etwa den Filialketten von Adidas, Deichmann, C&A und vielen anderen, fühlen diese sich ebenfalls nicht verpflichtet, Mieten zu zahlen. Wir können gerade vielen Abhängigkeitsketten beim Dominoday zusehen und viele denken zum ersten mal überhaupt darüber nach, wie komplex vieles mit vielem zusammenhängt und interagiert. Denn wenn Kredite nicht mehr bedient werden, kommen die Banken in Schwierigkeiten – und das angesichts der Tatsache, dass die Banken wegen der Negativzinspolitik der EZB ohnehin schon in Schwierigkeiten sind.

Was waren das noch für Zeiten, in denen die Bundesregierung als Kutscher auf einem Zweispänner zu sitzen schien. In der einen Hand den Zügel „Klima & Energiewende“, in der anderen der „Kampf gegen rechts“, der Rest lief fast von allen. Nun hat man dutzende Zügel in jeder Hand und ist kaum noch in der Lage, mehr als „hü“ und „hott“ zu rufen. Der über Jahre angewachsene Wille, ja, die Anmaßung der Politik, regelnd und bevormundend in jeden Aspekt nicht nur des wirtschaftlichen Lebens, sondern bis ins Private einzugreifen, findet hier offensichtlich seine Grenze. Ich hoffe, wir vergessen das nicht.

Hinein in die Staatswirtschaft?

„Aber die Rettungspakete, was ist mit denen?“ fragen sich jetzt sicher einige. Könnten die Banken ihren klammen Kunden nicht mit neuen Krediten aus der Patsche helfen? Aber die Baslel-2-Richtlinie (und deren Nachfolger Basel 3) erlaubt es gar nicht, siechen Unternehmen in dieser Weise zu helfen und die für die Vergabe von Krediten benötigte Eigenkapitalquote der Banken lässt sich nicht über Nacht aufstocken. Nicht der Bankangestellte vergibt den Kredit. Dafür sind umfängliche automatisierte Prüfungen vorgeschrieben. Die Banken sollen sich nun panisch ausgeschenktes Rettungsgeld auf die Bücher legen und wenn es dazu kommt, werden sie es sein, denen die nächsten umfangreichen Rettungsmaßnahmen gelten werden. Kommt das Rettungsgeld nicht rechtzeitig, passiert dasselbe, nur schneller. Denn für die Anzahl Kredite, die aktuell deutschlandweit im Feuer stehen, kann kein staatliches Notprogramm mehr haften. Diese „Rettung“ kann nur durch die EZB kommen und wird wohl in Form von teilweisen oder kompletten Übernahmen strauchelnder Banken erfolgen. Ein Horrorszenario aus Zentralisierung und EU-Bürokratie.

Unterdessen sind es gerade Kleinstunternehmen und Freelancer, die akut unter die Räder kommen. Hier ein Beispiel aus Berlin, wo die Investitionsbank Berlin die Rettungszuschüsse ausrollt. Theoretisch zumindest. Naftali Neugebauer auf Facebook dazu:

„Ich fasse es gerade nicht…Jobservicecenter Berlin funktioniert nicht (kein Rückruf, nun dritter Tag. 48 Stunden Rückruf wurde garantiert mit dem Hinweis, man solle eben keinen Antrag selber stellen, denn man wird ja rückgerufen, damit einem dann gleich die richtigen Formulare zugesandt werden) und hier die unbürokratische „Soforthilfe“ für Ein-Personen-Unternehmen durch die IBB […] Und über die Liquiditätshilfen durch KfW/Banken wurde schon alles gesagt (Schuldenfalle für KMUs* und die erhalten so und so kaum Geld, weil die Banken kneifen). Wenn das vorbei ist, wird man über das Versagen der Bürokratie reden. Ich bin erstaunt, was da alles gestemmt worden ist während der Flüchtlingskrise, hochflexible, responsive Bürokratie und jetzt wirft man die Wirtschaft, gemeint KMU und EPU, unter den Bus. Und auf die Idee zu kommen, dass man während der „Wartezeit“ bei der IBB erfährt, welche Unterlagen und Angaben man vorbereitet zur Hand haben solle, wird man nicht informiert. Man darf es dem Unternehmen ja nicht zu leicht machen. Service, Fehlanzeige. Danke IBB, danke Berliner Senat. Voll durchdacht.“

Große Teile des Einzelhandels, der Gastronomie und unzählige weitere Bereiche stehen vor dem Aus. Der Staat, der sich nun zum Retter aufschwingt, muss in Ermangelung von Wissen und Kompetenz mit der großen Kelle Mörtel verteilen und die Brandmauer, die er zur Eindämmung der Krise in der Wirtschaft aufzurichten versucht, ist ein Bild des Jammers. Das erfreulichste, was in diesen Tagen zu hören ist, sind die immer zahlreicher werdenden Stimmen, die fordern, möglichst schnell eine Exit-Strategie in Richtung wirtschaftlicher Normalität zu entwickeln. Viel länger als bis Anfang oder Mitte Mai ist die jetzige Lage nicht durchzuhalten. Zumal uns auch die Hebel ausgehen, mit denen sich die Wirtschaft wieder „ankurbeln“ ließe.

