Verwundert reibt man sich die Augen und will gar nicht begreifen, wie schnell die öffentliche Meinung im Westen in den letzten Tagen und Wochen für den Terrorismus und gegen Israel umgeschlagen ist. Sind da wirklich so viele beinharte und harthirnige Terrorfreunde unter uns, denen es mit Selbstaufgabe und Talfahrt des Westens und dem Sieg des Islamismus gar nicht schnell genug gehen kann? Sicher, da kommt einiges zusammen. Oder ist es die weichhirnige „open minded“ Fraktion der Progressisten, die jede Propaganda glaubt, solange man ihnen oft genug ein zwar gestelltes, aber simples Bild von Gut und Böse zeichnet? Nicht wenige!

Auch ist gewiss eine Menge weltentfremdeter pseudoreligiöser Träumer dabei, die noch den gefährlichsten Löwen mitleidig anschmachten wegen des Blutes, das sein Fell bedeckt, ignorierend, dass es das Blut der Gazelle ist, die er gerade gerissen hat. Der sogenannte Westen ist voller selbstverleugnender, selbstvergessener und in Selbstkritik zerfließender Möchtegern-Selbstmörder, doch die stellen nicht die Mehrheit. Das sind vielmehr die Angsthasen und Feiglinge, die noch etwas zu verlieren haben, für die „Stirb an einem anderen Tag“ nicht der Titel eines Bond-Streifens, sondern Lebensmotto in einer für sie überkomplexen und unterverstandenen Welt ist und die deshalb immer neue Wege ersinnen werden, ihre Feigheit zu rationalisieren.

Ihr Antrieb ist die Rationalität der Angst und tief in ihren verkapselten Gewissen wissen sie es! Sie wissen, dass Israel, die IDF und sogar der leibhaftige Netanjahu selbst sie nie verklagen, nie zur Rechenschaft ziehen, nie mit dem Paraglider und gezücktem Messer in ihrem Garten landen und grausame Rache für noch so falsche Vorwürfe üben werden. Mag man auch noch so genüsslich die verstaubten Verschwörungslegenden repetieren, so fühlt sich doch keiner wirklich von Israel bedroht. Die Bedrohung kommt vielmehr von dort, wo man sie nicht sehen mag und schon gar nicht mit warmen Worten und gratismutigen Meinungsartikeln bekämpfen kann.

Also weicht man moralisch wie physisch unbewaffnet auf diesem Schlachtfeld der Ideologien aus und begründet die Haken, die man rhetorisch schlägt, aus einer vorgetäuschten Position der moralischen Überlegenheit heraus. Dabei kann man ihre Angst förmlich riechen! Doch was verstehen schon jene, die jeden Tag auf wirklichen Schlachtfeldern bluten, von den Zwängen, welche Bequemlichkeit, Pfründen und Besitz an Moral, Gesetz und Recht stellen und die Feiglinge und Appeaser binden – und sei es an den Schwanz des Leibhaftigen, wenn der nur oft und schmeichelnd zu ihnen spricht „Bruder, morgen, du erst morgen!“.

Das Toronto Film Festival hat die Vorführung des Dokumentarfilms „The Road Between Us: The Ultimate Rescue“ des kanadischen Filmemachers Barry Avrich über das Massaker der Hamas vom 7. Oktober zurückgezogen.

Der Grund: Urheberrechtsprobleme! Die Hamas-Terroristen, die ihre Monstrositäten so stolz wie bereitwillig per Live-Video über TikTok, Instagram und Co. mit aller Welt teilten, haben keine Erlaubnis zur Verwendung „ihres“ Videomaterials erteilt. Die Bequemlichkeit des Festivals ist gerettet, der Kontakt mit der Realität wurde abgewendet, Urheberrecht und dem Recht am eigenen Foltermordbild sei Dank! Und nun entspannt euch heute bei Vergessen und Ahornsirup. Du, Kanada, erst morgen.

