„Taxation isn’t theft, capitalism is.“
(Zohran Mamdani, demnächst vielleicht
Bürgermeister von New York City)

„Den wählen die nicht, unmöglich!“ So lautete die spontane Reaktion eines Freundes auf meine Nachricht, ein Antisemit und bekennender Sozialist habe die Vorwahlen der Demokraten für das Bürgermeisteramt in News York City, der größten und sicher bedeutendsten Stadt der USA gewonnen. Und in der Tat sind es noch ein paar Monate bis zum 4. November, wenn die New Yorker sich final zwischen den verbleidenden Kandidaten entscheiden müssen. Wer weiß schon, was in der Zeit alles passieren kann. Und doch wage ich die Prognose, dass Zohran Mamdani, 33, der sich bei den Kandidaten der Demokraten unter anderen – und zur Überraschung der Beobachter – gegen Andrew Cuomo, den früheren Gouverneur des Staates New York durchsetzte, der nächste Bürgermeister von „Big Apple“ wird. Die Republikaner haben dort ohnehin nicht den Hauch einer Chance, der Amtsinhaber Eric Adams war kein guter Bürgermeister und was noch viel schwerer wiegt: kein braver Demokrat. Er hat seiner Partei zu oft widersprochen, Trumps Politik zumindest teilweise rational beurteilt und muss nun als unabhängiger Kandidat mit Gerüchten und Skandalen kämpfen, die ihm seine ehemalige Partei zwischen die Füße wirft.

Mandani hat also sehr gute Chancen und das sage ich nicht, weil ich ihn für den besseren Kandidaten halte, oder seine Pläne für die Stadt begrüße, sondern weil er symptomatisch für eine Krise steht, in der sich die Politik im Westen im Allgemeinen und die in den USA im Besonderen befindet: eine abgewirtschaftete, korrupte Politikerkaste wird von ihren populistischen Herausforderern aufgerollt wie ein Teppich, sofern die sich nicht durch Bildung undenkbarer Koalitionen oder Manipulation noch mit Mühe an der Macht hält. Hat der Sturm Erfolg und kommt von rechts, zeitigt er Ergebnisse wie Javier Milei oder Donald Trump. Mamdani kommt von links. Von sehr weit links! Und den Islam, der die immer wieder gescheiterte linke Ideologie heute so meisterhaft im Diversity-Sattel reitet, bringt er gleich mit.

Die New Yorker reiben sich gerade die Augen und erinnern sich an Äußerungen Mamdanis, die an seiner Einstellung zur Marktwirtschaft, zu Eigentum und Gewaltenteilung sowie Juden im Allgemeinen und Israel im Besonderen wenig Spielraum zur Interpretation lassen. Der an Universitäten skandierte Kampfspruch „Globalize the Intifada“ geht ihm flott von den Lippen. Er unterstützt die antisemitische BDS-Bewegung und würde den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu verhaften und an den internationalen Gerichtshof überstellen lassen, sollte dieser nach New York reiste. Die USA erkennen das Gericht in Den Haag zwar nicht einmal an, aber dafür würde Mamdani – vielleicht zum Ausgleich – mit der Bundes-Einwanderungsbehörde ICE, einem Teil der legitimen Exekutive, ausdrücklich nicht zusammenarbeiten. Also gleich doppelt ignoriertes Recht mit Ansage.

12-18% der New Yorker sind Juden und die Stadt die größte jüdische Metropole der Welt – noch vor Tel Aviv. Wieviele Juden Mamdani dennoch wählen werden, weil sie glauben, es werde schon nicht so schlimm kommen, muss offen bleiben. Aber auch da mache ich mir wenig Hoffnung auf Einsicht. Tatsache ist, dass Mamdani neuerdings Kreide gefressen zu haben scheint und betont, er wolle natürlich auch für die Juden der Stadt ein guter Bürgermeister sein. Habe er nicht angekündigt, die Ausgaben der Stadt zur Bekämpfung von Hass und Hetze verachtfachten zu wollen? Doch hört man genau hin, findet man keine Bezüge zur Bekämpfung des in der Stadt und den Universitäten grassierenden Antisemitismus in diesem Versprechen. Vielmehr sieht Mamdani seine Glaubensbrüder, die Muslime als die eigentlichen Opfer, um die er sich kümmern wolle.

