Was für ein Theater! Und ich rede hier nicht von dem, was sich da in Atlanta auf der Bühne in der CNN-Debatte von Biden und Trump vollzog, sondern von den erschütterten Gesichtern der Kommentatoren, die ein Entsetzen über Präsident Bidens Performance vorstellten, das ich ihnen nicht abnehmen kann.
Seit Jahren reiht Joe Biden Aussetzer an Aussetzer, friert auf der Bühne buchstäblich ein, läuft gegen Wände oder aus der Szene, fällt Treppen hinauf und vom Fahrrad herunter. All die fassungslos leeren Gesichter tun nun so, als hätten sie Joe Biden gerade zum ersten Mal in diesem jammervollen Zustand gesehen, den die Spatzen seit der Kampagne 2020 von allen Dächern pfeifen! Siehe unter anderem hier und hier und hier und hier.
Bis gestern war es noch eine Verschwörungstheorie, dass die Demokraten Joe Biden noch austauschen würden. Spätestens seit Minute zwölf der Debatte ist es selbst für das linke Kommentariat bei CNN, NBC, MSNBC und der New York Times Gewissheit: Biden ist eigentlich amtsunfähig, und der Plan, ihn für weitere vier Jahre im Amt bestätigen zu lassen, sollte dringend aufgegeben werden. Chuck Todd von NBC fasste es so zusammen:
„Die Frage war, ob sich einer der Kandidaten als genau die Karikatur erweist, die die andere Seite in ihrer Kampagne ständig zeichnet. Und es hat sich gezeigt, dass Joe Biden genau wie die Karikatur aussieht, die konservative Medien von ihm zeichnen.“
Auf offener Bühne politisches Harakiri begehen lassen
Doch das tun sie ja nun schon seit Jahren, was uns zu der Frage führt, ob wir es in Atlanta weniger mit einer ernsthaften Debatte zu tun haben, als vielmehr mit einem politischen Tatort. Live und im vollen Tageslicht haben die Strippenzieher der Dems ihren Spitzenkandidaten auf offener Bühne politisches Harakiri begehen lassen, und es bedurfte dabei nicht einmal der Mithilfe von Donald Trump. Ich denke, man muss hier Absicht unterstellen.
Wozu sonst der eilige Termin der Präsidentschaftsdebatte noch im Juni, fast zwei Monate vor dem Nominierungsparteitag der Demokraten am 22. August, wenn nicht aus dem einfachen Grund, noch in letzter Minute den Kandidaten tauschen und zu Plan B übergehen zu können? Plan A, da bin ich mir sicher, sah vor, Biden in eine Form zu bringen, die etwa der anlässlich seiner letzten Rede zur Lage der Nation entspricht. Eine Woche Vorbereitungszeit hatte man sich jetzt genommen, schirmte Biden in Camp David ab und ersparte ihm öffentliche Termine. Alles in der Absicht, noch 90 Minuten Esprit aus dem alten, kranken Mann herauszuquetschen. Für mich liegt das irgendwo zwischen Missbrauch und Körperverletzung.
Aus was auch immer der Cocktail besteht, von dem man Biden bei solchen Anlässen zu kosten gibt, der Zaubertrank brachte ihn nicht durch 90 Minuten freie Rede ohne Teleprompter und schlagfertige Erwiderung. Anders als vermutet hat das von CNN gewählte Format (kein Publikum, streng sequenzielles Reden) Trump überraschenderweise sogar genützt. Da man den jeweils Anderen nicht unterbrechen kann, muss man bis zum Ende der Redezeit mit „Faktenchecks“ und Erwiderungen warten. Eine Spanne von mehreren Minuten Gedächtnisleistung also, die Biden offensichtlich nicht mehr aufbringen kann.
Selbst die für Präsidentschaftsdebatten einmaligen zwei Werbepausen konnten Präsident Biden keine Erholung verschaffen. Er war abwesend, überfordert, wirkte unendlich erschöpft und redete teilweise so unverständlich, dass Trump einmal – vom Moderator um eine Erwiderung gebeten – sagte, er wisse gar nicht, worauf er antworten solle. Bidens Aussage sei so unverständlich, dass er sie wohl selbst nicht verstanden habe.
