Papiertaschentücher sind „Tempos“, glutamatverranzte Speisewürze heißt „Maggi“ und wer wissen will, wie sich ein Buch verkauft, nutzt den jahrzehntealten Goldstandard für Bestsellerlisten: die des Spiegels. Bisher zumindest war das so. Aber dann klaffte aktuell an Platz 6 der Online-Version der Hardcover-Sachbuch-Bestseller plötzlich eine unerklärliche Lücke, ein White-Out und man überlegt, warum der Seitenzimmermann hier wohl ein Loch gelassen hat. Bis man dahinterkommt, dass es da ja dieses eine Buch gibt, das nach seiner versehentlichen Empfehlung durch einen Spiegel-Redakteur, der sich erdreistete, eine eigene Meinung zu haben, in den Blick der Öffentlichkeit gelangte. Ein Buch, so schlimm und ungezogen, dass es in Deutschland kluge Menschen gibt, die behaupten,

Spiegel-Bestsellerliste bei Amazon

Meinungsfreiheit sei ja ganz nützlich, aber hier werde sie „missbraucht“ – dabei waren nicht mal Zeichnungen von Mohammed drin! Empörte Leser und Kunden von Amazon beschwerten sich über die „Lücke“, in der den Zahlen nach eigentlich eben dieses Buch, nämlich „Finis Germania“ stehen müsste, worauf der Seitenzimmermann die Liste so zu spachteln begann, dass es verschieden große Lücken gab und der ausgefallene Platz 6 nicht mehr so auffallen musste. Na sowas, denkt der Leser. War da nicht was? Fehlt da nicht was? Nun ist es so, dass die Spiegel-Liste an vielen Orten im Netz rezipiert wird. Amazon wird die Werke selbstredend mit den eigenen Artikeln verlinken, andere Online-Händler tun das mit ihren. Und so kam es, dass die Liste noch an einem Ort unverfälscht zu finden war, nämlich bei Thalia. Überall sonst hat man der Wahrheit ein klein wenig „nachgeholfen“. Ein Vorgehen, das wir aus der Zeit stalinistischer Säuberungen kennen, als gewissen in Ungnade gefallene Genossen aus Bilder und Dokumenten getilgt und gelöscht wurden. Damnatio memoriae!

…und bei SPON direkt

Wir tolerieren in diesem Land Leute, die an Chemtrails glauben oder dass Elvis noch lebt oder dass die Linke eine demokratische Partei ist – aber für ein unbequemes Buch aus einem zur Paria erklärten Verlag müssen wir zu Lüge und Fälschung greifen? Wo sind wir hier nochmal? In einem Land, in dem Zensur nicht stattfindet? Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, das Buch zu besprechen, es zu loben oder zu verreißen ist Teil des liberalen Betriebssystems unserer Gesellschaft – oder sollte es zumindest sein. Niemand muss es kaufen und es gibt für die meisten Menschen sicher fast keinen Grund, dies zu tun. Aber Zahlen fälschen? Warum? Für den guten Zweck, das höhere Wohl? Zum Wohle der Allgemeinheit oder die Reinhaltung der Literatur? Die Spiegel-Bestseller-Liste war eine Institution, eine Instanz, die nur auf harten Zahlen basierte. Zuverlässig, weil unbestechlich und unbeeinflussbar – außer durch Absatz von Büchern oder eben dessen Ausbleiben. Das ist nun vorbei. Auch dieses letzte Fünkchen von Objektivität der Presse reiht sich ein in die Doktrin einer selbsternannten Meinungselite, wie sie Jean-Claude Juncker trefflich definiert hat: „Wenn’s drauf ankommt, muss man lügen.“

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31 Kommentare

  1. Hervorragender Post, hervorragende Seite, habe ich meinen Regelmässig-Bookmarks angefügt. Zur Sache: Ich habe einen Screenshot gemacht von der amazon-Liste MIT der Lücke (Wenn Sie hier im Blog eine Adresse zum Hochladen angeben, mache ich das gern.); im Vergleich mit der eigentlichen Spiegel-Liste ist jener Listen-Zustand in meinem Empfinden aber noch „harmlos“, denn es waren dort die Plätze 1 bis 5 mit Inhalt, dann Platz 6 ohne Inhalt, aber mit der Zahl 6, und dann ab Platz 7 wieder mit Inhalt, d.h. es fand kein „Nachrücken“, „Aufrücken“ oder wie auch immer statt, sondern Platz 7 blieb auf Platz 7, Platz 6 offensichtlich unbesetzt.

    Gerade das Nachrücken des „Siebener“-Titels bald drauf und im Spiegel selbst (und anderswo) stellt aber einen weiteren, zusätzlichen Affront dar, der ggf. auch wettbewerbsrechtlich erheblich sein könnte: Spiegel (Auftraggeber und Löscher) ist „mit“ Bertelsmann, Buchreport (als etwaiger Handlanger) ist Bertelsmann (!), und der Titel Nr. 7, der dann wundersamerweise zu Titel Nr. 6 wurde (eben in allen Listen ausser der von meinem Screenshot) stammt von Knaus, wiederum Bertelsmann, d.h. mit der Falschangabe hat Bertelsmann einen eigenen Titel, zulasten eines anderen aus einem Kleinverlag, gepusht.

    Interessant wäre auch, zu erfahren, aus welchem Verlag der auf Platz 10 nachrückende (also eigentlich auf Platz 11 „richtige“) Titel stammt, denn meist sieht man (?) nur die ersten 10 Plätze der Liste (der von original Platz 11 wäre also normaliter gar nicht sichtbar gewesen); jedenfalls meine ich, mich aus Buchhandlungen nur an 10 Plätze erinnern zu können. (Wer Platz 11 war, weiss ich nicht, ich habe zu spät an diesen Aspekt der Sache gedacht.)

    Da viele Leute Bücher „nach Liste“ kaufen, spielt dieses „Nachrücken“ von 7 auf 6 und ggf. insbesondere auch von 11 auf 10 durchaus eine Rolle und ist m.E. auch wettbewerbsrechtserheblich, zumal bei begünstigten Bertelsmann-Titeln, also solche aus dem eigenen Haus, Imprints hin oder her.

    Noch zur nachfolgenden Ausrede der angeblichen „Qualitätsrelevanz“ beim Zusammenstellen der Liste. Über all die Jahre fanden sich auf den Spiegel-Bestsellerlisten zuverlässig jede Menge auch kaum qualitätshaltiger und insbesondere auch ausgesprochener Dreck-Titel, so dass ich eine irgendwie geartete „Qualitätsauswahl“ seitens einer „Redaktion“ (gleich ob im Spiegel oder Buchreport) niemals auch nur in Erwägung gezogen habe; wie mir ist es sicherlich auch zahllosen anderen Beobachtern der Liste ergangen, so dass von einer „Verbrauchertäuschung“ ausgegangen werden muss, sollte diese tatsächlich stattgefunden haben (siehe auch den Titel der Liste); mehr oder minder bekannt war lediglich die Tatsache, dass sog. Longseller, also Bibel, Koran, Mundorgel, Schulbücher und dergleichen nicht auf die Liste gelangen, die also nur „aktuelle Bestseller“ umfasste.

    Das war sicherlich nicht jedermann bekannt, mir gleichwohl, und ist wettbewerbsrechtlich nicht zu beanstanden, da auch vom Begriff gedeckt: „Bestseller“ nämlich als korrekte Form des Pleonasmus „aktuelle Bestseller“, d.h. der Begriff „Bestseller“ kann als Longseller ausschliessend verstanden werden, denn „Best“ impliziert „aktuell am meisten“, wenn dort, offensichtlich für jedermann, besserverkaufende Bestseller anderer Zeiten offensichtlich nicht auftauchen: Wenn z.B. sich ein aktuelles Buch, mit 2.000 Exemplaren Wochenabverkauf und 30.000 Gesamtverkauf, auf Platz 3 befindet, man aber weiss oder ahnt, dass sich z.B. Simmel-Romane der Siebziger zu Hunderttausenden verkauft haben, dann wird auch für den leichtfertigen Beobachter offensichtlich, dass „Best“ nicht „Alltime-Best“ bedeuten kann, sondern offensichtlich nur den aktuellen Verkaufsrang (der von Longsellern ggf. auch mal über-, meist aber eher unterschritten werden dürfte, d.h. diese sollten sich eh im direkten Vergleich jeweils auf den hinteren Plätzen wiederfinden, wären sie denn mit in die Liste aufgenommen).

