Es gibt tatsächlich Menschen, die Deutschland wieder verlassen müssen. Zum Beispiel dann, wenn ihr Arbeitsvertrag oder ihr Touristenvisum ausläuft. Und es soll sogar Fälle geben, in denen ein Asylantrag abgelehnt wurde, womöglich sogar aus Gründen! So ging es auch einem Migranten aus Eritrea, der über Italien nach Europa kam, dann aber lieber nach Deutschland weiterreiste. Seiner Ausweisung entging er, weil er in der evangelischen Gemeinde Flintbek in Schleswig-Holstein Kirchenasyl erhielt.

Doch irgendwie war den Eltern der Kindergartenkinder nicht wohl dabei, dass der Pfarrer diesen Kirchenasylanten kurzerhand im Keller der Kita unterbrachte.

„Niemand – auch kein Pastor – kann uns garantieren, dass es bei einem womöglich traumatisierten Flüchtling, der sich wochenlang in einem Kellerraum ohne Tageslicht aufhält, nicht zu einer Kurzschlussreaktion kommen kann“, wird eine Mutter zitiert.

Den Pastor jedoch ficht solch kleinliches Sicherheitsdenken nicht an. Kurzschlussreaktionen? Wer hätte je von sowas gehört, wird er wohl gedacht haben. Deshalb machte er der verstörten Gemeinde klar, dass es sich hier um einen Fall übergeordnetes Interesse handelt:

„Wer die Haltung der Ev. Kirchengemeinde Flintbek in dieser Frage [des Kirchenasyls] für falsch hält, dem mag eine Abmeldung des Kindes aus unserer Kita ein notwendiger Schritt erscheinen, den wir bedauern“, [..] Die Gemeinde werde es allerdings nicht akzeptieren, „dass die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft als potenzielle Gefährder oder Terroristen öffentlich verunglimpft werden.“

Ich denke, in dieser rotzigen Antwort des Pfarrers sind einige entlarvende Gedanken enthalten. „Wem’s hier nicht passt, der soll halt gehen“ klingt zwar reichlich unverschämt für einen Pfarrer und offenbart einen erheblichen Mangel an Empathie gegenüber den Mitgliedern der eigenen Gemeinde, die ja nicht nur „seine Nächsten“, sondern auch seine Schäflein sind. Über die charakterlichen Eigenschaften ihres Hirten mag sich jedoch dessen Gemeinde streiten. Aber ich ging bisher immer davon aus, dass „die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft“ unmöglich asylsuchende Flüchtlinge sein können, sondern ausgerechnet die Kinder, deren Schutzbedürftigkeit der feine Herr Pfarrer ohne Zögern der seiner egoistischen Helferattitüde opfert. Ein Opfer, das ihn zudem nichts kostet. Die Schutzbedürftigkeit eines gewiss nur potenziellen Gefährders wird von ihm höherwertig eingeschätzt, als die der Kinder seiner Gemeinde. Dabei frage ich mich schon, ob die Daseinsberechtigung einer Kita eher in der Betreuung von Kindern oder der Unterbringung von Flüchtlingen liegt. Aber was weiß ich schon! Offensichtlich gilt es heute nicht nur für den Staat als obsolet, Verständnis und Solidarität bei seinen Bürgern einzufordern. Zu gefährlich, die Leute könnten „nein“ sagen. Also wir diese Solidarität kurzerhand requiriert und wem das nicht schmeckt, der darf sich als Feind der Gesellschaft beschimpfen lassen. Ich nenne dies moralische Erpressung!

Und noch etwas finde ich befremdlich. Wieviel Arroganz steckt in der Idee, ein Mensch könne in einem Kellerloch ohne Tageslicht besser aufgehoben sein als in seiner Heimat oder dem Land, in dem er eigentlich hätte Asyl beantragen müssen, in diesem Fall Italien? Sich solches als gute Tat anzuheften, ist allerfeinster Narzissmus.