Das passende Bild für die aktuelle Lage mit Ausgangsbeschränkungen, Home-Office und Überdosis Netflix habe leider nicht ich, sondern Lisa Eckhart gefunden: Das sei ja kein Krieg, in dem wir uns befänden – auch wenn einige es so darstellen. Im Krieg würden die Opferzahlen vertuscht und nicht pietätlos wie die Lottozahlen verlesen. Derzeit befänden wir uns im totalen Frieden.

Vom Frieden der Isolation zum Krieg ums wirtschaftliche Überleben

Ja, total ist er, der Frieden. Totaler als wir es uns auch nur vorstellen konnten. Im Moment ist es die Mischung aus Horrormeldungen, Friedhofsruhe und (bei manchen) häuslichem Kinderlärm, die uns den Verstand raubt. Doch das kann sich ändern, denn es ist nicht sicher, ob binnen hoffentlich kurzer Zeit die Opferzahlen tatsächlich sinken – was man natürlich dem Erfolg der staatlichen Maßnahmen und der Disziplin der Bürger zuschreiben wird. Oder ob die Opferzahlen irgendwann zunächst nur in den Meldungen sinken, weil wir längst in einem wirklich existenziellen Krieg stecken, in welchem wie in jedem Krieg die Wahrheit das erste Opfer sein wird.

Es könne ein Krieg um das wirtschaftliche Überleben ganzer Volkswirtschaften sein, in welchem die Wirtschaft einfach wieder angekurbelt wird. Denn was passieren kann, wenn die Flut des „Fiat Money“ der Rettungspakete doch endlich ihren Weg zu Firmen und Bürgern finden wird, es aber gleichzeitig durch den Shutdown und unterbrochene Lieferketten überhaupt nicht mehr genug Waren und Dienstleistungen gibt, wenn also eine immer weiter steigende Geldmenge auf ein schrumpfendes Warenangebot trifft…das möchte ich mir im Moment nicht mal vorstellen!

Ich würde es jedenfalls sehr begrüßen, nach dem baldigen Ende der Vollbremsung in den Innenstädten noch Restaurants und andere Geschäfte als nur Discounter und Apotheken vorzufinden. Gern auch zunächst mit Abstandsregeln, Masken, penibler Desinfektion und Beschränkungen der Besucherzahlen. Eine Welt, in der man nur noch die Wahl hat, bei Amazon oder als Paketbote für Amazon zu arbeiten und in der die einzigen kulinarischen Auszeiten per Bringdienst zu haben sind, wäre zivilisatorisch die Hölle.

 

* kleine und mittelständische Unternehmen

 

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13 Kommentare

  1. „Eine Welt, in der man nur noch die Wahl hat, bei Amazon oder als Paketbote für Amazon zu arbeiten und in der die einzigen kulinarischen Auszeiten per Bringdienst zu haben sind, wäre zivilisatorisch die Hölle.“

    Das Problem werden Sie nicht haben. Denn am Ende dieser Krise werden Sie sich weder Amazon noch den Bringdienst leisten können.

  2. Die Zahlen für Italien, Herr Letsch, liegen im Normalbereich von Grippewellen und noch deutlich unter denjenigen von 2016 auch in Italien. Bitte sehen Sie nochmal genau hin.
    Wodarg hat ja nicht gesagt, dass niemand stirbt. Er sagte, es gäbe keinen Anlass, die Sache in diesem Jahr anders zu behandeln als früher. Gab es 2016 oder 2018 einen Lock down? Na also.

  3. > „Willst du etwa Menschenleben gegen den schnöden Mammon aufrechnen?“ Diese Diskussion ist unführbar

    Gar nicht. Das passiert doch täglich. Siehe Versicherungen. Eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 km/h würde auch hunderttausende Menschenleben retten. Allerdings würde dadurch die Wirtschaft lahm liegen. Es macht auch jeder für sich selbst. Autofahren ist gefährlich, zu Hause sitzen hingegen nicht, wodurch das Leben als Hartzer erheblich sicherer ist, als das Leben eines Berufstätigen, der erstmal zur Arbeit fahren muss. Und so weiter. Es ist alles nur eine Frage des Preises.