    Hinsichtlich der vom Spiegel nun aber vorgetragenen „Qualitätsauswahl“ – die zudem offensichtlich erlogen ist, sonst hätten zahllose Titel niemals in der Liste aufscheinen dürfen, denn zumindest bei Dreck-Titeln ist „Qualität“ keine Ansichtssache – liegt aber ganz eindeutig eine, sei’s jahrzehntelange, sei’s „nur“ aktuelle, Veräppelung des Publikums (also der im Buchhandel grossteils auch zahlenden Kundschaft, zahlend auch für Bertelsmann-Titel) vor und somit wettbewerbsrechtlich relevante Täuschung dieser zahlenden Kundschaft, die ihre Kaufentscheidungen, so bekloppt wie’s ist, zu grossen Teilen eben von den Plazierungen auf dieser verlogenen Liste abhängig macht: Alle (!) aufgrund von „Qualitätserwägungen“, sprich Willkür, jemals aus der Liste geworfenen Titel wären hier wettbewerbsrechtlich benachteiligt, eben mangels offener Kommunikation dieser (an- oder vorgeblichen „Qualitätsauswahl“ seitens Spiegel, Buchreport oder wessen auch immer:

    Denn gerade das regelmässige Vorhandensein auch von ausgeprochenen Dreck-Titeln auf der Liste musste im Leser und Buchkäufer den Irrtum erwecken, es fände eben keinerlei Qualitätsauswahl statt, zumal der Titel „Bestseller“ das auch nicht hergab; dass das Präfix „Spiegel“ als solche Einschränkung (tatsächlich wohl: als – zudem ungeeignete – juristische Absicherung für allfällige Ausnahme-Zensur-Fälle) gedacht war, wird erst jetzt im nachhinein deutlich; all die Jahre habe ich diese als „Ersteller-Werbung“ verstanden (d.h. derjenige, der sich die Mühe der Listenerstellung macht, lässt sich diese damit honorieren, indem er dick seinen Namen an allen Anschlageplätzen der Liste sieht, und nur in dieser Funktion war das „Spiegel“ ja auch (und hochgradig) sinnvoll), also als werbende Herkunftsbezeichnung; jetzt im nachhinein versucht der Spiegel aber offensichtlich, in das „Spiegel“ vor der Liste eine „redaktionelle Bearbeitung“ seitens des Spiegel hineinzudichten:

    Ich möchte wirklich wissen, wieviele der Buchleser und -käufer, die nicht „vom Fach“ waren (und also eh alles mit 30% Nachlass, wenn nicht gar gratis bekamen und bekommen), hier jemals an eine mögliche „Redaktion“ (also Auswahl) durch den Spiegel gedacht haben mögen, ausser eben der dem Beobachter mehr oder minder eingängigen und auch nachvollziehbaren Abscheidung von Longsellern.

    Zumindest in Anbetracht der Tatsache, dass der Spiegel zu erheblichen Teilen Bertelsmann gehört (und der Buchreport m.W. ganz), ist die Bezeichnung „Spiegel-Bestseller“ für die Liste wettbewerbsrechtlich untragbar und auch stets untragbar gewesen, da der Listenersteller, durch die Eigentumsverhältnisse, zumindest indirekt im Wettbewerb zu den ggf. durch seine „Auswahl“ / „Redaktion“ Betroffenen steht – von sog. „Spiegel-Taschenbüchern“ o.ä. (also Bertelsmann-Imprints unter eigenem Spiegel-Namen mal ganz abgesehen), und auch, wenn die Eigentumsverhältnisse anders bestünden, hat auch ein Nicht-Wettbewerber nicht das Recht, Verlage dadurch zu schädigen, indem er Kaufentscheidungen von Dritten damit (in der Wirkung; auf die Intention kommt es gar nicht an) durch angeblich / scheinbar „harte Zahlen“ beeinflusst, während er tatsächlich aber eine Auswahl (eben zulasten der dadurch im Einzelfall betroffenen Verlage) getroffen hat.

    Da aber „xy-Bestseller“ nicht als redaktionelle Bearbeitung, sondern als Herkunftsbezeichnung / Werbung verstanden werden – selbst heute, nach dem Skandal, könnten die betroffenen Verlage sicher sein, dass kontrollierte Umfragen auf der Strasse kein anderes Bild hierzu ergäben, und sie sollten genau eine solche Umfrage vor Klage auch durchführen -, müsste der Herausgeber einer solchen Liste, bei jeder Veröffentlichung der Liste (also insbesondere auch auf den Aushängen in den Buchhandlungen) dick und fett klarstellen, dass die Liste der sog. „Bestseller“ zudem „nach Qualitäts- und anderen Gesichtspunkten redaktionell bearbeitet“ wurde, oder dies mit ähnlichen, gleichermassen eindeutigen Formulierungen bekanntgeben.

    Dann würden sich nämlich nur noch die Käufer bei ihren Einkäufen nach der „Bestseller-“ Liste des Herausgebers xy richten, die ihre Kaufentscheidungen nicht nur von den aktuellen Kaufentscheidungen der anderen „Buchliebhaber“ (Herdentrieb, Zugehörigkeitsbedürfnisse nach Gemeinschaft usw.) richten (genau in diesem Aspekt liegt nämlich die Täuschung einer vorgeblichen „Bestseller-“ Liste: die „nackten Zahlen sind eben nicht wertfrei, sondern stehen für Kaufentscheidungen von jedenfalls hinsichtlich Buchkauf als solchem „Gleichgesinnter“), sondern die sich zudem von Herausgeber xy und dessen „Redaktion“ redaktionell anleiten, d.h. in ihren Kaufentscheidungen geschmacklich leiten, lassen wollen.

    Ist nun dieser Herausgeber / Listenersteller der Spiegel, der hinsichtlich seiner Sicht (!) der Dinge in den letzten Jahren stark an Glaubwürdigkeit eingebüsst hat, und weiss der Buchkäufer um diese redaktionelle Bearbeitung – was aber wie dargestellt kaum je der Fall sein dürfte, vielleicht bei einem Buchkäufer von 200? -, dann dürften sich die Kaufentscheidungen aufgrund der Listenplätze im Rahmen halten. Demgegenüber wähnt der sich in seinen Kaufentscheidungen (auch, d.h. partiell, im Einzelfall, wenn nicht gar regelmässig) nach der Liste richtende Buchkäufer die Listenplätze aber derzeit durch harte Fakten, nämlich die aktuellen (zumindest relativen!) Verkaufszahlen gesichert, vertraut dem Spiegel, dessen Meinung er weit weniger vertrauen würde, also hinsichtlich der vorgeblichen / scheinbaren / ihm vorgegaukelten „Fakten“, eben weil keine Distanzierung von den (relativen) Verkaufszahlen seitens des Spiegels erfolgt (ausser jetzt in der „Rechtfertigung“ der Finis-Germania-Zensur, welche, die Rechtfertigung, ja kaum wer bewusst wahrnimmt oder gar im Gedächtnis behält, zumal bei den Leuten, die ihre Kaufentscheidungen nach (vorgeblichen) Bestseller-Listen richten.