Der Keller ist nun leer, denn der Zweck der Scharade ist erfüllt. Da der Eritreer nun über sechs Monate in Deutschland weilt, kann er nicht wie ursprünglich vorgesehen nach Italien abgeschoben werden, wo er zunächst um Asyl nachgesucht hatte. Grund: die Überstellfrist ist nun abgelaufen! Und so hat ein evangelischer Pfarrer aus einer Aufgabe des Staates Eritrea, die dann ein Problem des Staates Italien war, erst eines der Kinder seiner Gemeinde gemacht, um es schlussendlich und erfolgreich zum Problem Deutschlands zu machen.

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27 Kommentare

  1. Der Antichrist hat sich ja schon länger in der christlichen Kirche niedergelassen.

    Jetzt kommt es nur immer unverblümter zu Tage: Bolschewisten in Pfarrergewändern, Bolschewisten als Vorsitzende der christlichen Partei, ….
    Jesu Christi käme wohl das K***** bzw. das Signal, dass Armageddon nicht mehr allzu fern sein kann.

  2. johndoe, leider haben sie den Kernpunkt der Diskussion immer noch nicht verstanden. Zudem irren Sie in vielen der Details, die Sie beschreiben. Ich empfehle Ihnen, sich die Räumlichkeiten vor Ort selbst anzusehen und gebe Ihnen den dringenden Rat, die Vertrauenswürdigkeit Ihrer Informationsquelle zu hinterfragen. Ich unterstelle Ihnen lieber eigene Unkenntnis der Fakten als absichtliche Falschbehauptungen, allerdings müssen gerade Sie sich nun ja nicht darüber auslassen, dass die die Medien uns nur Halbwahrheiten präsentieren.

    Ein einziges Detail möchte ich hier vor allem für die Mitlesenden richtigstellen, weil es wesentlich ist. Die offene Kellertreppe mündet im Erdgeschoss in einen kleinen Flur, in dem es nicht nur de facto eine Chance gab, einander zu begegnen, sondern tatsächlich Begegnungen stattgefunden haben.

    Auf andere Details möchte ich nicht eingehen, da dies nur noch weiter von der eigentlichen Diskussion ablenken wird. Es geht hier nicht darum, ob es nun 13 oder 15 Treppenstufen von dem mit wie viel Lux auch immer hellen oder dunklen Flüchtlingskeller in die Gruppenräume der Kinder sind. Es geht allein um die von Herrn Letsch sorgfältig heraus gearbeitete unzulässige moralische Erhebung einiger Mitarbeiter der Kirchengemeinde Flintbek über ihre Mitglieder.

    Sie lassen vermuten, ein Mitarbeiter der Kirchengemeinde zu sein, aber ein solcher würde sich ja wohl hoffentlich weder der von Ihnen verwendeten Sprache bedienen, noch selbst so wenig informiert derartige Falschbehauptungen in die Welt posaunen. Andererseits zeigt das unter vollständigen Namen abgelieferte Verhalten an anderen Stellen des Internets, dass ich da offensichtlich irre.

    Selbst wenn ich genau wüsste, wer Sie sind, ist ein persönliches Gespräch mit Ihnen aber sicher nicht meine Holschuld. Längst überfällig scheint mir die Kontaktaufnahme von Mitarbeitern und dem Kirchengemeinderat mit den Eltern der betroffenen Kindergartengruppe, denn von direkten Gesprächen, die zu gemeinsam erarbeiteten oder zugestimmten Lösungen geführt haben, wissen zumindest die Eltern der Gruppe rein gar nichts.

    Da es anscheinend fast ans Unmögliche grenzt, zu verstehen, dass es hier ausschließlich um die Sorge der Eltern um ihre Kinder geht, möchte ich hier die Beweggründe ein letztes Mal deutlich machen: die Eltern und alle um die Kinder besorgten Menschen möchten nicht, dass eine nicht der KiTa zugehörige Person in direkter Nähe mit direktem Zugang zu den Kindern in hierfür ungeeigneten Räumlichkeiten untergebracht wird. Hierfür setzten sie sich mit aller Vehemenz ein und werden weiter alle notwendig erscheinenden legalen und moralisch einwandfreien Mittel und Wege nutzen. Nie haben sie etwas anderes getan. Die Herkunft und Ethnie des Untergebrachten oder das Kirchenasyl generell spielten dabei überhaupt gar keine Rolle und werden von Anfang an ausschließlich vom Herrn Pastor in die Auseinandersetzung getragen.