Noch deutlicher als seine islamische Agenda will jedoch der Sozialist in Mamdani nach vorn. Dabei ist seine Diagnose der Probleme von New York City durchaus richtig: die Kriminalität ist hoch, die Stadt ist zu teuer geworden, die Infrastruktur bröckelt, es fehlt an Wohnraum und selbst eine winzige und schäbige Sozialwohnung ist unter 3500 Dollar im Monat nicht zu bekommen. Um noch bezahlbaren Wohnraum zu finden, müssen jene, die die Stadt am Laufen halten, immer weiter ins Umland pendeln.

Free Stuff!

Das Problem ist also nicht Mamdanis Diagnose, sondern die beabsichtigte Therapie: Free Stuff für alle und mit dem Geld andere Leute um sich werfen. Und woher soll das Geld kommen in einer Stadt, die ohnehin schon auf einem 100 Milliarden Dollar hohen Berg Schulden sitzt? Na klar, von „den Reichen“!

Der Mindestlohn soll auf 30 Dollar verdoppelt werden. Das brächte zwar mehr Geld in die Taschen, aber verteuerte auch alle Waren und Dienstleistungen entsprechend. Ganz abgesehen davon, dass auch mehr Steuern zu bezahlen wären. Um den Mindestlohn zu erhöhen, bräuchte es allerdings ein Gesetz, und das müssen die Stadtverordneten beschließen, nicht der Bürgermeister. Mamdani ist Stadtverordneter und hat in dieser Funktion bisher nichts dergleichen versucht. Wie kommt er darauf, dass er es als Bürgermeister könnte?

Die Benutzung von Bussen soll kostenlos werden. Doch da es „kostenlos“ nicht wirklich gibt, muss für die Kosten jemand anderes aufkommen als die Benutzer und das werden letztlich die Steuerzahler sein. Doch die Metropolitan Transportation Authority (MTA), die die Busse betreibt und täglich über eine Million Fahrgäste befördert, ist eine Behörde des Bundesstaates, nicht der Stadt. Schon ein Pilotprojekt mit fünf kostenlosen Buslinien kostete für neun Monaten 12 Millionen Dollar. In New York City gibt es 327 Buslinien. Wem die Busse jetzt schon zu teuer sind, wartet, bis sie erst kostenlos sind!

Die gestiegenen Lebensmittelpreise sollen mit staatliche Lebensmittelläden wieder eingefangen werden. Mamdani unterstellt, die Stadt subventioniere private Supermärkte und die seien es, die durch willkürliche Preisanstiege ihre Gewinne maximieren. Doch der Lebensmitteleinzelhandel in New York operiert mit einer Gewinnmarge von mageren 1-2% und verschafft der Stadt durch Arbeitsplätze und Mieteinnahmen Steuereinnahmen. Da ist nichts subventioniert. Die meisten Läden sind zudem kleine sogenannte Bodegas, Familienunternehmen mit wenigen Angestellten und nur selten mehreren Filialen also, die die Versorgung der Stadt in permanenter Selbstausbeutung sichern. Denen jetzt auch noch staatliche Konkurrenz zu machen, die ihre Betriebskosten einfach an den Steuerzahler weiterreichen kann, würde viele zur Aufgabe zwingen.

Der Plan, die Mieten des unter Preisbindung stehenden Wohnungsbestandes einzufrieren ist so ziemlich der einzige Teil seiner Agenda, den Mamdani tatsächlich umsetzen könnte. Das beträfe etwa ein Drittel des Wohnungsbestandes und triebe die Preise für die unregulierten zwei Drittel weiter in die Höhe. Die Branche ächzt ohnehin unter immer schneller steigenden Kosten für die Instandhaltung und konnte während des Corona-Regimes von Bürgermeister de Blasio schon mal üben, wie die Kosten der Instandhaltung einer Immobilie sinken, wenn sich die Anzahl der Mieter halbiert – nämlich gar nicht! Das meiste sind Fixkosten und die müssen dann eben auf weniger Schultern verteilt werden.