    Kurz: Wüsste dieser „Listen-Buchkäufer“, dass die Liste nach (gleich welchen) Erwägungen der Spiegel-Redaktion verfälscht ist, die (relativen) aktuellen Verkaufszahlen also nur zum Teil widerspiegelt, dann machte er seine Kaufentscheidungen weit seltener von diesen Listenplazierungen abhängig, sondern fragte sich stattdessen, inwieweit, wie sehr die Spiegel-Redaktion an der Liste wohl herumgedoktert haben mag. Das heisst also, bei offener Kommunizierung dieser „Redaktion“ durch den Spiegel wäre die Liste als Werbeinstrument für die auf ihr aufscheinenden (also nicht aus ihr wegzensierten) Titel weit weniger wirksam, und dass sie hochwirksam ist, zeigt nicht nur ihre ausserordentliche Prominenz in den Buchhandlungen (und im Web und in zahlreichen Presseorganen, jede Woche), sondern auch die offensichtliche Tatsache, dass Aufscheinen eines Titels in der Liste diesem zu messbarem weiteren Erfolg verhilft – genau wie Besprechungen in Literatursendungen im TV z.B. und anderes dergleichen.. nur: dort weiss der Buchkäufer, dass er aufgrund der Meinung Dritter (die er aber für folgenswert hält, was er beim Spiegel ggf. ja durchaus auch tun dürfte) kauft – der Spiegel gaukelt ihm aber (hocherfolgreich für die begünstigten Verlage) vor, er kaufte aufgrund von Schwarmintelligenz (oder wie man die Kaufentscheidungen insoweit Gleichgesinnter auch immer nennen möchte)… und NUR aufgrund dieser (aktuelle relative Verkaufsergebnisse).

    Letztlich muss man sich natürlich auch fragen, ob bei solcher „redaktioneller Bearbeitung auch aufgrund Qualitätserwägungen“, die der Spiegel zu seiner Verteidigung jetzt durchblicken lässt, nicht u.U. auch in der Vergangenheit jedenfalls im Zweifel Titel aus dem Bertelsmann-Imperium „bevorzugt“ worden sein mögen – wie es im hier vorliegenden Fall ja nachweislich geschehen ist.

    (Dass die Bertelsmann-Erbin eine enge Freundin der Kanzlerin sein soll, wird immer wieder kolportiert, hat juristisch, auch wenn’s denn stimmen sollte, keinerlei Relevanz, aber ist nur ein weiteres Detail im Bild, das der Spiegel heutzutage bei Menschen, die ihre (Kauf- wie anderen) Entscheidungen gern noch unbetreut denkend treffen, abgibt – vor (vielen) Jahren wäre sicher auch eine Spiegel-Meinungs-was-du-kaufen-sollst-Liste durchaus recht erfolgreich gewesen -, und bitte erlauben Sie mir, auch Arvato noch kurz zu erwähnen, die weitere Tochter unter den fast unzähligen Bertelsmann-Töchtern und -Beteiligungen, die dem Vernehmen nach u.a. in Logistik macht, daneben aber auch Callcenter unterhalten soll und gar, glaubt man denn unbestätigten Gerüchten im Web, Zensurkolonnen betreiben mag: Wenn das stimmt, das passt wohl der Spruch, es ist nicht alles Stasi, was zensiert, und Regierungsnähe wäre dabei in so manchem Falle gegeben.)

    Sehr geehrter Herr Letsch, ich hoffe, dass Sie meinen Post trotz seiner (auch ein wenig ungeordneten) Länge (Brainstorming eben) veröffentlichen, da er ja so einiges an „Munition“ gegen die inakzeptable und m.E. auch illegale Vorgehensweise des Spiegel beinhaltet und somit dem einen oder anderen vom Spiegel geschädigten Kleinverlag u.U. Hilfestellung bei der eigenen Argumentation, aussergerichtlich oder vor Gericht, bieten könnte.

    Die „Spiegel Bestseller“-Liste jedenfalls darf auf keinen Fall ihren derzeitigen, verlogenen Namen behalten.

    • Herzlichen Dank, und noch ein kleiner Nachsatz. Der Spiegel behauptet sinngemäss, Eingriffe erfolgten nur in absoluten Ausnahmefällen, und das ist u.U auch richtig, während es aber natürlich keinerlei Entschuldigung darzustellen vermag: Das Buch ist weder verboten, noch könnte es nach derzeitiger Rechtslage verboten werden – hinsichtlich Vermutungen nähern wir uns immerhin Reichsgesetzen langsam an, siehe hierzu nicht nur das Netz-DurchwirkungsG (hochwirksame Zensur über die Brieftasche der Forenanbieter: Risikomanagement durch Streichen allens, was auch nur in die Nähe von Zweifelsfällen gerät), sondern insbesondere auch die teure Hamburger „Posse“ „Bana Alabed – Der blaue Bote“: ein Irrwitz, aus dem man wohl, ganz unbedarfter Beobachter, schliessen könnte, Systemmedien dürften lügen, was das Zeug hält, während Nichtsystemmedien nicht mal mehr (durchaus begründete) Vermutungen äussern dürften – aber das ist sicher ein falscher Eindruck, den ich da gewonnen habe, denn ich kenne die ganze Angelegenheit ja nur durch Lesen frei Verfügbarens, tja. (Der Betreiber der Seite verfolgt weiter den Rechtsweg; Danisch ist der Blogbetreiber, der ihm da wohl keine übermässigen Chancen hinsichtlich BVerfG einräumte, aufgrund seiner Erfahrungen mit diesem Gericht – Stichwort: Baer -, d.h. hoffen darf der Blogbetreiber nur auf den BGH, und wenn der sich auch gegen ihn stellt, sieh’s düster aus, denn Strassburg nimmt ja auch nur eine Minderzahl von Klagen an.)

      Auch mit Jugendschutz und dergleichen ist dem Buch nicht beizukommen, somit wäre aller-, aller-, allerhöchstens ein „redaktioneller Kommentar“ zu Titel 6 der Liste erlaubt gewesen, besteht man spiegelseits weiter auf der (als solcher nunmehr nachgewiesenen) impliziten Lüge, bei den Titeln auf der Liste handle es sich um die aktuell sich am besten verkaufenden „aktuellen“ Bücher (also ausser Longsellern).

      Übrigens habe ich erst durch Ihren Artikel hier erfahren, dass es sich beim „freien“, nämlich unbelegten Platz 6 bei amazon (zu dem Zeitpunkt meines Screenshots) auch um einen blossen Skriptfehler gehalten haben könnte; ich hatte damals angenommen, die kommunizierten die Zensur wenigstens offen; wie wir jetzt wissen, haben sie demgegenüber tatsächlich versucht, den Zensurakt zu vertuschen und zu verschweigen, darum dann auch das prompte Nachrücken des Platz-7-Titels auf den ihm nicht zukommenden Platz, und der auch die weiteren Titel begünstigende Dominoeffekt, der bei Freilassen so ja (auch für weitere, ggf. Nicht-Bertelsmann-) Titel nicht eingetreten wäre.

      Diese beabsichtigte Heimlichkeit scheint mir aber höchst wichtig bei der Bewertung zu sein, denn damit zieht das „Argument“ des Spiegel, man wende solche „Eingriffe“ „nur in absoluten Ausnahmefällen“ an, m.E. nicht mehr: Wenn solche Eingriffe, also (auch wettbewerbswidrige) Zensurmassnahmen in aller Stille durchgeführt werden, wer will dann wissen, was für den Spiegel „absolute Ausnahmefälle“ sind? Ein auf frischer Tat ertappter Einbrecher behauptet ja auch, er klaue heute zum erstenmal, während die Lebenserfahrung eher dafür spricht, dass man ihn vielleicht bei seinem 20., 40. Bruch endlich erwischt hat.

      Werden solche „Eingriffe“ aber niemandem gegenüber dokumentiert, insbesondere weder einer (hierfür nicht existenten) Aufsichtsbehörde, geschweige denn, gegenüber dem Verlag selbst, ist es durchaus plausibel, dass sie, also die Zensurmassnahmen, zumindest „immer mal wieder“ erfolgen, wenn’s gerade genehm ist – was ist z.B. mit den verrufenen (aber lustigen, wenn man schrägen Humor mag) Pirinçci-Titeln, die sich ja auch recht gut verkauft haben sollen?

      Im übrigen widersprechen sich die beiden Spiegel-Behauptungen (für die ich keine Belege nachweisen kann, die aber beide so kolportiert wurden, und die sich sicherlich nötigenfalls belegen lassen werden): Einerseits (sinngemäss) „nur in absoluten Ausnahmefällen“ und andererseits vorgeblich doch regelmässiges „Aussondern“ (also Zensieren) mit (sinngemäss) „Unsere Liste richtet sich nicht nur nach den Verkaufszahlen, sondern wir nehmen auch redaktionelle Eingriffe vor, aufgrund unserer Qualitätsstandards“.