    Seit die Unterbringung in einem Nachbargebäude erfolgte, waren keine Stimmen der Eltern mehr zu vernehmen. Bis zu dem Moment fast zwei Monate nach Umzug des Kirchenasyls, in dem der Pastor seinen unsäglichen Brief veröffentlichte, mit dem er die Eltern an einen Pranger nagelte, alle anderen desinformierte und so die Gemeinde spaltete. Übrigens ist allein dieser Brief ursächlich für bei der Kirche eingehende wie auch immer geartete Drohmails, Beleidigungen und Diffamierungen, nicht die Veröffentlichung in Tageszeitungen, nicht der Text von Herrn Letsch und schon gar nicht das Verhalten der Eltern. Dass jeder Beteiligte oder Unbeteiligte hier Drohmails und dergleichen egal von welcher Seite als inakzeptabel erachtet, versteht sich von selbst.

    Und was meine Gemütslage angeht, war mir in meinem Kämmerlein zuhause in letzter Zeit aufgrund dieser Auseinandersetzung leider äußerst selten zum Feiern zumute. Bitte gönnen Sie mir diesen kurzen Moment.

  3. Wie sich die Zeiten ändern.
    Don Camillo, der ja mit seinen Kirchenasylanten fürchterlich scheiterte, hat ja seinen von ihm bewohnten Teil der Kirche als Asyl angeboten.
    Nie wäre er auf die Idee gekommen, seinen geliebten Kindergarten dafür zu benutzen, denn merke:
    Die kleinsten Schäfchen der eigenen Gemeinde gehen immer vor!
    Bei den heutigen Pfaffen, egal ob Protestanten oder Katholiken, hat man das Gefühl, dass nur noch die eigene Selbstdarstellung in Zusammenhang mit der entsprechenden politischer Windrichtung zählt!

  4. Zu meiner noch Kirchenzugehörigkeit (Anfang der siebziger Jahre) hätten die Männer der Kirchengemeinde kurz beraten, wer das Nötige praktisch zu erledigen hat: Jachtreise erteilen, wie es für mittelschwere Fälle hieß. Und es hätte sich niemand der ausgewählten Männer davor gedrückt, die ihm zugefallene Aufgabe zu erfüllen.
    Da war der Mann noch Mann.

  5. A la bonne heure! Genauso isses! Warum hat der erwürdige Herr Pfarrer seinen Schützling eigentlich nicht BEI SICH ZU HAUSE untergebracht? Wäre sein eigener Keller kein kirchliches „Botschaftsgelände“ wie die Kita gewesen, in der keine weltliche Macht eindringen darf? Oder gab es da vielleicht klitzekleine Sicherheitsbedenken bezüglich Leib, Leben und Eigentum?

  6. Mir fällt nur eines dazu ein….wenn man keine Ahnung vom Sachverhalt vor Ort hat, dann sollte man die Fresse halten. Der Schreiberling hat hier einfach nur eine einseitig tendenziöse Zeitung zitiert und sich seinen eigenen Teil dazu gedacht. Wer nichts über die Situation vor Ort kennt, der sollte sich gepflegt mit seiner Meinung zurückhalten.

    • Danke für den einseitigen, tendenziösen Kommentar. Aber ich fürchte, der Autor ist ein verstockter, der sich Ihren gut gemeinten Rat einfach nicht zu Herzen nehmen wird. Wenn Sie dem Link im Artikel der einseitigen, tendenziösen Zeitung folgen, gelangen sie zum einseitigen und tendenziösen Artikel der Lokalzeitung SHZ.de, die von der Situation vor Ort berichten – aber leider genauso einseitig und tendenziös. Ja, so sind sie, die Medien, die lokalen wie die großen tendenziösen. Können einfach nicht die Fresse halten. Und Blogger sind noch schlimmer…da machst nix dran.