Als New York wegen Corona praktisch dicht gemacht wurde, flohen all jene in ihre Zweit- und Drittwohnsitze, die es sich leisten konnten. Videokonferenzen und Homeoffice fegten die Großraumbüros der Wolkenkratzer leer und man entgeht auch den städtischen Steuerbegehrlichkeiten von „Big Apple“, wenn man gleich ganz in die Hamptons oder nach New Jersey zieht. So schnell kann man eine Stadt aber nicht schrumpfen und die Kosten für die Netze und Einrichtungen der Stadt, die Straßen, die Kanalisation, die Feuerwehr und Polizei laufen weiter. Politische Kannegießer und Schlangenölverkäufer wie Mamdani stellen für große Städte Disruptionen wie Pandemien dar und haben eine ähnliche Wirkung. Schon das Ergebnis der Vorwahl und die Möglichkeit, Mamdani könne im November tatsächlich ins Amt gewählt werden, schickte die Kurse der in New York City ansässigen Unternehmen so weit in den Keller, wie seit der Corona-Zeit nicht mehr.

Da bereitet sich gerade der Exodus ausgerechnet derer vor, die Mamdani für seine Utopie mit höheren Steuern zur Kasse bitten will: die Reichen. Nur zahlen die oberen 10% der Spitzenverdiener bereits heute 70% der Steuern. Das obere 1% sogar 48% davon. Die Stadt ist wie keine andere auf die allerhöchsten Einkommensgruppen angewiesen. Laufen die davon, wovon auszugehen ist, zerplatzt die schöne sozialistische Utopie wie eine Seifenblase. Die unteren 50% bezahlen übrigens so gut wie gar keine Steuern und das sind die treuesten und immobilsten Kunden des Sozialstaates. Je weniger Superreiche in New York leben und arbeiten, umso teurer wird die Stadt für alle anderen.

Gewalt als Konstrukt

Beschleunigt würde der Verfall noch von Mamdanis ultralinker Idee, wie Kriminalität zu bekämpfen ist. „Gewalt ist ein Konstrukt“, sagt er und weil man immer nur dekonstruieren kann, worauf man Zugriff hat, möchte Mamdani zunächst die Gefängnisse leeren und die Polizei schrumpfen. Das Verbrechen, so die schräge Logik, wird dann schon verschwinden. No crime, co criminal. Bekanntlich werden Diebstähle und Überfälle nur begangen, um Ärger mit der Polizei zu suchen. Ist die erst mal weg, haben die Gangster keine Lust mehr. Oder eben auch nicht! Aber für diesen Fall hat Mamdani auch schon vorgesorgt: wenn Delikte wie Ladendiebstahl nicht mehr als Straftaten gelten, gibt es auch weniger Straftaten – Problem gelöst durch Neudefinition!

Als offizieller Kandidat für das Bürgermeisteramt genießt Mamdani unterdessen rund um die Uhr Schutz durch Beamte des NYPD, welches er als Bürgermeister am liebsten ganz abschaffen und die Polizisten durch Sozialarbeiter ersetzen würde. Die New Yorker Polizei rechnet jedenfalls mit einer heftigen Kündigungswelle, sollte Mamdani tatsächlich ins Amt kommen und in typischen Fluchtorten wie Florida und Texas hört man schon das Stöhnen, wie all das geflohene Kapital sinnvoll anzulegen und die Fachkräfte einzusetzen seien. Ich glaube, eine NYPD-Karriere kann man auch gut bei ICE fortsetzen.

Wer weiß ist, zahlt

Mamdanis neueste Idee ist die Besteuerung entlang ethnischer Unterschiede und wer das Pech hat, in einer eher „weißen Gegend“ zu leben, soll entsprechend tiefer in die Tasche greifen. Wieder einmal wird der inhärente Rassismus der selbsternannten Progressiven deutlich: sind die Gesichter der Nachbarn eher dunkel, rechnet man das als Malus an, der durch „Steuergerechtigkeit“ auszugleichen sei.