      Und weiter, das sei auch allgemein bekannt, was ich für eine grobe Lüge halte, wenn es denn so gesagt worden ist – also, mir war das bislang völlig unbekannt, ähnliches habe ich nicht mal geahnt, und ich gehöre gemeinhin zu den sehr gut Informierten, zumal im Buchwesen; bei mir finden sich an die 20.000 Bücher, allerdings habe ich nur ein einziges von denen nach der Spiegel-Liste gekauft, das war damals „Bittere Pillen“ – erworben nicht wegen seines guten Platzes dort, sondern durch diesen aufmerksam gemacht auf den – damals durchaus überaus hilfreichen – Band (es gab ja insbesondere kein Internet); andere Buchkäufer funktionieren i.ü. oft ähnlich und systematisch so:

      Sie kaufen nicht „direkt“ aufgrund der Liste, nehmen die Bücher der Liste aber in die Hand, treffen aufgrund ihrer also die – letztlich alles entscheidende – Vorauswahl, und kaufen dann nach Durchblättern, nach Geschmack: Wäre das Buch aber nicht in der Liste – und damit auch und insbesondere: auf dem „Bestseller“-Tisch der Buchhandlung!!! – aufgetaucht, hätten sie es nie in die Hand genommen, sich somit nie für seinen Kauf entschieden – diese Liste „macht“ also ein recht gut verkäufliches Buch zum Bestseller, ganz offen auf diesem Tisch, und, genauso wirksam wenngleich weniger offensichtlich, durch die Liste mit den weiteren Plätzen höher als 20, von dessen halböffentlicher Existenz ich erst jetzt erfahre.

      Der entscheidende Punkt hier ist offenbar der, dass sich die Buchhandlungen bei ihren Bestellungen auch der noch nicht dem Endkunden als Bestseller offensichtlichen Titel oft genug nach dieser Liste richten – sie zahlen sogar Geld dafür -, und dann finden sich diese daher (!) bestellten Bücher notwendigerweise gehäuft (also in Mehrfach-, nicht Einzelexemplaren) in der Buchhandlung, wo sie wiederum der Kunde mit höherer Wahrscheinlichkeit wahr- und somit mit höherer Wahrscheinlichkeit in die Hand und dann ggf. sogar mitnimmt, also kauft (oder klaut, der Vollständigkeit halber; der Umsatz für den Verlag ist aber in beiden Fällen gegeben, warum es unsinnig wäre, hier eine Unterscheidung machen zu wollen) – „interessant“ wären also auch alle Eingriffe/Zensurmassnahmen des Spiegel (nicht unbedingt nur aus politischen, sondern ggf. auch auch merkantilen Gründen: Pushen von Bertelsmann-Gruppe-Titeln oder anderer „befreundeter“ Verlage? Kann man ja nun nicht mehr ausschliessen!), und zwar solche auf numerisch „höheren“ Plätzen der Liste, also auf niederen, dem Endkunden nicht sichtbaren Rangplätzen:

      Denn wie gerade beschrieben, bilden auch jene dem Kunden auf dem ausgehängten Plakat noch nicht sichtbaren (tatsächlich oder vorgeblichen) Verkaufserfolge eben nicht nur diese, also die relativen Zahlen ab, sondern beeinflussen gleichzeitig die nachfolgenden Zahlen, eben indem sie, durch die durch sie ausgelösten Bestellungen der Buchhändler, vermehrte Sichtbarkeit dieser Titel und somit deren unmittelbaren Verkaufserfolg massgeblich und unzweifelhaft beeinflussen:

      Allfällige Manipulationen der Liste, durch wen auch immer und gleich auf welchem Platz – natürlich mit abnehmendem „Impact“ „nach hinten hin“, schlagen sich somit im Portemonnaie der Verlage und der Autoren nieder; Verwerfungen begünstigen den einen (Bertelsmann? wie ja nachgewiesenermassen in diesem Fall: Nachrücken von Platz 7 auf Platz 6) und benachteiligen, also schädigen ganz unmittelbar finanziell, den, der für ihn weichen musste, sei’s um ein paar Plätze, sei’s, dass er ganz aus der Liste rausgeflogen wäre.

      Das durch diesen nachgewiesenen Fall (versucht heimlicher) Manipulation der Liste auf einem prominenten sechsten Platz wirft also die Frage auf, welche möglichen Manipulationen, nicht nur auf vorderen, sondern auch auf weiter hinten liegenden Plätzen (die ja umso zahlreicher sind und daher dem Entschlossenen desto mehr Gelegenheiten bieten) vorgenommen worden sein könnten (s.u.), und welchen immensen Schaden diese dann über die Jahre wohl angerichtet haben mögen, sofern meine Spekulation zutreffend wäre.

      Und für solche Eventualität gibt es ja durchaus handfeste Anhaltspunkte, denn obiger Widerspruch im Vortrag des Spiegels heisst doch letztlich nichts anderes als: Wir nehmen regelmässig Eingriffe in die Liste vor und begründen diese dann jeweils mit unseren Qualitätsansprüchen (ok, Spiegel und Qualitätsansprüche, schön wär’s ja, nicht wahr? aber lassen wir das!), kommunizieren diese Eingriffe aber nicht (aber die Behauptung der Normalität von Eingriffen aufgrund von Qualitätsansprüchen impliziert doch letztlich auch eine gewisse Regelmässigkeit, also Häufigkeit) – und jetzt, wo wir ausnahmsweise mal erwischt worden sind, spielen wir diese von uns ansonsten doch behauptete Normalität radikal herunter und verlegen uns jetzt auf „absolute Ausnahmesituation“ – ja, wenn’s denn so wäre, hätte man diese dann ja auch entsprechend kommunizieren können, ohne sich vorher bei seinem heimlichen Tun erwischen zu lassen.

      Sehr geehrter Herr Letsch, jetzt ist es wieder viel zu lang geworden und wieder nicht geordnet – ich schreibe seit heute morgen 7 Uhr und bin müde zum umfallen, bitte daher, meine Schludrigkeit zu entschuldigen -, aber ich behandle hier wichtige Aspekte im Kampf gegen den Spiegel und seine skandalöse Liste. Wäre ich Kleinverleger, ich täte mich mit anderen zusammen und verifizierte und belegte die sinngemässen Behauptungen des Spiegels (ggf. auch aus der Vergangenheit), man behalte sich jederzeit Eingriffe aus Qualitäts- und/oder anderen Gründen in die Liste vor und nehme auch solche vor (möglichst spiegelseits behauptete „Eingriffsnormalität“, mind. dortseitig behaupteter, ständig über allen Titeln schwebender Eingriffsvorbehalt); dann wiese ich per kontrollierter, gerichtsfester Befragungen nach, dass bereits dieser Eingriffsvorbehalt publikumsseitig quasi-unbekannt (geblieben) ist, geschweige denn, dass eine ggf. bestehende Eingriffsnormalität zur Kenntnis gelangt wäre, und dann forderte ich den Spiegel nicht nur zur Änderung für die Zukunft auf (Titeländerung der Liste; Vorschlag: „Die wöchentliche Spiegel-Bestseller-Auswahl und was wir gern zum Bestseller machen möchten“ – ok, der zweite Teil war ein Scherz; oder aber wirklich ins Auge fallende Erläuterungen dieses Sachverhalts, und zwar auf allen Aushängen und Veröffentlichungen der Liste, durchsetzbar in der Form der Abmahnung mit hohen Vertragsstrafen für jede einzelne Zuwiderhandlung); und dann versuchte ich auch, nicht verjährte mögliche Schadensersatzfälle zu finden und hier, unter Zuhilfenahme der Bestimmungen bezügl. unerlaubter Handlungen, eine Beweislastumkehr zu erreichen hinsichtlich des Nachweises weiterer heimlicher „Aussonderungen“ von der Liste in der Vergangenheit; ausserdem sollte es beim Spiegel für solche Handlungen dann nicht nur Täter, sondern auch Mitwisser geben; die haben ja letztlich, wie man so hört, nur noch 1.000 euro Weihnachtsgeld, statt 5stelliger Beträge, bekommen? Vielleicht hat der Spiegel nicht nur gefälschte Bestseller-, sondern auch den Tatsachen entsprechende Eingriffslisten vorrätig, die bei entsprechender pekuniärer Motivation privat kommuniziert werden könnten?