      • Ach noch etwas, @johndoe. Wie’s der Belzebub so will wurde mir mittlerweile eine sehr ausführliche Schilderung der Vorgänge aus dem Kreis der Betroffenen zugestellt, welche, das muss ich leider sagen, es mir leider unmöglich macht, Ihrem Wunsch nach dem „halten meiner Fresse“ nachzukommen. Im Gegenteil! Besonders was die „Situation vor Ort“ und die kaltschnäuzige Reaktion des Pfarrers angeht – der Sie ja vielleicht selbst sind, wer kann das wissen – ergeben sich nun einige wirklich interessante Fragen. Aber das werden Sie dann in einem neuen Beitrag lesen und beleidigt kommentieren dürfen. Bis dahin, Hochwürden, verbleibe ich mit vorzüglicher Hochachtung.
        Ihr Roger Letsch
        (kein Kirchenmitglied)

        • Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung… Denn dass der „ehrenwerte“ Schutz nicht etwa den Schutzbedürftigsten der Gesellschaft gilt oder zumindest den eigenen „Schafen“, sondern vielmehr dem Wolf bzw. potentiellen Gefährdern, ist wahrlich kein Einzelfall, sondern symptomatisch für den Zustand heutiger (ev. Frei)Kirchen. Ich kenne diverse Einrichtungen seit meiner Erinnerungsfähigkeit von innen, und habe selbst einen ziemlich üblen, ähnlich gelagerten Fall bei einer Freikirche erlebt – der derzeit bei der Polizei bearbeitet wird (…). Auch hier darf man „gespannt“ sein, wen der Staat letztlich schützt.
          Bei @johndoe hört mein geschultes Ohr deswegen schon die Nachtigall trapsen…

    • Interessant, johndoe! Haben Sie Ahnung vom Sachverhalt vor Ort? Ich kenne ihn leider bis ins letzte Detail und applaudiere innerlich bei jedem Wort des hiesigen Verfassers.

      • Das mit dem „Fresse halten“ ist tatsächlich auf diese niederträchtigen Arten der Sichtweise auf diesen Fall bezogen. Denn bei eingehenden Beleidigungen, Drohmails an die Gemeinde in diesen Tagen und an Personen, die dort arbeiten, hört mein Verständnis auf und beginnt der Straftatbestand. Und daran denkt niemand von Ihnen auch nur ansatzweise in Ihrer Hetze. Nur mal schön aufregen, damit man was zum Aufregen hat, weil sie sonst nichts finden. Hach sie sind so herrlich selbstgerecht *Applaus* Und ich bin nicht der Pastor dieser Gemeinde, Sie und alle anderen können sich aber sicher sein, dass ich näher am Geschehen bin als wenn einer von Ihnen mit „irgendjemandem“ spricht oder Artikel außerhalb der SHZ liest. Dennoch denke ich, dass Sie und alle anderen es sich nicht anmaßen können zu beurteilen, was in Flintbek passiert. Denn die Räume zur Unterbringung sind mit einem separaten Zugang versehen und die Kita ist von dort aus nicht erreichbar. Es gibt defacto keine Chance, dass man einander begegnen konnte. Zumal die Unterbringung schon zwei Monate zurück liegt. Sie regen sich also über Dinge auf, die gar nicht mehr aktuell sind. Worüber Sie sich hier und auf anderen „Wutbürger-Seiten“ aufgeregen, ist ein privater langer Konflikt zwischen zwei Eltern und dem Pastor der Gemeinde und sich genau diese Personen aufregen und an die Presse wenden, weil die Mehrheit der Kita und der Kirchengemeinde samt Mitarbeiter und Pastoren nicht nach deren Willen spurt. Was Ihnen nämlich als Info fehlt ist, dass bis auf drei Elternpaare alle Eltern hinter dem zitierten Brief der Gemeinde stehen, dieser überhaupt erst in Abstimmung mit dem erweiterten Elternbeirat der Kita der Kirchengemeinde verfasst wurde. Durch diesen trotzigen Ärger der „Betroffenen“ (zu vergleichen mit einem geklauten Lolli) ist die Situation diese, dass nahezu alle Eltern vor Ort sich beschweren, dass sie sich durch den ach so „seriösen“ Artikel der SHZ in eine rechte Ecke verunglimpft fühlen.

        Wenn Sie und alle, die hier ins gleiche Horn blasen, das alles und sich für Ihre „sachliche“ Betrachtung feiern, dann ist bei Ihnen tatsächlich sämtlicher rationaler Verstand verloren.