Viele Maßnahmen aus Mamdanis Agenda sind nutzlos, andere undurchführbar und was dann noch übrigbliebe, würden wohl Gerichte in der Luft zerreißen. Doch bleibt die Frage, wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass sich in einer vormals halbwegs auf Ausgleich bedachten Partei, den Demokraten, Extremisten und Kommunisten nun bis in die Spitzenmandate durchsetzen können. Tatsache ist, dass sich die Demokraten bis heute noch nicht vom Wahlsieg Trumps erholt haben und keine Politik zustande bringen, die über die noch kommenden Trump-Jahre hinaus gesellschaftlich anschlussfähig wäre. Immerhin hat man sich eingestanden, dass man den Wähler aus dem Blick verloren hat und gab viele Millionen für fruchtlose Seminare in Luxushotels aus, um zu lernen, wie er tickt, der einfache kleine Mann aus der Unterschicht, der blue-collar-worker, der von Gehaltscheck zu Gehaltcheck lebt, zwei Stunden zur Arbeit pendelt und sich das Benzin dafür kaum mehr leisten kann.

Und während Parteigranden Chuck Schumer und Hakim Jeffeys noch ratlos auf die verheerenden Umfragewerte schauen und es für eine gute Idee halten, Dinosaurier wie Andrew Cuomo zum Kandidaten für New York City aufzubauen, obwohl der wie kaum ein anderer für Politklüngel, Metoo und Nepotismus steht, tingeln der greise Sowjet-Fan Bernie Sanders, Postergirl Alexandria Occasio-Cortez und jetzt Zohran Mamdani durch die Stadien und versprechen den Abgehängten und Betrogenen das schnelle Glück: Beute! Free Stuff! Die Reichen haben es, holt es euch!

Trumps Maga-Bewegung hat viele ehemals demokratische Themenfelder so vollständig übernommen, dass das Establishment der Dems schon aus Berührungsangst mit dem Leibhaftigen das ganze Gegenteil vertreten muss. So zum Beispiel offene Grenzen – das war für den Bernie Sanders von 2015 noch Teufelszeug und eine „Idee der Koch-Brüder“, also billige Arbeitskräfte mit prekärem Rechtsstatus für zahlungsunwillige Konzerne. Mit der Haltung wäre Sanders heute mitten im Trump-Lager und da will er natürlich auf keinen Fall gesehen werden. Bleibt nur noch ein Weg offen, den MAGA nicht besetzt hat und Sanders, AOC und Mamdani drücken und schieben ihre angeschlagene Partei als neue Wortführer und Bedeutungsgeber in den stumpfsinnigsten Sozialismus hinein.

Ich bezweifle, dass das Elektorat in New York City über genügend Immunkräfte verfügt, diesen Weg am Wahltag abzulehnen. Weichgeklopft und von DEI mit Schuld beladen werden besonders die weißen Vorstadt-New-Yorker alles tun, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, rassistisch zu sein. Mamdani ist Muslim und wer ihn nicht wählt, macht sich schnell des entsprechenden -ismus schuldig. Da wird es auch wenig nützen, all die Folterwerkzeuge des Sozialismus in Mamdanis Händen gut zu beleuchten.

So zeigten zum Beispiel Umfragen im Jahr 2022, dass zwar eine große Mehrheit die Bewerberin Karen Bass für das Amt des Bürgermeisters von Los Angeles für weniger kompetent hielten als ihren Opponenten Rick Caruso, Bass am Ende aber dennoch wählten, weil Bass eben schwarz und Frau und Caruso nur weiß ein Mann war und dann müsse man sie doch unterstützen. Der Mechanismus funktioniert in New York mindestens genauso gut, die Opfergruppen sind dabei wie stets austauschbar. Migrant und Muslim – kein anderer Kandidat kann mit solchen DEI-Pfunden wuchern! Das staatlich verordnete Diversity-Theater mag unter Trump im abklingen begriffen sein, die Wirkung in den Köpfen hält jedoch noch eine Weile an.