    > Man kann mit Menschen, die medial in Todesangst gehalten werden und die ihren realen Bedarf an Klopapier nicht einschätzen können

    Hör mal: In größeren Krisen geht wegen eingeschränktem Warentransport zuerst das Klopapier aus, weils ein beschissenes Volumen/Wert Verhältnis hat, und kaum Gewinne abwirft. Klopapier zu bunkern ist nicht irrational. Ich hab Dir auch bereits den Link geschickt, in dem ein Hersteller darüber klagte, dass er kurz davor steht, die Produktion einstellen zu müssen, weil ihm, JIT-production sei es gedankt, der Rohstoff ausgeht.

    > teilt die Wirtschaft in wichtig und entbehrlich ein und fordert heraus, ihn in die Verantwortung zu nehmen.

    Wusstest Du eigentlich, dass Kindergartenkinder knapp 20 Mal so häufig krank sind, wie Nicht-Kindergartenkinder, und auch nicht verstehen, was mit „sozialer Distanzierung“ gemeint ist? Und Kindergartenplätze gibts ja noch für die Funktionäre. Ich glaube Corona-Chan zieht sich gerade ihren Stacheldraht-Dildo an, mit dem sie die Funktionäre ficken wird. Ich liebe sie.

    > siechen Unternehmen

    Wie hoch war doch gleich die Quote an Zombie-Unternehmen in Schland? Warens 15% oder 25%? Die muss man jetzt ja alle retten. Geldpresse brrrrr.

    > Denn was passieren kann, wenn die Flut des „Fiat Money” der Rettungspakete doch endlich ihren Weg zu Firmen und Bürgern finden wird, es aber gleichzeitig durch den Shutdown und unterbrochene Lieferketten überhaupt nicht mehr genug Waren und Dienstleistungen gibt, wenn also eine immer weiter steigende Geldmenge auf ein schrumpfendes Warenangebot trifft… das möchte ich mir im Moment nicht mal vorstellen!

    Na Hyperinflation. Du vergisst übrigens, dass der Immobilienwert von Mieten abhängt, Mietausfälle diesen nach unten drücken, es ebenso eine Kredit- wie eine Immobilienblase gibt, und gerade gaaaanz viel auf Pump gebaut und renoviert wird und wurde. Und was brach 2008 nochmal den Banken das Genick? Das war doch irgendetwas mit I… Muahahaha!

    Abgesehen davon… Wir leben in einer globalisierten Welt. Das heißt, dass sowas nicht in Schland passieren muss, um in Schland die Auswirkungen zu spüren. Daher möchte ich darauf hinweisen, dass jetzt ein guter Zeitpunkt für einen Steuer- und Mietenstreik wäre. Man muss ja nicht alles dem Zufall überlassen. Wenn genug Leute mitmachen, und vollstreckbares Vermögen auch auscashen bevor es einen Titel gibt, wird sowas schnell unvollstreckbar.

    • P.S.

      Der Gold-Spread beim Kilo-Barren ist bei Degussa bei über 10%. Normal sind 1.5%. Die Leute cashen ihr Papiergold aus, und davon gibt es viel mehr, als jemals physisch abgebaut wurde. Wetten, bald gibts ne Schwemme an Fälschungen an den Goldbörsen, die nachweislich von supervertrauenswürdigen Stellen stammen?

    • P.P.S.

      Vielleicht wird auch das Klopapier knapp, weil so viel Geld gedruckt wird, dass nicht genug Zellfasern fürs Klo übrig bleiben?

      Jetzt mal ernsthaft: Sollten Banken nicht allmählich mit Bankruns zu kämpfen haben?