      Somit: 1. „Spiegel Bestseller“-Listen sind hochwirksam im Buchverkauf, Plätze machen Sein oder Nichtsein eines Buchs (der aktuelle Erfolg trotz Platzverlust ist ja dem singulären Skandal zu verdanken, eben nicht typisch für andere, nicht vergleichbare, weil nicht an die Öffentlichkeit gekommene Fälle), somit hohe wettbewerbsrechtliche und ggf. auch schadenersatzsrechtliche Relevanz von Eingriffen in diese Liste. 2. Der Name der Liste bestimmt als einziges Kriterium die (relativen, nämlich aufgrund von signifikativen Erhebungen gewonnenen) Verkaufszahlen; aus dem Vorsatz „Spiegel“ im Namen ist für die Öffentlichkeit kein Eingriffsvorbehalt erkennbar, sondern sie sieht hierin eine, aufgrund geleisteter Mühe auch nachvollziehbare, Werbung und ausserdem einen Herkunftsclaim („nicht von irgendwoher, sicher korrupt, sondern vom Spiegel, also verlässlich“), der die Validität der Informationen, also der in (korrekt zugeteilte) Listenplätze transponierten relativen Verkaufszahlen garantiert. 3. Demgegenüber behauptet der Spiegel aber, Eingriffe in diese (eigentlich und vorgeblich arithmetisch festgelegte, nur durch sich ändernde Verkaufszahlen änderbare) Reihung vorzunehmen, kommunizierte dies aber niemals gegenüber dem Publikum so, dass dieses von diesem aleatorischen Element („Qualitätsansprüche“, in Wahrheit also geschmackliche Präferenzen und/oder Abneigungen dieser „Redaktion“) erfuhr (Nachweis dieses Unwissens durch Erhebung). 4. Dieser Widerspruch in der öffentlichen Wahrnehmung der Liste zu ihrem tatsächlichen Zustandekommen und damit ihrer tatsächlichen, minderen Qualität (Aussagekraft hinsichtlich der vom Buchkäufer gewünschten Schwarzgewissheit) war dem Spiegel auch bekannt oder musste ihr zumindest bekannt sein (Vorwerfbarkeit), und statt diesen aufzuheben, hat sie ihn passiv hingenommen und durch die Namensgebung noch gefördert, den Irrtum des Publikums also mindestens mittelbar aktiv aufrechterhalten. 5. Aufgrund der Erheblichkeit der Plazierungen (incl. des Aspekts, ob überhaupt Vorkommen auf (dem Publikum sichtbaren wie unsichtbaren Teil) der Liste für die Kaufentscheidungen zahlloser Kunden (siehe meine Ausführungen oben), in Verbindung mit dem in der Öffentlichkeit (aktiv wie passiv) unterhaltenen Irrtum über die reine Zahlenbasiertheit der Liste, musste dem Spiegel ebenfalls bewusst sein, dass jeder Eingriff in die Liste, gleich aus welchem Grund und zumal, wenn dieser der Öffentlichkeit gegenüber nicht kommuniziert (mitgeteilt und ggf. auch kommentiert) wurde, wettbewerbserheblich war, weil er von solchen Eingriffen Betroffene zugunsten Nichtbetroffenener finanziell schädigte, letztere finanziell förderte. 6. Der Spiegel war daher in der Pflicht, die Öffentlichkeit wirksam (d.h. so, dass die Botschaft bei den Empfängern, also den die Liste bei Kaufentscheidungen ggf. berücksichtigenden Buchkäufern, auch ankam) davon zu unterrichten, dass die Liste eben nicht, wie allgemein angenommen, die reinen Verkaufszahlen widerspiegelte (und immer noch -spiegelt); für den Fall, dass solche Eingriffe tatsächlich höchst selten erfolgten, hätte man ebendies ebenfalls kommunizieren und sich gleichzeitig verpflichten können, jeden Fall eines Eingriffs gesondert und erkennbar (z.B. auf den ausgehängten Plakaten der Liste) zu kommunizieren; mit diesen Massnahmen hätte man den Vertrauensverlust begrenzen können, der durch die Mitteilung, dass die Liste eben keine echte, ungewichtete Bestsellerliste war und ist, sicherlich entstanden wäre; das ist alles nicht geschehen. 7. Der Spiegel hat also, eben um diesen sonst unausweichlichen Vertrauensverlust in die Liste zu vermeiden, den Irrtum über die Natur der Liste, in dem sich die Öffentlichkeit befand, billigend in Kauf genommen und sogar mindestens gefördert (kein Namenswechsel, keine wirklich erkennbaren Erläuterungen zur eigentlichen, wahren Natur der Liste. Damit ist sie für jeden Schaden verantwortlich, den Verlage, Autoren und andere Beteiligte dadurch erlitten haben, dass der Spiegel ihnen aufgrund nicht oder nur partiell auf den erhobenen Verkaufszahlen beruhenden Entscheidungen schlechtere (oder gar keine) Listenplätze, gleich ob sichtbar oder unsichtbar für die Öffentlichkeit (da letztere zumindest mit kaufentscheidend für den Buchhandel, somit für die Exposition gegenüber dem Käufer und damit wiederum mit entscheidend für dessen Kaufentscheidung), zugewiesen hat, als ihnen nach den relativen Verkaufszahlen allein zugekommen wäre.

      Damit sollte dem Spiegel insofern doch wohl das Handwerk zu legen sein? (Und was ist mit der beständigen Hetze dort, besondern seitens der Frau mit dem polnischen Namen? Aber das ist eine andere Baustelle: Frauen dürfen in diesem Land gegen Männer hetzen; Männer, die das gegen Frauen versuchen, kommen in den Knast dafür.)

      Verjährungsfrist für Anspruchsdurchsetzung ist 1 Jahr nach Kenntnis (nicht der Möglichkeit einer Handlung, sondern der konkreten Handlung in jedem einzelnen Fall), aber nur 10 Jahre insgesamt nach der Handlung (wohl: Ende der Kalenderwoche der einzelnen, schädigenden Lügenliste, mit dem schlechteren/fehlenden Platz). Da könnten also, wenn man das geschickt anpackt, ggf. eine ganze Menge Schadensersatzansprüche, nebst Zinsen für bis zu 10 Jahren, durchaus noch durchsetzbar sein. (Ich selbst bereue jede einzelne Mark, die ich in jüngeren Jahren für den Spiegel ausgegeben habe; leider habe ich noch keinen Dreh gefunden, wie ich die zurückverlangen könnte, aber tun tät ich’s schon gern, nach allem, was ich in den letzten Jahren bei denen online so lesen „musste“, selbst ohne die Hetze von jener Frau: Ich bin nicht nur passiv enttäuscht, sondern aktiv wütend, drum mein Engagement hier, des Spiegels mögliche Opfer zur Gegenwehr anzuregen.)

      • Ach, übrigens: Ich bin durch achgut hier „gelandet“; selbstverständlich vertraue ich deren Links. „Empfehlungen“ machen den Erfolg, mehr als jeder andere Faktor, und wenn ich achgut (oder meinetwegen auch den Spiegel, solche Leute soll es ja immer noch geben) schätze, dann vertraue ich also der Meinung des Empfehlunggebers; das ist ok. So gibt es auch sicherlich immer noch viele Menschen, die einer Empfehlungsliste des Spiegel folgten; das ist zu akzeptieren (wenngleich mir persönlich in der heutigen Situation jedenfalls unverständlich).

        Die Spiegelliste kommt aber als rein faktenbasiert daher, tut also so, als bildete sie die konsolidierten Empfehlungen der Menge aller anderen Buchkäufer ab, mit denen der Buchkäufer sich mehr oder minder zwar verbunden fühlt – Buchliebhaberei wird ja auch immer mehr zu einem Minderheitenvergnügen, da fällt’s leicht, Zusammengehörigkeit zu empfinden, aber zu Zeiten des Geschenkten Gauls war’s letztlich auch nicht anders; was auf die Meinung anderer Buchkäufer zu geben, ist also wohlfeil, kein Anzeichen fortschreitender Versektisierung.