Wut sollte sich hier zum Mitleid gesellen
Es bereitete geradezu körperliche Schmerzen, Biden beim Reden zusehen zu müssen. Ein Gefühl, das gerade viele von Bidens potenziellen Wählern unter den Zuschauern teilen dürften. Und Wut sollte sich hier zum Mitleid gesellen. Wut auf den inneren Kreis in der Biden-Administration und die handverlesenen Kommentatoren der Medien, die seit Jahren Lobeshymnen auf Joe Bidens messerscharfen Verstand singen. Am 27. Juni ist coram publico die Klinge dieses Messers abgebrochen, und die Dems stehen mit leerer Hand da.
Der Inhalt der Debatte ist fast schon egal, das Echo betrifft hauptsächlich die kognitive Selbstdemontage von Joe Biden. Dabei ist seine Behauptung, während seiner Präsidentschaft seien keine amerikanischen Soldaten gestorben, keine Kleinigkeit. Er unterschlägt – oder, viel wahrscheinlicher, vergisst – zum Beispiel jene 13 Marines, die während des völlig desaströs durchgeführten Rückzugs der US-Armee aus Afghanistan ihr Leben verloren.
Auch gibt es in den USA keine 1.000 „Trillionairs“. Die Kinnlade ging bei Publikum dann so richtig nach unten, als Biden bei der Beantwortung einer Frage zum Thema Abtreibung mitten im Satz bei der illegalen Migration war und bei anderer Gelegenheit gleich völlig den Faden verlor. Man sieht diese Performance und fragt sich, wer da eigentlich das Land führt. Biden kann es offensichtlich nicht sein! Vier weitere Jahre? Man muss dankbar für die nächsten vier Minuten sein, ganz zu schweigen von den verbleibenden Monaten, die Biden noch in seiner aktuellen Amtszeit hat.
Bidens Betreuerinnen, ein Trio Infernale
Und so teilt sich die Welt der Dems gerade in jene, die trotz des desolaten Gesundheitszustandes des Präsidenten noch an Plan A festhalten, und jene, die nun dringend an die Verwirklichung von Plan B gehen wollen. Doch Plan B ist nicht ganz so einfach. Man benötigt die Mitwirkung von Joe Biden, und danach sieht es gerade nicht aus. Vizepräsidentin Harris weiß natürlich, dass ihr eigener Weg zur Präsidentschaft dank ihrer Unbeliebtheit an der Basis allein über das Grab Bidens führen kann, und deshalb besteht sie immer noch darauf, dass alles bestens sei. Biden habe wegen einer Erkältung einfach einen schlechten Start gehabt, und man möge sich angesichts von drei so unglaublich erfolgreichen Regierungsjahren nicht mit diesen unwichtigen 90 Minuten aufhalten.
Pressesprecherin Karine Jean-Pierre, die genauso abhängig von Biden ist wie Harris, bleibt zunächst untergetaucht und stumm. Aber die darf auch nicht frei reden wie die Vizepräsidentin und muss auf Anweisungen vom Präsidenten warten. Der dürfte längst wieder im Bett liegen, nachdem ihn die dritte Betreuerin im Bunde, Jill Biden, mit einiger Mühe von der Bühne bugsierte und ihn auf der After-Show-Veranstaltung der Dems mit infantiler Ansprache (das hast du fein gemacht, du hast alle Fragen beantwortet) belobigt hatte. Mindestens diese drei glauben noch fest an Plan A. Die versammelte Mainstreampresse drückt hingegen die Paniktaste für Plan B.
Wie der aussehen würde? Ich nehme wieder Wetten auf Michelle Obama an. Die hasst zwar leidenschaftlich den Politikbetrieb, aber wenn man sie stilvoll auf Knien anflehen und um die Rettung des Landes vor Trump 2.0 bitten würde… Und sie könnte genügend Wähler mobilisieren, um zu gewinnen. Es wäre gewissermaßen die vierte Amtszeit für Barack Obama, der er mit einer zweiten Amtszeit von Michelle sogar noch eine fünfte hinzufügen könnte. Seltsam, wie sich solche Möglichkeiten in den politischen Fensterreden spiegeln, oder? Sich an die Macht zu krallen, sie nie wieder aus der Hand geben zu wollen und die Demokratie durch eine Autokratie zu ersetzen … sind das nicht genau die Vorwürfe, die stets Trump gemacht werden?