New York ist nicht irgendeine Stadt und die Nachricht, dass sehr wahrscheinlich ein Sozialist ihr nächster Bürgermeister werden könnte, schlägt medial zumindest in den USA hohe Wellen. Und auch Warnungen trafen schon ein. Journalistin Erica Sandberg ruft aus San Francisco „Macht nicht denselben Fehler wie wir“ und die Chicago Tribune, nicht gerade ein konservatives Medium in einer Stadt, die von immer „progressiver“ werdenden Bürgermeistern der Demokraten ohne Unterbrechung seit 1931 regiert wird, widmet dem Thema sogar ein Editorial und warnt: „New Yorker, glaubt Chicago – wir kennen diesen Film schon, und das Ende ist nicht schön.“

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4 Kommentare

  1. @Roland „Warum gibt es so wenig Kommentare?“
    Ganz einfach Roland: Wir sind einfach nur noch müde. Der linke, woke Irrsinn feiert jeden Tag neue Triumphe und wir rezipieren nur noch, eine Kommentierung ist reine Zeitverschwendung. Es kann nichts mehr geändert werden. Wie schrieb Dushan letztens so schön. Der Drops ist gelutscht. Er ist wirklich weg, nur noch ein bisschen fader Nachgeschmack. Wir haben auf ganzer Linie verloren. Es ist fast alles zerstört und vieles unumkehrbar geworden. Ob New York, London, Paris, Amsterdam, wo auch immer, ist man zur Mini-Minderheit geworden, nicht nur im Verständnis der Verhältnisse, sondern auch physisch. Roger sei Dank für das Beleuchten von Hintergründen, aber inzwischen reicht schon die Überschrift und man denkt sich den Rest, den man sich aus Erfahrung zusammenreimen kann und liegt meistens richtig. Sorry für soviel Realismus am Abend.

    • @Aro61: Ich stimme dir ja sowas von zu, Aro. Ich selbst habe zwei gute Freunde während der COVID 19-Zeit verloren und bei neuen Bekanntschaften kämpfe ich wie ein Löwe, um das Thema Politik – insbesondere die Themen USA/Trump und Israel/Juden – erst einmal aus dem Gespräch zu halten, bevor ich nicht weiß, wie die ticken. Das ist irre. Das Westeuropa (die USA und Kanada z.B. lasse ich jetzt mal beiseite), in das ich als Youngster zwei Jahre vor dem Mauerfall eingewandert bin und das mir alles geboten hat was ich mir in der DDR erhofft hatte, erkenne ich nicht wieder. Dennoch: Ich lasse keine Resignation und keinen Defätismus bei mir selbst zu. Habe das Glück (eher: das selbsterworbene Verdienst) finanziell unabhängig zu sein und das gibt mir und meiner Familie einen großen Grad von Freiheit. Und wenigstens das koste ich in vollen Zügen aus. In D halte ich mich nur noch einige Monate im Jahr auf. Da wo ich lebe (in einem idyllischen Dorf im Süden Europas) gibt es prinzipiell dieselben Probleme wie überall in der EU und leider auch in dem total verpeilten England, das seine Chance alles anders zu machen nicht genutzt hat. Aber die Leute sind entspannter, feiern ihre traditionellen Feste, das Wetter und das Essen sind besser, und um mich herum werden so ziemlich alle Gemeinden von „rechten“ (vernünftigen, pragmatischen, nichtlinken) Bürgermeistern regiert. Das färbt auf die Psyche ab und macht es leichter, mit dem Niedergang der traditionellen Kultur und Lebensweise um uns herum umzugehen. Daß das kein Konzept für alle sein kann ist mir klar. Aber es ist meine persönliche Antwort auf die realen Verhältnisse. Hoffnung für die USA habe ich noch; dieses Land hat einen unbeugsamen Freiheitswillen bringt immer wieder Wellenbrecher gegen den linken Ungeist wie Trump, Musk und do Santis hervor. Für die EU habe ich die Hoffnung aufgegeben. Ich denke sie wird implodieren, zugrunde gehen an Ihrer Dekadenz, ihrem Sozialismus. Vermutlich wird der Crash des Euro als Folge des Ausfalls „Klima“-diskontierter Anleihen der Auslöser sein, vielleicht auch was anderes. Keine Ahnung. Und das wäre noch das beste Szenario. Kreative Zerstörung. Deutschland jedenfalls wird das allerletzte Land sein, das aufwacht und seine Ganoven von der Regierungsbank entfernt statt wieder neue zu wählen. Die jahrzehntelange Propaganda von ARD bis FAZ (Rotlichtpostille für Intellektuelle) hat gewirkt. Und die Spritzen der Jahre 2021 und 2022 haben die Hirne endgültig weich gemacht. Also: Ungerührt weiter leben wie wir es für richtig halten, Mund aufmachen da wo es auf fruchtbaren Boden fallen könnte (bei Jüngeren oder Zweifelnden zum Beispiel), freie Medien (wie diesen Blog) finanziell unterstützen und nie nie nie wieder CDU/FDP/CSU wählen. SPD/Grüne/Linke sowieso nicht. Mehr können wir leider nicht tun.