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6 Kommentare

  1. Doch was verstehen schon jene, die jeden Tag auf wirklichen Schlachtfeldern bluten, von den Zwängen, welche Bequemlichkeit, Pfründen und Besitz an Moral, Gesetz und Recht stellen und die Feiglinge und Appeaser binden.

    Das hätte ich nicht besser sagen können. Der Punkt.

    Aber wenn wir ehrlich sind, geht es uns allen so. Der britische Journalist Konstantin Kisin hat neulich die Anwältin Ann Coulter korrigiert, die die Ukraine für einen historischen Teil Russlands hielt. Sie erstarrte in ungläubigem Schock.
    https://youtu.be/cl6yHsfMNQw?t=2100

    Wenn alle um einen herum auf irgendwelche Behauptungen eingenordet sind, überlegt man sich dreimal, wo man sein Umfeld mit Korrekturen konfrontiert.

    Und wenn wir ehrlich sind, hat kein Mensch geglaubt, dass die Doktorarbeit von Frauke Brosius-Gersdorf sie als rein technisch-formal ungeeignet entlarvt. Die Frau hat sämtliche Klausuren als eine der besten Studenten bestanden und ist längst habilitiert. Und die treibende Motivation der CDU-Abgeordneten war eben sehr wohl, dass sie größere Änderungen am Abtreibungsrecht erwartet haben als Brosius-Gersdorf auch nur als Bürgerin erstrebenswert hielt – von der fehlenden Befugnis der Justiz ganz zu schweigen. Erst kam der Vorwurf der Kampagne, dann kam die Kampagne. Nicht gut gelaufen.

    Tut mir leid, dass ich schon wieder auf den Fall zurückkomme, aber je länger man sich mit Politik beschäftigt, umso mehr wundert man sich über die „eigenen Leute“. Es gab auch Lichtblicke. Auf der Achse erschien ein Artikel, der sich nicht über ihre Plagiate erboste, sondern über ihren Gang zur Anwaltskanzlei, weil sie mit Wortklauberei Maulkörbe verteilen wollte. Fair. Sie ist charakterlich nicht geeignet. Mich erinnerte aber das allgemeine Herumdrucksen an das linke „ja, ja, woke; halt ein paar wirre Studis an Unis in Amerika…“. Wer sagt frontal, wenn etwas aus dem Ruder läuft? Eben niemand. Menschlich.

  2. Urheberrechte auf Terroranschlag mit über tausend Toten und hunderte Geiseln, die meisten davon inzwischen tot. Kann man sich normalerweise nicht ausdenken. Die noch lebenden Geiseln vegetierend in unterirdischen Verliesen, unter Verhältnissen, die mit einem KZ gleichzusetzen sind. Bewacht von der SS, die sich „Hamas“ nennt. Bejubelt von Ideologen, die ständig fabulieren „Nie wieder ist heute“. Es ist alles so widerwärtig. Und es funktioniert nur, weil die Journallie und der ÖRR Bestandteil dieses „Wieder ist jetzt“ ist.

  3. Wenn die Veranstalter Mut gehabt hätten, hätten sie die Urheberrechte gar nicht beachtet, denn wenn ich es richtig gelesen habe, haben die Terroristen ihre Taten selbst veröffentlicht.
    Die Urheberrechte sind also nur ein Vorwand, um den Leuten nicht zu zeigen, was geschah.
    Die Angst vor möglichen Terrormaßnahmen, wenn die Bilder gezeigt würden, zeigt, für wie brutal und stark die Veranstalter die Hamas einschätzen.

  4. Bedauerlicherweise haben Sie nur zu recht, Herr Letsch. Auf ganzer Breite zeigt dich wieder einmal die Dummheit und die Feigheit der Empörten, die jedes mögliche moralische Tribunal abhalten ohne zu bemerken, wie verkommen sie sind.

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