Zuerst erschienen auf Achgut.com
@ Rolf. Das ist ein wichtiges Thema für jede Gesellschaft, das wegen seiner Sprengkraft kaum thematisiert wird: Wie es das Bürgertum versteht, analog zum früheren Adel, den Seinen ein nobles Auskommen zu sichern. Da geht’s nicht nach Wert und Knappheit, sondern um Tradition und Schutz. So verdient man in den „Medien“ viel mehr als in einem Mangelberuf wie zb Krankenpfleger. Die Anhebung der Abiturquote über 50% führt nun dazu, dass es bald nur noch weiche Berufe wie, irgendwas mit Medien, neuster Trend Coach, und Leute gibt die Schildkröten in der Südsee wiegen. Irgendwo müssen sie ja hin diese Studienabgänger und die Mintfächer sind ihnen zu schwer oder zu langweilig . Führt zu einer Gesellschaft in der sich die Leute „gegenseitig die Haare schneiden“, aber nichts Wesentliches mehr selber herstellen, dafür jedoch fürstlich entlohnt werden wollen. Das geht natürlich nicht ewig gut. Kurzfristig hat dadurch das untere Drittel der Gesellschaft einfach zu wenig zum Leben, und im oberen Drittel konzentrieren sich Vermögen und Einkommen. Da sind wir jetzt. Das hat die „Mitte der Gesellschaft“ mit ihren politischen Repräsentanten aus der Einheitspartei CDCSSPFDGrüne sauber hinbekommen!
Um mal etwas an den engeren Mechanismen zu bleiben. Auf Apollo News erschien folgender interessanter Artikel:
https://apollo-news.net/biden-austauschen-das-sind-die-szenarien/
Ich bin kein Kenner amerikanischer Wahlen. Aber aus einigen der gebrachten Punkte liest sich erst einmal, dass Biden noch nicht zwingend abgeschrieben werden sollte. Sprich, dass der Austausch heikle Seiten hat. Die 200 Millionen Wahlkampfhilfe haben sicher daran interessierte Leute im Kleingeld. Deren durch das Wahlvolk nachvollziehbare Einbringung duerfte aber fuer dieses so schwierig zu begruenden sein wie ein Setzen auf Null der schon gespendeten Beitraege. Was ist davon zu halten?
Formal ist es schwierig, wenn man nicht den 25. Verfassungszusatz (Amtsunfähigkeit) zu Hilfe nimmt. Biden müsste die Delegierten entlasten, von denen ja schon fest steht, wie sie in Chicago abstimmen werden. Also formal ist der Kater schon gekämmt, es sei denn, jemand überzeugt Biden, das Handtuch zu werfen. Obama, Pelosi, Schumer und Jill Biden könnten das gemeinsam machen, aber: Obama lässt verlauten, Biden habe nur einen schlechten Tag gehabt, Pelosi und Schumer schweigen und Jill Biden hängt viel zu sehr an ihren Privilegien. Das Problem für die Dems ist, dass ihnen nun die Sponsoren davonrennen und Bidens Zustand der Partei bei den Wahlen „down ticket“ schaden würde. Sicher geglaubte Kongress- und Senatssitze könnten verloren gehen. So viele, dass die Mehrheit der Reps „filibuster proof“ werden könnte. Sogar New Jersey wackelt gerade und da gewinnen die Dems seit Jahrzehnten mit +20% jede Wahl! …
Habe kein MItleid mit diesem Greis, der in seinen jüngeren Politik-Jahren so viel Mist verzapft hat.