  2. Wie es aussieht, wurde Zohran Mamdani v.a. von wohlhabende Akademikern gewählt. Er selbst ist der Sohn von Mahmoud Mamdani, einem Geschichtsprofessor für Postkolonialismusgewäsch an der Elite-Universität Columbia. Die ist schon lange nicht mehr koscher, aber wenn ich jetzt die Armee reinschicke, um nach angereichertem Uran zu suchen, gelte ich ja gleich wieder als Kriegstreiber.

    Die Sozialisten verstehen sich in der Ermüdung ihrer Gegner. Wenn etwas falsch ist, wird es einfach wiederholt, bis es immer noch falsch ist. Das ganze wird dann wiederholt.

    Mich treiben die schlauen Dummen um. Das Problem ist, dass Offenheit (Neugier) gar nicht so stark mit Intelligenz korreliert, wie man glaubt. Desinteresse macht auch einen Menschen mit hohem kognitiven Potential funktional ununterscheidbar von einem echten Schwachkopf. Sie lassen ja neue Informationen oder Schlussfolgerungen nicht an sich ran. Zu allem Überfluss korreliert Intelligenz sogar negativ mit Offenheit, sobald es um Politik geht. Wenn jemand nicht aus moralischer Überzeugung gegensteuert, macht Klugheit dumm. Wer hier mitliest hat von den zahlreichen Studien dazu gehört. Je schlauer Studienteilnehmer sind, umso sturer reagieren sie auf neue Informationen. Lieber bieten sie wilde Pseudorationalisierungen für ihre vorgefassten Meinungen an als etwas einzusehen. Das Ganze hebt sich nur, wenn das eigene Fachgebiet von der Politik berührt wird.

    Ich finde es beachtlich wie nonchalant man darüber hinweggeht, dass die UN-Behörde UNRWA jedes ihrer größeren Immobilien der Hamas als Militärbasis zur Verfügung stellte. Sowohl die Krankenhäuser als auch das Hauptquartier waren untertunnelt. Unter letzterem brummte eine ganze Serverfarm. Technisch gehören die Hospitale denen nicht direkt, aber jeder weiß, dass sie als Zahlmeister dort die eigentlichen Hausherren sind.

    Wenn man der UN glauben schenkt, ist die Hamas unbemerkt bei Nacht und Nebel eingestiegen, um ihr Werk zu vollbringen und war auf die Zusammenarbeit mit ihnen nicht angewiesen (auch wenn die Server am eigenen Strom hingen).
    https://unwatch.org/exposed-unrwas-rigged-independent-review/

    Besonders gut find ich auch die EU Border Assistance Mission at the Rafah Crossing Point. Die haben zwei Jahre von 2005 bis 2007 die Grenze beobachtet, um dann aus Sicherheitsgründen erst nach Aschkelon und dann nach Tel Aviv umzuziehen. Kann mir jemand sagen, wie man in Tel Aviv den Waffenschmuggel nach Gaza überwacht? Gekommen um Photos zu schießen, geblieben als Behörde in der Sonne. Als die israelische Armee die gewaltigen Tunnel zwischen Gaza und Ägypten abfilmten, war das Ups … unhörbar. Also mich erstaunt die komplette Abwesenheit von Hoppla. Joe Bidens Senilität ist ja nur das prominenteste Beispiel. Man geht über die dicksten Dinger hinweg als wäre nichts. „All eyes on Rafah“ hieß es, bis genau dort Yahweh Sinwar erwischt wurde, und kein „Huch“. Nirgends bleiben unsere Eliten mal stehen und kratzen sich am Kopf.