        @TheCat: natürlich gibt es auch andere Fälle, das mag ich auch nicht bestreiten. Jedoch ist jeder Fall, der an diese Kirchengemeinde herangetragen wird, mit den zuständigen Stellen abgesprochen. Dazu gehören sämtliche Unterlagen und Historien zu den Personen. Und es gab genauso Ablehnungen in Fällen von Kirchenasyl. Ich kann hier nur für die Vorgehensweise dieser Gemeinde sprechen. Genauso wenig wie sich hier Urteile erlaubt werden dürfen, kann ich darüber urteilen, wie andere Kirchen bzgl. Kirchenasyl agieren. Jeder sollte erst vor seiner Haustür kehren, statt den Dreck auf andere zu wälzen

        • Es geht doch hier weniger darum, ob die Unterbringung den baurechtlichen Anforderungen entspricht oder nicht, es geht doch vor allen Dingen darum, dass hier der Pfarrer eine vom Gericht verfügte Abschiebung verhindert hat.
          Das wäre ja noch zu verstehen, wenn der Asylant in seine Heimat abgeschoben werden sollte, wo unter Umständen Folter und Tod droht.. nein er sollte nur nach Italien ausreisen.. Ich kann zwar verstehen, dass es ihm dort weniger gefällt als in Deutschland, aber das ist nun mal leider nicht der Sinn der Asylgesetze, dass sich jemand sein Land aussuchen darf, wo er Asyl bekommen kann.
          Die gerichtliche Entscheidung ist daher nicht zu beanstanden.. und selbst die Bibel sagt „So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“. Es gibt also in diesem Fall keinen übergeordneten Grund, sich über die staatlichen Gesetze oder Entscheidungen hinwegzusetzen.

        • Der Straftatbestand beginnt leider schon früher. Nämlich dann, wenn unbekannte Personen sich in einer Kita aufhalten. Die deutschen Gesetze sind da sehr klar: Eltern, bekannte verwandte und Betreuungspersonen, die ausnahmslos ein polizeiliches Führungszeugnis vorzulegen haben.

        • Leider liegt hier der Fall falsch. Die beschriebene Räumlichkeit gehört nicht zur Kita, befindet sich zwar im gleichen Gebäude (Souterrain statt Keller). Diese Räume werden auch nicht von der Kita benutzt und wurden auch nie benutzt. Die Eltern als auch die Kinder haben und hatten nie Kontakt zu dem jungen Mann. Auch die Eltern nicht. Auch die verhinderte Abschiebung, wie ihn Organist beschreibt, ist nicht zutreffend. Schlichtweg aufgrund der fehlenden Unterbringungsmöglichkeit in Kiel kam der junge Mann nach Flintbek. Es handelt sich also um niemanden, der vor Vater Staat absichtlich versteckt wird. Es herrschte einfach nur Platzmangel in den dortigen Unterkünften, da die Ämter mit der Bearbeitung nicht hinterher kommen, aber ständig neue Menschen in den Unterkünften ankommen. An der Stelle greift eben auch ein Kirchenasyl und springt dort ein, wo Behörden versagen. Wenn also etwas kritisch betrachtet wird, dann sollte es doch einfach die Bearbeitungsgeschwindigkeit bei den Behörden und Ämtern sein. Da schimpfe ich gerne auch mit.

          Ich denke, wenn Janedoe aufmerksam durch die Gegend geht, wird sie auf mich treffen, da auch mir das Wohl der Kinder, als auch derjenigen, die wirklich Hilfe benötigen, am Herzen liegt.

          Dennoch scheint mir wenigstens für Sie Herr Letsch es auch nicht angebracht zu sein, dass Drohmails, Beleidigungen und Diffamierungen eine Form der Reaktion sind. Wenn wir uns darin einig sind, dann werte ich das schon als kleines gemeinsames Ziel.