>Sich an die Macht zu krallen, sie nie wieder aus der Hand geben zu wollen und die Demokratie durch eine Autokratie zu ersetzen
Naja, Demokratie ist ein Ritual zum gewaltlosen Transfer von Macht. Es gibt viele Möglichkeiten das zu erreichen. Die wenigsten dieser Möglichkeiten ähneln dem, was die Propaganda behauptet, und ich bin der Meinung, dass überhaupt keine dieser Möglichkeiten an Oligarchie vorbeiführt, kompetente Leute in Führungspositionen bringt, oder überhaupt ein funktionales Ergebnis hat. Sagte ich ja schon lange. Das ist alles systemimmanent. Das was wir als System haben würde auch überhaupt nicht funktionieren, wenn der Westen nach dem zweiten Weltkrieg nicht die Möglichkeit gefunden hätte, seine Inflation in die restliche Welt zu exportieren, indem er die Restwelt davon überzeugt, in westlichen Währungen zu sparen und Handel zu treiben. Würde die Welt zu diesem Zwecke Gold, oder Bitcoins, oder sonst etwas das nicht beliebig geschaffen werden kann nutzen, wäre Demokratie nur eine weitere dysfunktionale Spielart des Sozialismus.
Jedenfalls, ich wollte noch sagen, dass ich meinen Antisemitismus widerrufe. Er war eine Mischung aus antikolonialistischem Bestreben, sowie meinem Redefreiheitsabsolutismus, der sich zuweilen in maximalem Edgelordhumor entläd. Naja, und dann habe ich vor einer Weile „Leute“ getroffen, die WIRKLICH dem entsprechen, was immer über diese Personengruppe gesagt wird… Gott, war das peinlich. Naja, ich schäme mich jetzt jedenfalls, und dachte, das erfreut hier irgendwen zu lesen.
Natürlich freut mich das zu lesen!
Ich glaub, ein beträchtliches Problem im Moment ist, dass unsere Gesellschaft die Kompetenz verloren hat, hinter unscharfen Begriffen zu ergründen, was die jeweils andere Person meint. Wenn mit ‚Oligarchie‘ nur gemeint ist, dass die Oberschicht einigermaßen stabil ist und meist von den gleichen Familien gestellt wird, dann hast du natürlich recht. Das ist fast immer so und stört nicht per se. Es wird zum Problem, wenn sich diese Familien nicht mehr als ‚aristokratisch‘ im Wortsinn verstehen, nämlich als Leute, die ihre Position verdient haben, weil sie am besten z.B. durch ihre Elternhäuser darauf vorbereitet wurden. Die Probleme kommen mit der Wettbewerbsentziehung durch Verächtlichmachung der Konkurrenten, dieses nach unten Treten, das Alexander Wendt so schön beschreiben kann.
Ähnlich ist es mit den Worten ‚Demokratie‘ oder ‚System‘. Einerseits scheinst du damit ein Konzept beschreiben zu wollen, das mit dem Ende des zweiten Weltkriegs in den USA etabliert wurde und das nur mit der Reservewährungsfunktion des US-Dollars funktioniert. Andererseits beschreibst du es als Ritual zur Gewaltvermeidung, was meiner Definition näher kommt. Elemente dieses Rituals gab es nun aber auch schon vorher und sehr populäre harte Sparkurse z.B. unter Calvin Coolidge auch. Ich halte es für einen Propagandamythos, dass Demokratien an sich fiskalpolitisch schlechter agieren als z.B. das römische Kaiserreich oder die Türkei unter Erdogan. Schau z.B. im Moment mal nach Argentinien!
Ich glaube, dass die Dependency Hell bei vielen Vorschlägen unterschätzt wird. Für Drittleser ein Link:
https://en.wikipedia.org/wiki/Dependency_hell
Markus Krall schlägt in seinem Buch „bürgerliche Revolution“ z.B. eine Wahl eines Veto berechtigten Königs auf Lebenszeit vor. Das würde mit nahezu 100iger Sicherheit Ursula von der Leyen oder eine Person, die von ihr kaum zu unterscheiden wäre, werden. Bis zur Wahl würde sich der Zeitgeist nicht genug drehen. Analog undurchdacht ist das AfD-Gequengel um die Ausdrücke „deutsche Interessen“ und „Wille des Volks“. Wir haben schon eine Partei, die streng nach Umfrage hüpft und zwar die CDU. Kaum war Kernkraft auf dem Popularitätstief, wurde zur Verschrottung geblasen. Und ohne es gesehen zu haben, würde ich sogar meinen, dass „mehr Einwanderung“ bis 2015 noch die Umfragen zum Thema beherrschte. Entsprechend sehen sich die Medien auch als Gestalter, weil sie mit ihrer hektischen Emotionalisierung die berufspolitischen Vollblutdesinteressierten steuern können. Das würde sich mit ein paar Referenden und Plebisziten zwischendurch auch nicht ändern.