    Israel muss auch jetzt das Zeitfenster mit dem Iran nutzen, weil der Westen unfähig geworden ist, etwas zu klären. Eigentlich müsste man viel intensiver darüber reden, welche Rituale/Institutionen nötig wären, um wieder in Sachfragen einsteigen zu können.

    Der Journalist Wolfgang Herles hat aus dem Nazi-Mitläufertum seines Vaters die Lehre gezogen, dass Einigkeit kein Wert an sich ist. Das ist vollkommen richtig. Was aber noch weniger in Deutschland zur Sprache kommt, ist, dass eine Gesellschaft trotzdem eine gemeinsame Basis braucht, einen Minimalkonsens. Eine komplette Atomarisierung ist nur eine Übergangsphase bis eine Gruppe ihre „Wahrheit“ allen andern aufzwingt. Die Gesellschaft braucht den Konsens darüber, dass Offenheit moralisch anzustreben ist.

    Seit dem Überfall der Hamas lässt sich beobachten, dass die stumpfen Wiederholer in unserer aufgeheizt zerstrittenen Welt das Rennen machen und nicht die Stimmen mit den Fakten und Schlussfolgerungen. Der von mir geschätzte Alex Traiman, CEO des Nachrichtenportals JNS, hatte mich vor einigen Wochen damit geschockt, dass er die Gefahr der Einsichtslosigkeit und die Parallelen des Desinteresses gegenüber der Ukraine und gegenüber Israel damit vom Tisch fegte, dass er auf die dauerhafte politische Relevanz der gläubigen Christen in den USA baue, die Israel nicht im Stich lassen würden. Die demografische Entwicklung sieht definitiv NICHT danach aus, dass Mike Huckabee die Zukunft repräsentiert. Wenn der Westen sich nicht fängt, hat auch Israel wirklich schlechte Karten.

  3. Erstaunlich, daß es zu diesem hervorragenden Artikel keine Kommentare gibt. Wo ist der gute Ben? Meiner ist: Danke für die Aufklärung. Habe ich so nirgendwo anders gelesen, und die amerikanischen Sender (Fox, Megyn Kelly usw.) habe ich nach der U.S.- Wahl etwas vernachlässigt. Schaun mer mal ob dieser Hallodri sich wirklich durchsetzt. Falls ja, ist diese großartige City, die ich zwischen 1995 und 2008 viermal besucht habe, inzwischen verlotterter als ich annahm. Und ich hatte schon letztmalig (2008) ein Gefälle zu den 90 ern ausgemacht: New York war deutlich teurer, die Leute (angefangen vom Personal am JFK Airport bis zu den Kellnern in den Restaurants in Manhattan) deutlich unfreundlicher, die Straßen um unser Hotel am Time Square dreckiger… Ich nahm damals an, das habe mit den Anschlägen 2001 zu tun; daß die Stadt und ihre Bevölkerung nach dieser traumatischen Erfahrung eine Art Wagenburgmentalität entwickelt habe. Wenn nun auch noch ein ultralinker, verantwortungsloser und von sozialistischen Wahnvorstellungen getriebener Juden- und Weißenhasser das Ruder in dieser Stadt übernimmt: Prost Mahlzeit. Das nächste wird sein, den Trump Tower in eine Moschee umzuwandeln. Nur um den zu ärgern. Linke stehen ja auf Symbolpolitik; selbst wenn sie noch so dämlich ist. Auf der anderen Seite: Hat New York einen solchen Bürgermeister wird alle Welt sehen, wie es mit Kamala Harris – der Schwester im Geist dieses spalterischen Gegenentwurfes zu dem nicht-rassistischen Versöhner M.L. King – dem ganzen Land ergangen wäre. In Deutschland ist es ja ähnlich: Das disfunktionale, von allen guten Geistern verlassene Berlin zeigt uns auf, wo die Reise landesweit hingeht. Noch einmal danke, Roger.

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