        Indem der Spiegel aber vorgibt, eine Gemeinschaftsmeinung, nicht etwa die seiner „Redakteure“ (selbst ein „Herausgeber: Spiegel-Redaktion“ heisst für mich nur, die organisieren das, benutzen ihren Apparat, die „Redaktion“ für die rein technische Umsetzung der Rohdaten – nie im Leben hätte ich angenommen, dass die es sich erlauben, in der Liste herumzupfuschen, diese zu „redigieren“) abzubilden, „erreicht“ er die mindestens zehnfache Menge an „Followern“ seiner Empfehlungen, somit haben die also auch ein erhebliches Eigeninteresse (Geld, Einfluss) an der Aufrechterhaltung des Irrtums der Öffentlichkeit; diesen Aspekt hatte ich oben noch nicht herausgearbeitet.

        Wie sehr die sich allerdings tatsächlich (und insbesondere auch im nur dem Buchhandel und der Presse zugänglichen Teil der Liste, der sogar ganz erheblichen Einfluss auf die Sichtbarkeit (oder eben auch Unsichtbarkeit) der verzeichneten oder eben auch nicht oder nur ungünstig verzeichneten Buchtitel und somit auf den Verkaufserfolg dieser hat) über all die Jahrzehnte an der Liste zu schaffen gemacht haben, werden wir (und die betroffenen Verlage und Autoren) wohl nie erfahren, wenn nicht einer „auspackt“.

        Und jetzt mal ganz unabhängig vom Spiegel, der hier mal ganz aussen vor bleibt: Wenn man bedenkt, welche Umsatzvervielfachung Bücher gerade un- oder wenig bekannter Autoren durch Besprechung in Fernsehsendungen erfahren, kann man sich dann des Gedankens erwehren, hier lohnte es sich ggf. durchaus für den Verleger, mit Bakschisch nachzuhelfen? Ich will damit niemanden Schlechtes nachsagen, ich sinniere lediglich über die Situation, in der ich als Verleger wäre, nähme ich etwaige „Aufgeschlossenheit“ seitens eines Entscheiders wahr.

        Es gibt einen alten Spruch, der sich auf allen Feldern bewahrheitet: Was gemacht werden kann, das wird auch gemacht.

        Was ich damit sagen will, ist dies: Ich gehöre selbst vielleicht sogar zu den Empörtesten über diesen „unglaublichen“ Vorgang, jedenfalls unter den Nichtbetroffenen. Aber letztlich muss ich mich doch fragen, wieso wundert mich das eigentlich alles so, ist es nicht vielmehr aller Wahrscheinlichkeit „nur“ die Spitze des Eisbergs, gebildet aus all dem, was sich sonst noch so alles tut, gleich wo, in der Branche und überall sonst auch?

        Ich vermute, ich kenne viel zu wenig von Ähnlichem, kriege zu wenig mit, sehe, was ich dergestalt mitbekomme, daher als singulär, exzeptionell an, während z.B. jemand, der im Management im Grossbetrieb (Autobranche? ha, ha!) arbeitet, Korruption und anderes entweder häufiger sieht, oder diese sogar selbst (mit-) organisiert, z.B. nicht aus Neigung, sondern, weil er Familie hat und seinen Arbeitsplatz zu erhalten gedenkt: kann man’s verübeln? Jedenfalls, wenn wir, bei unserer Empörung, seitens der Umgebung oft nur Achselzucken wahrnehmen, dann vielleicht nicht daher, weil viele Menschen gemütsarm von Natur aus wären, sondern weil ihnen ihre individuellen oder regelmässig beobachteten Umstände längst beigebracht haben, das Skandalöse als Normalität zu betrachten und schleunigst ad acta zu legen, statt sich noch persönlich tort damit anzutun: Rückzug, auch von Meinungfassen, als Selbstschutz.

        Nur so ein Gedanke; genug der Küchenphilosophie; gute Nacht! 😉 Und: Sie schreiben klasse; Freigeister, die sich so gut ausdrücken können, braucht das Land. Doch, doch, ganz ernsthaft. 😉

  2. Sehr geehrter Herr Letsch,

    gerade schaute ich, ob und was die Medien weiter über den Fall berichteten.
    Buchreport „erklärte heute auf Anfrage von Übermedien: Finis Germania war eine Woche auf der SPIEGEL-Bestsellerliste platziert. Die Chefredaktion des SPIEGEL hat daraufhin beschlossen, das Buch beim nächsten Mal von der Liste zu nehmen.“ Sie stellten das richtig fest.

    Der SPIEGEL zensierte und bereinigte seine Bestsellerliste. Dies hielt ich für unmöglich und die vorgelegten Nachweise für nicht ausreichend stichhaltig. Für meine überspitzte Wortwahl möchte ich mich entschuldigen.

    Die Chefredaktion SPIEGEL ging skandalös und armselig vor. Jeder kann sich die Mühe machen, die Aussagen aus den Texten und Werken des florierenden Untergangsgenres zu untermauern oder zu zerpflücken. Journalisten werden sogar dafür bezahlt. Sobald sie das Berichten, Diskutieren und Argumentieren unterlassen, haben sie ihren Beruf verfehlt.

    • Und sich dann noch so blöd anstellen bei der digitalen Bücherverbrennung.

      Die haben doch vorher schon gesehen, dass das Buch in der Liste aufsteigt. Platz 21-50 sind nur Abonnenten zugänglich. Da hätte man ja das Buch vorher schon ohne viel Aufsehen von der Liste verschwinden lassen können.
      Der Geist weht schon lange nicht mehr links, falls er es je tat.

      Bin gespannt, ob Götz Kubitschek jetzt klagt. Immerhin zahlt er ja als Verleger für Daten von buchreport.de

      @Frick
      Respekt für Ihre Entschuldigung. Das nenne ich Diskussionskultur.

  3. Bolschewisten klassisch.
    Und nichts wirklich Neues unter der Sonne: Lass Bolschewisten an die Schalter & Hebel und bekomme totalitäre Gesinnungsdiktatur.

    Nun können sich die Westdeutschen noch zeitverzögert einen Live-Eindruck von den DDR-Verhältnissen verschaffen.

    Und der alte damalige Spruch „Geh doch nach drüben!“ an westdeutsche ’68er-Linke sich nun auch noch posthum bestätigt und als vollkommen richtig im Kern erwiesen hat, so wie die ’68er in den Regierungspositionen jetzt einfach „die DDR nach Westen geholt haben“ und aus der deutschen Wiedervereinigung nun einen Anschluß der ex-BRD an die DDR gemacht haben.

  4. @roger
    Ganz so einfach kommt buchreport.de nicht aus der Nummer raus. Spiegel verweist auf buchreport als Datenquelle und buchreport präsentiert die Spiegel-Liste auf seiner Seite.
    Letztlich hängt der Ruf und damit das Geschäftmodell von buchreport an der Glaubwürdigkeit der gelieferten Daten.
    Höfliche Nachfrage an
    https://www.buchreport.de/kontakt/
    tragen vielleicht zur Aufkläung bei.
    Die Manipulation, wenn es denn eine gab, ist wohl nicht bei buchreport gelaufen.

    Technisch läuft das wohl so ab:
    buchreport bietet lesenden Zugriff auf eine Datenbank mit den Verkaufszahlen. Bei den Beziehern (Spiegel, amazon, thalia) laufen serverseitig php-Programme, die dann den von Ihnen erwähnten html/Css Code erzeugen, der den Endbenutzern (über einen proxy) angezeigt wird.
    Eingriffe direkt in die Datenbank, hätten bei allen Listen zu gleichen Ergebnissen geführt, was nicht der Fall war. Eingriffe direkt in den php-Code wären zu komplex und zu fehlerträchtig. Das kann man nicht auf die Schnelle machen. Also wurde von den Datenbeziehern vermutlich der generierte Code manuell geändert, wie von Ihnen vermutet.

    Aber trotzdem bleibt in der öffentlichen Wahrnehmen etwas an buchreport.de hängen. Deshalb ja, nachfragen.