Es werden oft Vorschläge gemacht, die mit der Situation und mit den Eigeninteresses der Vorschlagenden nicht kompatibel sind. Da ergeben sich ähnliche Konflikte wie zwischen Softwarepaketen. Eine Idee, die von einer älteren Version der Realität abhängig ist, z.B. einem historischen Ort und Platz, kann man nicht immer auf eine neue Zeit und einen neuen Kontext übertragen. Das heißt nicht, dass man jetzt gar nicht mehr handeln kann. Man muss sich aber die Abhängigkeiten genauer angucken.
Das Problem, was Yarvin Curtis mit seinem Elisabeth-I-Fetisch schafft, ist, dass er das Wort „Demokratie“ torpediert, was für die meisten Hörer ein Gesamtpaket mit vielen Dingen bedeutet, die gerade noch einigermaßen funktioniert haben. Das ist so, wie wenn ein Unbekannter an deinen Computer latscht und sagt, „So jetzt lösche ich mal hier und mal da…“. Den Ersatz klärt Curtis nicht und seine Lizzy ist mausetot.
Das gilt natürlich nicht für alle Vorschläge. Jonna Cotar will z.B., dass Diäten prozentual an das vorher erzielte Einkommen geknüpft werden. Die würde aber ihren Vorschlag nicht zur Demokratiealternative erklären. Wenn man nur reinmarschiert wie Curtis und undurchdachte Schnapsideen fürs Rumlöschen äußert, bringt man alle gegen sich auf. Ein bisschen von Mileis Kreissäge will ich aber trotzdem.
Die Verantworlichen der Software-Package-Repositories kommen selbst um die Dependency Hell nicht herum. Die lösen das Problem, damit es nicht jeder selbst lösen muss, aber weiterhin selbst lösen kann. Ähnlich kann sich auch jeder bei der Lösung des Führungskräfteproblems in der westlichen Welt einbringen. Am Ende entscheidend sind jedoch nur die Menschen mit institutioneller und -Achtung! Nicht zu unterschätzen!- natürlicher Autorität durch Überzeugungskraft. Überzeugungskraft baut nicht nur auf Sprachmächtigkeit, sondern auch auch auf Logik und Fakten. Nicht jeder muss verstehen, was wie funktioniert, aber mehr Führungsköpfe müssen es schon. Das Repository muss kompetent von Zielkonflikten gereinigt werden. Das Problem von Deutschland speziell ist, dass so wenig offen besprochen wird, dass den Leuten grundlegende Begriffe fehlen. Geh mal z.B. auf die Straße und frag jemanden nach einer deutschen Übersetzung für „Freedom of Association“! Keine Chance im Land der Zwangsmitgliedschaften und verbotenen Gruppierungen!
Ach, Linke sind doch einfach nur schon viel weiter. Caligula hatte noch erfolglos seinen Gaul zum Konsul von Rom ernennen lassen wollen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Incitatus
Matthias Koch vom RND macht sich gerade echt Sorgen um den geistigen Verfall von Donald Trump.
https://www.rnd.de/politik/die-befremdlichen-auftritte-von-donald-trump-ein-blick-auf-seine-juengsten-aeusserungen-Q4XIXQBWQZFLJLNXC53E2FVXBM.html
Lachhaft sei etwa, dass Trump sich in Mitten des angedrohten Verbrenner-Aus‘ über die Tauglichkeit von Elektromotoren auf Booten auslässt. Aussetzer! Äußert Vermutungen zur Orientierungsfähigkeit der Wale unter Windradbeschallung. Tatterich! Und dann liebt er Milwaukee nicht. Verrückt geworden!