        • Ihre Meinung ist hier genauso willkommen wie jede andere, Johndoe. Aber ich muss sie nicht teilen. Kein Bisschen. Ich gebe Ihnen recht wenn Sie beklagen, dass Drohmails und Diffamierungen inakzeptabel sind. Genauso inakzeptabel übrigens, wie die Einwände der Eltern der Käfergruppe wegzudrücken und die Zuschreibungen der Xenophobie, weil diese Eltern die Sicherheit ihrer Kinder als wichtiger einschätzen, als die Solidarität mit ungeschriebenen Staatszielen und Hilfestellung im Fall von eklatantem Behördenversagen. Hier wurde Solidarität kurzerhand requiriert, Punkt! Die Formulierungen des Pfarrers in seinem Brief waren es aber letztlich, die mich zum Schreiben dieses Artikels und die Eltern zu Protesten veranlassten. Und die Spitzfindigkeit in Ihrer Aussage, der Keller des Kita-Gebäudes gehöre ja nicht zur Kita lässt mich vermuten, dass sie die Sicherheitsbedenken der Eltern schlicht nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Sonst würden Sie „betroffene“ Eltern nicht in Anführungszeichen schreiben. Wenn Sie gegenüber den Eltern ähnlich auftreten, wie Sie hier schreiben, ist es allerdings kein Wunder, dass es zur Eskalation kam.

          Und nochwas: „Ich denke, wenn Janedoe aufmerksam durch die Gegend geht, wird sie auf mich treffen…“. Echt jetzt? Ist es so leicht, Sie zu sehen, weil Sie auf dem größten Pferd sitzen? Wie wäre es damit: Ich gebe Ihre Mailadresse einfach an Janedoe weiter, sofern Sie einverstanden sind. Dann muss niemand „aufmerksam durch die Gegend laufen“ und Sie können in Ihrer konzilianten Art zu einem deeskalierenden Treffen einladen. Ein einfaches JA genügt.

        • @johndoe
          Ihre Ausführungen sorgen leider für einen Widerspruch.
          Sie stellen es nun so dar, als ob es sich um ein Problem der Unterbringung des Flüchtlings handelt, weil die Behörden so langsam arbeiten. Ich vermute, es ist die Ausländerbehörde gemeint. Solange aber diese Behörde den Fall noch bearbeitet und noch keine Entscheidung vorliegt, liegt auch keine Ausreisepflicht vor und somit ist auch der Begriff „Kirchenasyl“ völlig fehl am Platz.

          Allerdings ist in der SHZ.de (offenbar die lokale Presse) von „ausreisepflichtigen Flüchtlingen“ die Rede.
          Es wäre also gut zu wissen, mit welchem ausländerrechtlichen Status der Flüchtling in die Kita eingezogen ist bevor die 6 Monatsfrist erreicht wurde, die eine Abschiebung nach Italien unmöglich machte.

        • Ist doch völlig egal WIE der Sachverhalt vor Ort war. Der Pfaffe hat es aktiv möglich gemacht das geltendes Recht nicht durchgesetzt wird. Fertig. Punkt aus.
          WIE bitte rechtfertigen SIE das?
          Kirchenasyl muß abgeschafft werden!
          Ohne wenn und aber!

        • Wer sich wie die Kirchengemeinde nicht entblödet und einen afrikanischen Mann der tausende Kilometer zurückgelegt zum „schwächsten Glied unserer Gesellschaft“ erklärt, leidet offensichtlich unter gesellschaftlichen Wahrnehmungsstörungen. Deshalb darf sich auch jeder eine Meinung und ein Urteil über diese Vorgänge erlauben, der für die weiteren Kosten die dieser Mann nach Beendigung des Kirchenasyls verursacht, aufkommen muss – also jeder deutsche Steuerzahler, auch wenn Ihnen das nicht passt. Das Sie uns allen hier „rationalen Sachverstand“ absprechen wirft ein nur wenig schmeichelhaftes Bild auf Sie. Wie rational ist es denn einen Asylbewerber vor einem Rechtsstaat zu schützen, bis man denselben Rechtsstaat im Anschluss für dessen Unterbringung und Alimentierung in die Verantwortung nimmt? Wer sich auf das Recht europäischer Staaten beruft, sollte sich diesem Recht auch fügen.