  5. Ich habe mal nach der Quelle der Spiegel-Liste geforscht.
    Es ist http://www.buchreport.de

    „Seit 1971 ermittelt buchreport im Auftrag des Nachrichten-Magazins DER SPIEGEL die aktuellen Hardcover-Rankings.“

    Die Seite buchreport.de bietet für 199€ im Jahr einen kostenpflichtigen Service an, unter anderem kann man dann die Plätze 20 – 50 einsehen. Das ist für Buchhandlungen wohl wichtig, damit sie aufsteigende Bücher rechtzeitig bestellen können, um sie vorrätig zu haben.
    Deshalb können auf buchreport.de durchaus zivilrechliche Schadensersatzforderungen zukommen, wenn der Seitenbetreiber die Ergebnisse manipuliert.

    Via Kommentar habe ich dort nachgefragt, was es mit dem Verschwinden von Finis Germania aus der Liste auf sich hat. Die Spiegel-Liste ist dort ebenfalls zu sehen, ohne Finis Germania.

    Falls jemand bei buchreport.de einen kostenpflichtigen Account hat, kann er ja mal nachhaken und mit Nichtbezahlung der nächsten Gebühr und/oder Kündigung drohen.

  6. Sehr geehrter Herr Letsch, sehr geehrte Kommentaristen,

    dem Spiegel und im Verbund dem Buchhandel – „einer selbsternannten Meinungselite“ – die Bereinigung und Zensur der Bestsellerliste vorzuwerfen ist so wie die Vergiftung des Himmels mit Chemtrails anzuprangern.

    @Herr Hanswerner XYZ: ich empfehle Lehmanns zu kontaktieren und nach dem Grund der Lücke zu fragen

    Ihre Enttäuschung darüber, dass sich Finis Germania nicht bereits längst auf Platz 1 der Bestsellerliste befindet, kann ich gut nachvollziehen. Nur wenden Sie sich bitte an den Verlag, der das Buch nicht rechtzeitig und in ausreichendem Maße nachdruckte und auslieferte.
    „Die Spiegel-Bestseller-Liste [ist] eine Institution, eine Instanz, die nur auf harten Zahlen basiert[…]“ – und nicht auf Ihren Wunschträumen.
    Es ist keine Seltenheit, dass sich ein Buch eine Woche in einer Bestsellerliste befindet und dann in der darauffolgenden Kalenderwoche mangels vorhandener Verkaufsexemplare nicht mehr gerankt ist.

    Götz Kubitschek wird sich über Broders, Klonovskys und Letschs PR und das aggressive und trotzige Opfergeheul ihrer Leserschaften freuen und sich ein paar weitere Ziegen kaufen können.

    • Da sehen wir des Pudels Kern, Herr Frick: Es geht nicht um das Buch, es geht nicht um das, was darin steht, es geht nicht mal um den Verfasser. Es geht um den Verlag und wem er gehört. Das heißt, wir sanktionieren nicht mehr strafbare HANDLUNG, sondern definieren strafbare HALTUNG. Man mag von Kubitschek halten was man will – mich eingeschlossen. Aber dass er das Recht hat, einen Verlag zu betreiben und sich aus dem Profit der verkauften Bücher Ziegen zu kaufen, sollte man besser nicht in Frage stellen. Ich habe in letzter Zeit manchmal den Eindruck, der Geist von Maximilien de Robespierre sei aus seinem Grab in Paris gestiegen und mache gerade Urlaub in Deutschland.

      Was Sie als „Opfergeheul“ bezeichnen, sehe ich als Reaktion auf den nonchalanten Angriff auf die Meinungsfreiheit, den man damit begründet, dass es schon die Richtigen träfe. Das ist widerlich! Ebenso wie Ihr generöses „Verständnis“ für meine „Motive“. Übrigens: Das Buch BEFINDET sich auf Verkaufsrang 1, OBWOHL es nachgedruckt wird!

      • Herr Letsch, selbstverständlich hat jeder das Recht, zu äußern und zu verkaufen, was er möchte – so wie es mein gutes Recht ist, zu äußern, dass sich der Verlag und sein Besitzer über die absatzsteigernde PR freuen können. Zeigen Sie mir bitte auf, wo und wie ich dieses Recht in Frage stellte.
        Ich kritisiere lediglich das vorschnelle Anprangern der Zensur und der Bereinigung einer Bestsellerliste, ohne dies richtig überprüft zu haben. Fakt ist: Finis Germania befand sich in KW 29 auf Platz 6 im Ranking und ist in der KW 30 nicht mehr auf der Liste. Das ist kein Angriff auf die Meinungsfreiheit, sondern gesunkenen Verkaufszahlen geschuldet.
        Warum wenden Sie sich nicht an den buchreport/ media control und an den Verlag, um Ihre These zu verifizieren?

        Tatsächlich: Das Buch BEFINDET sich JETZT nach Ihrer, Broders und Klonovskys PR auf Verkaufsrang 1 bei amazon, gestern war es noch wesentlich schlechter gelistet (wenn ich mich richtig erinnere, nicht in den Top 100).

        • Es war auf Platz 68. Weit besser platziert übrigens, als die Nachbarn in der Sachbuchliste.
          Und Sie widersprechen sich selbst, denn Sie behaupteten ja, das Buch sei vergriffen und deshalb aus der Liste gefallen. Es IST vergriffen, wird nachgedruckt und offenbar auch verkauft.

        • Nochmal zum Mitschreiben: Für KW29 existieren zwei Versionen der Liste. Eine in der Printausgabe und eine online. Diese unterscheiden sich an einer Stelle ganz erheblich. Es geht also im Grund gar nicht darum, was in der Folgezeit passiert, ob ein Buch fällt oder steigt, ob es vergriffen ist oder nicht. es geht um diese Differenz, um nichts weiter.

        • Bei SPON sind nur die Listen für die aktuelle KW zu finden ( http://www.spiegel.de/kultur/bestseller-buecher-belletristik-sachbuch-auf-spiegel-liste-a-458623.html ). Natürlich bestehen Differenzen zwischen der KW 29 und der KW 30.
          Es gibt keinen Nachweis, dass Spiegel/ SPON und buchreport ( https://www.buchreport.de/bestseller/buch/isbn/9783944422503.htm/ ) die betreffende Bestsellerliste bereinigten und zensierten.

          Nochmals: Warum wenden Sie sich nicht u.a. an den buchreport/ media control und an den Verlag, um Ihre These zu verifizieren?

        • Bei SPON ist IMMER nur die aktuelle Liste zu finden. Andere Rezipienten handhaben das anders und parsen die Liste an Stichtagen neu, weshalb man dort auch nachsehen kann, wie vergangene Wochen gelaufen sind. Eine Anfrage bei buchreport würde nichts bringen, weil die Manipulation nicht vor dort ausgegangen ist. Ich finde, die Indizien sind hier sehr klar. Außerdem sollten Sie sich fragen ob es eine sinnvolle Idee sein kann, ausgerechnet die Auflistung als Unschuldsbeweis zu präsentieren, deren Macher man der Manipulation verdächtigt hat. Es ist fast so, als wolle man einem Gericht die Blüte eines 50ers zeigen und zur Entlastung anführen „Der sieht aber echt aus“. 😉

  7. Ich weiß, es ist schwer zu glauben und verwirrend und ich selbst würde es vorziehen, solche Manipulationen wären ausgeschlossen und unmöglich. Aber ich versuche nochmal zu erklären, was meiner Meinung nach passiert ist – ein wenig Kenntnisse in CSS und Webdesign setze ich mal voraus:

    In Printausgabe 29 des Spiegel stand an Platz 6 der Liste das Buch, dessen Name nicht genannt werden darf. In der ursprünglichen online-Ausgabe wohl ebenfalls, wie ich annehme.