Jedenfalls konnte oder vielmehr wollte Matthias Koch nicht entscheiden, welcher Kandidat wohl eher kognitive Probleme hat und welcher nicht.
Dann kommt das Beste. Koch erklärt „Cheap Fakes“, die man nicht mit den Deep Fakes verwechseln darf. Vor Deep Fakes wird ja schon lange gewarnt. Das sind diese ganzen täuschend echt aussehenden, hollywoodreifen KI-Videos, die die zahnlosen Rednecks in Umlauf bringen, um die edlen Linken schlecht aussehen zu lassen. Kennt man ja.
Koch: Oft bemühen sich die Feinde des Präsidenten nicht um aufwändige „Deep Fakes“, sondern geben sich mit „Cheap Fakes“, zufrieden, etwa der manipulativen Nutzung bestimmter Kamerawinkel.
Als Beispiel nennt er das Video, das zeigt, wie Giorgia Melonie Joe Biden einsammelt, und bindet selbst den folgenden Beitrag von CBS ein:
https://youtu.be/_krc0MRDjcw
Die haben das ursprüngliche Video auf den denkbar engsten Bildausschnitt um Biden verengt und die Länge gekürzt, sodass der unaufmerksame Zuschauer übersehen kann, wie sich die gesamte Gruppe der Staats- und Regierungschefs für das Gruppenfoto zu Joe Biden begeben muss. Die Moderatorin erklärt dazu, dass nun dieses Video das ganze Bild zeige, während die bösen Konservativen einen irgendwie entstellenden Ausschnitt herumreichten, einen „Cheap Fake“.
Natürlich fehlen Matthias Koch und dieser CBS-Tante nicht einfach die Manieren. Die haben nur ihre Meinung, ihre Schlagseite, einen Bias. Wer hat die nicht? Sind wir nicht alle gleich? Wir sollten nicht unsere Unterschiede betonen, sondern das Gemeinsame. Wir als Menschen sind alle eine Soße. Die einen glauben eben, dass Trump seniler ist als Biden, die anderen das Gegenteil. Aber wir glauben doch alle irgendwas; manches ist richtig, manches falsch. Ach, jeder von uns hätte doch den Artikel von Matthias Koch schreiben können! Jawohl! Oder etwa nicht?
Lügner? Nein. Oder? Hmmm…
Mir ist gerade noch eingefallen, dass wir so etwas auch in der EU schon hatten. Der dauerbesoffene Kommisionspräsident Jean-Claude Juncker wurde von den Medien genauso gedeckt.
https://www.youtube.com/watch?v=1wPj9bbySDo
https://www.youtube.com/watch?v=HegduXj9wLk
Ach ben…
Guck mal, es gibt doch jede Menge Bürgertumskinder, die zwar existieren, aber die niemand braucht. Die haben ihr Leben lang immer das gemacht, was man ihnen gesagt hat, sind immre brav in die Schule gegangen und haben dort auch immer schön auswendig gelernt, welche reine Wahrheit ihr Aufseher ihnen vorgegeben hat während sie dort kaserniert waren, und haben auch in umfangreichen Prüfungen bewiesen, dass sie die Vorgaben von Autoritätspersonen hervorragend internalisieren können.
Willst Du etwa, dass solche Menschen auf der Straße als Penner enden? Die Gesellschaft ist diesen braven Menschen, die immer nur das gemacht haben, was von ihnen verlangt wurde, doch eine fairere Behandlung schuldig. Das sind keine Ballastexistenzen, die verdienen ihren Platz im öffentlichen Dienst und im staatsnahen Medienbetrieb! Überhaupt, welche Auswirkung hätte es auf die Integrationskraft unserer Gesellschaft, wenn Heranwachsende, die brav alles tun, was ihnen aufgetragen wird, nach Ende ihrer Schulzeit in der Gosse landen, und alle ihre Hoffnungen enttäuscht werden, und zwar so, dass dies für die nächste Generation offen sichtbar ist?
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