  4. Wie die Faust auf’s Auge, danke Frau Lengsfeld. Auch dem Bashing grosser deutscher Firmen, die fuer sich die seitens der Politik angebotene Mietzinsstundung, wegen Totalschliessung ihrer eigenen Firmen, in Anspruch genommen haben oder es jedenfalls ankuendigten, souveraen eine Absage erteilt. Was sich derzeit hinter den Tueren und speziell im privaten Pflegebereich abspielt, wurde noch von niemandem thematisiert. 2\3 der Pflegebeduerftigen werden zu Hause gepflegt und das kam schon in der Diskussion der letzten Monate um fehlende Pflegekraefte kaum vor. Das kleine Entgeld, wird nun gar nicht mehr reichen, wenn auch der Pflegende in Kurzarbeit oder gar in Arbeitslosigkeit abrutscht. Die Lieferengpaesse an Desinfektionsmittel, Mundschutz und weiterem trifft diese Personen genauso, wie die klinischen Faelle. Das Schlimmste aber ist die Ungewissheit und die Angst nun selber oder die gepflegten Verwandten in einer Klinik abgeben zu muessen, oder auch andersherum wegen Corona trotz dringendem Notfall eben dies nicht zu koennen. In Schweden gibt es Notfallpfleger die schnell mal einspringen in Deutschland sind die ambulanten Pflegedienste schon mit der normalen Auftragsarbeit ueberbelastet. Bei diesen Menschen ist das Leben schon ohne Corona auf Kante genaeht. Die persoenlichen Einschraenkungen und neuen Stolpersteine im Alltag erschweren es bis ueber die Belastbarkeitsgrenze hinaus. Hat die Politik an mit ihren corongesetzen und Empfehlungen diese Menschen gedacht? Nein, ueberhaupt nicht!

  5. „Es ist natürlich möglich, dass mir da was entgeht, aber Wodarg, so scheint es doch, ist durch eben jene Statistik widerlegt, die er selbst zitiert.“
    Dazu gehört schon noch etwas mehr. Es besteht mMn immer noch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Corona eine Grippewelle darstellt. Daher sind auch nur Vergleichszahlen der vergangenen Grippewellen relevant. Was bringt das alles, wenn man anschliessend die Zahlen von Corona und Grippe zusammen zählt und es kommt Grippewelle heraus. An der Gefährlichkeit für Risikogruppen ändert das natürlich nichts.

  6. > wenn die europaweiten Daten der Kalenderwoche 12 eingepflegt worden sind.

    Genuegt ja auch noch nicht, wenn man mit den Huegeln 2016/2017 und 2017/2018 vergleicht. Mich persoenlich hatte es damals zwei Tage mit 40 Fieber und eine Woche insgesamt hingelegt. Trotzdem bin ich a) wie meist nicht zum Arzt gegangen und im Vergleich zu heute wesentlicher b) wusste ich bis zur gegenwaertigen Situation nicht einmal, dass es damals eine verschaerfte Influenzasituation gab. Die medialen Trompeten machen geben einen gewaltigen Unterschied.

    Und obwohl ich den medizinischen Tatsachen weiter nachspuere, werden mir die totalitaeren immer wichtiger, die finden naemlich unzweifelhaft statt. Gerade weil Bemuehungen um die relativ unbeanstandbaren eigentlich inhaltlich notwendigen Massnahmen zu z.B. signifikanten Tests eben nirgendwo parallel zu den massiven Grundrechtseinschraenkungen ueberhaupt zu sehen sind. Stattdessen massive Kriegsbilder an zerstoerten Lungen, toten Babys und aehnliche Anheizer zur Irrationalitaet.

  7. Lieber Roger,
    dein Worst Case Szenario basiert ja auf überzeugenden Überlegungen. Überlegungen die sich zwar jeder machen könnte, aber offensichtlich nicht macht.
    Wobei ich der Meinung bin, in erster Linie sollte die Regierung diese Überlegungen anstellen.
    Mit einigen Freunden teile ich allerdings die Hoffnung, dass am Ende dieser Pandemie die EU in ihrer gegenwärtigen Form und der Euro über die Wupper gehen.
    Und dass wäre ja nicht das Schlechteste.

  8. ___________________________________________

    Zivilisation ist kultivierte Barbarei.
    _________________________________

    Wo wir auch immer die Infrastruktur gebrauchen müssen, oder glauben sie gebrauchen zu müssen, ob für eine Demo oder den Weg zur Arbeit, sind wir in Ohnmacht der Macht der Politiker und ihrer Drahtzieher ausgeliefert. Die Infrastruktur der Macht, die heute mittels Handy durch die Überwachung von dem selben bis ins Private hinein reicht, ist die Macht die alles durchdringt.

    Die beste Demo gegen Kernkraft ist, wenn man sich den Strom mit Solar oder/und Wind, wenn möglich selbst macht. Der beste Widerstand gegen eine Diktatur ist es, wenn man sich so viel wie möglich das nötige zum Leben selbst macht.

    _

  9. Ein Finger in der Wunde, wenn auch etwas reißerisch geschrieben.
    Bitte lassen Sie uns ein Team bilden, das Lösungsregelungen formuliert.

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