        • „Wer sich wie die Kirchengemeinde nicht entblödet und einen afrikanischen Mann der tausende Kilometer zurückgelegt zum „schwächsten Glied unserer Gesellschaft“ erklärt, leidet offensichtlich unter gesellschaftlichen Wahrnehmungsstörungen.“
          Nicht die Kirchengemeinde hat die fragliche Person zu einem Mitglied unserer Gesellschaft erklärt, sondern der Gemeindepfarrer. Ich erkenne darin jedoch keine Wahrnehmungsstörung, sondern eine rhetorische Bösartigkeit zur Diffamierung Andersdenkender.
          Ich vermute, Sie sehen das ähnlich und haben es nur ironisch umschrieben.

      • Sofern Sie, werte Janedoe, wenn Sie zur „betroffenen Kitagruppe“ gehören, in der sich die „besorgten“ und „betroffenen“ Eltern bzw. Kinder aufhalten, dann zählen Sie doch bitte eins und eins zusammen anhand meiner Ausführungen, woher ich die Situation kenne. Und bei mir handelt es sich nicht um den Pastor. Dann kommen Sie doch gerne vorbei und wir reden von Angesicht zu Angesicht. Der Weg ist nicht weit. Die Einladung steht. Dann reden wir direkt, Sie haben alle Zeit mir sachlich und nicht polemisch Ihre Bedenken zu äußern und Sie verstecken sich nicht weiter im Kämmerlein zuhause und verbringen Ihre Zeit nicht nur mit Feiern der Worte von Dritten.

        • Nun, Johndoe, dieser Einladung sollten Sie schon noch einen Ort oder Namen beifügen, an den sich Janedoe wenden kann. Anonym ausgesprochene Einladungen für Gespräche kommen nämlich leider nie zustande. Ich stelle gern den Kontakt her, schreiben Sie mir einfach.

        • Lieber Herr Letsch, ich halte Janedoe einfach für intelligent genug, dass Sie von alleine drauf kommt, wen sie ansprechen muss. Das hat nichts mit „Auf einem hohen Pferd sitzen und gesehen werden“ zu tun.
          Ich habe durchaus und gerne ein Ohr für besorgte Eltern und deren Belange und stelle mich gerne und immer schützend vor die Kinder, da dies meine Pflicht ist, wie auch eines jeden anderen Erwachsenen. Solange es in der Diskussion sachlich bleibt und hier nicht persönliche Konflikte mit Einzelpersonen, politische Gedankengänge oder anderes der Aufhänger sind, um sich bei jeder Gelegenheit gegenseitig eins rein zu würgen. Wenn wir soweit angekommen sind in unserer Gesellschaft, um auf alles zu schlagen, was sich bewegt, sind wir wirklich arm dran und dann sehe ich unsere Gesellschaft zum Scheitern verurteilt. Vielleicht finden Sie einen Grund, warum Personen aus der Gemeinde selbst nach direkten Gesprächen und einem Sprechen und Zuhören, gemeinsamen Lösungen erarbeiten mit der ganzen Kitagruppe zum Landrat rennen, die Presse informiert wird und damit bewusst und bockig wie ein Kind etwas durchgesetzt werden will. Es ist falsch in meinen Augen, wenn Menschen einer Lösung zustimmen und danach das Messer in den Rücken gerammt wird. Das Prinzip dieses Handelns kennt man aus Ost-Zeiten zur Genüge, dagegen haben sich glücklicherweise auch Menschen aufgelegt bzw. das System ist daran gescheitert.
          Es gibt Lösungen, es gibt konkrete Maßnahmen, die veranlasst wurden, um den Eltern in dem Fall entgegen zu kommen. Die Bedenken wurden gehört und es wurden die Sorgen aufgegriffen. Dennoch ging es den Eltern nicht weit genug, weil man generell eine andere Meinung von christlichen Werten vertritt, eine andere als es Millionen andere machen. Es fand eine generelle Verurteilung von Hilfe am Menschen statt, einem Menschen, den keiner der Eltern kennt. Man kann nämlich immer Dinge so auslegen, wie man möchte. Da drehen wir uns im Kreis. Ich akzeptiere daher Ihre Ansicht und werde sie aber genauso wenig ändern können wie Sie meine.