    Das muss jemandem bei SPON missfallen haben und der Eintrag wurde gelöscht. Alle Seiten, die den Inhalt der Liste direkt bei SPON auslesen, passten sich automatisch an (so wie Lehmanns unten, richtige Woche, 29!), nur Amazon formatiert die Bücherdarstellung anders, in Blöcken statt in Stapeln. Das ist im CSS ein Unterschied, weil die Blöcke sich immer „Platz schaffen“, egal, womit sie gefüllt werden.

    https://www.lehmanns.de/listing/5408-spiegel-bestseller-sachbuch-hardcover-nr-29-2017

    Durch die abweichende Formatierung bei Amazon und den nun fehlenden Inhalt blieb offenbar ein leerer DIV-Container im Code stehen, was die „weiße Lücke“ erzeugte.

    https://unbesorgt.de/wp-content/uploads/2017/07/luecke.png

    Die Versuche von Amazon, diese Lücke nachträglich durch manuelle Eingriffe zum Verschwinden zu bringen, erzeugte optisch ein kleines Chaos, das bemerkt wurde. In Ausgabe 30 des Spiegel ist das Buch nun gar nicht mehr zu finden, weder in Print, noch im Web.
    Übrigens: man kann das Buch bestellen, ausverkauft und Nachdruck hin oder her. Verifizierte Verkäufe landen in den Mediazahlen, weil bereits Umsatz generiert wurde. Es verzögert sich ja nur die Lieferung. Es befindet sich bei Amazon derzeit sogar auf Verkaufsrang 1. Die Erklärung, das Buch sei aus der Liste verschwunden, weil es vergriffen sei, ist also – sorry – Blödsinn.

    Der Spiegel schweigt, Amazon schweigt. Was anderes sollten beide auch tun. Ich hoffe aber, dass man sich in Zukunft zweimal überlegen wird, ob man so schnell wieder zur DELETE-Taste greifen wird.

  8. @Anjuscha, @Frick
    Das Argument, dass der Verlag mit dem Ausliefern der Bestellungen nicht nachkommt und deshalb es vom Platz 6 verschwunden ist, zieht aus zwei Gründen nicht.
    Erstens, können für solche Auswertungen nur die Eingänge von Bestellungen betrachtet werden. Wer soll denn erheben, wann das Buch beim Kunden ankommt?
    Zweitens, wessen mathematische Bildung auch nur das Verständnis des Dreisatzes ermöglicht, wird nicht glauben, das ein Buch von Platz 6 auf unter 50 verschwindet (laut dem Verleger https://sezession.de/57334/lueckenpresse—vom-umgang-mit-einem-bestseller). Man sehe sich nur mal an, wie langsam andere Bücher absteigen (ca. 4-5 Plätze in der Woche).
    Da wurde wohl massiv an der Liste manipuliert, was ja grundsätzlich zulässig ist. Es gibt keine rechtliche Verpflichtung zur exakten Führung irgendwelcher privater Bestseller-Listen. Nur machen sich damit die Autoren dieser Listen ungluabwürdig und steigern damit eher noch den Absatz des Buches.

  9. @ hanswerner
    Stimmt leider nicht, Sozialisten kommen immer von derselben Seite des politischen Spektrums. Es war eine geniale der Nachkriegslinken, die NationalSOZIALISTEN zu „Rechten“ zu machen, obwohl die Farbe (Grundfarbe der Fahne ist rot, die Armbinden leuchten richtig), die Sprache (VolksGENOSSEN) und die Eigenreferenzen („der Gegner ist der rechte Block der Besitzbürger“) das Gegenteil beweisen.
    Abgesehen davon ist die plausibleste Unterscheidung von links und rechts die zwischen Kollektivismus und Individualismus, und bei diesem Kriterium paßt kein Blatt Papier zwischen Nazis, SED, Kommunisten, B90/Die Grünen, Linkspartei, großen Teilen der SPD und dem Islam. Alles dieselbe rotbraune Soße…

  10. Bevor sie bei Amazon die einzelnen Titelplatzierungen in den nebeneinanderstehenden (Kategorien-)Spalten durch unterschiedliche Größen verzerrt haben, hat in der Hardcover-Sachbuch-Spalte auf Platz 6 eine richtige Lücke geklafft. Habe leider keinen Screenshot davon gemacht. Vielleicht, Herr Letsch, hat das sonst jemand gemacht oder vielleicht kann jemand diese Version wieder herholen.

  11. Sehr geehrter Herr Frick,

    bevor Sie andern vorwerfen, „im Untergangsrausch (zu) delirieren“ sollten vielleicht auch Sie
    Ihre „Erleuchtungen … verifizieren“:
    Googeln Sie einfach „spiegel bestseller 29/2017“. Dann finden Sie hier
    https://www.lehmanns.de/listing/5408-spiegel-bestseller-sachbuch-hardcover-nr-29-2017
    eine Liste wo Platz 6 einfach fehlt: und das nent man Zensur. Ich hätte so etwas nicht für möglich gehalten.
    Und hier http://www.buchaktuell.de/angebot/bestsellerlisten/hardcover.htm?no_cache=1 die Liste unzensiert – mit Sieferle.
    @Roger Letsch: Danke fürs Publikmachen. Im Noch-Rechtsstaat BRD bewegen wir uns auf einen neuen Nazi-Staat zu – der Unterschied ist nur, dass diese „Neuzis“ diesmal von der anderen Seite des politischen Spektrums kommen.

    • Dann sind es wohl Bolschewisten? Aber ich verstehe schon, Nazis hört sich einfach besser an, klingt ganz anders. Auch wenn Bolschewisten eigentlich korrekter wäre ( und mehr Tote haben sie auch auf dem Konto)
      Marketing ist eben alles.

  12. Nun hat die New York Times auch einen Artikel über Sieferles Finis Germania geschrieben!

    Einen sehr sachlichen, guten und sehr positiven Artikel, nicht wie die sich links-drehenden Medien in Deutschland!

    Weil die Presse in Deutschland nichts mehr leisten will, muss jetzt wohl die Times im fernen New York tun!

    http://www.nytimes.com/2017/07/08/opinion/sunday/germanys-newest-intellectual-antihero.html

    Link für Smartphones:

    http://mobile.nytimes.com/2017/07/08/opinion/sunday/germanys-newest-intellectual-antihero.html

    Der Artikel zu Finis Germania in der New York Times zeigt, das man die Presse in Deutschland und vor allem den Spiegel nicht mehr ernst nehmen kann.

    Bereits die Rezension zu Finis Germania in diesem Blog ist um das Hundertfache besser und informativer.

    Der Spiegel betreibt einfach nur noch unseriöse und unterirdisch schlechte, Linke Hetze!

  13. Sehr geehrter Herr Letsch,

    im Untergangsrausch delirieren Sie die Bestsellerlistenzensur einer der heiligen Schriften.

    „Finis Germania“ stand in der Kalenderwoche 29 auf der durch den buchreport ermittelten Spiegel-Bestsellerliste. In der KW 30 befindet sich das Werk nicht mehr auf der Liste. Grund: Der Verlag rechnete wohl nicht mit dem Verkaufserfolg. Das Buch befindet sich im Nachdruck. Eine weitere Auflage wurde noch nicht ausgeliefert.

    Wie wäre es damit, seine Erleuchtungen zu verifizieren? Oder gehört Recherche zur „Doktrin einer selbsternannten Meinungselite“?

    „enivrez-vous,“

  14. Die Spiegel Bestseller -Reiniger haben echt dermaßen die Hosen voll,

    dass sie den Platz 6 der KW 29 mit Finis Germania sogar aus den Archiven im web.archive.org komplett löschen haben lassen!

    Das bedeutet mind. email-Verkehr und Anrufe nach San Francisco!

    Hier gabs die 2 Tage alte web Archive Sicherung:

    http://web.archive.org/web/20170719121015/https://www.buchreport.de/spiegel-bestseller/hardcover/

    Man könnte jetzt erneut sichern, aber natürlich wird jetzt nur die gereinigte Version gespeichert…

  15. Vielleicht ist das ein anderer Effekt? Thalia scheint mir aktuell die Spiegel-Liste der Vorwoche zu zeigen. Die Positionen an Platz eins bis drei sind ja auch unterschiedlich und die Angaben auf der Spiegel-Liste über die Bewegung im Vergleich zur Vorwoche scheinen das zu bestätigen. U.U. ist es also möglich, dass „Finis Germania“ aus der Top20 des Spiegel rausgefallen ist in dieser Woche. Verkaufszahlen eingebrochen weil vergriffen?

  16. Postfaktisch was der Spiegel da betreibt.
    Was nicht sein darf, darf nicht sein.

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