          Gerade Sie sollten aber mit Ihrer Herkunft aus der DDR genauso wissen, dass zudem in den Medien uns nur Halbwahrheiten präsentiert werden. Oft genug prangern Sie das in Ihren Blogs an, Herr Letsch. Einige Ansichten teile ich sogar mit Ihnen. Und das Nachrichten so verbreitet werden, wie Meinungen gesteuert werden sollen. Vor allem werden negative Schlagzeilen von den meisten lieber gelesen, als wenn man sich besonnen an einen Tisch setzt und es positive Nachrichten zu vermelden gibt. Denn das wäre ja nicht spannend und es gibt nichts, worüber man sich auslassen kann. Somit hat der Mensch etwas zu tun und fängt nicht an von alleine nach links und rechts zu schauen. Dem Beispiel ist die SHZ gefolgt, wie die Lemminge rennen viele dem nun hinterher.
          Das sieht man auch an dieser Diskussion. Keiner von Ihnen möchte oder hat das Bedürfnis auch nur annähernd die andere Seite zu hören und haben dank der Analyse des Zeitungsartikels eine vorgefertigte Meinung und hauen drauf ein. Ich habe den Brief an die Eltern nicht geschrieben. Ich stehe aber dafür ein, dass wenn man zu Recht einem MENSCHEN hilft, dem auch nachkomme und diesen annehme. Selbst dann, wenn es sich um jene handelt, die eine andere Meinung haben und dennoch um Hilfe bitten. Daran wird sich bei mir nichts ändern. Ich kann nichts dafür, wenn Sie oder andere mit der Kirche schlechte Erfahrungen gemacht haben. Es gibt sie aber, trotz all ihrer Fehler und Geschichte. Ich bin niemand, der jeden retten will und kann, aber im Rahmen meiner Möglichkeiten für all diejenigen ansprechbar, die positiv statt destruktiv aufeinander zugehen.

          Ansonsten sind wir kein bisschen besser wie Islamisten der Boko Haram, ISIS oder Als Quaida, die allen den Kopf abschlagen, Menschengruppen verfolgen und Regionen und kulturelle Schätze der Welt in Schutt und Asche legen, die nicht die gleiche Meinung haben.

          In dem Sinne wünsche ich Ihnen Momente, in denen Sie nicht angefeindet werden und Augenblicke, in denen Sie auch auf andere zugehen können.

        • Ich hatte auf ein JA oder NEIN gehofft, was uns vielleicht einer wirklichen Klärung des Problems näher gebracht hätte.
          Tja, manchmal drücke ich mich wohl zu unklar aus. Im Übrigen bin ich dem „Club“ derjenigen, die angefeindet werden, längst beigetreten. Das ist aber meiner Haltung geschuldet – dieser Aspekt verbindet uns wohl unfreiwillig. Ansonsten stimmen wir nicht überein. Schon gar nicht in der Beurteilung der Lage. Aber anstatt sich mit meiner Meinung auseinanderzusetzen, verpassen Sie die Gelegenheit, sich mit den Leuten auszutauschen, deren Beweggründe sie offensichtlich nicht verstehen oder als weniger Wert als die eigenen betrachten. Wie gesagt hätte ein JA genügt, um den Diskurs dorthin zurück zu schicken, wo er geführt werden muss – dazu müssen Sie mich als Mediator nicht einmal akzeptieren. Doch ich höre nichts von Ihnen als larmoyante Verteidigungsreden und Abschweifer zu ISIS und Boko Haram. Geschenkt! Sie haben da Eltern von Kindern im Ort, um deren Ängste Sie sich kümmern sollten. Also hören Sie auf, die Welt zu retten und suchen Sie das Gespräch. Ihr JA ist im Moment alles, was dazu fehlt.

  7. Hach, ich freue mich immer wieder, von solchen „Hirten“ zu lesen.
    Dann kann ich nämlich meine Botschaft predigen:

    „Wer €5.500 Pfarrbeamtengehalt für die berufsmäßige Nachfolge Christi erhält, der oder die erhält €5.000 zu viel.“
    Würde der „gute Hirte“ so arbeiten müssen, wie ein Großteil der ihm anvertrauten Scherflein, er wüsste, welcher Ton sich gehört.

    Von dem Wahn abgesehen, über dem stehen zu wollen, was sinnvoll oder für andere Menschen angemessen ist, mal abgesehen.

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